Vergleicht man die Märkte im Allgemeinen zu Beginn des letzten Jahrhunderts mit Heute, stellt man fest, dass sich die Märkte von Verkäufer- zu Käufermärkten entwickelt haben. Während in Verkäufermärkten ein Fehler des Verkäufers keine unmittelbare Änderung des Käuferverhaltens zur Folge hatte, werden in Käufermärkten Fehler des Verkäufers durch unmittelbare Veränderungen des Kaufverhaltens bestraft. Durch die verschärfte wirtschaftliche Lage können Fehlentscheidungen deshalb nicht von den Unternehmen getragen werden. Aus diesem Grund übertragen Ausbilder den Auszubildenden in einem immer geringeren Umfang verantwortungsbewusste Aufgaben, da eine mögliche Fehlentscheidung des Auszubildenden eine unmittelbare Veränderung des Kaufverhaltens bedeutet und damit eine Umsatzeinbuße zur Folge hat. Das Verhalten der Ausbilder kann nicht nur zur Demotivation der Auszubildenden und zu einem Kreativitätsverslust führen, sondern eine wichtige Aufgabe der kaufmännischen Ausbildung verhindern: Die Stimulierung unternehmerischen Denkens. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage mit welchen Methoden unternehmerisches Denken stimuliert werden kann? Um diese Frage zu beantworten, stelle ich im zweiten Abschnitt dieser Hausarbeit Ansätze zur Stimulierung unternehmerischen Denkens anhand der Übungsfirma, dem Lernbüro und der Juniorenfirma, vor. Aufgrund der starken Realitätsnähe der Juniorenfirma stellt diese in den Lehr-Lern-Settings, die ein unternehmerisches Denken ermöglichen können, eine besonders hervorzuhebende Form dar. Daher soll ab dem dritten Kapitel die Juniorenfirma unter der folgenden Fragestellung beleuchtet werden: Wie und ob und trägt die Juniorenfirma zur Stimulierung unternehmerischen Denkens bei? Im dritten Kapitel soll das Konzept „Juniorenfirma“ zunächst beschrieben werden. Ausgehend von verschiedenen Aspekten, unter den die Juniorenfirma gesehen werden kann, sollen im vierten Kapitel dieser Hausarbeit sowohl Gefahren als auch Probleme erörtert werden. Das fünfte Kapitel rundet mit einem Fazit die Hausarbeit ab. Als Untersuchungsmethode wurde das inhaltliche Auswerten der vorhandenen wissenschaftlichen Literatur gewählt.
Inhaltsverzeichnis
- A. Inhaltsverzeichnis
- B. Hausarbeit
- 1. Problemstellung
- 2. Ansätze zur Stimulierung unternehmerischen Denkens
- 3. Die Juniorenfirma
- 3.1. Zur geschichtlichen Entwicklung der Juniorenfirma
- 3.2. Beschreibung des Lehr-Lern-Settings
- 3.3. Ziele der Juniorenfirma
- 3.4. Die,,typische Juniorenfirma“
- 4. Aspekte zur Beurteilung der Juniorenfirma
- 4.1. Erwerb von beruflicher Handlungskompetenz
- 4.2. Voraussetzungen des Trägers
- 4.3.Voraussetzungen des Lernenden
- 4.4.Der Lernende als Kollege
- 4.5.Der Lernende als Entscheider
- 4.6.Die Realität der Lernumgebung
- 5. Fazit
- C. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Konzept der Juniorenfirma als Mittel zur Stimulierung unternehmerischen Denkens in der kaufmännischen Ausbildung. Angesichts der zunehmenden Spezialisierung von Arbeitsschritten und der Abnahme von eigenverantwortlichen Aufgaben in Unternehmen, wird die Frage aufgeworfen, wie junge Menschen in der Ausbildung ein ganzheitliches unternehmerisches Denken entwickeln können.
- Die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt für die Ausbildung junger Menschen
- Die Bedeutung der Entwicklung unternehmerischen Denkens in der kaufmännischen Ausbildung
- Die Juniorenfirma als Lehr-Lern-Setting zur Stimulierung unternehmerischen Denkens
- Die Realitätsnähe und die besonderen Aspekte der Juniorenfirma
- Die Beurteilung des Konzeptes der Juniorenfirma hinsichtlich seiner Wirksamkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Problemstellung dar, indem es die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt für die kaufmännische Ausbildung beleuchtet. Es wird argumentiert, dass die Spezialisierung von Arbeitsschritten und die Abnahme von eigenverantwortlichen Aufgaben das unternehmerische Denken junger Menschen erschweren können.
Kapitel zwei analysiert verschiedene Ansätze zur Stimulierung unternehmerischen Denkens in der Ausbildung, darunter die Übungsfirma, das Lernbüro und die Juniorenfirma. Es werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser Modelle hinsichtlich ihres Realitätsgrades und ihrer Möglichkeiten zur Förderung unternehmerischen Denkens beschrieben.
Kapitel drei widmet sich dem Konzept der Juniorenfirma und beschreibt ihre historische Entwicklung, ihr Lehr-Lern-Setting, ihre Ziele sowie die Merkmale einer „typischen Juniorenfirma“. Es werden die verschiedenen Aspekte beleuchtet, die das Konzept der Juniorenfirma auszeichnen.
Kapitel vier befasst sich mit Aspekten zur Beurteilung der Juniorenfirma. Es werden die Auswirkungen auf den Erwerb von beruflicher Handlungskompetenz, die Voraussetzungen für den Träger und den Lernenden sowie die Besonderheiten der Juniorenfirma als Lernumgebung analysiert.
Schlüsselwörter
Unternehmerisches Denken, kaufmännische Ausbildung, Juniorenfirma, Lehr-Lern-Setting, Realitätsnähe, Handlungskompetenz, Übungsfirma, Lernbüro.
- Arbeit zitieren
- E. Böttcher (Autor:in), 2005, Die Juniorenfirma - Ein Konzept zur Stimulierung unternehmerischen Denkens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59660