Eifersucht. Eine empirische Untersuchung anhand des Modells von Montada


Bachelorarbeit, 2019

124 Seiten, Note: 2,7

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einführung

2 Definitionen von Eifersucht
2.2.1 Argwohn
2.2.2 Neid

3.2 Deskriptive Statistiken der Stichprobe
3.3 Operationalisierung
3.4 Soziodemographische Variablen
3.5 Erhebungsinstrumente
3.5.1 Eifersuchtskriterien Bauer
3.5.2 Montada Rivalen
3.5.3 Montada Familie
3.5.4 Reaktion Eifersucht
3.5.5 Montada Beruf und Hobbies
3.5.6 Szenario 1
3.5.7 Szenario 2
3.5.8 Szenario 3
3.5.9 Szenario 4
3.5.10 Szenario 5
3.5.11 Szenario 6
3.6 Verwendete statistische Verfahren
3.6.1 Handhabung fehlender Werte
3.6.2 Identifizierung und Ausschließung
3.6.3 Z-Transformation
3.6.4 Boxplots und Extremwerte
3.6.5 Korrelationsanalyse
3.6.6 Einfaktorielle Varianzanalyse
3.6.7 Multiple lineare Regression
3.6.8 Faktorenanalyse
3.6.9 Extraktionsmethode: Hauptkomponentenanalyse
3.6.10 Reliabilitätsanalyse

4. Untersuchung des Datensatzes
4.1 Thesen von Montada
4.2 Teilabschnitte des Fragebogens
4.2.1 Montada Rivalen
4.2.2 Montada Familie und Freunde
4.2.3 Eifersuchtskriterien Bauer
4.2.4 Reaktion Eifersucht
4.2.5 Eifersucht Partner
4.2.6 Wahrnehmung Eifersucht
4.2.7 Montada Beruf und Hobbies
4.3 Erläuterungen der verwendeten Fachterminologie
4.3.1 Korrelation
4.3.2 Signifikanzniveau
4.3.3 Mittelwert
4.4 Ergebnisse und Auswertungen von Mittelwerten und Korrelationen
4.4.1 Demographische Daten
4.4.2 Geschlecht
4.4.3 Alter
4.4.4 Beziehungsstatus
4.4.5 Fremdgeher
4.4.6 Kinder / keine Kinder
4.4.7 Selbstwert
4.4.8 Ehrgeiz
4.4.9 Szenario eins
4.4.10 Szenario zwei
4.4.11 Szenario drei
4.4.12 Szenario vier
4.4.13 Szenario fünf
4.4.14 Szenario sechs
4.5 Untersuchung des Datensatzes anhand Regressions- und Faktorenanalyse
4.5.1 Beschreibung der benutzten Variablen
4.6 Regressionsanalyse für Modell 1
4.6.1 Methode des Variableneinschlusses
4.6.2 Festlegung des Signifikanzniveaus α
4.6.3 Überprüfung der Voraussetzungen für die Regressionsanalyse
4.6.3.1 Multikollinearität
4.6.3.2 Normalverteilung der Residuen
4.6.3.3 Heteroskedastizität
4.6.3.4 Autokorrelation
4.6.4 Beurteilung der Modellgüte
4.6.5 Interpretation der Koeffizienten
4.7 Faktorenanalyse
4.7.1 Bivariate Korrelationen
4.7.1.1 Korrelationen
4.7.1.2 Signifikanzniveaus der Korrelationen
4.7.2 Inverse der Korrelationsmatrix
4.7.3 KMO-Maß und Bartlett-Test
4.7.4 Image-Analyse nach Guttman
4.7.5 Kommunalitäten
4.7.6 Erklärte Gesamtvarianz
4.7.7 Screeplot
4.7.8 Reproduzierte Korrelationsmatrix und Residualmatrix
4.7.9 Festlegung der Anzahl zu extrahierenden Faktoren
4.7.10 Interpretation der gefundenen Faktoren
4.7.11 Bestimmung der Faktorwerte
4.7.12 Überprüfung der Merkmale anhand von vier ZSP
4.7.12.1 KMO-Maß und Bartlett-Test
4.7.12.2 Anti-Image-Korrelationsmatrizen
4.7.12.3 Vergleich der extrahierten Faktoren
4.8 Reliabilitätsanalyse
4.9 Bildung Summenscores
4.10 Dummy Codierung
4.11 Regressionsanalyse mit qualitativen Variablen
4.11.1 Überprüfung der Voraussetzungen
4.11.1.1 Multikollinearität
4.11.1.2 Normalverteilung der Residuen
4.11.1.3 Heteroskedastizität
4.11.1.4 Autokorrelation
4.11.2 Überprüfung der Modellgüte
4.11.3 Überprüfung der Koeffizienten
4.11.4 Überprüfung der Modellstrukturen anhand zwei 50% - ZSP
4.11.4.1 Vergleich der Voraussetzungen
4.11.4.2 Vergleich der Modellgüte
4.11.4.3 Vergleich der Koeffizienten
4.11.5 Zwischenfazit Untersuchung des Datensatzes

5. Diskussion
5.1 Selbstwert
5.2 Beziehungsstatus
5.3 Szenarien

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

8. Anhang

Zusammenfassung

Eifersucht ist ein weit verbreitetes Gefühl, welches wohl jeder Mensch nachempfinden kann. Die Komplexität dieser Emotion ist so weitreichend, dass man sich zwangsläufig mit diesem Begriff auseinandergesetzt werden muss, um ihn möglichst akkurat zu verstehen und auch nachvollziehen zu können. Mit genau dieser Empfindung wird sich diese Bachelorarbeit in Gänze befassen. Dem Titel dieser Arbeit ist zu entnehmen, dass der Text von Montada (1995) als Hauptquelle verwendet wird.

Das Ziel der im Folgenden aufgestellten Forschung ist es zu bestimmen, ob die Thesen von Montada (1995) über Eifersucht verifiziert werden können. Dazu wird entsprechend die anschließende Forschungsfrage formuliert: Inwiefern können die von Montada aufgestellten Thesen bezüglich Eifersucht verifiziert werden? Montada geht im Wesentlichen davon aus, dass Eifersucht nur in einer Dreierkonstellation entsteht. Also, wenn EGO (die eifersüchtige Person) mit P (Partner) eine Beziehung führt, entfaltet sich Eifersucht nur dann, wenn eine dritte Person (DP) von Bedeutung ist. Dies können mehrere Voraussetzungen implizieren, EGO kann seine Beziehung zu P durch DP als gefährdet einstufen, wenn sich eine Beziehung zwischen P und DP entwickelt oder DP von P in herausgehobener Weise wertgeschätzt wird. Des Weiteren wird Eifersucht verspürt, wenn DP als Konkurrent eingestuft wird, also eine analoge Verbindung zwischen DP und P zur Beziehung von EGO und P herrscht. Es gibt allerdings auch Situationen, in denen diese Wertschätzung wichtig und erwünscht ist, in diesen Fällen ist Eifersucht nicht zu erwarten. In Konstellationen, bei denen die besondere Wertschätzung aufgrund von strategischen Zwecken geteilt wird, tritt Eifersucht ein. Wirkt sich diese jedoch auf das Selbstbild von EGO aus, ist von Eifersucht auszugehen. Diese Hypothesen von Montada (1995) werden im Verlauf der Bachelorarbeit behandelt.

Um die Forschungsfrage zu beantworten und anhand dessen auf die Thesen einzugehen, ist ein Online-Fragebogen erstellt worden. Dieser umfasst die demographischen Daten der Teilnehmer, sowie Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Indikatoren für Eifersucht und sechs konstruierte Szenarien, die Eifersuchtssituationen simulieren sollen, in die sich die Befragten hineinversetzen. Die erfassten Daten der beantworteten Fragebögen stellen die Grundlage für die anschließende Auswertung hinsichtlich der Fragestellung der Bachelorarbeit dar. Mittels verschiedener statistischer Verfahren werden Zusammenhänge und Unterschiede zwischen den erhobenen Werten ermittelt und diagnostiziert.

Auf Grundlage der Ergebnisse und deren Auswertung, ist herauszustellen, dass sich Montadas Thesen nicht wiederlegen lassen. Die eingangs ausgearbeiteter Fragestellung ist schlussfolgernd zu bestätigen.

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Kollinearitätsstatistik

Tabelle 2: SPSS-Output der Modellbeurteilung

Tabelle 3: SPSS-Ausgabe der Varianzanalyse

Tabelle 4: SPSS-Output der Koeffizientenstatistik

Tabelle 5: KMO-Maß und Bartlett-Test

Tabelle 6: SPSS-Output der anfänglichen und endgültigen Kommunalitäten

Tabelle 7: SPSS-Ausgabe der erklärten Gesamtvarianz

Tabelle 8: Komponentenmatrix

Tabelle 9: Rotierte Komponentenmatrix

Tabelle 10: SPSS-Ausgabe der erklärten Gesamtvarianz

Tabelle 11: Rotierte Komponentenmatrix

Tabelle 12: Koeffizientenmatrix der Komponentenwerte

Tabelle 13: Kollinearitätsstatistik

Tabelle 14: SPSS-Output der Modelbeurteilung

Tabelle 15: SPSS-Output der Varianzanalyse

Tabelle 16: SPSS-Output der Koeffizienten Statistik

Tabelle 17: SPSS-Output der Korrelationsmatrix

Tabelle 18: SPSS-Output Signifikanzniveaus der Korrelationen

Tabelle 19: SPSS-Output - Inverse Korrelationsmatrix

Tabelle 20: Anti-Image-Korrelationsmatrix

Tabelle 21: Anti-Image-Kovarianzmatrix

Tabelle 22: Anti-Image-Korrelationsmatrix

Tabelle 23: SPSS-Ausgabe der reproduzierten Korrelationen

Tabelle 24: Residualmatrix der reproduzierten Korrelationen

Tabelle 25: KMO-Maß und Bartlett-Test – ZSP 1

Tabelle 26: KMO-Maß und Bartlett-Test – ZSP 2

Tabelle 27: KMO-Maß und Bartlett-Test – ZSP 3

Tabelle 28: KMO-Maß und Bartlett-Test – ZSP 4

Tabelle 29: Korrelationen der Summenscores

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Histogramm der standardisierten Residuen

Abbildung 2: Screeplot mit eingezeichnetem Kaiser-Kriterium

Abbildung 3: PP-Plot der standardisierten Residuen

Abbildung 4: Streudiagram für den Test auf Varianzgleichheit

Abbildung 5: Histogramm der standardisierten Residuen

Abbildung 6: P-P-Plot der standardisierten Residuen

Abbildung 7: Streudiagramm für den Test auf Varianzgleichheit

Abkürzungsverzeichnis

DP Dritte Person

DWK Durbin-Watson-Koeffizient

DWS Durbin-Watson-Statistik

EGO Eifersüchtige Person

GSP Gesamtstichprobe

KMO-Maß Kaiser, Meyer und Olkin-Maß

MSA-Wert Measure of Sampling Adequcy-Werte

NDE Nicht-diagonal-Elemente

P Partner

RKM reproduzierte Korrelationsmatrix

SPSS Statistical Package for the Social Science (Auswertungssoft

SRK standardisierter Regressionskoeffizient/en

ware)

ZSP Zufallsstichprobe/n

Symbolverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einführung

„Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.“ - Franz Grillparzer (1830)

Dies ist ein Zitat, welches sich oftmals in Definitionen von Eifersucht wiederfinden lässt. Es beschreibt eine Emotion, welche wohl jeder Mensch bereits empfunden hat, ob als Kind, Jugendlicher oder Erwachsener. Es ist ein nicht leicht definierbarer Begriff, jedoch weiß man, welche Empfindungen mit der Eifersucht einhergehen und aus welchen Gründen man diese verspürt. Eine der wohl bekanntesten Zusammenhänge mit Eifersucht ist die sogenannte Eifersuchtstat. Das Eifersuchtsgefühl kann ist sogar in der Lage solche extremen Ausmaße anzunehmen, dass sie Menschen in einigen Fällen überdies zu einer Mordtat verleiten kann. Dies zeigt, bereits durch das oben aufgeführte Zitat unterstrichen, welche Auswirkungen Eifersucht mit sich bringt und mit bis zu welcher Intensität Menschen diese fühlen können. Die folgende Bachelorarbeit wird sich mit genau diesem Empfinden befassen, der Eifersucht.

Wir werden zunächst auf die diversen Definitionen von Eifersucht eingehen und diese von anderen Gefühlen wie Neid abgrenzen, um für die Leser eine präzise Vorstellung vom Eifersuchtsbegriff zu generieren. Des Weiteren kristallisieren wir Variablen von Eifersucht heraus und stellen den Stand der Forschung zur Thematik Eifersucht dar. Im Anschluss werden wir explizit auf unsere Hauptquelle von Montada eingehen und einige Erkenntnisse, die der Autor aufgestellt hat, hervorheben. Diese Thesen stellen dann unsere Hypothesen dar. Hierzu haben wir von unserem Betreuer einen Fragebogen erhalten, den wir teilweise modifiziert haben und für den wir über 200 Probanden generieren konnten. Dieser Fragebogen befasst sich mit dem Thema Eifersucht, wobei wir unter anderem anhand mehrerer Eifersuchtsszenarien erfasst haben, wie eifersüchtig diese Personen sind. Die Behauptungen von Montada haben wir anschließend mit den Fragebogenergebnissen verglichen, um festzustellen, ob diese falsifiziert werden können. Die Ergebnisse hierzu werden abschließend in der unten aufgeführten Diskussion erläutert.

Zur Vereinfachung der Lesbarkeit dieser Bachelorarbeit, haben wir uns dazu entschieden geschlechtsneutrale Formulierungen zu applizieren. Somit werden alle personenbezogenen Bezeichnungen nur in männlicher Form aufgeführt, beziehen sich dabei aber trotzdem auf Männer und Frauen in gleicher Weise.

2 Definitionen von Eifersucht

Wie schon in der Einführung erwähnt, möchten wir eingangs den Terminus Eifersucht erläutern, um dem Leser eine möglichst detaillierte Vorstellung dessen zu verschaffen, mit welcher genauen Bezeichnung er sich im gesamten Verlauf der Bachelorarbeit konfrontiert sehen wird.

Der Duden kennzeichnet Eifersucht als starke, übersteigerte Furcht, jemandes Liebe oder einen Vorteil mit jemand anderen teilen zu müssen oder an jemand anderen zu verlieren. In der angegebenen Quelle wird erkennbar, dass drei Personen mit dem Eifersuchtsgefühl einhergehen. Diese Dreierkonstellation wird bei unserer Hauptquelle von Montada (Montada 1995) noch einmal spezifisch aufgegriffen und als Basis für Eifersucht deklariert.

Franz (n.d.) betitelt Eifersucht als eine unterschiedlich stark ausgeprägte, emotionale menschliche Reaktion und Verhaltensweise gegenüber einer Bezugsperson. In den meisten Fällen betrifft das Ehepartner oder Lebensgefährten, aber auch schon Kinder. Eifersucht soll als Signal fungieren, dass man das Gegenüber wertschätzt und liebt und deswegen vermeiden möchte, dass die Beziehung scheitert. Es wird zwischen drei Formen der Eifersucht unterschieden: normale (milde) Eifersucht, mäßige (mittlere) Eifersucht und starke, krankhafte (massive) Eifersucht. Bei der milden Eifersucht ist von einer leichten Eifersucht auszugehen, bei der mittleren ist das Ausmaß der Eifersucht bereits extremer und bei der massiven nimmt die Eifersucht krankhafte Züge an. Wie schon in der Einführung tituliert, kann krankhafte oder übertriebene Eifersucht zu schweren Erkrankungen oder sogar zu Gewalttaten, bis hin zum Mord umfassen. Eifersucht kann nur dort entstehen, wo es einen Bezug zwischen drei Menschen gibt: die Person (Partner, Mutter, Vater), um die die Verlustängste entstehen, die Bedrohung von außen (Geliebte, bevorzugtes Geschwisterkind) und dem Eifersüchtigen selbst. Nochmalig wird auf die bereits oben apostrophierte Dreierkonstellation hingewiesen. Sie manifestiert sich als Angst, das zu verlieren, was der eifersüchtigen Person am liebsten und wertvollsten ist. Als Faktoren zur Entstehung von Eifersucht lassen sich Verlustangst, Liebesentzug, ausstehende Zuwendung, ein vertrautes Verhältnis des Partners zu einer dritten Person bis hin zur Untreue, mangelndes Vertrauen, eigene Unsicherheit und fehlendes Selbstwertgefühl qualifizieren. Defizite hinsichtlich Zuwendung und Zeit können bereits im Kindesalter Anzeichen für ein eifersüchtiges Verhalten im späteren Leben sein.

Stangl (2018) beschreibt Eifersucht als eine schmerzhafte Emotion, die man bei einer fehlenden oder nur in ungenügendem Maße erfahrenen Aufmerksamkeit oder Hingebung seitens einer Bezugsperson gegenüber einer damit vermeintlich begünstigteren Person verspürt. Wiederholt wird, wie in der vorherigen Definition, die fehlende Zuwendung als ein Entstehungsgrund für Eifersucht thematisiert. Der Autor bezieht sich auf die Ansicht des Psychologen Horst Heidbrink, dass Eifersucht ein Prozess ist, der sich meist in der Kindheit entwickelt, denn die ersten Eifersuchtszüge erkennt man bereits zwischen Geschwistern oder in Bezug auf die Eltern. Erneut wird aufgegriffen, dass Eifersucht in der Kindheit seinen Ausgangspunkt finden kann. Nicht nur der Verdacht der sexuellen Untreue des Partners kann zur Eifersucht führen, sondern auch bereits durch die Wahrnehmung einer Vertrautheit desjenigen zu einer dritten Person, kann die eifersüchtige Person als eine Gefährdung für die eigene Beziehung wahrnehmen. Diese Meinung vertritt auch Montada, auf dessen Ansichten wir noch explizit eingehen werden. Wie auch oben genannt, sind Menschen mit geringem Selbstwertgefühl besonders anfällig für Eifersucht. Schlechte Erfahrungen aus vorigen Partnerschaften intensivieren das Gefühl, den Partner kontrollieren zu müssen. Dieser Kontrollzwang führt oftmals zu der bereits erwähnten krankhaften Eifersucht. Hinter den Gedanken der krankhaft Eifersüchtigen steckt häufig die Empfindung, dass wenn man das Objekt der Eifersucht nicht besitzen kann, es auch kein anderer haben soll.

Meismann (n.d.) besagt in seinem Eifersuchtsportal, dass Eifersucht die Angst vor Konkurrenz meint. Wieder werden einige Faktoren herausgehoben, die in den vorherigen Definitionen bereits angedeutet wurden. Als Auslöser für Eifersucht werden ebenfalls negative Erfahrungen aus der Vergangenheit genannt. In Verbindung mit eifersüchtigen Grundzügen wird erneut die Kindheit genannt, in der eine gewisse Zuneigung fehlt. Anders als bei den vorherigen Quellen, behauptet das Portal, dass Eifersucht geschlechterspezifisch anders empfunden wird. Während Frauen eher unter dem Eifersuchtsgefühl leiden, reagieren Männer hingegen aufbrausend, woraus das bereits aufgeführte Eifersuchtsverbrechen resultieren kann. Gefühle wie Neid und Argwohn werden hier mit dem Begriff gleichgestellt. Wir werden im Verlauf der Bachelorarbeit versuchen, den Begriff Eifersucht von diesen beiden abzugrenzen.

Sigmund Freud (1922) bezeichnet die Eifersucht als einen normalen Affektzustand. Sollte diese jedoch im Charakter eines Menschen fehlen, lässt sich daraus schließen, dass sie verdrängt worden ist, aber dennoch im Unterbewusstsein eine Rolle spielt. Er differenziert hierzu drei Schichten von Eifersucht: die normale Eifersucht, die projizierte Eifersucht und die wahnhafte Eifersucht. Die normale Eifersucht setzt sich zusammen aus der Trauer um den verlorengeglaubten Liebespartner, aus feindseligen Empfindungen gegenüber dem Rivalen und der Selbstverantwortung bezüglich des Liebesverlustes. Auch Freud ist der Meinung, dass diese Art der Eifersucht ihren Ursprung in der Kindheit findet. Die projizierte Eifersucht entspringt aus eigenen Antrieben zur Untreue, die auf den Partner übertragen werden, da das eigene Ich davon ausgeht, dass dieselben Triebe auch dort vorzufinden sind. Die wahnhafte Eifersucht ist als Form der Paranoia zu qualifizieren und mit der zuvor erwähnten krankhaften Eifersucht gleichzusetzen.

Alles in allem lässt sich also in der Konsequenz sagen, dass Eifersucht ein Gefühl des Neides oder des Verlustes signifiziert. Dies entwickelt sich aus dem Verhalten von Sexualpartnern, wie auch von Seiten anderer Bezugspersonen wie Eltern, Geschwister oder Mitschüler (Dressler & Zink 2003, 104). Sie kann schon anhand der Erkenntnis der Austauschbarkeit von nahestehenden Partnern ausgelöst werden (Dressler & Zink 2003, 104). Es lassen sich charakteristisch vier Arten der Eifersucht distinguieren: die neidende Eifersucht bezüglich der Liebe anderer, die wachende Eifersucht über die Liebe der jeweiligen Partner, die konkurrierende Eifersucht aufgrund der Liebe zu Dritten und die Eifersucht des inneren Anspruchs bezüglich der Ausschließbarkeit der Liebe der einzelnen Partner (Dressler & Zink 2003, S. 104). Hinzu kommt der oftmals angesprochene Ausgangspunkt von Eifersucht, der in der Kindheit bereits entspringt.

2.1 Variablen von Eifersucht

Nachdem wir nun den Begriff Eifersucht erläutert haben, betrachten wir in diesem Abschnitt die Variablen von Eifersucht. Darunter lassen sich Beziehungen im allgemeinen, Unterschiede bei Männern und Frauen, Kultur, Beruf, das Selbstwertgefühl und Narzissmus verstehen. Diese Variablen beziehen wir auf Eifersucht.

Der Psychotherapeut Dr. Merkle (2018) hat sich mit Eifersucht in Partnerschaften auseinandergesetzt. Er unterstreicht vorausgehend, dass die Ursache von Eifersucht auf die eigene Person zurückzuführen ist und nicht auf den Partner. Die Hauptursachen finden sich meist in der Vergangenheit, wie beispielsweise schlechte Erfahrungen aus vorigen Partnerschaften. Aber auch Kindheitsereignisse prägen die gegenwärtige Eifersucht, wie bereits in den oben aufgeführten Definitionen mehrmals beleuchtet wurde. Die Verlustängste aus der Kindheit können Erlebnisse wie die elterliche Trennung oder der Wegfall eines Elternteils sein. Je früher sich solch ein Verlust in der Kindheit abspielt, desto weniger emotional können die Kinder damit umgehen (Merkle 2018). Der eifersüchtigen Person mangelt es an Selbstwertgefühl, weil sie sich nicht liebenswert fühlt. Hierzu zitiert Merkle Max Frisch, der behauptet, dass Eifersucht die Angst vor dem Vergleich sei. Die eifersüchtige Person stellt sich selbst Anderen gegenüber und kann nicht verstehen, wieso der Partner sich für sie entschieden hat, da andere Personen eine scheinbar entsprechend bessere Wahl darstellen. Diese Selbstablehnung projiziert sich automatisch auf den Partner, der Eifersüchtige kann nicht nachvollziehen, was an ihm liebenswert sein könnte. Am schwersten fällt es für zu vertrauen, wenn in vorherigen Partnerschaften einen Seitensprung erleidet werden musste. Menschen unterscheiden sich beim Empfinden von Eifersucht. Solche mit viel Selbstwertgefühl verspüren weniger Eifersucht. Eifersüchtige Personen hingegen benötigen dauerhaft Anerkennung, um nicht nach Indizien für einen drohenden Verlust zu suchen. Befasst man sich mit Liebesbeziehungen, sind, laut Merkle, Liebe und Eifersucht als Gegensätze anzusehen. Liebe ist ein positives Gefühl und Eifersucht eine Mischung aus mehreren negativen Gefühlen. Eifersucht ist demnach nicht als Liebesbeweis anzusehen. Als Psychotherapeut ist Merkle in der Lage Schritte anzuführen, um Eifersucht zu überwinden. Der erste Schritt suggeriert, dass die eifersüchtige Person sich dessen bewusst sein muss, dass die Gründe für die Eifersucht bei der eifersüchtigen Person selbst liegen, der Partner ist dafür nicht verantwortlich. Viel wichtiger ist jedoch der zweite Schritt, die Stärkung des Selbstwertgefühles. Denn laut dem Autor sind eine positive Selbstachtung und ein gesundes Selbstwertgefühl die wirkungsvollsten Waffen gegen die Eifersucht und die Angst, den Partner zu verlieren (Merkle, 2018).

Stangl (2018) illustriert Eifersucht aus der Sicht der Evolution. Dabei wird deutlich, dass Männer eifersüchtig sind, weil sich sicher sein möchten, dass sie die selbst gezeugten Nachkommen großziehen und Frauen sind darauf bedacht, eine lange emotionale Bindung einzugehen, um einen ökonomischen Beitrag dafür zu erhalten, die Kinder großzuziehen. Lässt man allerdings die Geschlechter außer Acht, kann man Eifersucht auf die Art der angestrebten Beziehung zurückführen. Personen, die eher die Nähe in einer Partnerschaft bevorzugen, reagieren sensibler auf emotionale Untreue, während Individuen, die den Fokus auf ihre eigene Selbstständigkeit setzen, eher die sexuelle Treue wichtig ist. Männer bezeichnen junge, gesunde und attraktive Frauen als anziehender, da diese Merkmale Fruchtbarkeit signalisieren und dies ausschlaggebend für die Weitergabe der Gene ist (Asendorpf & Banse, 2000). Frauen hingegen bewerten Männer mit hohem sozialem Status und dementsprechenden Ressourcen als attraktiver, da hierdurch das Überleben der Nachkommen gesichert ist (Asendorpf & Banse, 2000). Bezieht man dies nun auf das Gefühl der Eifersucht, lässt sich schlussfolgern, dass Frauen eifersüchtig werden, wenn ihr Partner mit Frauen interagiert, die aus ihrer Sicht jünger und attraktiver sind. Gleichzeitig werden Männer auf Andere eifersüchtig, die eine hohe soziale Stellung genießen und um entsprechende Ressourcen verfügen. Frauen bewerten emotionale Untreue schärfer als sexuelle Untreue, während Männer dies genau entgegensetzt empfinden (Asendorpf & Banse, 2000). Die emotionale Bindung des Mannes zu einer anderen Frau wird als Einbuße von dessen Ressourcen angesehen, gleichzeitig wird die sexuelle Bindung der Frau an einen anderen Mann als Verlust des eigenen Erbgutes interpretiert. Auch in der Tierwelt lässt sich Eifersucht nachweisen. Stangl (2018) erwähnt dazu eine Studie, in der männliche Affen von ihren Weibchen getrennt wurden und durch eine Scheibe beobachten mussten, wie ein anderes Männchen in den Käfig der Weibchen gesetzt wurde. Dabei wurden Hormonspiegel, Gehirnströme sowie Cortison- und Testosteronwerte gemessen. Diese stiegen an, was bezeichnend für Stress oder Aggressivität und gleichzeitig auch Schmerzempfinden ist.

Das Erleben von Eifersucht ist also kulturell bedingt. Hopfensitz (2005) verweist diesbezüglich auf Bryson und Parrott (1991), die andeuten, dass Eifersucht dann ausgelöst werden kann, wenn ein wichtiger Aspekt einer zwischenmenschlichen Beziehung bedroht ist und dadurch Eifersucht auf verschiedene Handlungsweisen je nach Bedeutung der kulturellen Lebensbereiche in unterschiedlichen Kulturen ausgelöst wird. Dabei ist in Betracht zu ziehen, ob die Emotionen in verschiedenen Kulturen gekannt werden, wie sie bewertet werden und in welchem Ausmaß kulturell bedingte Normen die Reaktion auf die Emotionen beeinflussen. Das Erlebnis dieser Emotionen variiert zwischen den verschiedenen Kulturen. Die Autorin zitiert hierfür Hupka (1981), der mutmaßt, dass Eifersucht stark von der Wichtigkeit des betroffenen Bereichs in einer Kultur abhängt. Außerdem nimmt sie Bezug auf die „Appraisal Theory“ (Arnold 1960; Lazarus 1966), die belegt, dass Eifersucht kulturabhängig unterschiedlich wahrgenommen werden kann.

Hopfensitz nimmt Bezug auf Pierce und Gardner (2004), die behaupten, dass Eifersucht zu Empfindungen wie Stress oder Unzufriedenheit führen können, welche sich negativ auf das berufsbedingte Selbstwertgefühl auswirken können. In einer von der Autorin erwähnten Studie von Vecchio (2000) wurde beispielsweise nachgewiesen, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Verspüren von Eifersucht und der Neigung zur Kündigung gab. Sie verweist hierbei auf Dogan und Vecchio (2001), die einige Maßnahmen zum Verringern von Eifersucht und Neid am Arbeitsplatz zusammengestellt haben: Berücksichtigung der emotionalen Reife neuer Mitarbeiter, Aufbau einer kooperationsfördernden Team- und Anreizstruktur, eine offene Kommunikationsstruktur schaffen und die Beförderung von Leistungsträgern zu Mentoren. Diese Maßnahmen sollen dem Zweck dienen, die Sensibilität von Vorgesetzten für mögliche negative Auswirkungen von Eifersucht im Arbeitsumfeld zu erhöhen. Menschen bewerten sich ständig selbst und diese beurteilende Sicht auf die eigene Person lässt sich als Selbstwert deklarieren (Spitzer 2016, 68). Eine Komponente des Selbstwertes ist die Selbstakzeptanz, eine grundlegende Liebe und Wertschätzung für das eigene Selbst. Sie bildet den sogenannten basalen Selbstwert, eine bedingungslose Selbstliebe, die trotz Mängel und unabhängig von schwankender Leistung und Erfolg, besteht (Spitzer 2016, 68). Diese angesprochenen Mängel sind schwierig zu beseitigen, da die Selbstakzeptanz abhängig von der Liebe ist, die ein Mensch als Kind empfangen hat. Die Autoren von Collani & Yorck Herzberg (2003) beziehen sich auf Rosenberg (1979), der anmerkt, dass sich Personen mit hohem bzw. niedrigem Selbstwertgefühl ausdifferenzieren lassen (Collani & Herzberg 2003, 10). Selbstakzeptanz und Selbstabwertung werden hier als positiver bzw. negativer Selbstwert deklariert. Unter Selbstakzeptanz ist zu verstehen, sich selbst als eine wertvolle Person anzusehen, seine Vorzüge zu würdigen und sich dennoch seiner Fehler bewusst zu sein. Selbstabwertung hingegen bedeutet, dass es dem Individuum an Respekt vor sich selbst mangelt. Die Person definiert sich als unwürdig, unzureichend und allgemein als ungenügend.

Narzissmus ist laut Stangl (2019) als eine starke Selbstverliebtheit oder auch Eitelkeit zu bezeichnen. Narzissten lassen sich anhand zweier Merkmale charakterisieren, sie suchen auf der einen Seite nach Bewunderung, während sie gleichzeitig auf der anderen Seite Angst vor Kränkung empfinden. Auch der Narzissmus entsteht aus möglichen Ursachen im Kindheitsalter durch die elterliche Erziehung. Zum einen kann eine starke Bevorzugung oder Leistungsfokussierung der Eltern zum Narzissmus führen. Zum anderen aber auch, wenn Eltern dem Kind nur dann Beachtung zukommen lassen, wenn es etwas Besonderes geleistet hat. Zu hohe Anforderungen an Kinder bei gleichzeitig fehlender emotionaler Unterstützung begünstigen narzisstische Eigenschaften, aber auch später kann eine extreme Erfolgsorientierung in der Arbeitswelt den Narzissmus bekräftigen (Stangl 2019). Die Merkmale von Narzissten wie Gefühle von Einzigartigkeit und Überlegenheit, lassen sich vereinfacht als Selbstliebe bezeichnen. Narzissten fordern stets Anerkennung und Bewunderung, können allerdings negativ damit umgehen, wenn diese ausbleiben. Allerdings besitzen Narzissten auch ein ziemlich ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis und fühlen sich in einer Beziehung bereits bedroht, wenn das geringste Zeichen an Desinteresse an ihrer Person auftritt (Stangl 2019). Hier wird die Verbindung zur Eifersucht deutlich bzw. ist sie zu erahnen. Sollte also die notwendige Anerkennung ausbleiben oder gar an jemand anderes gerichtet werden, kann ein Narzisst eifersüchtig reagieren. Es lässt sich also schlussfolgern, dass Narzissten ständige Wertschätzung und Beachtung benötigen.

2.2 Abgrenzung zu anderen Begriffen

Nun wurde der Begriff Eifersucht definiert und die Variablen dazu erörtert. Doch was unterscheidet ihn von anderen ähnlichen Begrifflichkeiten, mit denen man das Eifersuchtsgefühl verwechseln kann? Im Folgenden werden wir Eifersucht von Argwohn und Neid abgrenzen, um den Unterschied zu verdeutlichen und ein weitaus breit gefächertes Verständnis von Eifersucht zu schaffen. Wir haben uns für Argwohn und Neid entschieden, da diese Gefühle am vergleichbarsten mit dem Eifersuchtsgefühl sind, jedoch trotzdem Abweichungen zueinander aufweisen.

2.2.1 Argwohn

Dem Duden ist zu entnehmen, dass Argwohn eine Einstellung oder Neigung meint, hinter dem Tun oder Verhalten einer anderen Person, eine gegen die eigenen Interessen gerichtete, feindselige oder unredliche Absicht zu vermuten. Dies ist gleichzusetzen mit Misstrauen, einem Verdacht oder einer schlimmen Vermutung. Hier wird deutlich, dass man diese Definition durchaus auf einen Teilbereich der Eifersucht beziehen kann. Beim Eifersuchtsgefühl entwickelt die eifersüchtige Person ebenfalls Misstrauen oder Verdacht, dass der Partner keine ehrlichen Absichten verfolgt. Nur ist Argwohn nicht spezifisch auf eine Beziehung zu einer Bezugsperson in familiärer, freundschaftlicher oder liebevoller Hinsicht zu reduzieren. Argwohn bezieht sich darauf, dass das Gegenüber feindselige Absichten hegt, die der eigenen Person schaden würden. Bei Eifersucht geht es um Liebesgefühle, die verletzt werden. Bei Argwohn handelt es sich eher darum, dass man in einer beliebigen Situation vermutet, dass eine andere Person einem selbst schädigen möchte.

2.2.2 Neid

Eifersucht lässt sich laut Franz (n.d.) von Neid abgrenzen. Neid meint den neidischen Blick, der sich auf Gegenstände oder den Lebensstandard anderer richtet. Entscheidend hierbei ist, dass man dies selbst nicht besitzt. Eifersucht hingegen bezieht sich nur auf Personen. Der Eifersüchtige kann den Partner, im Gegensatz zu Gegenständen oder Lebensstandards, lediglich im übertragenen Sinn besitzen. Zusätzlich ist hervorzuheben, dass der Eifersüchtige im Gegenzug zu einer Neidenden, nicht den Wunsch hegt, etwas von der Person, die den Eifersuchtsgrund verkörpert, zu wollen. Eifersucht und Neid werden oftmals als Äquivalente bezeichnet, obwohl es sich um zwei verschiedene Komponenten handelt (Hopfensitz 2005). Eifersucht lässt sich auf einen Verlust beziehen, während Neid dann ausgelöst wird, wenn dem Neider ein Nachteil entsteht. Eifersucht ist als soziale Emotion einzustufen, die aus der Enttäuschung verweigerter sozialer Kontakte hervorgerufen wird. Neid hingegen ist auf eine ungerecht empfundene Verteilung von Besitztümern zurückzuführen. Eifersucht und Neid werden also situationsabhängig empfunden, Eifersucht in sozialen Beziehungen und Neid bei materiellen Unterschieden. Eifersucht wird in der Regel als negative Emotion empfunden, die aufgrund eines `ungerechten´ Verhaltens eines Partners hervorgerufen wird. Neid und Eifersucht sind Gefühle, die viele Gemeinsamkeiten, aber auch gleichzeitig charakteristische Unterschiede aufweisen (Demmerling & Landwehr 2007, 202). Beide Empfindungen implizieren aggressive Tendenzen. Neid ist eine Emotion, bei der eine Person ein Gut besitzt, welches eine andere Person nicht besitzt, aber gerne haben würde. Eifersucht ist ein Zustand, in dem eine Person, auf deren Aufmerksamkeit und Zuwendung man viel Wert legt, eine andere Person als einem selbst vorzieht. Eifersucht kann in romantischer, sexueller, geschwisterlicher, freundschaftlicher oder beruflicher Form auftreten.

Nachdem wir nun den Eifersuchtsbegriff eingegrenzt und definiert haben, widmen wir uns unserer Hauptquelle, auf die wir die Bachelorarbeit basieren. Vorausgehend werden wir Montadas Definition von Eifersucht veranschaulichen und anschließend einige Thesen von ihm herausstellen, die dann als Hypothesen fungieren werden.

2.3. Montadas Ansicht von Eifersucht

Eifersucht wird oftmals als ein Gemisch aus verschiedenen Emotionen wie Ärger, Angst, Enttäuschung, Hass, Neid, Rache und Hoffnungslosigkeit dargestellt, jedoch ist Montada der Meinung, dass es unmöglich ist, mit Gefühlsgemischen angemessen und mit Aussicht auf Erfolg umzugehen (Montada 1995, 2). Die Emotionssammlungen müssen zunächst voneinander abgegrenzt werden, damit man jedes Einzelne differenziert betrachten kann, um aus jedem Gefühl etwas über sich selbst lernen zu können (Montada 1995, 2).

Die Voraussetzung für Eifersucht ist nach Montada mit mindestens drei Personen gegeben: die eifersüchtige Person (hier EGO genannt), die Person, die EGO Anlass zur Eifersucht gibt (hier P genannt) und die Person, die den Anlass für Eifersucht repräsentiert (hier DP genannt). Als konkretes Beispiel, um diese Konstellation vereinfachter zu veranschaulichen, sind EGO (Mann) und P (Frau) in einer Liebesbeziehung. P gibt EGO den Anlass eifersüchtig zu werden, indem sie mit DP (anderer Mann) flirtet. Eifersucht beschränkt sich allerdings nicht nur auf Ehe- oder Partnerbeziehungen, sondern kann in vielen weiteren Sozialbeziehungen vorkommen (Montada 1995, 2). In dem Beispiel ist EGO nicht auf Jemanden eifersüchtig, sondern EGO ist eifersüchtig wegen der Beziehung, die zwischen P und DP besteht, oder die sich zwischen P und DP entwickelt. Es wird nur dann zur Eifersucht kommen, wenn das wahrgenommene Interesse von P an DP von DP erwidert wird, wenn sich also eine Partnerschaft entwickelt. Ist das nicht der Fall, kann die Beziehung von EGO und P bereits durch das Interesse von P an DP belastet oder getrübt sein, was zu Enttäuschung, Ärger, Kränkung und Neid gegenüber DP kommen kann. Montada stellt einige weitere Voraussetzungen dar, die notwendig sind, damit es in einer solchen Dreierkonstellation zu Eifersucht kommt (Montada 1995, 2 ff). Der häufigste Fall für Eifersucht ist der, dass zwischen EGO und P eine für EGO wertvolle Partnerschaft besteht, die wegen DP gefährdet erscheint, weil sich zwischen P und DP eine Beziehung anbahnt. Außerdem muss diese Verbindung zwischen EGO und P von EGO als exklusiv und wertvoll eingeschätzt werden und EGO muss annehmen, von P in herausgehobener Weise geschätzt zu werden. Jedoch gibt nicht jede beliebige Partnerschaft P's zu DP Anlass für Eifersucht, nur wenn P zu DP eine Beziehung ähnlich oder analog zu der zu EGO bestehenden und von EGO geschätzten entwickelt, ist Eifersucht möglich. Hervorzuheben ist, dass die angenommene Wertschätzung durch P für EGO wichtig und wertvoll sein muss. EGO nimmt an, dass es für P in keinem Bereich eine wichtigere Person als EGO selbst gibt oder das EGO von P in einem spezifischen Gebiet besonders geschätzt wird. Erhält jedoch DP diese Wertschätzung in einem bestimmten Sektor oder allumfassend, kommt es zu Eifersucht. Wenn die Person DP als Konkurrent angesehen wird bedeutet dies, dass EGO weder bereit ist, die Wertschätzung von P mit DP zu teilen, noch diese gänzlich an DP abzugeben. Es besteht allerdings auch der Fall, dass EGO zu DP in enger Relation steht und sich über eine Teilung der Wertschätzung durch P nicht nur freut, sondern alles daransetzt, bei P eine gleiche Wertung von DP zu erzeugen. Die Wertschätzung durch P kann für bestimmte Zwecke (beruflich, sozial oder finanziell) wichtig sein und gleichzeitig auch für das Selbstbild, sowie das Selbstbewusstsein bedeutsam sein.

Laut Montada entfällt die Voraussetzung für Eifersucht, wenn aus der Sicht P's die besondere, hervorgehobene Wertschätzung von EGO gar nicht besteht. Sie ist auch nur dann gegeben, wenn die Wertschätzung P's für DP und EGO dieselben Bereiche betrifft. Grundsätzlich stellt eine Beziehung, die nicht frei gewählt ist, keinen Anlass für Eifersucht dar.

3 Methode

Im Folgenden setzen wir uns mit der Stichprobe auseinander. Dazu wird zunächst die Akquisition beschrieben und im Anschluss daran die dazugehörigen deskriptiven Statistiken wiedergegeben. Danach gehen wir auf die Aspekte der Operationalisierung ein und präsentieren abschließend die verwendeten statistischen Verfahren.

3.1 Akquisition der Stichprobe

Die in dieser Arbeit relevanten Daten wurden mithilfe von der Website www.unipark.com akquiriert. Unipark ist das akademische Online Umfragetool von Questback, welches auf der Umfragesoftware EFS Survey basiert und speziell für die Generierung und Durchführung von Befragungen zu wissenschaftlichen Zwecken ausgelegt ist. Die gesammelten Daten können als SPSS kompatible Datei exportiert werden, wodurch sich die Datenauswertung erleichtert.

Die durchgeführten Erhebungen, die durch den E-Mail-Verteiler an der Universität der Bundeswehr München verbreitet werden, beschränken sich in den meisten Fällen auf den Kreis der Studierenden der Universität. Der Großteil dieser Probanden wird somit von Männern im Alter zwischen 22 und 27 Jahren verkörpert. Dies ist ein Nachteil, welchen wir bei unserer Datenerfassung umgehen wollten. Um die Heterogenität und die Repräsentativität der Stichprobe zu gewährleisten, haben wir die Rekrutierung der Stichprobe daher zum einen in Social Media Plattformen wie Facebook und Instagram und zum anderen in Online Foren effektuiert. Diese Online Foren waren einerseits mit dem Thema Eifersucht verbunden, da sie von den Thematiken Partnerschaft und Liebe handeln. Andererseits wurde der Link in Foren zugänglich gemacht, die sich durch keinen Bezug zum Thema Eifersucht charakterisieren lassen, sich im Gegenzug aber als hoch frequentiert darstellen. Dafür haben wir unter Zuhilfenahme von der Internet Suchmaschine www.google.de nach den größten deutschsprachigen Internetforen recherchiert. Beispielhaft seien folgende Internetpräsenzen aufgeführt, in deren Foren der Link zur Untersuchung publiziert wurde:

- www.psychic.de (im Forenbereich zu wissenschaftlichen Untersuchungen)
- www.urbia.de (Forum Bereich zum Thema Partnerschaft)
- www.mamacommunity.de (Forum Bereich zum Thema Liebe)
- www.katzen-forum.de (Forum Bereich Plauderecke)
- www.ioff.de (Lounge Bereich)

Hierdurch wurde ebenfalls darauf geachtet, dass keine Präselektion herrscht und somit eine ausreichende Randomisierung gewährleistet werden kann (z.B. Herkunfts-, Interessen- oder Altersgleichheit). Auf der letzten Seite des Online Fragebogens wurden die Teilnehmer zudem gebeten, den Link zur Umfrage auch in ihrem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis zu verbreiten. Viele Forenbeiträge wurden allerdings gelöscht, da sie nicht den Richtlinien des Forums entsprachen oder man vor der Verbreitung einer Umfrage, eine Genehmigung der Moderatoren einholen musste.

Da keine Forschungsmittel zur Verfügung standen und der Fragebogen eine mittlere Bearbeitungszeit (arithmetisches Mittel) von 38 Minuten beträgt, haben wir uns dazu entschieden, einen materiellen Anreiz in Form von einer Verlosung von fünfmal 25,00 € durchzuführen. Durch diese gezielte finanzielle Anregung zur Teilnahme, erhoffen wir uns die Umfrage ansprechender zu gestalten und dass die Personen, die den Fragebogen bearbeiten, diesen auch beenden. Um an der Verlosung teilnehmen zu können, sollten die Probanden einen Screenshot oder ein Foto von der letzten Seite des Fragebogens an die E-Mail-Adresse UmfrageEifersucht@gmx.de schicken. Die Gewinnausschüttung wurde via PayPal durchgeführt. Um die Attraktivität für Psychologie Studenten der Universität der Bundeswehr München zu erhöhen, wurde zusätzlich eine Versuchspersonen Stunde nach Absolvierung des Fragebogens angeboten. Des Weiteren wurde auch die visuelle Ansprechbarkeit des Links gesteigert. Aufgrund der durch das Programm Unipark lang generierten URL, über die man auf den Fragebogen zugreifen kann, wurde diese für die Weiterleitung zum Fragebogen mit Hilfe der Seite https://bitly.com gekürzt (URL des neuen Links: https://bit.ly/2S5WnaJ)

Allerdings möchten wir darauf hinweisen, dass wir nicht ausschließen können, dass einige Faktoren potentiell verzerrt sein können. Grund dafür ist, dass die Mehrheit der Menschen die Emotion Eifersucht bereits in ihrem Leben wahrgenommen hat. Die Anzahl jener, die sich für das Thema Eifersucht interessieren und damit auseinandergesetzt haben, könnte daher entsprechend höher repräsentiert sein. Wir vermuten, dass diese Menschen besser in ihren Reflektionen bezüglich Eifersucht sind, als Menschen, die sich nicht für Eifersucht interessieren, da sie sich mit ihren Emotionen auseinandersetzen oder wenigstens interessehalber darüber nachdenken.

Im Erhebungszeitraum der Umfrage (08.10.2018 bis zum 01.01.2019) erreichte die Umfrage insgesamt 731 Aufrufe. Von diesen 731 Aufrufen beendeten letztendlich 108 Teilnehmer den Fragebogen. Die relativ niedrige Abschlussbilanz von 14,77 % ist auf mehrere Faktoren zurückzufuhren. Zum einen war die beträchtliche Länge des Fragebogens ein Indiz für diese Quote. Zum anderen beinhaltete die Begrüßungsseite zu vielen Informationen. Das hat die Motivation der Teilnehmer stark reduziert und führte zur größten Abbrecherquote mit 36,39 % (n = 266). Der sechste Abschnitt, der mit 24,08 % (n = 176) die zweitgrößte Abbrecherquote darstellt, stimmt mit dem Beginn der Szenarien überein. Auch hier wird die Motivation zur Fertigstellung der Umfrage durch die Länge der Szenarien erneut gehemmt. Des Weiteren wurden wir durch mehrere Studienteilnehmer darauf aufmerksam gemacht, dass sich der Fragebogen während der Bearbeitung plötzlich aufgehangen hat, was eine weitere Bearbeitung nicht mehr möglich machte und so zu einem Gesamtabbruch führte. Der Grund dafür lässt sich auf die maximale Anzahl für zeitgleiche aktive Umfrageteilnehmer zurückführen. Dieser Wert ist systemweit auf 100 begrenzt und kann somit nicht verändert werden. Zusätzlich ist hervorzuheben, dass der Fragebogen eine mittlere Bearbeitungszeit (arithmetisches Mittel) von 38 Minuten in Anspruch nimmt. Daher besteht die Möglichkeit, dass zu Beginn der Verbreitung des Fragebogens, mehr als 100 Teilnehmer den Fragebogen gleichzeitig bearbeitet haben und sich dieser dann durch den genannten Systemfehler aufgehängt hat. Außerdem ist der Zeitpunkt, als der Fragebogen in den Online Foren verbreitet wurde als weiterer Auslöser für eine hohe Abbruchquote anzunehmen, da dort die meiste Anzahl an Menschen Zugriff auf den Fragebogen hatte.

Unser Datensatz wurde durch einen weiteren Datensatz mit N = 130 erweitert, den wir von unserem Betreuer erhalten haben. Die Akquisition der erhaltenen Stichprobe ist uns unbekannt. Beide Datensätze wurden zusammengefügt und eine Datenbereinigung und Eliminierung der Ausreißer wurde durchgeführt. Die zwei zuletzt genannten Schritte werden in Kapitel X behandelt. Infolgedessen besteht der zu analysierende Datensatz aus N = 211 Fällen.

3.2 Deskriptive Statistiken der Stichprobe

In diesem Abschnitt wird auf deskriptive Statistiken bezüglich den am Anfang des Fragebogens erhobenen Angaben zur Person eingegangen. Dies hat den Zweck, die Stichprobe möglichst präzise wiederzugeben. Eine genaue Stichprobenbeschreibung ist deswegen grundlegend, da die Versuchspersonengewinnung aufgrund der sich als schwierig zu gestaltender Verbreitung der Internetadresse des Fragebogens nicht klar nachzuvollziehen ist.

Geschlecht der Teilnehmer

Die Stichprobe enthielt 84 Männer (39,8 %) und 127 Frauen (60,2 %). Die ungleiche Verteilung kommt unserer Vermutung nach dadurch zustande, dass der Großteil der Internetforen, wo der Link zum Fragebogen publiziert wurde, eher von Frauen genutzt wird.

Altersverteilung der Teilnehmer

Das Alter der Teilnehmer variiert zwischen 15 und 76 Jahren, mit einem arithmetischen Mittel von 28,53 Jahren und einer Standardabweichung von 9,67 Jahren. Die Teilnehmer wurden in Alterskohorten von 15 bis 23, 24 bis 29 und älter als 30 gruppiert. Der Anteil der ersten Alterskohorte betrug 37,44 % (n = 79) und war damit auch die größte Gruppe, der zweiten Alterskohorte 35,55 % (n = 75) und der dritten Kohorte 27,1 % (n = 57). Die Altersverteilung ist als nicht bevölkerungsrepräsentativ einzustufen, weil unter anderem das Segment der 60 bis 80-Jährigen fehlt (Statistisches Bundesamt, 2019). Außerdem sind diejenigen, die älter als 40 Jahre sind, nur im geringen Umfang vertreten. Dennoch ist die Altersverteilung für die Zielsetzung der Arbeit adäquat, da eine breite Spannweite gegeben ist und hierdurch bereits viele Erfahrungen mit der Emotion Eifersucht gesammelt werden konnten.

Im Anschluss folgt die Beschreibung soziodemographischer Daten. Muss woanders hin

Staatsangehörigkeit

Von den 211 Teilnehmern haben 92,16 % (n = 201) haben angegeben die deutsche, 0,8 % (n = 2) die österreichische, 0,4 % (n = 1) die albanische, 0,4 % (n = 1) die französische, 0,4 % (n = 1) die kroatische, 0,4 % (n = 1) die portugiesische, 0,4 % (n = 1) die schweizerische, 0,4 % (n = 1) die serbische und 0,4 % (n = 1) die ungarische Staatsangehörigkeit zu besitzen.

Religionszugehörigkeit & ihre Wichtigkeit

Hinsichtlich der Religionszugehörigkeit geben die meisten Teilnehmer mit 34,6 % (n = 73) an konfessionslos zu leben. 30,8 % (n = 65) bekennen sich zur römisch-katholischen, 29,9 % (n = 63) zur evangelisch, 0,9 % (n = 2) zur muslimischen, 0,9 % (n = 2) zur orthodoxen, 0,5 % (n = 1) zur jüdischen Glaubensrichtung und 2,4 % (n = 5) zu anderen religiösen Überzeugungen. Auf einer sechsstufigen Skala (1 - 6) (nicht wichtig – sehr wichtig) beträgt das arithmetische Mittel der Angaben 2,51 mit einer Standardabweichung von 1,112. Die Stichprobe kann folglich als wenig bis mittelmäßig religiös bezeichnet werden. Die Glaubensrichtung scheint in dieser Stichprobe trotz einer annähernden Zweidrittelmehrheit zu mehreren bestimmten religiösen Überzeugungen nur eine untergeordnete Rolle zu spielen.

Familienstand

22 Teilnehmer (10,4 %) gaben an sie führen ein Single-Leben ohne Affären, 39 (18,5 %) ein Single-Leben mit gelegentlichen Affären und 9 (4,3 %) ein Single-Leben mit relativ häufigen Affären. 99 (46,9 %) Teilnehmer gaben an in einer festen Beziehung, 40 (19 %) verheiratet, einer (0,5 %) geschieden und einer (0,5 %) verwitwet zu sein. Die Teilnehmer wurden in vier Gruppen (Single, Beziehung, Ehe und geschieden/verwitwet) gruppiert. Der Anteil der ersten Gruppe beträgt 33,2 % (n = 70), der zweiten und größten Gruppe 46,9% (n = 99) und der dritten Gruppe 19 % (n = 40). Die Gruppe geschieden/ verwitwet wird nicht weiter betrachtet, da keine aussagekräftige Anzahl vorhanden ist. Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass circa zwei Drittel der Teilnehmer (65,88 %, n = 139, kumulierte Werte von Gruppe Beziehung und Ehe) in einer festen Partnerschaft leben.

Anzahl an Verlassungen und Verlassen worden

Von den Teilnehmern gaben 18,5 % (n = 39) an ihren Partner noch nie verlassen zu haben und 78,72% (n = 165) haben mindestens eine Partnerschaft durch Verlassen des Partners beendet. Von den Teilnehmern gaben 23,2 % (n = 49) an noch nie von ihrem Partner verlassen zu worden und 74,4 % (n = 157) wurden verlassen.

Fremdgehen des Teilnehmers

Die Frage nach einem Seitensprung wurde von 64,5 % (n = 136) verneint und von 32,2 % (n = 68) affirmiert. Bei denjenigen die einen Seitensprung hatten sagten 35 Teilnehmer, dass es ein einmaliger Ausrutscher war und bei 39 ging die Affäre über einen längeren Zeitraum.

Fremdgehen der Partner des Teilnehmers

Laut Angaben der Teilnehmer wurden 60,7 % (n = 128) nicht betrogen und 33,6 % (n = 71) wurden betrogen. Bei denjenigen die betrogen wurden sagten 34 Teilnehmer, dass es ein einmaliger Ausrutscher war und bei 45 ging die Affäre über einen längeren Zeitraum. Die Daten des Fremdgehens beider Seiten gehen nicht auf, das schließen wir auf Unkonzentriertheit oder willkürlicher Antworten zurück. Die Unterschiede sind jedoch nicht signifikant und werden daher so hingenommen.

Anzahl der Kinder

Die Teilnehmer gaben an, dass 81,5 % (n = 172) keine Kinder, 7,1 % (n = 15) ein Kind, 6,6 % (n = 14) zwei Kinder, 2,4 % (n = 5) drei, 1,4 % (n = 3) vier und 0,5 % (n = 1) sechs Kinder haben. Daraus wurden zwei Gruppen gebildet: Personen, die keine Kinder haben (81,5 %, n = 175) und Personen, die mindestens ein Kind haben (18 %, n = 38). Diese Ergebnisse verifizieren, dass die Stichprobe bezogen auf das Alter der Mutter bei der Geburt der Kinder noch als jung zu qualifizieren ist, da Kinder durchschnittlich erst ab dem 30. Lebensjahr der Mutter geboren werden.

Anzahl Geschwister

17,7 % (n = 36) gaben an keine Geschwister zu haben, 44,5 % (n = 94) einen Bruder oder eine Schwester, 27 % (n = 57) zwei Geschwister, 6,6 % (n = 14) drei Geschwister, 2,8 % (n = 6) vier Geschwister, 1,4 % (n = 3) fünf Geschwister, 0,5 % (n = 1) sieben Geschwister zu haben. Aus diesen Daten haben wir zwei Gruppen gebildet. Die Einzelkinder mit 17,1 % (n = 36) und keine Einzelkinder mit 82,7 % (n = 175).

Aufwachsen mit Eltern

Die Teilnehmer gaben an zu 80,1 % (n = 169) mit beiden Elternteilen aufgewachsen zu sein, zu 19 % (n = 40) nur mit der Mutter und zu 0,4 % (n = 1) nur mit dem Vater. Die letzte Gruppe wird aufgrund der kleinen Fallgröße bei der Analyse nicht betrachtet.

Berufsgruppe

Die Verteilungen auf die Berufsgruppen sehen wie folgt aus: Die größte Gruppe sind Soldaten, diese sind mit 28 % (n = 59), Angestellte mit 24,6 % (n = 52), Schüler und Studenten mit 20,9 % (n = 44), Beamte mit 8,5 % (n = 18), Angestellte im öffentlichen Dienst mit 8,1 % (n = 17), Selbstständige mit 4,3 % (n = 9), Auszubildende mit 2,8 % (n = 6), Rentner und Arbeiter mit jeweils 0,9 % (n = 2) und arbeitslose mit 0,5 % (n = 1) repräsentiert.

Durch die Verschriftlichung der deskriptiven Berichte wurde aus Platz Gründen auf eine tabellarische Darstellung dieser Berichte im Anhang verzichtet.

3.3 Operationalisierung

Die vorliegenden Daten wurden unter Quasi-Experimentalbedingungen anhand eines Onlinefragebogens erhoben. Es liegt keine randomisierte Zuordnung der Probanden vor, welche diesen Experimenttyp charakterisiert. Im hier angestrebten Design ist angedacht, dass natürliche Gruppen und nicht kontrollierte Gruppen analysiert werden sollen. Dennoch sollte in der Datenanalyse und -auswertung in Betracht gezogen werden, dass der eben beschriebene Umstand eine Verminderung der Aussagekraft eines Einflusses der unabhängigen Variablen auf die abhängige Variable mit sich bringen kann. Daher soll eine strenge Kontrolle der Gruppen bezüglich ihrer Merkmalsausprägungen beabsichtigt werden, um die interne Validität trotzdem so hoch wie möglich zu halten.

3.4 Soziodemographische Variablen

Es wurden unterschiedliche soziodemographische Variablen erhoben, um eventuell auftretende Störvariablen bei der Auswertung deklarieren zu können. Zu den erhobenen demographischen Daten gehören Geschlecht (Einfachauswahl: männlich, weiblich), Alter (Freitextangabe), Staatsangehörigkeit (Freitextangabe), Religion (Einfachauswahl: römisch-katholisch, evangelisch, muslimisch, orthodox, jüdisch, andere Glaubensgemeinschaften, keine Religion), die Wichtigkeit der Religion (sechsstufiges semantisches Differential von unwichtig bis sehr wichtig), der Familienstand (Einfachauswahl: Single-Leben ohne Liebesverhältnisse, Single-Leben mit gelegentlichen Liebesverhältnissen, Single-Leben mit relativ häufigen Liebesverhältnissen, in einer festen Beziehung, verheiratet, geschieden, verwitwet), die Anzahl der Ehen (Freitextangabe), die Anzahl an Verlassungen einer Partnerin durch den Studienteilnehmer selbst (Freitextangabe), die Anzahl an Verlassungen durch die Partnerin des Studienteilnehmers (Freitextangabe), ob der Versuchsteilnehmer oder die Partnerin eine Affäre hatte (Einfachauswahl: nein, „wenn ja, wie oft?“ (Freitextangabe)), ob die Affäre ein Ausrutscher war oder sie über eine längere Zeit bestand (Einfachauswahl: „Ja, sie ging über einen längeren Zeitraum“ (Freitextangabe), „nein, sie war ein einmaliger Ausrutscher“, „ich bin nicht fremdgegangen“), die Anzahl der Kinder (Freitextangabe), die Anzahl der Geschwister (Freitextangabe), das Aufwachsen mit den Elternteilen (Einfachauswahl: mit beiden Elternteilen, nur mit der Mutter, nur mit dem Vater, mit keinem Elternteil), die Berufsgruppe (Einfachauswahl: Selbstständiger, Angestellter, Angestellter im öffentlichen Dienst, Beamter, Rentner, Hausfrau, Arbeiter, Arbeitsloser, Schüler/Student, Auszubildender, Soldat) der Versuchsteilnehmer.

3.5 Erhebungsinstrumente

Es wird nun inhaltlich auf die jeweiligen Teilbereiche des Fragebogens eingegangen.

Diese werden anhand einer sechsstufigen Antwortskala mit Abstufungen von „trifft voll und ganz zu“ bis „trifft überhaupt nicht zu“ bewertet.

3.5.1 Eifersuchtskriterien Bauer

Bei den „Eifersuchtskriterien nach Bauer“ soll der Teilnehmer sich selbst in Bezug auf Eifersuchtsszenarien bewerten. Dazu werden einzelne Aussagen zu Beziehungsszenarien vorgegeben, welche der Teilnehmer dann mit „stimme überhaupt nicht zu“ bis „stimme voll zu“ evaluieren muss.

3.5.2 Montada Rivalen

In dem Abschnitt „Montada Rivalen“ wird erhoben, wie die Reaktion des Teilnehmers auf Rivalen zu verzeichnen ist. Dazu werden Fragen gestellt, welche bestimmte Situationen aufgreifen, in denen ein Konkurrenzverhalten gegenüber Rivalen provoziert wird.

3.5.3 Montada Familie

In den Abschnitten Montada Familie und Freunde geben die Abschnitte verschiedene Situationen vor, in denen der Teilnehmer die Frage beantworten soll, wie eifersüchtig er auf die Familie und Freunde seines Partners ist.

3.5.4 Reaktion Eifersucht

Der Teilnehmer soll sich in eine Situation hineinversetzten, in der er eifersüchtig ist. Dann werden unterschiedliche Aussagen darüber getroffen, wie man mit der Eifersucht umgehen kann.

3.5.5 Montada Beruf und Hobbies

Das Item Montada Beruf und Hobbies fragt ab, inwiefern eifersüchtige Gedanken beim Teilnehmer im Hinblick auf eine Teilung der besonderen Wertschätzung in den Bereichen des Berufes sowie der Freizeitgestaltung des Partners aufkommen.

3.5.6 Szenario 1

In diesem Szenario befindet sich der Teilnehmer mit seinem Partner in einer Diskothek. Der Partner wird dabei von einer dritten Person angeschaut und angetanzt.

3.5.7 Szenario 2

Hierauf folgt das zweite Szenario, in dem beschrieben wird, dass sich der Partner der befragten Person einmal die Woche mit einem Freund zum Schwimmen verabredet und diesen Terminen eine so große Priorität zuschreibt, dass er auf diese nicht verzichten möchte.

3.5.8 Szenario 3

Das darauffolgende Szenario beschreibt eine Situation, in welcher die befragte Person und der Partner im Freundeskreis unterwegs sind, der Partner sich jedoch nur mit einem langjährigen Freund den ganzen Abend lang über unterhält und die befragte Person nicht beachtet.

3.5.9 Szenario 4

Im vierten Szenario ist die befragte Person mit zwei Freunden unterwegs, wobei sie mit der einen Person schon länger befreundet ist und die andere ein gemeinsamer Bekannter ist. Die beiden haben untereinander viele gemeinsame Themen und scheinen sehr vertraut miteinander.

3.5.10 Szenario 5

In dem Szenario soll der Teilnehmer sich vorstellen, ein guter Freund würde ihn schon immer in technischen Dingen um Rat fragen und ihn bei einem Handykauf um eine Empfehlung bitten. Später kommt heraus, dass der Freund noch einen anderen Freund um Rat fragt, sich auf diesen verlässt und nicht auf den des Teilnehmers.

3.5.11 Szenario 6

In diesem Szenario wird simuliert, dass der Teilnehmer von seinem Chef in letzter Zeit häufig gelobt wurde und bekommt gesagt, dass er sich in schwierigen Situationen auf niemanden so gut wie auf Ihn verlassen kann. Die Abteilung bekommt einen neuen schwierigen Auftrag, doch der Chef setzt nicht auf den Teilnehmer, sondern auf einen anderen Kollegen.

Die Skalen „Eifersucht Partner“ und „Wahrnehmung Eifersucht“ werden im Hinblick auf den Umfang und der Komplexität dieser Bachelorarbeit nicht berücksichtigt.

3.6 Verwendete statistische Verfahren

3.6.1 Handhabung fehlender Werte

Wie bereits in der Methodik erwähnt, wurden Datensätze, welche weniger als 10% an fehlenden Werten aufwiesen, von der Datenbereinigung exkludiert. Dies begründen wir damit, dass unvollständige Datensätze trotzdem relevante Informationen enthalten und somit für Auswertungen von Nutzen sein können. Auf Basis dieser Aussage wird in den utilisierten Auswertungsverfahren ein paarweiser Fallausschluss von fehlenden Werten erfolgen. Das Vorgehen beim paarweisen Fallausschluss sieht so aus, dass, selbst wenn fehlende Werte bei einem Fall auftreten, mit gültigen Werten dieses Falles weitergearbeitet wird. Wir sind uns bewusst, dass sich somit die Berechnungsgrundlage bei multivariaten Analysen von Item zu Item verändern kann. Diese möglichen Asymmetrien werden bei der Analyse und Interpretation der Resultate in Erwägung gezogen.

3.6.2 Identifizierung und Ausschließung

Ausreißer Werte stellen ein mögliches Problem der Regressionsanalyse dar. Es handelt sich hierbei entweder um Extremwerte einer Variablen (univariate Ausreißer) oder um eine Extremkombination von zwei oder mehr Variablen (multivariate Ausreißer). Ausreißende Werte verzerren die Verteilung, nehmen unverhältnismäßig starken Einfluss auf die Regressionskoeffizienten und steigern das Risiko, sowohl für Typ I- (H0 wird abgelehnt, auch wenn sie in Wirklichkeit wahr ist), wie auch für Typ II-Fehler (H0 wird angenommen, auch wenn sie in Wirklichkeit falsch ist).

Die beiden Variablen „Ich habe meinen Partner verlassen“ und „Ich bin von meinem Partner verlassen worden“ haben bei einem vorläufigen Analyseverfahren als einzige Variablen mit Freifeldangabe signifikante Ergebnisse geliefert. Daher wird nur für diese beiden eine Identifizierung und Ausschließung der Extremwerte vorgenommen. Dies soll sicherstellen, eine weitere Dezimierung der Stichprobe durch zu viel Exklusion von Ausreißern anderer Items zu verhindern. Es folgen die z-Transformation und die Erzeugung der Boxplots und Extremwerttabellen der genannten Variablen.

3.6.3 Z-Transformation

Bei der Z-Transformation werden Mittelwert und Standardabweichung verändert. Die Verteilungsform hingegen wird nicht verändert, sie wird entlang der x-Achse verschoben und gedehnt bzw. gestaucht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Z-Transformation wird auch als Standardisierung oder Autoskalierung betitelt. Z-transformierte Werte werden vor allem dadurch vergleichbar, dass sie nach der Transformation im Vielfachen der Standardabweichung der Stichprobe gemessen werden und nicht mehr in den ursprünglichen Maßeinheiten der Stichprobenwerte. Der Mittelwert von z-Werten immer null. Sind die Originalwerte normalverteilt, ist davon auszugehen, dass die z-Werte standardnormalverteilt sind (μ=0, σ=1).

3.6.4 Boxplots und Extremwerte

Die Generierung der Boxplots und Extremwerttabellen dient als Grundlage zur Identifikation und Ausschließung von Ausreißern. Die Extremwerte sind die Werte, die weit entfernt von dem Mittel der Verteilung sind. Die jeweils fünf größten und kleinsten Werte sind in der Tabelle X gelistet. Beispielhaft ist die Fallnummer 172 mit dem Wert 15 der größte Ausreißer bei der Variablen „Ich habe meinen Partner verlassen“. Anhand der Boxplots werden die Ausreißer nun grafisch identifiziert, indem man das 1,5-fache des Interquartilsabstands auf die Box drauf addiert oder subtrahiert. Alles was darüber oder darunter liegt, wird als Ausreißer klassifiziert. Damit werden folgende Fallnummern als Ausreißer deklariert: Bei Abbildung 1: 79, 132, 172, 212; bei Abbildung 2: 48, 101, 108, 128, 140, 207, 209, 213, 216, 225. Diese werden aus dem Gesamtsample entfernt, damit sie die folgenden Analysen nicht verzerren. Damit verbleibt das zu analysierende Gesamtsample bei N = 211.

Im gesamten Verlauf der Ergebnisdarstellung werden Korrelationen zur Auswertung der vorliegenden Daten berechnet, um die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Variablen zu veranschaulichen. Zusätzlich werden Mittelwertvergleiche durch die einfaktorielle Varianzanalyse und anderen Tests aufgestellt. Des Weiteren werden die Einflüsse der verschiedenen Variablen innerhalb der Analyseverfahren erörtert, zu dessen Zweck eine zunächst entsprechende lineare Regression zu berechnen ist. Gefolgt wird diese durch ein dimensionsreduzierendes Verfahren, der Faktorenanalyse, welche über die Hauptkomponentenextraktion geeignete Faktoren zur Messung der Zielvariable extrahiert. Diese Faktoren werden durch eine Reliabilitätsanalyse auf Interkorrelationen sämtlicher Einzelitems getestet, um bei passender Eignung diese erhaltenen Faktoren sequentiell in eine weitere Regressionsanalyse einfließen zu lassen.

3.6.5 Korrelationsanalyse

Im Verlauf der Arbeit wurden bivariate Korrelationen nach Pearson berechnet. Das Signifikanzniveau wurde hierbei vernachlässigt, da aufgrund der umfangreichen Stichprobe und der Mehrfachtestung, ebenso mögliche zufällige signifikante Korrelationen zu vermuten waren. Es ist außerdem erneut hervorzuheben, dass dies keine zufällige Stichprobe ist, anhand der man quantitative Rückschlüsse auf eine Vergleichspopulation ziehen soll. Es wurde hier also lediglich die Höhe der Korrelationskoeffizienten bewertet. Zur Interpretation der Korrelationen wurde überwiegend ein Mindestwert von r >+/- .30 vorausgesetzt. Somit erfolgte also eine Verschärfung des Zusammenhanges des gängigen Kriteriums von r>+/-.20.

3.6.6 Einfaktorielle Varianzanalyse

Die einfaktorielle Varianzanalyse bezieht sich auf den Einfluss einer (oder mehrerer) unabhängigen Variablen auf eine abhängige Variable. Dabei muss die abhängige Variable metrisch sein, wobei die unabhängigen Variablen auch nominal oder ordinal skaliert sein können. Der Mittelwert der unabhängigen Variablen wird für jede Kategorie der abhängigen Variablen errechnet. Zusätzlich wird ermittelt, ob die Varianz zwischen den Kategorien (Zwischensubjekteffekte) höher ist als innerhalb jeder Kategorie (Innersubjekteffekte).

3.6.7 Multiple lineare Regression

Die multiple lineare Regression untersucht den Zusammenhang zwischen mehreren unabhängigen Variablen (Regressoren) und einer abhängigen Variable (Zielvariable, Regressand). Die Regressionsgleichung ist wie folgt zu betrachten: y = a + b1* x1 + b2 * x2 + ... + bj * xj

Die Koeffizienten b1, b2 … bj müssen zur Berechnung von y so geschätzt werden, dass die Funktion optimal an die tatsächliche Verteilung der Merkmalskombinationen in der Stichprobe angepasst werden kann (a ist eine Konstante). Vergleichbar mit der einfachen linearen Regression ist auch hier ein metrisches Skalenniveau der Zielvariable und der unabhängigen Variablen notwendig, wobei binäre Variablen wie metrisch skalierte Variablen betrachtet werden können. Für die unabhängigen Variablen werden neben den absoluten Koeffizienten bj die sogenannten Beta-Koeffizienten gleichermaßen ermittelt. Diese sind auf den jeweiligen Wertebereich standardisiert und geben hierdurch die Wichtigkeit der einzelnen in das Modell aufgenommenen Variablen an.

Das Bestimmtheitsmaß R² gibt die gesamte Güte der Regressionsfunktion an.

R² wird durch das korrigierte R² um eine Korrekturgröße vermindert. Die Korrekturgröße enthält die Anzahl der unabhängigen Variablen (und deren Freiheitsgrade) und reduziert die bei einer großen Zahl unabhängiger Variablen überschätzte Modellgüte. Durch die Aufnahme weiterer unabhängiger Variablen in das Regressionsmodell kann es ebenfalls zu einer Abnahme des Wertes von R²korr führen, wenn diese Variablen keinen sinnhaften Zweck erfüllen.

3.6.8 Faktorenanalyse

Fromm (2012) führt an, dass bei einer Faktorenanalyse Items formuliert werden, die man in ihrer Gesamtheit als Skala bezeichnet. Hierbei handelt es sich um inhaltliche Aussagen, die bestimmte Situationen simulieren sollen. Diese werden den Befragten der Stichprobe vorgelegt, um Zustimmung oder Ablehnung auszudrücken. Die Bewertungen können zweiwertig gemessen werden, durch „stimme zu“ und „stimme nicht zu“ oder anhand einer mehrstufigen Antwortskala (z. B. Likert-Skala). Hierbei ist anzunehmen, dass die aufgestellten Variablen die Reaktionen auf die Items beeinflussen. Es ist also davon auszugehen, dass es Gruppen von Merkmalsträgern geben wird, die auf bestimmte Items tendenziell ablehnend reagieren, während sie anderen zustimmen. Derartige Antwortmuster auf der inhaltlichen Ebene lassen sich musterhaft in die Item-Item-Korrelationsmatrix projizieren. Beim Vorliegen einer negativen Korrelation, also wenn ein Befragter Item „A“ bevorzugt und Item „B“ ablehnt, kann diese stärker werden, je eindeutiger das Befürworten von „A“ mit der Ablehnung von „B“ einhergeht. Demnach ist das Ziel der Faktorenanalyse, bezogen auf die Reaktionen der Befragten auf die Items, eine oder mehrere derartige Dispositionsvariablen zu konstruieren (Fromm 2012, 54). Es folgt die Beschreibung der Hauptkomponentenanalyse

3.6.9 Extraktionsmethode: Hauptkomponentenanalyse

Die Hauptkomponentenanalyse ist eine der am häufigsten eingesetzten Extraktionsmethoden von Faktoren. Sie lässt jedoch keine direkten Rückschlüsse über die Population zu. Ob sich eine abgeleitete Struktur auf die Population übertragen lässt, zeigt sich erst durch erneute Analysen an weiteren Stichproben. Das Ziel der Hauptkomponentenanalyse ist einen möglichst hohen Anteil der Gesamtvarianz in den Variablen zu verzeichnen. Die daraus entstehenden Faktoren werden als übergeordnete Begriffe aufgefasst, die die Variablen zusammenfassen, die zu den jeweiligen Faktoren gehören. Die Faktoren werden auch als Komponenten bezeichnet.

3.6.10 Reliabilitätsanalyse

Eine Reliabilitätsanalyse ermöglicht eine Untersuchung, inwieweit der Test eines bestimmten Persönlichkeitsmerkmals zuverlässig gemessen werden kann. Die Reliabilität wird anhand der Methode der internen Konsistenzen (Cronbachs Alpha), der Schwierigkeitsindices, der Trennschärfekoeffizienten, Mittelwerten und Standardabweichungen sowie Korrelationen der Items einer Skala bestimmt. Der Trennschärfekoeffizient meint die Korrelation jedes Einzelitems einer Skala mit dem Skalenindex, also die Summe der Skala unter Wegfall des betreffenden Items bei der Skalenbildung. Es besteht die Möglichkeit, Items mit geringen Koeffizienten Werten als inhaltlich ungeeignet zu betrachten und aus der Skala auszuschließen. Hierzu ist eine Vorannahme notwendig, die besagt, dass die Mehrheit der Einzelitems die Zieldimension angemessen repräsentiert. Cronbachs Alpha ist als Maß der internen Konsistenz einer Skala zu bezeichnen, welches sich aus den Interkorrelationen sämtlicher Einzelitems ergibt. Hieraus entsteht die Möglichkeit für jedes einzelne Item zu bestimmen, inwiefern die Konsistenz der Skala modifiziert wird, wenn dieses Item separiert würde. Wenn man Cronbachs Alpha interpretiert, ist zu beachten, dass dessen Höhe mit der Anzahl der einzelnen Items ansteigt. Skalen, die hingegen nur aus wenigen Items bestehen, erreichen von sich aus niedrigere Konsistenzwerte. Allerdings kann die Konsistenz einer Skala mittels Hinzufügens redundanter Einzelitems ohne Veränderung der inhaltlichen Homogenität künstlich vergrößert werden.

4. Untersuchung des Datensatzes

Im Hauptteil der Bachelorarbeit werden zunächst die Thesen präsentiert, anhand derer Eifersucht gemessen werden soll. Diese Thesen beruhen alle auf dem Text zur Eifersucht nach Montada (Montada 1995). Daraufhin werden die einzelnen Teilabschnitte des Fragebogens vorgestellt, welche Indikatoren und Kriterien für Eifersucht nach Montada darstellen. Im Anschluss folgen Definitionen der angewandten Methoden, die in den jeweiligen Teilabschnitten des Fragebogens sowie deren Auswertung verwendet worden sind. Voraussetzend für die abschließende Diskussion werden die erzielten Ergebnisse der Fragebogenerhebung im Hinblick auf Kriterien für Eifersucht ausgewertet.

4.1 Thesen von Montada

In der Bachelorarbeit möchten wir einige Thesen des Autors unserer Hauptquelle auf deren Wahrheitsgehalt überprüfen und feststellen, ob diese wiederlegt werden können. Diese Thesen fungieren als Grundlage für den folgenden Fragebogen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 124 Seiten

Details

Titel
Eifersucht. Eine empirische Untersuchung anhand des Modells von Montada
Hochschule
Universität der Bundeswehr München, Neubiberg
Note
2,7
Jahr
2019
Seiten
124
Katalognummer
V595190
ISBN (eBook)
9783346560230
ISBN (Buch)
9783346560247
Sprache
Deutsch
Schlagworte
eifersucht, eine, untersuchung, modells, montada
Arbeit zitieren
Anonym, 2019, Eifersucht. Eine empirische Untersuchung anhand des Modells von Montada, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/595190

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Eifersucht. Eine empirische Untersuchung anhand des Modells von Montada



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden