Die Vorstandsvergütung ist seit langem, sowohl in der Öffentlichkeit, als auch in der Wissenschaft ein stark diskutiertes Thema. Anlass zu Diskussionen sind unter anderem die Finanz- und Wirtschaftskrise in 2007, Bilanzskandale und Unternehmenspleiten. In der Wissenschaft ist es von großem Interesse, inwieweit der Vorstand die Vergütung beeinflussen kann und welcher Zusammenhang zwischen der Performance des Unternehmens und der Vergütungshöhe existiert.
Ein wichtiges und weit verbreitetes Corporate-Governance-Instrument, das zu der nachhaltigen Unternehmensführung beitragen soll, stellen aktienkursbasierte Vergütungsinstrumente dar, „deren Einsatz u. a. durch den Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) gefördert wurde” . Dem Einsatz solcher Incentives liegt die bekannte Problematik der Trennung von Eigentum und Verfügungsgewalt zugrunde. Die von Jensen/Meckling entwickelte Principal-Agenten- Theorie argumentiert, dass aktienkursbasierte Vergütungsinstrumente der Lösung des Problems beitragen können. Dabei wird sie Sinnhaftigkeit dieser Form der Vorstandsvergütung sowohl in der Wissenschaft, als auch in den Medien und der Politik oft infrage gestellt. Es wird darüber diskutiert, ob der Einsatz aktienbasierter Vergütungskomponenten effizient ist und wie sich diese Instrumente auf die Unternehmensentscheidungen auswirken.
Das Thema des Vergütungssystems in Deutschland ist besonders interessant, weil sich deutsche Unternehmen im Vergleich mit den angelsächsischen Volkswirtschaften durch konzentrierte und häufig von Individuen dominierte Eigentümerstruktur mit einem zweigliedrigen Leitungssystem (Two-Tier-System) auszeichnen. Aufgrund der fehlenden Transparenz bis 2009 gibt es nicht viele Studien, die sich auf deutsche Unternehmen beziehen.
Da in der Literatur keine einheitliche Meinung bezüglich des Effektes aktienbasierter Langfristanreize herrscht, soll im Rahmen dieser Arbeit mittels der deutschen Unternehmen des Prime Standards untersucht werden, in welchem Maße inzwischen die aktienbasierten Vergütungsbestandteile zur Incentivierung ihrer Führungskräfte eingesetzt werden, wie sie sich auf die Langfristigkeit im Unternehmen auswirken und welchen Einfluss die aktienbasierte Vergütung auf den Erfolg des Unternehmens hat.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Struktur der Untersuchung
- 2. Aktienbasierte Vergütung
- 2.1 Principal-Agenten-Theorie
- 2.2 Gestaltung der Vorstandsvergütung
- 2.3 Definition und Funktionsweise der aktienbasierten Vergütungskomponenten
- 2.4 Studienhintergrund und Ableitung der Hypothesen
- 3. Datenbasis und deskriptive Analyse
- 3.1 Datenbasis
- 3.2 Variableninvestitionen
- 3.2.1 Variablen zur Abbildung des Investitionsverhaltens
- 3.2.2 Variablen zur Abbildung der Performance
- 3.2.3 Kontrollvariablen
- 3.3 Deskriptive Auswertungen
- 4. Empirische Analyse
- 4.1 Analyse aktienbasierter Incentives auf das Investitionsverhalten
- 4.1.1 Methodik
- 4.1.2 Analyse des Gesamtinvestitonsverhaltens
- 4.1.3 Analyse des relativen Investitionsverhaltens in F&E
- 4.1.4 Robustheit
- 4.2 Analyse aktienbasierter Incentives und Performance
- 4.2.1 Methodik
- 4.2.2 Analyse der Performance
- 4.2.3 Robustheit
- 5. Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht den Einfluss aktienbasierter Vergütungsinstrumente auf das Investitionsverhalten und die Performance von Vorständen. Die Arbeit analysiert den Zusammenhang zwischen der Gestaltung der Vorstandsvergütung und den Unternehmensentscheidungen, insbesondere im Hinblick auf langfristige Investitionen und die Gesamtunternehmenserfolgsmessung.
- Einfluss von aktienbasierten Vergütungen auf das Investitionsverhalten von Unternehmen
- Zusammenhang zwischen aktienbasierten Vergütungen und der Unternehmensperformance
- Anwendung der Principal-Agenten-Theorie auf die Vorstandsvergütung
- Analyse der Auswirkungen des VorstAG auf die Vorstandsvergütung
- Empirische Überprüfung der Hypothesen mittels Regressionsanalysen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema Vorstandsvergütung ein und erläutert die Relevanz der Thematik vor dem Hintergrund der Finanzkrise von 2007 und der damit verbundenen Unternehmenspleiten. Es wird der gesetzliche Rahmen durch das VorstAG beleuchtet und die Problematik der Trennung von Eigentum und Verfügungsgewalt im Kontext der Principal-Agenten-Theorie vorgestellt. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit aktienbasierte Vergütungsmodelle den Interessenkonflikt zwischen Vorstand und Aktionären mindern können und welche Auswirkungen diese auf das Investitionsverhalten und die Unternehmensperformance haben.
2. Aktienbasierte Vergütung: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit aktienbasierten Vergütungsinstrumenten. Es beschreibt die Principal-Agenten-Theorie als theoretischen Hintergrund und erläutert die Funktionsweise und Gestaltungsmöglichkeiten aktienbasierter Vergütungskomponenten. Der Fokus liegt auf der Darstellung des bestehenden Forschungsstandes und der Ableitung von Hypothesen, welche im empirischen Teil der Arbeit untersucht werden. Die Argumentation stützt sich auf bestehende Literatur und etablierte Theorien der Corporate Governance.
3. Datenbasis und deskriptive Analyse: In diesem Kapitel wird die Datenbasis der Studie detailliert beschrieben, inklusive der verwendeten Variablen zur Abbildung des Investitionsverhaltens, der Performance und der Kontrollvariablen. Die deskriptive Analyse der Daten liefert erste Einblicke in die Verteilung der Variablen und dient als Grundlage für die anschließende empirische Analyse. Es werden statistische Kennzahlen und erste grafische Darstellungen präsentiert, welche die Charakteristika der Daten verdeutlichen.
4. Empirische Analyse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Analyse. Es untersucht den Einfluss aktienbasierter Anreize auf das Investitionsverhalten (gesamt und in Forschung & Entwicklung) und die Unternehmensperformance mittels multivariater Regressionsanalysen. Die Methodik wird transparent dargestellt, und die Robustheit der Ergebnisse wird durch verschiedene Robustheitstests überprüft. Die Interpretation der Ergebnisse wird im Kontext des theoretischen Rahmens diskutiert.
Schlüsselwörter
Vorstandsvergütung, Aktienbasierte Vergütung, Principal-Agenten-Theorie, Investitionsverhalten, Unternehmensperformance, Corporate Governance, VorstAG, Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK), Regressionsanalyse, Empirische Untersuchung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Einfluss aktienbasierter Vergütung auf Investitionsverhalten und Performance
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Diese Bachelorarbeit untersucht den Einfluss von aktienbasierten Vergütungsinstrumenten auf das Investitionsverhalten und die Performance von Vorständen. Es wird der Zusammenhang zwischen der Gestaltung der Vorstandsvergütung und unternehmerischen Entscheidungen, insbesondere langfristigen Investitionen und der Gesamtunternehmenserfolgsmessung, analysiert.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf den Einfluss aktienbasierter Vergütungen auf das Investitionsverhalten von Unternehmen, den Zusammenhang zwischen diesen Vergütungen und der Unternehmensperformance, die Anwendung der Principal-Agenten-Theorie auf die Vorstandsvergütung, die Analyse der Auswirkungen des VorstAG auf die Vorstandsvergütung und die empirische Überprüfung der Hypothesen mittels Regressionsanalysen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Aktienbasierte Vergütung, Datenbasis und deskriptive Analyse, Empirische Analyse und Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse. Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Relevanz im Kontext der Finanzkrise von 2007. Kapitel 2 befasst sich detailliert mit aktienbasierten Vergütungsinstrumenten und der Principal-Agenten-Theorie. Kapitel 3 beschreibt die Datenbasis und die deskriptive Analyse. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der empirischen Analyse mittels multivariater Regressionsanalysen. Kapitel 5 fasst die Ergebnisse zusammen und diskutiert diese.
Welche Methodik wird verwendet?
Die Arbeit verwendet eine empirische Methodik. Die empirische Analyse stützt sich auf multivariate Regressionsanalysen, um den Einfluss aktienbasierter Anreize auf das Investitionsverhalten (gesamt und in Forschung & Entwicklung) und die Unternehmensperformance zu untersuchen. Die Robustheit der Ergebnisse wird durch verschiedene Robustheitstests überprüft.
Welche Daten werden verwendet?
Das Kapitel 3 beschreibt detailliert die Datenbasis der Studie, inklusive der verwendeten Variablen zur Abbildung des Investitionsverhaltens, der Performance und der Kontrollvariablen. Die deskriptive Analyse liefert erste Einblicke in die Verteilung der Variablen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Vorstandsvergütung, Aktienbasierte Vergütung, Principal-Agenten-Theorie, Investitionsverhalten, Unternehmensperformance, Corporate Governance, VorstAG, Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK), Regressionsanalyse, Empirische Untersuchung.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit verwendet die Principal-Agenten-Theorie als theoretischen Hintergrund, um den Interessenkonflikt zwischen Vorstand und Aktionären zu erläutern und die Wirkung aktienbasierter Vergütungsmodelle zu analysieren. Der gesetzliche Rahmen durch das VorstAG wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der empirischen Analyse zum Einfluss aktienbasierter Anreize auf das Investitionsverhalten und die Unternehmensperformance. Die Interpretation der Ergebnisse erfolgt im Kontext des theoretischen Rahmens.
- Quote paper
- Olena Ulrich (Author), 2017, Vorstandsvergütung in Deutschland. Aktienbasierte Vergütungsmodelle als Incentive für Führungskräfte und den Erfolg des Unternehmens?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/593988