In dem Seminar „Probleme pädagogischer Wissenschaftstheorie“ behandelten wir verschiedene wissenschaftstheoretische Probleme in der Pädagogik. Zuerst wurde das Seminar in 3 große Bereiche gegliedert, die wie folgt lauten: Wissenschaftsphilosophie, Sprache und Logik und die Methodenlehre. Im ersten großen Bereich, in der Wissenschaftsphilosophie, erörterten wir die Definition von Wissenschaft, wobei festgestellt wurde, dass die Wissenschaft Antworten auf Probleme sucht, und dabei wieder neue Probleme findet. Wissenschaft ist eine geistige Tätigkeit, die einem Kulturbereich zugehörig und durch den Zentralwert „Wahrheit“1 bestimmt ist. Die Arbeit eines Wissenschaftlers liegt darin, diesen Zentralwert zu realisieren. Wissenschaft handelt von nachprüfbaren Erfahrungen von Wahrheit, d.h. das Wissen um diese Wahrheit kann nur durch Erfahrungen gemacht werden. Erfahrung in diesem Sinn, definierten wir: sich von etwas bekanntem „wegzubewegen“, etwas als „fremd“ wahrzunehmen. In dem Seminar haben wir zwei verschiedene Erfahrungen voneinander abgegrenzt. Zum einen die alltäglichen Erfahrungen und zum anderen die wissenschaftlichen Erfahrungen. Alltägliche Erfahrungen drehen sich nur um das ICH. Sie sind unsystematisch, gewohnheitsgemäß und unreflektiert. Die wissenschaftlichen Erfahrungen hingegen sind nicht situationsbedingt, sie sind durch andere Erfahrungen nachprüfbar und die Möglichkeiten der Erlebnisforschung werden reduziert. Sie bezieht sich auf methodisch gewonnene Erfahrungen und grenzt sich von anderen Erfahrungen ab, was ihr die Eigenschaft verleiht, sich definierbar zu machen, somit eine distanzierte Erfahrung zu sein. Sprache und Logik, der zweite große Bereich, beschäftigt sich mit dem Induktions- und Deduktionsproblem, mit verschiedenen Arten von Sprache, wie z.B. Alltags- bzw. Umgangssprache, Bildungssprache, Kalkülsprache, Fachsprache und Wissenschaftssprache.
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1 Wahrheit bedeutet: Denken und Realität stimmen überein
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geisteswissenschaftliche Pädagogik (GP)
- Was heißt Geisteswissenschaftliche Pädagogik?
- Geschichte der GP
- Gemeinsamkeiten der geisteswissenschaftlichen Pädagogik
- Hermeneutik
- Geschichtlichkeit
- Primat der Praxis
- Pädagogischer Bezug
- Autonomie der Pädagogik
- Theorie Praxis – Verhältnis
- Auffassung verschiedener Theoretiker (Differenzen)
- F. D. E. Schleiermacher
- W. Dilthey
- H. Nohl
- E. Weniger
- W. Flitner
- Diskussion über die Berechtigung der Bezeichnung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik (GP) und untersucht deren Gemeinsamkeiten und Differenzen. Sie analysiert, wie die GP als eine zusammenhängende Richtung dargestellt wird und wie ihre Unterschiede gekennzeichnet werden können. Darüber hinaus wird die Berechtigung der Bezeichnung „Geisteswissenschaftliche Pädagogik“ diskutiert.
- Die Entstehung und Entwicklung der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik
- Die zentralen Prinzipien und Methoden der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik
- Die Bedeutung der Hermeneutik und des Verstehens für die Geisteswissenschaftliche Pädagogik
- Die Relevanz der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik für die pädagogische Praxis
- Die Kritik an der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik und deren Berechtigung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über die Themen des Seminars „Probleme pädagogischer Wissenschaftstheorie“. Es werden verschiedene wissenschaftstheoretische Probleme in der Pädagogik, wie Wissenschaftsphilosophie, Sprache und Logik sowie Methodenlehre, vorgestellt.
Kapitel 2 definiert den Begriff „Geisteswissenschaftliche Pädagogik“ und beleuchtet ihre Geschichte. Die Kapitel 3 und 4 untersuchen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik. Kapitel 3 befasst sich mit der Hermeneutik, der Geschichtlichkeit, dem Primat der Praxis, dem pädagogischen Bezug, der Autonomie der Pädagogik und dem Theorie-Praxis-Verhältnis. Kapitel 4 analysiert die Auffassungen verschiedener Theoretiker wie F. D. E. Schleiermacher, W. Dilthey, H. Nohl, E. Weniger und W. Flitner. Schließlich diskutiert Kapitel 5 die Berechtigung der Bezeichnung „Geisteswissenschaftliche Pädagogik“.
Schlüsselwörter
Geisteswissenschaftliche Pädagogik, Hermeneutik, Verstehen, Geschichte, Praxis, Theorie, Autonomie, Schleiermacher, Dilthey, Nohl, Weniger, Flitner, wissenschaftstheoretische Probleme, Methodenlehre.
- Arbeit zitieren
- Stefanie Witt (Autor:in), 2002, Geisteswissenschaftliche Pädagogik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60002