Am 1.Juli 1998 trat ein Gesetz in Kraft, das wesentliche Änderungen im Familienrecht mit sich brachte – das Kindschaftsrechtsreformgesetz (KindRG). Mit dem Gesetz ging u.a. die Neuregelung der elterlichen Sorge im Falle von Trennung und Scheidung einher.
Trennung und Scheidung haben in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen. Im allgemeinen Sprachgebrauch macht heute immer häufiger der Begriff von der „Patch-Work-Familie“ die Runde. Die maßgeblich von Trennung und Scheidung Betroffenen sind Kinder. 1997 lag die Zahl der Scheidungskinder laut Statistischem Bundesamt bei 163.112. Diese Zahl ist alarmierend, da – wenn auch sehr oberflächlich – die erheblichen Belastungen von Trennung und Scheidung für Kinder im Allgemeinen bekannt sind.
Das KindRG soll eine Antwort auf diese Problematik geben – so war es zumindest Intention des Gesetzgebers. Entsprechend ist es Ziel dieser Arbeit, das KindRG und seine Bedeutung für Scheidungs- und Sorgerechtsvorgänge darzustellen und seine Entwicklung von 1998 bis heute ausführlich zu beleuchten. So sollen ein vorläufiges Urteil ermöglicht und eine Bilanz gezogen werden, wie das Gesetz knapp acht Jahre nach Inkrafttreten bewertet werden kann. Aufgrund der umfassenden Thematik ist es im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich, auf andere Neuregelungen des KindRG einzugehen.
Eingangs wird zunächst die Bedeutung von Trennung und Scheidung für die Betroffenen – Eltern sowie Kinder – erarbeitet, um ein Grundverständnis für die vorhandene Problematik aufzuzeigen, der diese ausgesetzt sind. Im Folgenden sind die rechtlichen Neuregelungen bzgl. der elterlichen Sorge nach Trennung und Scheidung zu erläutern. Hierauf aufbauend werden die Aufgaben der beteiligten Professionen beschrieben, um die Verschiebung der Zuständigkeiten und vor allem der Verantwortungsbereiche zwischen den einzelnen Fachkräften und das daraus erforderlich werdende Zusammenwirken dieser zu verdeutlichen. Abschließend werden unterschiedliche Beiträge aus der wissenschaftlichen Literatur, positive wie negative, gegeneinander abgewogen. Hiervon ausgehend, soll eine Bilanz präsentiert werden, mit der versucht wird, eine Stellungnahme über das KindRG abzugeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bedeutung von Trennung und Scheidung für die Betroffenen
- Eltern / Erziehungsberechtigte
- Kinder
- Rechtliche Grundlagen von Trennung und Scheidung nach der Kindschaftsrechtsreform
- Bedeutung von Trennung und Scheidung für professionelle Bereiche nach der Kindschaftsrechtsreform
- Jugendamt
- Gericht
- Rechtsanwalt
- Verfahrenspfleger
- Zusammenwirken der Professionen
- Entwicklung des Kindschaftsrechtsreformgesetzes von 1998 – 2006 - pro und contra
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit setzt sich mit dem Kindschaftsrechtsreformgesetz (KindRG) auseinander, das 1998 in Kraft trat und wesentliche Veränderungen im Familienrecht, insbesondere im Hinblick auf die elterliche Sorge bei Trennung und Scheidung, mit sich brachte. Ziel der Arbeit ist es, das KindRG und seine Bedeutung für Scheidungs- und Sorgerechtsvorgänge darzustellen und dessen Entwicklung von 1998 bis 2006 zu beleuchten. Dabei sollen ein vorläufiges Urteil ermöglicht und eine Bilanz gezogen werden, wie das Gesetz knapp acht Jahre nach Inkrafttreten bewertet werden kann.
- Bedeutung von Trennung und Scheidung für Eltern und Kinder
- Rechtliche Grundlagen der elterlichen Sorge bei Trennung und Scheidung
- Aufgaben und Verantwortungsbereiche der beteiligten Professionen im Scheidungsprozess
- Entwicklung des Kindschaftsrechtsreformgesetzes und dessen Auswirkungen
- Bewertung des KindRG nach acht Jahren
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und erläutert die Aktualität der Thematik Trennung und Scheidung im Kontext des Kindschaftsrechtsreformgesetzes (KindRG). Die Arbeit zielt darauf ab, das KindRG und seine Auswirkungen auf Scheidungs- und Sorgerechtsvorgänge zu untersuchen und eine Bilanz seiner Entwicklung seit 1998 zu ziehen.
Bedeutung von Trennung und Scheidung für die Betroffenen
Eltern / Erziehungsberechtigte
Dieser Abschnitt beleuchtet die Auswirkungen von Trennung und Scheidung auf Eltern/Erziehungsberechtigte. Es wird die Komplexität des Veränderungsprozesses und die unterschiedlichen Perspektiven auf die Auswirkungen von Trennung und Scheidung in der wissenschaftlichen Literatur beleuchtet.
Kinder
Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Auswirkungen von Trennung und Scheidung auf Kinder. Es wird die Problematik der steigenden Zahl von Scheidungskindern und deren Belastungen im Allgemeinen thematisiert.
Rechtliche Grundlagen von Trennung und Scheidung nach der Kindschaftsrechtsreform
Dieser Abschnitt beschreibt die rechtlichen Rahmenbedingungen für Trennung und Scheidung nach dem Kindschaftsrechtsreformgesetz. Der Fokus liegt auf den Neuregelungen bezüglich der elterlichen Sorge im Fall von Trennung und Scheidung.
Bedeutung von Trennung und Scheidung für professionelle Bereiche nach der Kindschaftsrechtsreform
Dieser Abschnitt analysiert die veränderten Rollen und Aufgaben von Fachkräften im Scheidungsprozess nach dem KindRG. Es werden die spezifischen Aufgaben des Jugendamts, des Gerichts, des Rechtsanwalts und des Verfahrenspflegers erläutert und die Notwendigkeit des Zusammenwirkens der verschiedenen Professionen betont.
Entwicklung des Kindschaftsrechtsreformgesetzes von 1998 – 2006 - pro und contra
Dieser Abschnitt beleuchtet die Entwicklung des Kindschaftsrechtsreformgesetzes seit 1998. Es werden verschiedene Beiträge aus der wissenschaftlichen Literatur, sowohl positive als auch negative Aspekte, gegeneinander abgewogen, um eine umfassende Bewertung des Gesetzes zu ermöglichen.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter für diese Arbeit sind: Kindschaftsrechtsreformgesetz, Trennung, Scheidung, elterliche Sorge, Scheidungskinder, Jugendamt, Gericht, Rechtsanwalt, Verfahrenspfleger, professionelle Bereiche, Entwicklung, Bewertung, wissenschaftliche Literatur.
- Quote paper
- Henning Becker (Author), 2006, Trennung und Scheidung nach dem Kindschaftsrechtsreformgesetz - eine Entwicklung von 1998 - 2006, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59682