In dieser Arbeit werden verschiedene philosophische Konzepte zur Wahrheitstheorie von Immanuel Hermann Fichte, Charles Sanders Peirce, und Sprechakttheoretikern aufgegriffen und in eine kohärenztheoretische und sprechakttheoretische Wahrheitstheorie integriert.
Es wird darauf hingewiesen, dass es verschiedene Positionen zur Wahrheit gibt, die von vulgärpragmatistischen Ansichten bis zu Positionen reichen, die Wahrheit als das betrachten, was gerechtfertigterweise überzeugt und rational akzeptiert werden sollte, wenn die epistemischen Bedingungen gut genug sind.
Charles Sanders Santiago Peirce wird als Vertreter einer mittleren Position vorgestellt, bei der Wahrheit als der Fokalpunkt gilt, an dem alle Forschungsprozesse und Lernzuwächse als intersubjektiv konsensual anerkannte endgültige Meinung konvergieren, und wo Realität adäquat repräsentiert wird.
Die Autoren präsentieren ihre eigene Wahrheitskonzeption als eine Synthese von Konzepten von Michael Anthony Eardley Dummett, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Charles Sanders Santiago Peirce und Crispin James Garth Wright. Michael Dummett definiert Wahrheit als das, was im Prinzip begründbar akzeptiert werden kann, während Crispin Wright Wahrheit als das betrachtet, was zuverlässig bleibt, wenn es mit behauptender Kraft geäußert wird, in seiner symbolischen Fortsetzbarkeit und angesichts wachsender Informiertheit.
Georg Hegel wird ebenfalls zitiert, wobei seine Definition von Wahrheit als der Zustand beschrieben wird, in dem das Innere sich im Äußeren ausdrückt und dabei mit sich selbst und dem Äußeren in Übereinstimmung steht.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Die sprechakttheoretische Ausgangsfrage bezüglich der Verdopplung bzw. Einheit der Ebenen der Intentionalität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit von Claus Lippe präsentiert eine kohärenz- und sprechakttheoretische Wahrheitstheorie mit einem logisch-pragmatischen Wahrheitskriterium. Der Text integriert Konzepte von Immanuel Hermann Fichte, Charles Sanders Peirce und Sprechakttheoretikern, um eine neue Perspektive auf die Frage der Wahrheit zu entwickeln.
- Entwicklung einer kohärenz- und sprechakttheoretischen Wahrheitstheorie
- Integration von Konzepten verschiedener Philosophen, darunter Fichte und Peirce
- Analyse der Beziehung zwischen Wahrheit, Wille und Kontrafaktizität
- Entwicklung eines logisch-pragmatischen Wahrheitskriteriums
- Untersuchung der Ebene der Intentionalität und deren Verdopplung bei Sprechakten
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung
Die Einleitung führt in die grundlegende Argumentation der Arbeit ein und beleuchtet die verschiedenen Positionen zur Wahrheitstheorie, von William James bis Hilary Putnam. Sie stellt die eigene Wahrheitskonzeption als eine Synthese von Ansätzen verschiedener Philosophen vor, darunter Michael Dummett, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Charles Sanders Santiago Peirce und Crispin James Garth Wright.
1. Die sprechakttheoretische Ausgangsfrage bezüglich der Verdopplung bzw. Einheit der Ebenen der Intentionalität
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, wie Sprechakte zur Intentionalität kommen können. Es bezieht sich auf Ansätze von Daniel H. Rellstab und John R. Searle, die das Problem der Verdopplung der Intentionalitätsebene beim Vollzug illokutionärer Akte analysieren. Die Ausführungen beleuchten den Zusammenhang zwischen Intentionalität, Sprechakten und Zielorientierung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Wahrheit, Wille, Kontrafaktizität, Kohärenztheorie, Sprechakttheorie, Intentionalität, Illokution, logisch-pragmatisches Wahrheitskriterium, Wahrheitskonzepte von Fichte, Peirce, Dummett, Hegel und Wright.
- Quote paper
- M.A. Claus Lippe (Author), 2020, Wahrheit,Wille und Kontrafaktizität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/595170