An einem schönen, sonnigen Morgen in einem Lehrerzimmer einer Schule in einer Kleinstadt in der Nähe der Stadt Sydney in ‘Down Under’, saß ich während eines Praktikums, das ich im Rahmen des Lehramtsstudiums für Sonderpädagogik im australischen Bundesstaat New South Wales durchführte, mit der Mentorin meiner Hospitationsklasse beim Tee zusammen. Ich solle, so bat mich meine Mentorin, über die Versorgung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen in meiner Heimat berichten. Völlig selbstverständlich erzählte ich von der Existenz von Integrationsklassen und Sonderschulen für Kinder mit verschiedenen Behinderungen in Deutschland bzw. Nordrhein-Westfalen. Als ich schilderte, dass es in Deutschland bzw. in Nordrhein-Westfalen spezielle Schulen für Kinder mit spezifischen Behinderungen gäbe, erntete ich von Seiten meiner Gesprächspartnerin nur ungläubiges Staunen. Das sei in New South Wales nicht so, ließ sie mich wissen. In New South Wales gäbe es spezielle Schulen nur für schwer mehrfach behinderte Kinder. Allerdings sei die Anzahl dieser Schulen sehr gering. Kinder mit weniger gravierenden Behinderungen oder Beeinträchtigungen würden in New South Wales innerhalb von speziellen Klassen in Regelschulen gefördert. Diese Antwort rief bei mir wiederum ungläubiges Staunen hervor. Schulen für schwer mehrfach behinderte Kinder? Spezielle Klassen für Kinder mit Behinderungen in Regelschulen? Meine Neugier war geweckt.... In dieser, für diesen Anlass sicherlich eher etwas unerwarteten und ungewöhnlichen Situation ergab sich - im Nachhinein gesehen - das Thema dieser Arbeit. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Situationsanalyse
- Das Land
- Das Schulwesen in Australien allgemein
- Die Schule
- Die Klasse
- Arbeitsweise in der Support Class – Language der Hospitationsschule
- Arbeitsweise allgemein
- Fallberichte
- Ben
- Theoretischer Rahmen der Sprachstörungen bei Ben
- Sprachliche Förderung bei Ben in der 'support class - language' der Hospitationsschule
- Emma
- Theoretischer Rahmen der Sprachauffälligkeiten bei Emma
- Sprachliche Förderung bei Emma in der 'support class - language' der Hospitationsschule
- Die sonderpädagogische Versorgung in New South Wales
- Die (sonderpädagogische) Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern in New South Wales
- Das sonderpädagogische Schulsystem in New South Wales
- Support classes in Regular Schools
- Support classes (IM) – mild intellectual disability
- Support classes (IO/IS) – moderate/severe intellectual disability
- Support classes (EI) – early intervention
- Support classes (R) -reading
- Support classes (B) - behaviour
- Support classes (P) – physical disability
- Support classes (H) – hearing impairment
- Support classes (V) – vision impairment
- Support classes (L) – language
- Special schools
- Hospital schools
- Zusätzliches pädagogisches Personal in den 'support classes' und 'special schools'
- Der Planungsprozess
- Der Support Cycle
- Das Curriculum - Die Betrachtung der Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler
- Das Pädagogische Personal innerhalb des Planungsprozesses
- Der Zugangsweg zum 'Special Education Service' bzw. zu den Unterstützungsklassen
- Zusammenfassung der sonderpädagogischen Förderung in New South Wales
- Die sonderpädagogische Versorgung in Deutschland bzw. in Nordrhein-Westfalen
- Die sonderpädagogische Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern in Nordrhein-Westfalen
- Zur Organisation der (schulischen) sonderpädagogischen Versorgung in Deutschland
- Zur Organisation der (schulischen) sonderpädagogischen Versorgung in Nordrhein-Westfalen
- Zusammenfassung der sonderpädagogischen Versorgung in Deutschland bzw. in Nordrhein-Westfalen
- Vergleich der sonderpädagogischen Versorgung einer ausgewählten Region Deutschlands und Australiens
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Situation behinderter Schüler in New South Wales, Australien, insbesondere von Kindern mit Sprach-, Kommunikations- und Hörstörungen, darzustellen und mit der Situation in Nordrhein-Westfalen zu vergleichen. Die Untersuchung fokussiert auf die Organisation der sonderpädagogischen Versorgung und die Fördermöglichkeiten für betroffene Kinder.
- Sonderpädagogische Versorgung in New South Wales
- Sonderpädagogische Versorgung in Nordrhein-Westfalen
- Förderung von Kindern mit Sprachstörungen in Australien
- Vergleich der Systeme in Australien und Deutschland
- Analyse der Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Systeme
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit entstand aus einer überraschenden Begegnung während eines Praktikums in Australien, die die Unterschiede in der sonderpädagogischen Versorgung zwischen Australien und Deutschland aufzeigte. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der Systeme in New South Wales und Nordrhein-Westfalen, besonders hinsichtlich der Unterstützung von Kindern mit Sprachstörungen.
Situationsanalyse: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über das australische Schulsystem im Allgemeinen und die spezifische Situation an der Hospitationsschule. Es beschreibt den Kontext, in dem die weiteren Untersuchungen stattfinden.
Arbeitsweise in der Support Class – Language der Hospitationsschule: Hier wird die Arbeitsweise in der speziellen Förderklasse für Sprachförderung detailliert beschrieben, um den Kontext der Fallbeispiele zu verdeutlichen.
Fallberichte: Die Fallberichte von Ben und Emma illustrieren die praktische Umsetzung der sprachlichen Förderung an der Hospitationsschule. Sie zeigen konkrete Beispiele für die Herausforderungen und Erfolge der individuellen Förderung von Kindern mit Sprachstörungen.
Die sonderpädagogische Versorgung in New South Wales: Dieses Kapitel beschreibt umfassend das sonderpädagogische System von New South Wales, inklusive der Ausbildung von Lehrkräften, verschiedenen Support Classes und Special Schools, sowie den Planungsprozess der Förderung. Es beleuchtet die verschiedenen Ansätze und die Organisation der Unterstützung für Kinder mit unterschiedlichen Bedürfnissen.
Die sonderpädagogische Versorgung in Deutschland bzw. in Nordrhein-Westfalen: Analog zum vorherigen Kapitel, wird hier das sonderpädagogische System in Deutschland, speziell in Nordrhein-Westfalen, detailliert dargestellt. Die Ausbildung von Lehrkräften, die Organisationsstrukturen und die Fördermöglichkeiten werden analysiert und beschrieben.
Vergleich der sonderpädagogischen Versorgung einer ausgewählten Region Deutschlands und Australiens: Dieses Kapitel vergleicht die in den vorherigen Kapiteln dargestellten Systeme in New South Wales und Nordrhein-Westfalen. Es analysiert die Unterschiede und Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Organisation, der Fördermöglichkeiten und der Ausbildung von Lehrkräften.
Schlüsselwörter
Sonderpädagogik, inklusive Bildung, Sprachstörungen, Kommunikationsstörungen, Hörstörungen, Australien, New South Wales, Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Support Classes, Special Schools, Integrationsklassen, Fördermöglichkeiten, Schulsystemvergleich.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Sonderpädagogische Versorgung im Vergleich: Australien (New South Wales) und Deutschland (Nordrhein-Westfalen)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht die sonderpädagogische Versorgung von Kindern mit Sprach-, Kommunikations- und Hörstörungen in New South Wales (Australien) und Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Der Fokus liegt auf der Organisation der Systeme, den Fördermöglichkeiten und der Ausbildung der Lehrkräfte.
Welche Bereiche werden im Detail untersucht?
Die Arbeit untersucht die sonderpädagogische Versorgung in beiden Regionen, einschließlich der verschiedenen Support Classes und Special Schools in New South Wales, sowie der Organisation der sonderpädagogischen Förderung in Nordrhein-Westfalen. Sie beinhaltet Fallstudien von Kindern mit Sprachstörungen, um die praktische Umsetzung der Förderung zu illustrieren. Ein wichtiger Aspekt ist der Vergleich der Ausbildung von Sonderpädagogen in beiden Ländern.
Welche konkreten Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst eine Situationsanalyse des australischen und deutschen Schulsystems, detaillierte Beschreibungen der Arbeitsweise in einer australischen Support Class – Language, Fallberichte von zwei Schülern (Ben und Emma), eine umfassende Darstellung der sonderpädagogischen Versorgung in New South Wales (inkl. Support Cycle, Curriculum und dem Zugangsweg zum Special Education Service) und Nordrhein-Westfalen, sowie einen abschließenden Vergleich beider Systeme hinsichtlich ihrer Organisation, Fördermöglichkeiten und der Lehrerausbildung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel unterteilt, beginnend mit einer Einleitung, gefolgt von einer Situationsanalyse, der Beschreibung der Arbeitsweise in der Support Class, Fallberichten, der Darstellung der sonderpädagogischen Versorgung in New South Wales und Nordrhein-Westfalen, und endet mit einem Vergleich der beiden Systeme. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Welche konkreten Fallbeispiele werden vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert Fallberichte von zwei Schülern, Ben und Emma, die an einer australischen Support Class – Language teilnehmen. Diese Fallstudien illustrieren die Herausforderungen und Erfolge der individuellen sprachlichen Förderung in der Praxis.
Welche Arten von Support Classes werden in New South Wales beschrieben?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Arten von Support Classes in New South Wales, darunter Support Classes für Kinder mit leichten geistigen Behinderungen (IM), mittelschweren/schweren geistigen Behinderungen (IO/IS), Frühintervention (EI), Leseschwierigkeiten (R), Verhaltensauffälligkeiten (B), körperlichen Behinderungen (P), Hörbehinderungen (H), Sehbehinderungen (V) und Sprachstörungen (L).
Was ist der "Support Cycle"?
Der "Support Cycle" ist ein Teil des Planungsprozesses im sonderpädagogischen System von New South Wales und wird in der Arbeit erläutert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Sonderpädagogik, inklusive Bildung, Sprachstörungen, Kommunikationsstörungen, Hörstörungen, Australien, New South Wales, Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Support Classes, Special Schools, Integrationsklassen, Fördermöglichkeiten, Schulsystemvergleich.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende der Sonderpädagogik, Lehramtsanwärter, Sonderpädagogen, sowie alle, die sich für inklusive Bildung und den Vergleich von Bildungssystemen interessieren.
- Arbeit zitieren
- Kathrin Busch (Autor:in), 2002, Zur Situation behinderter Schüler in Australien unter besonderer Berücksichtigung von Kindern mit Sprach-, Kommunikations- und Hörstörungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59470