„[E]s gibt kein Gefühl, keine Kunst, kein Sprechen, kein Handeln, keine gesellschaftliche Einrichtung, keinen Raum auf dieser Erde, der nicht materiell oder symbolisch, direkt oder indirekt mit dem Wasser zutun hat“ (Böhme 1988), so lautet die Feststellung Hartmut Böhmes in seinem Werk „Kulturgeschichte des Wassers“. Die Omnipräsenz des Wassers ist unbestreitbar. Nur mit Hilfe von Wasser können Zellen, Körper und sämtliche Organismen funktionieren. Ohne greifbare Hülle fließt, verdampft, strömt und passt sich das Element seiner Umgebung an. Die besondere Faszination des Wassers liegt in seinen Gegensätzen. Als gewaltiger unbeherrschbarer Ozean oder aus der Leitung für den abendlichen Tee. Als herbstliche Sturmflut, welche ganze Landstücke mit sich reißen kann oder warmer Sommerregen.
Das Element Wasser durchzieht das gesamte europäische Kunstmärchen „Undine“. Sie gilt als Friedrich de la Motte Fouqués beste Erzählung seiner zahlreichen Werke. Er selbst hat das Frühjahrsheft der „Jahreszeiten“ herausgegeben, in welchem die „Undine“ 1811 in Berlin erstmals erschienen ist.
Ziel dieser Arbeit ist es die Bedeutung des Wassers in dem vorgestellten Werk herauszuarbeiten. Um die Thematik einzugrenzen wird der Fokus dabei auf die Darstellung im Text, das Aufkommen des Wassers im Sinne der Häufigkeit und den damit verbundenen Strukturen sowie Undine als Verkörperung des Elements gelegt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Naturbegriff der Romantik
- Das Wasser in Friedrich de la Motte Fouqués „Undine“
- Darstellung des Wassers
- Auftreten des Wassers
- Undine als Verkörperung des Wassers
- kulturgeschichtlicher Vergleich
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Bedeutung des Wassers in Friedrich de la Motte Fouqués „Undine“. Im Mittelpunkt stehen die Darstellung des Wassers im Text, seine Häufigkeit und damit verbundene Strukturen sowie Undine als Verkörperung des Elements. Außerdem wird der Naturbegriff der Romantik beleuchtet, um die Bedeutung des Wassers in einem historischen und literarisch-kulturellen Kontext zu verorten.
- Die Rolle des Wassers in der Darstellung der Natur
- Die Häufigkeit des Wassers im Text und die damit verbundenen Strukturen
- Undine als Verkörperung des Wassers
- Der Naturbegriff der Romantik
- Die Bedeutung des Wassers in einem historischen und literarisch-kulturellen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Außerdem wird die Omnipräsenz des Wassers als Element und seine besondere Faszination durch seine Gegensätze hervorgehoben. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von „Undine“ als Beispiel für die Bedeutung des Wassers in der europäischen Literatur.
Naturbegriff der Romantik
Dieses Kapitel beleuchtet den Naturbegriff der Romantik und erläutert, wie die Romantik als kulturelle Epoche die Wahrnehmung zwischen Mensch und Natur beeinflusst hat. Es wird der „romantische“ Blick auf die Natur beschrieben, der sich in den ästhetischen Qualitäten von Schönheit und Erhabenheit manifestiert. Die Romantik zeichnet sich durch ein Spannungsverhältnis zwischen Unendlichkeit, Ewigkeit und dem Ablauf der Zeit aus. Die Natur dient als Sinnbild seelischer Empfindungen und geschichtlicher Zustände.
Das Wasser in Friedrich de la Motte Fouqués „Undine“
3.1. Darstellung des Wassers
Dieser Abschnitt untersucht die Darstellung des Wassers in „Undine“ an Hand von drei Textpassagen. Der Fokus liegt auf der sprachlichen Gestaltung und dem kulturgeschichtlichen Hintergrund der Romantik. Es werden exemplarisch Ausschnitte zu Beginn, Mitte und Ende des Werkes gewählt, um einen Überblick über die Bedeutung des Wassers im Text zu geben.
3.2. Auftreten des Wassers
Dieser Abschnitt befasst sich mit der strukturellen Analyse des Aufkommens des Wassers im Text. Die Ergebnisse werden in Forschungsliteratur eingebettet. Die Publikation von Berbeli Wanning (2005) „Die Fiktionalität der Natur. Studien zum Naturbegriff in Erzähltexten der Romantik und des Realismus“ dient als literarische Stütze.
3.3. Undine als Verkörperung des Wassers
Dieser Abschnitt untersucht die Bedeutung des Wassers mit Hauptaugenmerk auf Undine als Verkörperung des Elements. Einzelne Textpassagen werden analysiert und die Ergebnisse in Verbindung zu passender Forschungsliteratur gesetzt. „Undine eine motivgeschichtliche Untersuchung\" (1987) von Helga Trüpel-Rüdel dient als Hauptbezugspunkt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung des Wassers in Friedrich de la Motte Fouqués „Undine“. Schlüsselwörter sind: Romantik, Naturbegriff, Wasser, Darstellung, Häufigkeit, Strukturen, Verkörperung, Undine, Kulturgeschichte, Literaturanalyse.
- Arbeit zitieren
- Aileen Thesing (Autor:in), 2020, Bedeutung des Wassers in Friedrich de la Motte Fouqués "Undine", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/593971