Jeder Mensch ist von seiner Einzigartigkeit überzeugt und versucht dies durch Abgrenzung von anderen Personen zu bewahren. Zwar existieren durch Statisti-kenentwickelte Sollwerte, die vorschreiben, wann und wie man zu funktionieren habe, um im Bereich des "Normalen" zu liegen. Manche Eltern stellen sich deshalb die bange Frage, ob sich ihr Nachwuchs richtig entwickelt, wenn das hypothetische Alter mit dem ein Baby eben sprechen oder laufen lernt, ohne Erfolg überschritten wird. Dennoch besteht eine enorme Variationsbreite im Verhalten unterschiedlicher Individuen in ihrer Reaktion in offensichtlich gleichen Situationen. Auf der anderen Seite agieren Menschen, die sich in Gruppen zusammenschließen mit ganz anderen Verhaltensweisen, die sie als Einzelperson nie an den Tag legen würden. Zum Verständnis genügt ein Blick auf ein Fußballspiel. Hier kann es im Laufe des Wettkampfes zu einer recht hitzigen Atmosphäre zwischen den Fans der rivalisierenden Vereine kommen. In dieser Lage handeln die Individuen nicht mehr als Einzelne sondern als Gruppenangehörige. Zu beobachten sind Ausschreitungen, die schlimmste Ausmaße annehmen, ja sogar Menschenleben kosten können. Da nicht persönliche Feindschaft der Auslöser von solcher Aggressivität sein kann, muß die Beziehung zwischen den Gruppen die soziale Interaktion beeinflussen. Man spricht von einer Deindividuation. In diesem Zustand werden soziale Regeln vergessen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Teil 1
- Die Theorie der sozialen Identität (Darstellung)
- Einleitende Bemerkungen
- Traditionelle Ansätze
- Handeln und soziale Situation
- Soziale Vergleiche und Selbstkonzept
- Kognitive Grundlagen
- Motivationale Grundlagen
- Aufwertung des Selbstkonzeptes
- Teil 2
- Accentuation of information in real competing groups
- Children's early Preferences for other Nations and their subsequent Acquisition of Knowledge about those Nations
- Persönliche Anmerkungen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Theorie der sozialen Identität (SIT) und ihren Auswirkungen auf menschliches Verhalten. Sie untersucht die traditionellen Ansätze zur Erklärung von Gruppenverhalten und stellt den SIT-Ansatz als ein alternatives Modell vor, das den Einfluss des sozialen Kontextes auf individuelles Verhalten betont.
- Die Entwicklung der SIT als Alternative zu traditionellen Ansätzen
- Die Rolle des sozialen Kontextes in der Gestaltung von Verhalten
- Die Bedeutung von sozialen Vergleichen und Selbstkonzept
- Die kognitiven und motivationalen Grundlagen der SIT
- Beispiele für die Anwendung der SIT in realen Situationen
Zusammenfassung der Kapitel
Teil 1
- Einleitende Bemerkungen: Der Text beginnt mit einer Einführung in die Thematik der sozialen Identität und zeigt auf, wie menschliches Verhalten durch die Zugehörigkeit zu Gruppen beeinflusst wird.
- Traditionelle Ansätze: Die Arbeit beleuchtet klassische Ansätze zur Erklärung von Gruppenverhalten, insbesondere die Theorien von Sigmund Freud und Konrad Lorenz, die Aggression als angeborene und unvermeidliche Verhaltensweise betrachten.
- Handeln und soziale Situation: Im Anschluss wird die Theorie der sozialen Identität (SIT) von Henri Tajfel vorgestellt, die den Einfluss des sozialen Kontextes auf individuelles Verhalten in den Vordergrund stellt.
- Soziale Vergleiche und Selbstkonzept: Die SIT postuliert, dass Menschen sich mit anderen Gruppen vergleichen, um ihr Selbstkonzept zu stärken und ihre soziale Identität zu definieren.
- Kognitive Grundlagen: Die Arbeit erläutert die kognitiven Prozesse, die der SIT zugrunde liegen, wie z.B. die Kategorisierung von Personen in Gruppen und die Betonung von Unterschieden zwischen den Gruppen.
- Motivationale Grundlagen: Schließlich werden die motivationalen Grundlagen der SIT beleuchtet, die das Streben nach positiver sozialer Identität und die Aufrechterhaltung des Selbstwertgefühls durch die Zugehörigkeit zu Gruppen hervorheben.
- Aufwertung des Selbstkonzeptes: Der Text zeigt auf, wie die SIT die Aufwertung des Selbstkonzeptes durch die Zugehörigkeit zu einer Gruppe erklärt.
Schlüsselwörter
Die Theorie der sozialen Identität, Gruppenverhalten, sozialer Kontext, soziale Vergleiche, Selbstkonzept, Kategorisierung, Stereotypisierung, Diskriminierung, intergruppales Verhalten.
- Arbeit zitieren
- Werner Müller (Autor:in), 1993, Theorie der sozialen Identität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59511