Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen die folgenden Fragen: Wie vermittelt Lindgren solch schwierige Thematiken wie den Tod? Welche Vorstellungen vom Tod sowie dem Leben danach bietet und vermittelt sie ihren Leserinnen und Lesern und welche kindlichen oder religiösen Vorstellungen greift sie auf? Und wie lassen sich ihre Werke für eine einfühlsame künstlerisch orientierte Sterbeerziehung nutzbar machen? Um diese Fragen beantworten zu können werden im Folgenden fünf ausgewählte den Tod thematisierende Werke Lindgrens genauer betrachtet und auf die vermittelten Vorstellung sowie die Herangehensweisen Lindgrens hin analysiert.
Im Anschluss jeden Abschnittes werden Impulse für Gespräche über die jeweilige Geschichte Lindgrens und die damit in Zusammenhang stehenden Todeskonzepte sowie Vorstellungen vom Tod und Jenseits aufgeführt. Außerdem wird je eine künstlerische Aufgabe vorgeschlagen, die den Kindern eine hoffnungsvolle und persönliche Auseinandersetzung mit dem Tod ermöglichen soll. So könnte es ein Ziel sein, beispielsweise im Klassenverband, in Kleingruppen oder auch mit Einzelpersonen, durch die malerischen Auseinandersetzungen mit unterschiedlichen Vorstellungen von Tod und Jenseits, eine Wand zu gestalten, um die Vielfalt an gedanklichen Bildern sichtbar zu machen und solchen Kindern, die gerade keine Vorstellung und keinen Glauben haben, der sie tröstet, neue hoffnungsvolle Bilder und Sichtweisen anzubieten. Hierbei ist es für eine einfühlsame Sterbeerziehung zentral, dass kein Glaube aufgezwängt oder verteufelt wird, sondern jedes Kind dazu angeregt wird seine eigene individuelle Vorstellung vom Tod und Jenseits zu entwickeln.
Als Vorreitern näherte sich Astrid Lindgren bereits 1949 in ihrer Erzählung "Im Land der Dämmerung" dem zuvor "totgeschwiegenen" Thema Tod vorsichtig an. Als absoluten Tabubruch sahen 1973 viele Kritiker ihren Roman "Die Brüder Löwenherz". Seit Lindgrens Pionierwerk folgten viele weitere Kinder- und Jungendbücher, die die Thematik des Todes, des Sterbens und des Abschieds immer weiter aus seiner gesellschaftlichen Tabuzone rückten. So leistete Lindgren für die heutige Sterbeerziehung einen wichtigen Beitrag, indem sie zeigt, wie der Tod im Kinderbuch kindgerecht und einfühlsam aufbereitet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Weltdokumentenerbe
- Todeskonzept und Sterbeerziehung
- Die Todesthematik in Astrid Lindgrens Werken
- Im Land der Dämmerung (1949)
- Mio mein Mio (1954)
- Klingt meine Linde (1959)
- Die Brüder Löwenherz (1973)
- Sonnenau (1980)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung des Todes und des Jenseits in den Werken Astrid Lindgrens im Kontext des Weltdokumentenerbes. Die Zielsetzung ist es, die Bedeutung von Lindgrens Werken für eine künstlerisch orientierte Sterbeerziehung zu beleuchten und zu analysieren, wie sie die Auseinandersetzung mit dem Tod in ihren Geschichten fördert.
- Die Rolle des Weltdokumentenerbes im Schutz und der Verbreitung von Kultur- und Wissensgut.
- Die Bedeutung von Astrid Lindgrens Werken für die kindliche Auseinandersetzung mit dem Tod.
- Die Darstellung von Todes- und Jenseitskonzepten in Lindgrens Werken.
- Die pädagogischen Implikationen von Lindgrens Werken für eine Sterbeerziehung.
- Der Einfluss von Lindgrens Werken auf die Entwicklung eines kindlichen Todeskonzeptes.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 erläutert den Begriff des Weltdokumentenerbes und seine Bedeutung für den Schutz und die Verbreitung von kulturellem Erbe. Es wird die Aufnahme des Lindgren-Archives in das UNESCO-Programm „Memory of the World“ und die Bedeutung von Astrid Lindgrens Werken für die Kinderliteratur und die Förderung von Kinderrechten beleuchtet.
Kapitel 2 behandelt das Konzept des Todes und seine Bedeutung für die Sterbeerziehung. Es werden die verschiedenen Aspekte des Todes, wie die Angst vor dem Unbekannten, die Unausweichlichkeit und die Endgültigkeit, sowie die vielfältigen kulturellen Konzepte und Bräuche im Umgang mit dem Tod thematisiert. Außerdem werden die Herausforderungen der kindlichen Auseinandersetzung mit dem Tod und die Entwicklung eines kindlichen Todeskonzeptes beleuchtet.
Kapitel 3 analysiert die Darstellung des Todes in verschiedenen Werken von Astrid Lindgren, darunter „Im Land der Dämmerung“, „Mio mein Mio“, „Klingt meine Linde“, „Die Brüder Löwenherz“ und „Sonnenau“. Es werden die unterschiedlichen Todes- und Jenseitskonzepte, die in diesen Geschichten dargestellt werden, untersucht und deren pädagogische Bedeutung für die kindliche Auseinandersetzung mit dem Tod beleuchtet.
Schlüsselwörter
Weltdokumentenerbe, Astrid Lindgren, Kinderliteratur, Sterbeerziehung, Tod, Jenseits, Todeskonzept, Kinderrechte, pädagogische Implikationen.
- Arbeit zitieren
- Teresa Lübbert (Autor:in), 2017, Sterbeerziehung und Austausch über das Thema "Tod" und das Jenseits mit Kindern und Jugendlichen. Künstlerisch orientierte Impulse im Werk Astrid Lindgrens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/594582