Gustav Hermann Heinrich Friedrich Mensching wird am 06. Mai 1901 als Sohn von Gustav und Johanna Mensching in Hannover geboren1. Seine Kindheit prägt der liberal-protestantische Erziehungsstil seines Großvaters, der sich bis in Menschings Jugendzeit hinzieht. Während seiner gymnasialen Bildung wird Mensching stark philosophisch von Lessing und Kant beeinflusst. In seinen Werken ist aber auch der Einfluss u.a. von Sokrates, Mahatma Gandhi und dem indischen Dichter und Philosophen Rabindranath Tagore, sowie der buddhistischhinduistischen Geisteswelt bemerkbar. Menschings frühe Werke, die er mit 19 Jahren verfasst, beschäftigen sich allerdings nicht mit religiösen Themen, sondern mit der Enttäuschung über den Ersten Weltkrieg und Gesellschaftskritik. Seine Religionswissenschaftliche „Karriere“ beginnt Gustav Mensching 1920 mit einem Studium der Philosophie und evangelischen Theologie in Göttingen. Nach seiner Promotion im Jahr 1923 an der Universität in Marburg führt er seine Studien als Assistent des systematischen Theologen Rudolf Otto bis 1926 in Berlin fort. In den folgenden Jahren beschäftigt er sich mit den Forschungen Ottos, und führt diese in seinem eigenen Religionsverständnis weiter aus. Nach einem Aufenthalt in Lettland, wohin er 1927 als Professor des Lehrstuhles für Allgemeine Religionsgeschichte berufen wurde, kehrt Mensching 1935 ins Deutsche Reich zurück, wo er im Anschluss an verschiedene Vertretungsstellen an die Universität Bonn als Professor für Vergleichende Religionsgeschichte und als Lehrbeauftragter für Vergleichende Religionswissenschaft berufen wird. Dort erhält Mensching 1942 die Leitung des Religionswissenschaftlichen Seminars, die er bis 1970 innehält. Während des Zweiten Weltkrieges wird ihm die Lehrtätigkeit entzogen, da er sich mit Schriften wie „Ist die christliche Sündenidee den Ariern artfremd?“ gegen die Rassen- und Religionstheorie des Nationalsozialismus wendet. Ein weiterer Grund für den Entzug der Lehrtätigkeit ist die unehrenhafte Entlassung Menschings aus der Wehrmacht nach nur sechs Monaten Dienst. Nach seiner Rehabilitation und Wiederzulassung zur Lehrtätigkeit 1947 erfolgt die Wiedereinsetzung ins Amt des außerordentlichen Professors im Jahr 1948. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Leben von Gustav Mensching
- Das Werk von Gustav Mensching
- Darstellung der Aufgabe der Religionswissenschaft bei Gustav Mensching
- Darstellung des methodischen Ansatzes
- Überprüfung des Ansatzes anhand von Beispielen
- Kritische Reaktionen aus der Religionswissenschaft
- positive Reaktionen
- negative Reaktionen
- eigene abschließende Stellungnahme
- Anhang mit Fußnoten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Werk des Religionswissenschaftlers Gustav Mensching und dessen Beitrag zur Disziplin. Sie untersucht dessen Leben, seine Schriften und den methodischen Ansatz, den er in seiner religionswissenschaftlichen Arbeit vertrat. Darüber hinaus werden kritische Reaktionen auf seine Werke aus der Religionswissenschaft beleuchtet. Die Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung von Menschings Werk für die Religionswissenschaft zu erforschen und seine Beiträge zur Diskussion um die Erscheinungsformen, Strukturtypen und Lebensgesetze von Religion zu analysieren.
- Das Leben und Werk von Gustav Mensching
- Die Aufgabe der Religionswissenschaft nach Mensching
- Der methodische Ansatz in Menschings Werk
- Kritische Reaktionen auf Menschings Werk
- Die Relevanz von Menschings Werk für die heutige Religionswissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über das Leben und Werk von Gustav Mensching. Sie beleuchtet wichtige Stationen seines Lebens und die Entwicklung seiner Schriften. In den Kapiteln 2 und 3 werden Menschings Verständnis der Religionswissenschaft und sein methodischer Ansatz erläutert. Kapitel 4 befasst sich mit der Anwendung des Ansatzes anhand von Beispielen aus Menschings Werk. In Kapitel 5 werden kritische Reaktionen aus der Religionswissenschaft auf seine Werke beleuchtet, wobei sowohl positive als auch negative Ansichten Berücksichtigung finden.
Schlüsselwörter
Gustav Mensching, Religionswissenschaft, Religionsgeschichte, Religionsphänomenologie, Religionstypologie, Vergleichende Religionswissenschaft, Methodologie, Kritische Analyse, Positivismus, Religion und Kultur, Toleranz, Weltfrieden, Weltuniversität.
- Quote paper
- Barbara Taschner (Author), 2004, Gustav Mensching, 'Die Religion - Erscheinungsformen, Strukturtypen und Lebensgesetze', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59614