Die Frühe Neuzeit ist geprägt durch die Gliederung der Gesellschaft in Stände. Sowohl eine Abgrenzung nach unten als auch nach außen war wichtig. Dadurch war es notwendig, Personen ihre Ständezugehörigkeit sichtbar zu machen. Ein Mittel, welches die Obrigkeit dazu nutzte, waren die sogenannten Kleiderordnungen. Von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts sind sie in ganz Europa angewendet worden. Kleiderordnungen gelten als ein Mittel um die Ständeordnung in der und für die Gesellschaft festzuschreiben.
Die Hamburgischen Hochzeits- und Kleiderordnungen von 1583 und 1585, mit besonderem Blick auf die Stellung von Ehefrauen, sollen Gegenstand der vorliegenden Arbeit sein. Zunächst wird die Stellung der Frau im 16. Jahrhundert allgemein beschrieben, um dann auf Spezifika und Neuerungen des Ehelebens durch reformatorische Einflüsse einzugehen.
Anschließend werden soziale Hierarchien in den Kleiderordnungen mithilfe von Anne-Kathrin Reichs Monografie "Kleidung als Spiegelbild sozialer Differenzierung" herausgearbeitet. Im letzten Kapitel soll untersucht werden, ob die gewonnenen Erkenntnisse auf die Hamburgischen Hochzeits- und Kleiderordnungen von 1583 und 1585 im Rahmen der vorliegenden Arbeit angewendet werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung zum Thema
- 1. Die Stellung der Frau im 16. Jahrhundert
- 1.1. Lebensentwürfe
- 1.2. Bildung
- 1.3. Aufgabenfelder
- 2. Das Eheleben
- 3. Die Stellung der Frau in den Kleiderordnungen
- 4. Die Hamburgischen Hochzeits- und Kleiderordnungen von 1583 und 1585
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der sozialen Stellung der Ehefrau im 16. Jahrhundert anhand der Hamburgischen Hochzeits- und Kleiderordnungen von 1583 und 1585. Ziel ist es, die Rolle der Frau in dieser Zeit, insbesondere in Bezug auf ihre Kleidung und gesellschaftliche Position, zu beleuchten und im Kontext der damaligen Ständeordnung und Kleiderordnungen zu analysieren.
- Die Stellung der Frau im 16. Jahrhundert im Vergleich zum Spätmittelalter
- Die Rolle der Reformation im Wandel des Ehelebens
- Die Bedeutung der Kleiderordnungen als Mittel der sozialen Differenzierung
- Die Einordnung der Hamburgischen Hochzeits- und Kleiderordnungen von 1583 und 1585 in den Kontext der Forschung
- Die Relevanz der Kleiderordnung für die soziale Stellung von Ehefrauen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Hinführung zum Thema, in der die Bedeutung von Kleiderordnungen im Kontext der Ständeordnung der Frühen Neuzeit beleuchtet wird.
Kapitel 1 befasst sich mit der allgemeinen Stellung der Frau im 16. Jahrhundert. Es werden die Lebensentwürfe von Frauen, ihre Bildungsmöglichkeiten und ihre Aufgabenfelder in der Gesellschaft betrachtet. Hierbei wird der Fokus auf die Unterschiede zwischen der Frau im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit gelegt. Die Relevanz der Reformation für die Rolle der Frau wird diskutiert und der Einfluss auf die Bedeutung der Klostergemeinschaft und die Vorstellung von Keuschheit erläutert.
Kapitel 2 fokussiert auf das Eheleben im 16. Jahrhundert und beleuchtet die Spezifika und Neuerungen, die durch die Reformation hervorgerufen wurden.
In Kapitel 3 wird die Stellung der Frau in den Kleiderordnungen im Allgemeinen behandelt. Die Rolle der Kleidung als Spiegelbild sozialer Differenzierung wird mithilfe von Anne-Kathrin Reichs Monografie "Kleidung als Spiegelbild sozialer Differenzierung" untersucht.
Das vierte Kapitel widmet sich den Hamburgischen Hochzeits- und Kleiderordnungen von 1583 und 1585. Hier wird untersucht, ob die Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln auf diese konkreten Ordnungen angewendet werden können und wie diese die soziale Stellung von Ehefrauen in Hamburg widerspiegeln.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Frau, Ehefrau, soziale Stellung, 16. Jahrhundert, Kleiderordnungen, Ständeordnung, Hamburg, Hochzeitsordnungen, Reformation, Bildung, Lebensentwürfe, Aufgabenfelder, soziale Differenzierung, Anne-Kathrin Reich, Frühe Neuzeit, Spätmittelalter.
- Arbeit zitieren
- Sandra Rehle (Autor:in), 2010, Die soziale Stellung der Ehefrau im 16. Jahrhundert. Das Beispiel der Hamburgischen Hochzeits- und Kleiderordnungen von 1583 und 1585, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/594955