Nach dem Zusammenbruch der vom Ost- West-Systemkonflikt geprägten bipolaren Machtkonstellation ist von einer "Weltpolitik im Umbruch", teils von einer "neuen Weltordnung" die Rede. Die Metapher des "global village" (Kofi Annan) veranschaulicht, die spannungsgeladene Entwicklung von globalen Problemlagen (Terrorismus, Bürgerkrieg etc.) aber auch globalen Institutionen wie der UNO, ESVP oder NATO.
Diese Arbeit soll u.a. die Ausgangsthese belegen, dass sich durch das Ende des Kalten Krieges die globale Sicherheitslage stark verändert hat, wodurch neue Sicherheitsstrukturen erforderlich wurden bzw. wodurch bestehende Systeme kollektiver Sicherheit in ein Spannungsverhältnis und unter Veränderungsdruck geraten. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Untersuchung der deutsch-europäisch-amerikanischen Sicherheitsbeziehungen, insbesondere im Verhältnis amerikanisch dominierter Nato und dem Aufbau einer gemeinsamen europäischen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP), sowie einer europäischen Verteidigungsgemeinschaft (ESVP). Geprüft wird die These, dass sich europäische und amerikanische Sicherheits- und Außenpolitik seit dem Ende des Kalten Krieges zunehmend auseinander divigieren. Von besonderem Interesse ist hierbei die Rolle Deutschlands in der "globalen Risikogesellschaft" (Ulrich Beck).
Inhaltsverzeichnis
- Prolog
- Neue Bedrohungen in der „globalen Risikogesellschaft\" (Ulrich Beck)
- Antwort der Politik - Wandel der Internationalen Institutionen
- Sicherheitsgemeinschaften
- Uno
- OSZE
- Nato
- Herausbildung europäischer Sicherheitsstrukturen
- Historische Entwicklung von der WEU zur GASP/ESVP
- Institutioneller Aufbau
- Ziele
- Interne Probleme
- Interdependenzen Nato-GASP/ESVP
- Konfliktlinien GASP-NATO/ Außenbeziehungen
- Rolle der Bundeswehr
- Bewusstseinswandel
- Erklärungsansatz
- Schlussfolgerungen/ Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Veränderungen der globalen Sicherheitslage nach dem Ende des Kalten Krieges und den daraus resultierenden Herausforderungen für die deutsche Sicherheitspolitik. Im Fokus stehen dabei die deutsch-europäisch-amerikanischen Sicherheitsbeziehungen, insbesondere im Verhältnis zwischen der NATO und der Gemeinsamen Europäischen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP), sowie einer europäischen Verteidigungsgemeinschaft (ESVP). Ziel ist es zu untersuchen, inwieweit sich europäische und amerikanische Sicherheits- und Außenpolitik seit dem Ende des Kalten Krieges auseinanderdividieren und welche Rolle Deutschland in diesem Kontext spielt.
- Die „Privatisierung des Krieges“ und der Verlust des staatlichen Gewaltmonopols
- Neue Bedrohungen durch nichtstaatliche Akteure und die Ausbreitung von ABC-Massenvernichtungswaffen
- Die Herausbildung europäischer Sicherheitsstrukturen und die Interdependenzen zwischen NATO und GASP/ESVP
- Die Rolle Deutschlands in den deutsch-europäisch-amerikanischen Sicherheitsbeziehungen
- Die Frage der zunehmenden Divergenz zwischen europäischer und amerikanischer Sicherheits- und Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Ausgangsthese der Arbeit vor, dass sich die globale Sicherheitslage durch das Ende des Kalten Krieges stark verändert hat und neue Sicherheitsstrukturen erforderlich wurden. Das zweite Kapitel analysiert die neuen Bedrohungen in der „globalen Risikogesellschaft“ und zeigt auf, wie sich die Sicherheitslandschaft durch die „Privatisierung des Krieges“ und den Aufstieg nichtstaatlicher Akteure verändert hat. Das dritte Kapitel untersucht die Reaktion der Politik auf diese neuen Herausforderungen und beleuchtet die Entwicklung und den Wandel internationaler Institutionen wie der UNO, der OSZE und der NATO. Kapitel vier widmet sich der Herausbildung europäischer Sicherheitsstrukturen, insbesondere der historischen Entwicklung von der Westeuropäischen Union (WEU) zur GASP/ESVP. Das fünfte Kapitel analysiert die Interdependenzen zwischen NATO und GASP/ESVP und beleuchtet die Konfliktlinien und die Rolle der Bundeswehr in diesem Zusammenhang.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen der internationalen Sicherheitspolitik, wie der „globalen Risikogesellschaft“, der „Privatisierung des Krieges“, nichtstaatlichen Akteuren, der Proliferation von Massenvernichtungswaffen, der Herausbildung europäischer Sicherheitsstrukturen, der NATO, der GASP/ESVP, der Rolle Deutschlands und der Divergenz zwischen europäischer und amerikanischer Sicherheits- und Außenpolitik.
- Arbeit zitieren
- Malko Ebers (Autor:in), 2002, Deutsche Sicherheitspolitik in EU und Nato, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5947