Einleitung:
Die vorliegende Arbeit über das Thema Medizinmannwesen und Geistervorstellungen bei den Kamayurá (Alto-Xingo-Brasilien), wurde von mir im Rahmen des Seminars „Indigene Kulturen Südamerikas“ das innerhalb des Fachbereiches Historische Ethnologie der Johann- Wolfgang Goethe- Universität Frankfurt am Main, im Sommersemester 2004, angeboten wurde, bearbeitet. Ich wählte dieses Thema aus, weil ich mir ein klareres Bild über den mittlerweile populär gewordenen Schamanismus, anhand eines regionalen Beispiels verschaffen wollte.
Gegenstand der Arbeit sind nicht nur allgemeine Angaben über die Kamayurá wie ihre Herkunft (unter A.) und ihre soziale politische Ordnung (unter A.I.), und vor allem ihre religiösen Vorstellungen (unter B.) werden behandelt. Karte, Zeichnungen und Bilder sind unter C. im Anhang zu finden. Zum Schluss (unter D.) befindet sich ein Literaturverzeichnis.
Insbesondere sind die Informationen Oberg, Zerries, Metraux, Münzel, Murphy and Quain zu verdanken.
A. Allgemeine Angaben über die Kamayurá
Vor vierhundert Jahren lebte der Indianerstamm der Kamayurá in Küstennähe, diese flüchteten aber vor portugiesischen Angriffen in’ s Landesinnere.
Nach Kämpfen mit den Portugiesen und anderen Indianern sollen sie dann der weiteren Überlieferung nach das Gebiet der Karjá – den mittleren Arguaia – erreicht haben.
Von dort seien sie den linken Nebenfluss des Araguaia entlanggezogen, um schließlich die Wasserscheide zum Xingú zu überschreiten und in ihr heutiges Gebiet am oberen Xingú zu gelangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- A. Allgemeine Angaben über die Kamayurá
- I. Die soziale und politische Ordnung
- a) Die Nuklearfamilie
- b) Die Hausgemeinschaft
- c) Die Dorfgemeinschaft
- d) Die Medizinmänner
- I. Die soziale und politische Ordnung
- B. Religiöse Vorstellungen der Kamayurá
- I. Irreale Wesen
- II. Die Seelenvorstellung
- III. Die mamaé
- 1)a) Anthropomorphe mamaé
- 1)b) Zoomorphe mamaé
- 2) Die äußere Gestalt der mamaé
- IV. Die payé-Initiation
- V. Die Krankenheilungen
- C. Literaturverzeichnis
- D. Anhang: Karte, Zeichnung und Bilder
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Medizinmannwesen und die Geistervorstellungen der Kamayurá am Alto-Xingú in Brasilien. Ziel ist es, ein detailliertes Bild des Schamanismus bei diesem indigenen Volk zu liefern und die komplexen Zusammenhänge zwischen sozialer Organisation, religiösen Praktiken und Weltanschauung zu beleuchten.
- Soziale und politische Ordnung der Kamayurá (Familienstrukturen, Dorfgemeinschaft)
- Religiöse Vorstellungen und die Rolle der Geister (mamaé)
- Medizinmänner und ihre Bedeutung im gesellschaftlichen Kontext
- Die payé-Initiation und ihre rituelle Bedeutung
- Krankheit und Heilung im Glaubenssystem der Kamayurá
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit befasst sich mit dem Schamanismus der Kamayurá, einem indigenen Volk Brasiliens. Sie untersucht die soziale und politische Organisation der Kamayurá, ihre religiösen Vorstellungen, insbesondere ihre Geistervorstellungen (mamaé), sowie die Rolle der Medizinmänner und die Heilpraktiken. Der Fokus liegt auf einem regionalen Beispiel des Schamanismus, um ein differenziertes Verständnis dieses komplexen Phänomens zu ermöglichen. Die Arbeit stützt sich auf die Forschungsergebnisse verschiedener Autoren wie Oberg, Zerries, Metraux, Münzel, Murphy und Quain.
A. Allgemeine Angaben über die Kamayurá: Dieses Kapitel gibt einen kurzen Überblick über die Geschichte der Kamayurá, ihre Flucht vor portugiesischen Angriffen und ihre spätere Ansiedlung am oberen Xingú. Es dient als Grundlage für das Verständnis des kulturellen und historischen Kontextes der folgenden Kapitel, die sich mit den sozialen, politischen und religiösen Aspekten ihrer Kultur befassen. Die Migration der Kamayurá wird detailliert beschrieben, untermauert durch Quellenangaben von Courdeau, Nimuendaju, Galvao und Oliveira.
A. I. Die soziale und politische Ordnung: Dieses Kapitel analysiert die soziale und politische Struktur der Kamayurá, indem es die Nuklearfamilie, die Hausgemeinschaft und die Dorfgemeinschaft beschreibt. Es hebt die Bedeutung der männlichen Solidarität und die relativ schwache Stellung der Frauen in der Dorfgemeinschaft hervor. Die Verwandtschaftsbeziehungen spielen eine Rolle, sind aber nicht die ausschließliche Grundlage für die Hausgemeinschaften. Die unterschiedliche Grösse der Hausgemeinschaften wird detailliert dargestellt, und Konflikte aufgrund von ausserhäuslichem Geschlechtsverkehr werden erwähnt.
Schlüsselwörter
Kamayurá, Alto-Xingú, Brasilien, Medizinmannwesen, Schamanismus, Geistervorstellungen, mamaé, soziale Ordnung, politische Ordnung, religiöse Vorstellungen, payé-Initiation, Krankheit, Heilung, indigene Kultur, Südamerika.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Untersuchung des Medizinmannwesens und der Geistervorstellungen der Kamayurá
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht detailliert das Medizinmannwesen und die Geistervorstellungen der Kamayurá, eines indigenen Volkes am Alto-Xingú in Brasilien. Der Fokus liegt auf dem Schamanismus dieser Gruppe und den komplexen Beziehungen zwischen sozialer Organisation, religiösen Praktiken und Weltanschauung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit deckt folgende Themen ab: die soziale und politische Ordnung der Kamayurá (Familienstrukturen, Dorfgemeinschaft), religiöse Vorstellungen und die Rolle der Geister (mamaé), die Bedeutung der Medizinmänner im gesellschaftlichen Kontext, die payé-Initiation und ihre rituelle Bedeutung, sowie Krankheit und Heilung im Glaubenssystem der Kamayurá.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Allgemeine Angaben über die Kamayurá (inkl. sozialer und politischer Ordnung), Religiöse Vorstellungen der Kamayurá (inkl. Irreale Wesen, Seelenvorstellungen, mamaé, payé-Initiation und Krankenheilungen), Literaturverzeichnis und Anhang (Karte, Zeichnungen und Bilder).
Was wird unter „mamaé“ verstanden?
„Mamaé“ bezeichnet die Geistervorstellungen der Kamayurá. Die Arbeit differenziert zwischen anthropomorphen und zoomorphen mamaé und beschreibt deren äußere Gestalt.
Welche Rolle spielen die Medizinmänner?
Die Medizinmänner spielen eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen und religiösen Leben der Kamayurá. Ihre Bedeutung im Kontext der sozialen Ordnung, der religiösen Praktiken und der Heilung wird eingehend untersucht.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Forschungsergebnisse verschiedener Autoren, darunter Oberg, Zerries, Metraux, Münzel, Murphy und Quain, sowie Courdeau, Nimuendaju, Galvao und Oliveira.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, ein detailliertes Bild des Schamanismus bei den Kamayurá zu liefern und die komplexen Zusammenhänge zwischen sozialer Organisation, religiösen Praktiken und Weltanschauung zu beleuchten. Sie soll ein differenziertes Verständnis dieses komplexen Phänomens ermöglichen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kamayurá, Alto-Xingú, Brasilien, Medizinmannwesen, Schamanismus, Geistervorstellungen, mamaé, soziale Ordnung, politische Ordnung, religiöse Vorstellungen, payé-Initiation, Krankheit, Heilung, indigene Kultur, Südamerika.
Wie ist die soziale und politische Ordnung der Kamayurá strukturiert?
Die Arbeit analysiert die soziale und politische Struktur der Kamayurá anhand der Nuklearfamilie, der Hausgemeinschaft und der Dorfgemeinschaft. Sie beleuchtet die Bedeutung der männlichen Solidarität und die Stellung der Frauen.
Was wird in der Einleitung erläutert?
Die Einleitung gibt einen Überblick über das Thema der Arbeit, nämlich den Schamanismus der Kamayurá. Sie skizziert die Forschungsfragen und den methodischen Ansatz.
- Arbeit zitieren
- Johannes Scharff (Autor:in), 2004, Medizinmannwesen und Geistervorstellungen bei den Kamaurá (Alto-Xingú-Brasilien), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59325