Schreiben im Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht: Lehrwerkanalyse


Referat (Ausarbeitung), 2003

13 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Stufen International 1
2.1 Schreiben als Mittlertätigkeit
2.2 Schreiben als Zieltätigkeit
2.3 Komponentenübungen zur Vertextung
2.3.1 Analyseübungen
2.3.2 Syntheseübungen
2.4 Steuerung der Textproduktion
2.4.1 Steuerung durch Fragen
2.4.2 Steuerung durch einen Paralleltext
2.4.3 Steuerung durch inhaltliche Strukturierung
2.4.4 Steuerung durch Vorgabe textsortenspezifischer Redemittel
2.4.5 Weitere Steuerungsmöglichkeiten
2.5 Freies Schreiben
2.6 Zusammenfassung

3. Elemente 1 plus
3.1 Aufbau und Übungen
3.2 Zusammenfassung

4. Mina und Otto

5. Fazit

6. Anhang

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Im DaF-Unterricht1 spielen verschiedene Fertigkeiten eine Rolle, wobei sich die meisten Lehrwerke auf die verbale Kommunikation stützen, sodass das Sprechen und Hörverstehen im Vordergrund steht. Jedoch ist auch das Erlangen der Schreibfertigkeit sehr wichtig, da dabei verschiedene kognitive Prozesse stattfinden, wie z.B. das Nachdenken über den Inhalt oder das Achten auf die sprachliche Korrektheit des Geschriebenen.2

Im folgenden werde ich verschiedene Übungsformen für das Schreiben im DaF-Unterricht vorstellen, wobei ich mich dabei an die Einteilung von Günter Storch, die er in dem Buch „Deutsch als Fremdsprache: eine Didaktik, theoretische Grundlagen und praktische Unterrichtsgestaltung“ vorstellt, halte. Parallel dazu werden konkrete Übungen vorgestellt, die man in den Lehrbüchern für den DaF-Unterricht findet.

2. Stufen International 1

Das Lehrbuch „Stufen International 1“ ist 1999 im Ernst Klett Verlag erschienen und richtet sich sowohl an jugendliche als auch an erwachsene Anfänger.

Das Lehrwerk besteht aus zehn Lektionen sowie einem Anhang mit Lösungsschlüssel, wobei alle Lektionen gleich aufgebaut sind, nämlich in Lektion/Themen, Situationen/Texte/Redemittel, Phonetik, Grammatik und Infotext/Aktivitäten.

In jeder Lektion findet man verschiedene Übungen, die nicht direkt zu dem Schreiben im DaF-Unterricht zählen, in denen die Lerner aber auch ihre Schreibfertigkeiten anwenden müssen: Zu Beginn jeder Lektion gibt es Zuordnungen, wobei man Wörter entweder Bildern, Wörtern oder kurzen Texten zuordnen soll. Eine solche Übung ist z.B., dass die Lerner vorgegebenen Ländernamen die entsprechenden Sprachen zuordnen sollen.3 Weiterhin gibt es Übungen zum Hörverstehen, d.h. die Lerner hören einen Text oder einen Dialog und machen dann Notizen oder ergänzen Tabellen. Ein Beispiel für letzteres ist, dass die Lerner eine Text hören und dann die gehörten Pro- und Kontraargumente in eine Tabelle tragen sollen.4 Weiterhin findet man in diesem Lehrwerk Grammatikübungen sowie einfache Lückentexte, in die vorgegebene Begriffe eingesetzt werden sollen.5

Im Gegensatz zu diesen eben genannten gibt es aber auch Übungen, die man zum Schreiben im DaF-Unterricht direkt zuordnen kann.

2.1 Schreiben als Mittlertätigkeit

Wie es der Begriff schon ausdrückt, bedeutet das Schreiben als Mittlertätigkeit, dass das Schreiben als Instrument dient, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Hierzu gehören alle übenden Schreibaktivitäten, wie zum Beispiel schriftliche Lückentexte, Umformübungen, Diktate oder das Skizzieren eines Dialogverlaufs zur Vorbereitung eines Rollenspiels.

2.2 Schreiben als Zieltätigkeit

Der Gegensatz des Schreibens als Mittlertätigkeit ist das Schreiben als Zieltätigkeit. Hierbei werden Texte in der geschriebenen Sprache produziert, unterschieden werden muss jedoch zwischen realen und realisierten Schreibanlässen.

Zu den realen Schreibanlässen gehören authentische Schreibaufgaben, d.h. der Lerner schreibt etwas Persönliches, zum Beispiel einen Brief oder eine Stellungnahme zu einem Thema. Solche Aufgaben gehören auch zu denen des freien Schreibens.

Daneben gibt es die simulierten Schreibanlässe, zu denen simulierte kommunikative Schreibaufgaben gehören. Diese Übungen haben eine bestimmte kommunikative Situierung, was bedeutet, dass sie sich an einen Adressaten richten, dass der erstellte Text sich einer bestimmten Textsorte zuordnen lässt und dass es einen bestimmten simulierten Schreibanlass gibt. Konkrete Übungsbeispiele hierzu sind ein klasseninterner Leserbrief, dessen Absicht eine Stellungsnahme ist, sowie ein Einkaufszettel für ein Rollenspiel.

2.3 Komponentenübungen zur Vertextung

Bei Komponentenübungen geht es darum, die Teilprozesse des Schreibens, also die drei Schritte Planen, Formulieren und Überarbeiten eines Textes zu analysieren, zu erklären und zu üben.

Im Allgemeinen werden bestimmte Textphänomene oft an Einzelsätzen geübt, daher setzt man gezielt Übungsformen ein, die die Unterschiede zwischen einem Satz und einem Text zeigen und die Vertextung üben, wobei Analyse- und Syntheseübungen unterschieden werden.

2.3.1 Analyseübungen

Dieser Übungstyp hat verschiedene Ziele. Zum einen sollen die Lerner Einsichten in die Textstrukturen gewinnen, zum anderen sollen sie erkennen, aus welchen Elementen ein Text besteht und welche Eigenschaften er hat. Außerdem werden durch Analyseübungen die Unterschiede zwischen Einzelsätzen und einem Text verdeutlicht.

Die Lösungen werden im Allgemeinen in Tabellen dargestellt, wodurch dem Lerner auch für spätere Anwendungen gute Übersichten zur Verfügung stehen.

Es gibt verschiedene Übungsarten, zum Beispiel Aufgaben, bei denen Bezüge innerhalb eines Themas thematisiert werden, indem die Lerner zum Beispiel Relativpronomen und die Wörter, auf die sie sich beziehen, in einem Text suchen.

Daneben gibt es Übungen, in denen die Lerner Einzelsätze mit einem zusammenhängenden Text vergleichen sollen. Indem sie die Unterschiede erkennen, werden sie für bestimmte Textphänomene, wie zum Beispiel für Konnektoren, sensibilisiert und erkennen die Funktion dieser Elemente, aus denen ein Text besteht.

Um die Förderung der Schreibfähigkeit zu unterstützen, werden oft Konnektorenschemen in den Lehrwerken vorgegeben. Wenn die Lerner sich diese Kästchen ansehen, sehen sie zum Beispiel sofort, in welcher Reihenfolge verschiedene Satzglieder angeordnet werden, außerdem können sie diese Schemen bei anderen Aufgaben zur Hilfe nehmen.

Schließlich gibt es noch Analyseübungen zur semantischen Ersetzung. Das bedeutet, dass ein Wort, zum Beispiel ein Nomen, durch ein anderes, in diesem Fall durch ein Pronomen, ersetzt wird und dass solche Beispiele aus einem Text herausgeschrieben werden sollen. Solche Übungen findet man auch in „Stufen International 1“, wo z.B. Fragewörter und definite Artikel durch Personalpronomen ersetzt werden sollen. Jedoch werden jeweils nur Einzelsätze behandelt und die Übung wird erst zu einer Analyseübung, wenn die Lerner die Ergebnisse klar herausstellen und in Tabellen übersichtlich anordnen, ansonsten entsprechen diese Aufgaben eher Syntheseübungen.6

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Schreiben im Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht: Lehrwerkanalyse
Hochschule
Universität Rostock  (Institut für Germanistik)
Veranstaltung
Proseminar Fach- und Wissenschaftssprache für Deutsch als Fremdsprache
Note
2,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
13
Katalognummer
V59507
ISBN (eBook)
9783638534239
ISBN (Buch)
9783638925716
Dateigröße
404 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schreiben, Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht, Lehrwerkanalyse, Proseminar, Fach-, Wissenschaftssprache, Deutsch, Fremdsprache
Arbeit zitieren
Jana Groh (Autor:in), 2003, Schreiben im Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht: Lehrwerkanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59507

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