Bewegungsmangel durch Büroarbeit. Ursachen, Symptome und Folgen


Hausarbeit, 2019

32 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Bewegungsmangel
2.1. Definition
2.2. Ursachen
2.3. Symptome und Feststellbarkeit
2.4. Folgen

3. Maßnahmen zur Vorbeugung auf betrieblicher Ebene
3.1. Beratung zur gesundheitsförderlichen Arbeitsgestaltung
3.2. Gesundheitsförderlicher Arbeits- und Lebensstil

4. Individuelle Maßnahmen
4.1. Krafttraining
4.2. Ausdauertraining
4.3. Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination

5. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Gründe, sich im Alltag zu wenig zu bewegen, in Deutschland im Jahr 20167

Abbildung 2: Umfrage zur Intensität der Bewegung am Arbeitsplatz in Deutschland 2013 und 2016

Abbildung 3: Absolute Veränderung der Erwerbstätigenanteile nach (Einsteller-)Berufen 1990 – 2000

Abbildung 4: Tägliches Zeitbudget für Medien im Zeitraum von 1970 bis 2015 bei 14- bis 29-Jährigen

Abbildung 5: Bildschirmzeit nach Sportlertypen

Abbildung 6: Zusammenhang sportliche Aktivität und BMI

Abbildung 7: Gründe, die vom Sport abhalten

Abbildung 8: GPAQ

Abbildung 9: Möglichkeiten der Bewegungs- und Aktivitätsaufzeichnung

Abbildung 10: Grundschema motorischer Beanspruchungsformen

1. Einleitung

Heutzutage bewegen sich im Schnitt jede dritte Frau und jeder vierte Mann nicht genug. Vor allem reiche Länder sind laut der Weltgesundheitsorganisation WHO betroffen. Aus diesem Grund wurde von der WHO die Steigerung körperlicher Bewegung in ihren „Global Action Plan for the Prevention and Control of Non-communicable Disease 2013–2020“ aufgenommen. Ziel ist es, den Mangel an Bewegung bis 2025 um 10 % zu senken. Die Weltgesundheitsorganisation hat aus diesem Grund einen Aktionsplan aufgestellt, der den einzelnen Staaten helfen soll, die Bevölkerung für mehr Bewegung zu motivieren, soziale Normen abzuändern und vor allem die Aktivierung der Bevölkerung körperliche Aktivität in den Alltag einzubauen.

Die Vorteile körperlicher Bewegung sind groß und haben vor allem eine positive präventive Wirkung. Nicht nur die Verzögerung des Eintretens von Demenz, auch die psychische Gesundheit wird gestärkt und Übergewicht oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden eingeschränkt. 1

Folgende Hausarbeit beschäftigt sich mit den Folgen von Büroarbeit und dem damit verbundenen Bewegungsmangel. Es wird zu Beginn erläutert, was unter Bewegungsmangel zu verstehen ist und geklärt, welche Ursachen, Symptome und Folgen er mit sich bringt. Im weiteren Verlauf wird auf Bewegungstherapien eingegangen. Zunächst werden verschiedene Möglichkeiten vorgestellt und vor allem wird dann der Fokus auf Programme im Betrieb gelegt. Es wird zudem beispielhaft eine Möglichkeit für einen IT Betrieb mit drei Standorten und circa 450 Beschäftigten erläutert. Im Abschluss wird es ein kurzes Fazit gezogen.

2. Bewegungsmangel

2.1. Definition

Bewegungsmangel kann als muskuläre Beanspruchung verstanden werden, die chronisch unterhalb einer bestimmten Reizschwelle liegt. Die Überschreitung dieser Schwelle ist zum Erhalt der funktionellen Kapazität notwendig. Anders formuliert kann man laut Hollmann und Strüder (2009, S. 404) auch sagen: „Bewegungsmangel ist bei einer gesunden Person von durchschnittlicher Leistungsfähigkeit die chronische Unterlassung einer Beanspruchung von mehr als etwa 30 % der maximalen statischen Kraft beziehungsweise etwa 50 % der maximalen Kreislaufleistungsfähigkeit.“ 2 Insgesamt gibt es zwei Arten von Bewegungsmangel: Inaktivität und Immobilisation. Inaktivität betrifft den gesamten Organismus und kann selbst behoben werden. Häufig ist es eine Folge des modernen Lebens. Unter Immobilisation versteht man die bewusste Ruhigstellung von Gelenken. Dies kann beispielsweise bei Erkrankung oder nach einer Operation erfolgen. 3 Im weiteren Verlauf wird sich deshalb lediglich auf Bewegungsmangel aufgrund Inaktivität bezogen.

Studien und Untersuchungen beziehen sich aufgrund dieser eher schwierigen Definition auf die Empfehlung der WHO.4 In der Empfehlung der WHO „Global Recommendations on Physical Activity for Health“ (2011) ist definiert: “In adults aged 18-64, physical activity includes leisure time physical activity, transportation (e.g. walking or cycling), occupational (i.e. work), household chores, play, games, sports or planned exercise, in the context of daily, family, and community activities.

The recommendations in order to improve cardiorespiratory and muscular fitness, bone health, reduce the risk of NCDs and depression are:

1. Adults aged 18–64 should do at least 150 minutes of moderate-intensity aerobic physical activity throughout the week or do at least 75 minutes of vigorous-intensity aerobic physical activity throughout the week or an equivalent combination of moderate - and vigorous-intensity activity.
2. Aerobic activity should be performed in bouts of at least 10 minutes duration.
3. For additional health benefits, adults should increase their moderateintensity aerobic physical activity to 300 minutes per week, or engage in 150 minutes of vigorous-intensity aerobic physical activity per week, or an equivalent combination of moderate - and vigorous-intensity activity.
4. Muscle-strengthening activities“

2.2. Ursachen

2016 gab die Techniker Krankenkasse eine forsa-Umfrage in Auftrag. Es sollte herausgefunden werden, aus welchen Gründen sich Deutsche zu wenig bewegen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Gründe, sich im Alltag zu wenig zu bewegen, in Deutschland im Jahr 2016

(Quelle: Statistisches Bundesamt, 2018)

Auffällig ist, dass 28 % angaben, dass körperliche Einschränkungen oder Übergewicht die limitierenden Faktoren sind.

Als Hauptursachen von Bewegungsmangel werden allgemein vor allem vier Ursachen genannt: Arbeitsweltveränderung, Konsum digitaler Medien, schlechtes Vorbildverhalten und individuelle Eigenschaften. 5

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Umfrage zur Intensität der Bewegung am Arbeitsplatz in Deutschland 2013 und 2016

(Quelle: Statistisches Bundesamt, 2018)

Im Auftrag der Techniker Krankenkasse wurde eine forsa-Umfrage zum Thema Bewegung am Arbeitsplatz durchgeführt. Es ist ersichtlich, dass ein Großteil der Arbeitnehmer nur im Sitzen arbeitet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Absolute Veränderung der Erwerbstätigenanteile nach (Einsteller-) Berufen (in %-Punkten) 1990-2000

(Quelle: Sheldon, G., 2005, S. 19)

Aus dieser Grafik geht deutlich hervor, dass Berufe, welche sich grundsätzlich mehr bewegen in der Schweiz immer weniger werden. Durch Automatisierung und Rationalisierung verlagert sich die Anzahl der Beschäftigten hin zur Dienstleistungsbranche. Auch die IT-Branche hat einen Zuwachs erfahren. Dies wirkt sich natürlich auf die Bewegung im Alltag aus. 6

Nahezu jeder zweite Arbeitsplatz in Deutschland ist ein Sitzplatz. Das bedeutet, dass gut die Hälfte aller Arbeitnehmer ein Drittel ihres Tages im Sitzen verbringen. 7 Es wird gewarnt, dass tägliches Sitzen von mehr als sechs Stunden die Lebenserwartung um 20 % verkürzt. Somit sind Arbeitnehmer die einen klassischen 8 Stunden Tag sitzend im Büro verbringen einem erhöhten Risiko ausgesetzt. 8

Der Anstieg von Medienkonsum und die Verringerung der körperlichen Aktivität zeichnen sich vor allem bei Kindern und Jugendlichen ab. Eine Studie über die Nutzung von Medien 14 bis 29-jähriger zeigt dies deutlich.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Tägliches Zeitbudget (Stunden : Minuten) für Medien im Zeitraum von 1970 bis 2015 bei 14- bis 29-Jährigen

(Quelle: Feierabend, Klingler & Turecek, 2016, S. 122)

Kinder und Jugendliche, die häufiger Medien nutzen, bewegen sich in ihrer Freizeit deutlich weniger. 9 Die sich veränderten Lebensbedingungen und zunehmende Technisierung engen den kindlichen Bewegungsraum ein. Vor allem auch der steigende Medienkonsum trägt dazu bei, dass die kindliche Erfahrungswelt eingeschränkt wird. 10

Auch bei Erwachsenen stellt ein hoher Medienkonsum einen Risikofaktor für den Mangel an Bewegung dar.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Bildschirmzeit nach Sportlertyp

(Quelle: Techniker Krankenkasse, 2016, S. 22)

Es wird deutlich, dass Personen, die in ihrer Freizeit wenig oder gar kein Sport treiben deutlich mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen, als Sportler.

Vorbildverhalten Das Bundesministerium für Familie, Senioren und Jugend hat in einer Studie den Zusammenhang von körperlicher Aktivität von Kindern und der Bewegungsaktivität des Umfeldes untersucht. Deutlich wurde, dass die Eltern adipöser Kinder im Vergleich zu den Eltern normalgewichtiger Kinder deutlich weniger sportlich aktiv sind. Gleiches konnte auch in Bezug auf Geschwister und Freunde festgestellt werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Zusammenhang sportliche Aktivität und BMI

(Quelle: eigene Darstellung nach Bös, 2009 S. 294)

Betrachtet man diese Ergebnisse genauer scheint die Bewegungsaktivität der Eltern vor allem Kinder stark zu beeinflussen. Dies wirkt sich auch auf zukünftiges Verhalten aus. 11

Individuelle Eigenschaften

Die Bewegungsstudie der Techniker Krankenkasse beschäftigt sich mit Barrieren und Beweggründen sowie Motivation bezüglich Sport im Alltag. Auffällig ist, dass jeder Siebte angibt, sich gesundheitlich schlecht oder sehr schlecht zu fühlen.

[...]


1 Vgl. Hollmann, W./Strüder, H. K., 2009, S. 404

2 Vgl. Hollmann, W./Strüder, H. K., 2009, S. 404

3 Vgl. Laube, W./Ermel, J., 2009, S. 32

4 Vgl. Bühne, D., 2016, S. 10

5 Vgl. Bühne, D., 2016, S. 17

6 Vgl. Sheldon, G., 2005, S. 19

7 Vgl. Techniker Krankenkasse, 2016, S. 20

8 Vgl. Techniker Krankenkasse, 2016, S. 34

9 Vgl. Bühne, D., 2016, S. 21

10 Vgl. Zimmer, R., 2009 S. 16

11 Vgl. Bühne, D., 2016, S. 25

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Bewegungsmangel durch Büroarbeit. Ursachen, Symptome und Folgen
Hochschule
SRH Fernhochschule
Note
1,3
Autor
Jahr
2019
Seiten
32
Katalognummer
V595962
ISBN (eBook)
9783346220370
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bewegungsmangel, Büroarbeit, Gesundheitsrisiken, Bewegung
Arbeit zitieren
Samantha Josephine Knaf (Autor:in), 2019, Bewegungsmangel durch Büroarbeit. Ursachen, Symptome und Folgen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/595962

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