Der Begriff "Hilfsschule" trägt das Verb "helfen" in sich. Fraglich ist inwiefern dieser Schulform im Nationalsozialismus wirklich dieses Ziel des Helfens innehatte. Verfolgte man das Ziel Hilfsschüler wieder in Regelschulen einzugliedern beziehungsweise auf die Zeit nach der Schule vorzubereiten oder hatten Hilfsschulen im Nationalsozialismus andere Funktionen?
Dieser Frage soll sich diese Arbeit im begrenzten Rahmen annähern. Um einen Einstieg in das Thema zu ermöglichen wird in Kapitel 2 zunächst kurz die nationalsozialistische Ideologie skizziert. Darauf gefolgt soll ein Einblick in das Erziehungsbild des Dritten Reiches gegeben werden, um zu erfahren, worauf die Identitätsentwicklung von Kindern und Jugendlichen zu dieser
Zeit aufbaute. Im dritten Kapitel wird dann zunächst die Entstehungsgeschichte des Sonderschulwesens bis 1933 dargelegt. Wie sich das Sonderschulwesen dann ab der Machtübernahme Hitlers veränderte, wird im Anschluss daran veranschaulicht. Kapitel 4 beschäftigt sich dann mit der Rolle der Hilfsschulen im Nationalsozialismus.
Zum einen mit Blick auf die sogenannte "Rassenhygiene", die ein Fundament der nationalsozialistischen Überzeugungen darstellt. Dabei wird auf die durchgeführten Sterilisationen und die spätere "Euthanasie" verwiesen. Der zweite Teil des vierten Kapitels thematisiert inwiefern die Hilfsschulen zur Brauchbarmachung seiner Schüler beitrug. Abgeschlossen wird die Arbeit mit einer Schlussbetrachtung, die die gesammelten Erkenntnisse noch einmal zusammenfassend erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Einleitung
- 2.0 Nationalsozialismus
- 2.1 Nationalsozialismus und Ideologie
- 2.2 Erziehung im Nationalsozialismus
- 3.0 Zur Entstehung der Hilfsschulen
- 3.1 Entwicklung bis 1933
- 3.2 Entwicklung nach der Machtergreifung Hitlers
- 4.0 Zur Rolle der Hilfsschulen im Dritten Reich
- 4.1 Die Rolle der Hilfsschulen mit Blick auf Rassenhygiene
- 4.1.1 Sterilisation
- 4.1.2 Euthanasie
- 4.2 Die Rolle der Brauchbarmachung der Hilfsschüler
- 5.0 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Rolle der Hilfsschulen im Nationalsozialismus. Sie untersucht, wie die nationalsozialistische Ideologie die Entwicklung und Funktion dieser Schulen beeinflusst hat. Darüber hinaus befasst sich die Arbeit mit der Frage, inwiefern die Hilfsschulen zur Brauchbarmachung ihrer Schüler beitrugen und wie sie in die Rassenhygienepraxis des NS-Regimes eingebunden waren.
- Nationalsozialistische Ideologie und ihre Auswirkungen auf die Erziehung
- Die Entstehung und Entwicklung der Hilfsschulen bis 1933
- Die Rolle der Hilfsschulen im Nationalsozialismus im Kontext von Rassenhygiene
- Die Brauchbarmachung von Hilfsschülern im Rahmen der NS-Ideologie
- Die Auswirkungen der Hilfsschulen auf die Lebenswelt der Schüler
Zusammenfassung der Kapitel
2.0 Nationalsozialismus
Dieses Kapitel beleuchtet die ideologischen Grundlagen des Nationalsozialismus. Es zeigt auf, wie die Rassenideologie die Gesellschaft durchdrang und die Erziehung neuer Generationen prägte.
2.1 Nationalsozialismus und Ideologie
Dieses Unterkapitel beschreibt die Grundzüge der nationalsozialistischen Ideologie, die aus „Erbbiologie, Sozialdarwinismus und Rassenanthropologie“ (Ellger-Rüttgardt 2008, S. 242) zusammengesetzt ist. Es betont die Bedeutung der Rassenideologie für die gesamte Gesellschaftspolitik und die Ausgrenzung von „Minderwertigen“, zu denen auch Erbkranke und Behinderte gezählt wurden.
2.2 Erziehung im Nationalsozialismus
Dieses Unterkapitel beschreibt die Erziehungsprinzipien des Dritten Reiches, die stark von der nationalsozialistischen Ideologie geprägt waren. Die Erziehung sollte die Jugend zum unbedingten Glauben an den Führer, zur Disziplin, Dienstbereitschaft und zum Gehorsam erziehen.
3.0 Zur Entstehung der Hilfsschulen
Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung des Sonderschulwesens bis 1933 und zeichnet seine Entwicklung vor der Machtergreifung Hitlers nach.
3.1 Entwicklung bis 1933
Dieses Unterkapitel beschreibt die Entwicklung des Sonderschulwesens in Deutschland bis 1933.
3.2 Entwicklung nach der Machtergreifung Hitlers
Dieses Unterkapitel analysiert, wie sich das Sonderschulwesen ab der Machtübernahme Hitlers veränderte und wie die nationalsozialistische Ideologie in diesem Bereich umgesetzt wurde.
4.0 Zur Rolle der Hilfsschulen im Dritten Reich
Dieses Kapitel befasst sich mit der Rolle der Hilfsschulen im Nationalsozialismus, insbesondere im Kontext von Rassenhygiene und Brauchbarmachung der Schüler.
4.1 Die Rolle der Hilfsschulen mit Blick auf Rassenhygiene
Dieses Unterkapitel untersucht die Rolle der Hilfsschulen in Bezug auf die Rassenhygiene, die ein zentrales Element der nationalsozialistischen Ideologie war. Es beleuchtet dabei insbesondere die Praxis der Zwangssterilisation und der „Euthanasie“.
4.1.1 Sterilisation
Dieses Unterkapitel beschreibt die Geschichte der Zwangssterilisierung in Deutschland, beginnend mit dem ersten Gesetzesentwurf von 1899.
4.1.2 Euthanasie
Dieses Unterkapitel beschäftigt sich mit der „Euthanasie“ im Nationalsozialismus und der Umsetzung dieser Politik unter dem Titel „Aktion T4“.
4.2 Die Rolle der Brauchbarmachung der Hilfsschüler
Dieses Unterkapitel untersucht, inwiefern die Hilfsschulen zur Brauchbarmachung ihrer Schüler beitrugen und welche Rolle sie im Rahmen der nationalsozialistischen Wirtschafts- und Arbeitspolitik einnahmen.
Schlüsselwörter
Nationalsozialismus, Rassenhygiene, Hilfsschule, Sonderschulwesen, Zwangssterilisation, Euthanasie, Brauchbarmachung, Erziehung, Ideologie, Volksgemeinschaft, Minderwertigkeit, „Aktion T4“
- Arbeit zitieren
- Marlon Roth (Autor:in), 2011, Die Rolle der Hilfsschulen im Dritten Reich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/592968