In der hier vorliegenden Arbeit soll sich mit dem Leben und Werk Otto von Gierkes beschäftigt werden. Da es kaum möglich ist, die vielfältigen Erkenntnisse dieses Juristen, der auch als Historiker, Philosoph, Theologe und Soziologe in der Literatur bezeichnet wird, darzustellen, soll sich besonders mit dessen historischen d.h. mediävistischen Arbeiten beschäftigt werden. Die Frage, welche Bedeutung Gierke dabei auf die Geschichtswissenschaft seiner Zeit ausübte und auf die heutige noch oder wieder ausübt, soll dabei nicht aus den Augen verloren werden. Um die wissenschaftlichen Erkenntnisse einer Person zu verstehen und einordnen zu können, ist es nötig, sich der damaligen politischen und gesellschaftlichen Situation bewusst zu werden. Deshalb soll der erste Teil der Arbeit den Menschen und Wissenschaftler Otto Gierke vorstellen und charakterisieren. Es ist hierbei danach zu fragen, was ihn unermüdlich antrieb und welche politische und soziale Grundüberzeugungen wie und wodurch entstanden. Im weiteren Verlauf der Arbeit soll sich mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen Gierkes befasst werden. Mit seiner Habilitationsschrift über die ‚Rechtsgeschichte der deutschen Genossenschaften’ begründet er eine Theorie und Methode, die - so wird zu zeigen sein - sein ganzes akademisches Wirken beeinflusst.
Vom heutigen wissenschaftlichen Verständnis her betrachtet, ist es schwer zu verstehen, warum Gierkes Geschichtsmethodik, nämlich die Träger der Gesellschaft (d.h. die sozialen Gruppen) zur Erforschung der Geschichte heranzuziehen, keine Beachtung gefunden hat. Statt dessen hat sich eine herrschaftlich-institutionelle Geschichtsschreibung bis in die 70er Jahre halten können. Was der Grund für dieses Defizit war, soll ebenfalls herausgearbeiteten werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Otto von Gierke - Mehr als nur ein Jurist
- Gierkes wissenschaftliche Bemühungen und politische Vorstellungen
- ,,Was der Mensch ist, verdankt er der Vereinigung von Mensch zu Mensch."
- Die deutsche Mediävistik und ihre Rückbesinnung auf Otto von Gierke
- Gierke, ein nicht unumstrittener Wissenschaftler
- Gierke, ein sozial und politisch engagierter Wissenschaftler
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Leben und Werk Otto von Gierkes, insbesondere seine Beiträge zur Mediävistik und deren Einfluss auf die Geschichtswissenschaft. Sie beleuchtet Gierkes politische und soziale Überzeugungen und analysiert die Rezeption seiner methodischen Ansätze in der historischen Forschung. Die Arbeit fragt nach den Gründen für die späte und teilweise immer noch bestehende Rezeption seiner Geschichtsmethodik.
- Otto von Gierkes Biographie und seine politischen Überzeugungen
- Gierkes wissenschaftliche Methode und seine Theorie der Genossenschaften
- Die Rezeption Gierkes in der deutschen Mediävistik
- Die Gierke-Below-Debatte als Beispiel für wissenschaftliche und politische Auseinandersetzungen
- Gierkes politisches Engagement und seine Rolle in der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Arbeit: die Auseinandersetzung mit Leben und Werk Otto von Gierkes, mit Fokus auf seine mediävistischen Arbeiten und deren Bedeutung für die Geschichtswissenschaft. Sie begründet die Einbeziehung des politischen und gesellschaftlichen Kontextes und skizziert den Aufbau der Arbeit, der Gierkes Person, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse und die Rezeption seiner Arbeiten umfasst. Die Einleitung weist auf die bis in die 1970er Jahre anhaltende Dominanz einer herrschaftlich-institutionellen Geschichtsschreibung hin und kündigt die Untersuchung der Gründe hierfür an, wobei die Rolle der zeitgenössischen Politik hervorgehoben wird.
Otto von Gierke - Mehr als nur ein Jurist: Dieses Kapitel beschreibt ausführlich das Leben von Otto von Gierke, von seiner Geburt bis zu seinen frühen akademischen Erfolgen. Es beleuchtet seine familiäre Herkunft, seine Jugend in Berlin und Bromberg, den Tod seiner Eltern durch Cholera und die anschließende Unterstützung durch seinen Onkel. Der Fokus liegt auf Gierkes akademischem Werdegang, seiner Promotion, seiner Habilitationsschrift über die Rechtsgeschichte der deutschen Genossenschaften und seiner Lehrtätigkeit in Berlin und Breslau. Es werden auch seine Erfahrungen im Deutsch-Österreichischen und Deutsch-Französischen Krieg thematisiert, sowie seine Ernennung zum Professor und seine Zeit als Rektor der Breslauer Universität. Das Kapitel zeichnet das Bild eines engagierten und geradlinigen Wissenschaftlers, der sich durch ein starkes Rechtsbewusstsein und eine große Toleranz gegenüber seinen Studenten auszeichnete.
Schlüsselwörter
Otto von Gierke, Mediävistik, Genossenschaften, Rechtsgeschichte, historische Rechtsschule, deutsche Geschichte, politische Geschichte, soziale Verbände, Mittelalterforschung, wissenschaftliche Methode, politische Partizipation, Nationalstaat.
FAQ: Otto von Gierke - Mehr als nur ein Jurist
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument ist eine umfassende Vorschau auf eine wissenschaftliche Arbeit über Otto von Gierke. Es enthält ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf Gierkes Leben, Werk, seinen Beiträgen zur Mediävistik und deren Einfluss auf die Geschichtswissenschaft, sowie auf der Rezeption seiner methodischen Ansätze.
Wer war Otto von Gierke?
Otto von Gierke war ein bedeutender deutscher Jurist und Wissenschaftler, der wichtige Beiträge zur Mediävistik und der Geschichtswissenschaft leistete. Das Dokument beschreibt sein Leben, seine akademische Karriere, seine politischen Überzeugungen und sein gesellschaftliches Engagement.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht Gierkes Biographie und politische Überzeugungen, seine wissenschaftliche Methode und seine Theorie der Genossenschaften, die Rezeption seines Werkes in der deutschen Mediävistik, die Gierke-Below-Debatte als Beispiel für wissenschaftliche und politische Auseinandersetzungen und schließlich Gierkes politisches Engagement und seine Rolle in der Gesellschaft.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, Leben und Werk Otto von Gierkes zu untersuchen, insbesondere seine Beiträge zur Mediävistik und deren Einfluss auf die Geschichtswissenschaft. Sie beleuchtet Gierkes politische und soziale Überzeugungen und analysiert die Rezeption seiner methodischen Ansätze in der historischen Forschung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Gründe für die späte und teilweise immer noch bestehende Rezeption seiner Geschichtsmethodik.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst mindestens die Kapitel „Einleitung“, „Otto von Gierke - Mehr als nur ein Jurist“ und „Fazit“. Das Kapitel „Otto von Gierke - Mehr als nur ein Jurist“ behandelt ausführlich Gierkes Leben und akademischen Werdegang.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Otto von Gierke, Mediävistik, Genossenschaften, Rechtsgeschichte, historische Rechtsschule, deutsche Geschichte, politische Geschichte, soziale Verbände, Mittelalterforschung, wissenschaftliche Methode, politische Partizipation, Nationalstaat.
Was ist der Fokus der Einleitung?
Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Arbeit, begründet die Einbeziehung des politischen und gesellschaftlichen Kontextes und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie weist auf die bis in die 1970er Jahre anhaltende Dominanz einer herrschaftlich-institutionellen Geschichtsschreibung hin und kündigt die Untersuchung der Gründe hierfür an.
Welche Bedeutung hat Gierkes Werk für die Geschichtswissenschaft?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung von Gierkes mediävistischen Arbeiten und deren Einfluss auf die Geschichtswissenschaft. Sie analysiert die Rezeption seiner methodischen Ansätze und die Gründe für die späte und teilweise immer noch bestehende Rezeption seiner Geschichtsmethodik.
- Arbeit zitieren
- Christian Tischner (Autor:in), 2005, Otto Friedrich von Gierke und die Bedeutung der sozialen Verbände für die Erforschung des Mittelalters, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59276