Gustav Mensching wurde am 6. Mai 1901 in Hannover geboren. Er absolvierte sein Studium an den Universitäten Göttingen, Marburg und Berlin in Religionswissenschaft, und Sanskrit und promovierte 1924 in Marburg. Er habilitierte sich 1927 für das Fach der Allgemeinen Religionsgeschichte an der Technischen Hochschule Braunschweig. Nach Berufungen nach Riga/ Lettland am Lehrstuhl für Religionsgeschichte sowie an die Universität Bonn 1942 für Vergleichende Religionswissenschaft wurde ihm 1951 von der Universität Marburg der Ehrendoktortitel verliehen. Geprägt durch die Lehren Rudolf Ottos, insbesondere in der objekti-ven Annahme der Existenz des Heiligen, befasst sich Mensching mit den verschiedenen Fel-dern der Religionswissenschaft und den großen Weltreligionen.
In seinem Werk „Die Religion“ - das Thema der vorliegenden Arbeit - stellt Mensching die Vielfalt der religiösen Erscheinungswelt in den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der einzelnen Religionen dar. Die zentralen Besonderheiten von seiner Hauptkategorien Volks- und Universalreligion, die „Lebensmitte“ , deren strukturellen Formen, das religionsspezifische Phänomen des Heiligen und die Entwicklung der kategorisierten Religion und das letztendliche Ziel des friedlichen Koexistenz durch die Erkenntnis der Einheit in der Vielheit der unterschiedlichen geschichtlichen Religionen nehmen den Hauptteil seiner Beschäftigung ein. Sie zeigen sich alle in seinem Bewusstsein der lebendigen Religion, der inneren Schau auf der dem Heiligen zugrunde liegenden religiösen Natur. Weitere Werke Menschings sind u.a. Die Soziologie der Religion (1947), Vergleichende Religionswissenschaft (2. Aufl. 1947) und Das heilige Wort (1937).
Inhaltsverzeichnis
- LEBEN UND WERK
- AUFGABEN DER RELIGIONSWISSENSCHAFT
- Die Methodik Menschings
- Das Heilige
- Die Vielfalt der Medien für die Begegnung mit dem Heiligen
- Beziehung zur Theologie
- Beziehung zur historisch-philologischen Religionswissenschaft
- Vergleichen und Verstehen
- Struktur und Typologie der Religion
- Die Volksreligion
- Die Universalreligion
- Die prophetische Religion
- Die mystische Religion
- Organisation und Institution
- Der Kreislauf der Reformation
- Toleranz und Intoleranz
- Die Einheit der Religionen
- Reaktionen aus der Religionswissenschaft
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Gustav Menschings Werk „Die Religion“ zielt darauf ab, die vielfältigen Erscheinungsformen der Religion zu beleuchten und ihre Strukturen sowie Lebensgesetze aufzuzeigen. Dabei geht er insbesondere auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Religionen ein und analysiert die Rolle des Heiligen im religiösen Leben.
- Die Bedeutung des Heiligen als zentrale Kategorie der Religion
- Die Unterscheidung zwischen Volks- und Universalreligionen
- Die Analyse der strukturellen Formen von Religionen
- Die Bedeutung der inneren Schau und die lebendige Religion
- Die Möglichkeit einer friedlichen Koexistenz verschiedener Religionen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Leben und Werk
Dieses Kapitel zeichnet einen kurzen Lebenslauf Gustav Menschings nach und skizziert seinen Werdegang als Religionswissenschaftler. Es stellt seine Prägung durch die Lehren Rudolf Ottos und seine zentrale These von der objektiven Existenz des Heiligen heraus. Der Fokus liegt auf Menschings Werk „Die Religion“ und seiner Erforschung der Vielfalt religiöser Erscheinungsformen.
Kapitel 2: Aufgaben der Religionswissenschaft
Kapitel 2 erläutert Menschings Auffassung von der Religionswissenschaft als einem objektiven und systematischen Vergleich der einzelnen Religionen. Er betont die Notwendigkeit, sich vom persönlichen Standpunkt des Forschers zu lösen und sich auf die phänomenologischen Aspekte der Religion zu konzentrieren. Die Erforschung des Heiligen und die Erkenntnis der inneren Welten der Religion stehen im Mittelpunkt.
Kapitel 2.1: Die Methodik Menschings
Im Mittelpunkt dieses Unterkapitels steht die zentrale Rolle des Heiligen in Menschings Religionsdefinition. Er erklärt die Bedeutung des Heiligen als „erlebnishafte Begegnung“ und die daraus resultierende Handlung des Menschen. Der Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Profanen wird beleuchtet, und es werden verschiedene Formen der Begegnung mit dem Heiligen beschrieben.
- Arbeit zitieren
- Farshad Mohammad-Avvali (Autor:in), 2004, Zu: Gustav Menschings "Die Religion", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59642