In fast allen Gesellschaften wird die Menschheit in zwei Arten bzw. Sorten getrennt. Frau und Mann werden rigoros auseinandergehalten und der Unterschied der beiden Geschlechter ist in unser kulturelles Bewusstsein eingeprägt. In unserer westlichen Gesellschaft herrscht die Annahme vor, dass Geschlecht von Natur aus gegeben ist. Niemand kann über seine „Mitgliedschaft“ im jeweiligen Geschlecht bestimmen. Es gibt drei Basisannahmen, die als allgemeingültig gelten:
1. Konstanzannahme (das Geschlecht ist konstant und unverlierbar, d.h. ist das Geschlecht erst einmal gegeben, so kann man es nicht wechseln)
2. Naturhaftigkeit (das Geschlecht ist von der Natur mitgegeben; die Menschheit kann dieses „Naturphänomen“ nicht beeinflussen; biologische Fakten sind Beweis dafür, da man die Geschlechtszugehörigkeit eindeutig am Körper- genauer: den Genitalien ablesen kann)
3. Dichotomizität ( es gibt nur zwei Geschlechter, nämlich männlich und weiblich; gehört man nicht dem einen an, so ist man Mitglied des anderen)
Das Hauptaugenmerk dieser Hausarbeit liegt darauf, die Prozesse der sozialen Konstruktion von Geschlecht zu untersuchen und herauszuarbeiten wie diese institutionell gestützt werden. Vor allem wird deutlich zu machen versucht, dass Geschlecht als eine „routinierte, methodische und immer wieder aufkommende soziale Hervorbringung“ („gender as a routine, methodical and recurring accomplishment) anzusehen ist. Geschlecht spielt in jede soziale Situation mit ein und ist immer- wenn auch nur unterschwellig- relevant.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die soziale Konstruktion von Geschlecht
- Zweigeschlechtlichkeit als Wissenssystem
- Interaktive Praxis der Darstellung und Attribution
- institutionelle Reflexivität
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der sozialen Konstruktion von Geschlecht und untersucht, wie diese institutionell gestützt wird. Sie argumentiert, dass Geschlecht keine natürliche, sondern eine soziale Kategorie ist, die durch interaktive Prozesse und kulturelle Normen hergestellt wird. Die Arbeit konzentriert sich auf die Zweigeschlechtlichkeit als dominantes Wissenssystem und analysiert die Mechanismen, die diese Ordnung aufrechterhalten.
- Die Zweigeschlechtlichkeit als ein sozial konstruiertes System
- Die Rolle von Interaktion und Attribution bei der Herstellung von Geschlecht
- Institutionelle Mechanismen zur Festigung der Zweigeschlechtlichkeit
- Die Konstruktion von Geschlechtsrollen und Normen
- Die Bedeutung von Abweichungen vom Zweigeschlechtlichkeitssystem
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und führt in die Problematik der sozialen Konstruktion von Geschlecht ein. Sie beleuchtet die Annahme der natürlichen Zweigeschlechtlichkeit und die drei Basisannahmen, die diese stützen: Konstanz, Naturhaftigkeit und Dichotomizität.
- Die soziale Konstruktion von Geschlecht: Zweigeschlechtlichkeit als Wissenssystem: Dieses Kapitel untersucht die Zweigeschlechtlichkeit als dominantes Wissenssystem und seine drei Grundannahmen. Es analysiert, wie diese Annahmen das Verständnis von Geschlecht in unserer Gesellschaft prägen und welche Folgen sie haben.
- Interaktive Praxis der Darstellung und Attribution: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, wie Geschlecht in sozialen Interaktionen hergestellt wird. Es analysiert, wie Individuen ihre Geschlechtsidentität durch ihr Verhalten und ihre Interaktion mit anderen kommunizieren und wie diese Interpretationen durch gesellschaftliche Normen und Erwartungen geprägt sind.
- institutionelle Reflexivität: Dieses Kapitel untersucht, wie institutionelle Strukturen die soziale Konstruktion von Geschlecht beeinflussen und stützen. Es beleuchtet, wie Institutionen wie Bildung, Recht, Medien und Wirtschaft die Zweigeschlechtlichkeit durch ihre Regeln, Normen und Praktiken reproduzieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen wie „Geschlecht“ (gender), „biologisches Geschlecht“ (sex), „Zweigeschlechtlichkeit“, „soziale Konstruktion“, „Interaktion“, „Attribution“, „institutionelle Reflexivität“, „Geschlechtsrollen“ und „Geschlechtsanomalien“. Sie analysiert, wie diese Begriffe in einem komplexen Wechselspiel die soziale Konstruktion von Geschlecht prägen.
- Quote paper
- Karoline Lazaj (Author), 2003, Das Geschlecht als das Opium des Volkes - die interaktive Konstruktion von Geschlecht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59827