Der rechtliche Anspruch der Kinder und Jugendlichen reicht bis weit in das 19. Jahrhundert zurück. Die wichtigsten und bahnbrechendsten Entscheidungen kamen jedoch erst zum Anfang des 20. Jahrhunderts, was im Vergleich zu anderen Gesetzen eher als sehr spät anzusehen ist. Doch ist es ein großer Schritt gewesen, den der Staat am 9. Juli 1922 mit dem Erlass des Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes (RJWG) ging. Hier schuf er die Grundlage für die heutige Jugendhilfe, indem er einen rechtlichen Anspruch auf behördliche Maßnahmen zur Förderung der Jugendwohlfahrt in diesem Gesetz verankerte. Nun hatten Kinder und Jugendliche ein Recht auf Erziehung zur leiblichen, seelischen und gesellschaftlichen Tüchtigkeit. Des weiteren wurde in dem Gesetz das Verhältnis von Erziehungsrecht und Erziehungspflicht der Eltern, privater Jugendhilfe und dem Eingreifen der öffentlichen Hand festgelegt. Der Grundsatz der Subsidiarität1 war geschaffen. Das RJWG regelte auch den Aufbau und die Zuständigkeit der Jugendwohlfahrtsbehörden, wo geschrieben ist, dass in allen Stadt- und Landkreisen Jugendämter zu errichten sind, die u.a. für die öffentliche Jugendhilfe zuständig waren. Am 11. August 1961 wurde eine Neufassung des RJWG veröffentlicht, weil sich viele gesellschaftliche Veränderungen ergeben haben und in den Jahren der praktischen Arbeit erwies es sich als sehr lückenhaft. Dieses neue Gesetz hieß nun Jugendwohlfahrtsgesetz (JWG), zu dem es einige Neufassungen im Laufe der Jahre gab. Am 26. Juni 1990 kam es jedoch zum grundlegenden Wandel, als das SGB VIII – auch KJHG genannt – eingeführt wurde. Auch hierzu gibt es schon einige Neufassungen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Recht auf Erziehung
- 3. Der Hilfeplan
- 3.1 Rechtliche Grundlage
- 3.2 Der Zusammenhang von § 27 und § 36 KJHG
- 3.3 Bedeutung
- 3.4 Charakter der Hilfeplanung
- 3.4.1 Hilfeplanung im Spannungsfeld zwischen Aushandlung und Diagnose
- 3.5 Aufgaben
- 3.6 Aufbau / Verfahrenselemente
- 3.6.1 Mitwirkung nach § 36 KJHG
- 3.6.2 Wunsch- und Wahlrecht
- 3.6.3 Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
- 3.6.4 Zusammenwirkung mehrerer Fachkräfte
- 3.6.5 Zusammenfassung: Hilfeplanung als Herausforderung an Fachlichkeit und Organisationsgestaltung
- 3.7 Hilfeplanprozess
- 3.8 Struktur
- 4. Aktuelle Diskussionen
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Hilfeplan und die Hilfeplanung im Kontext des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG). Ziel ist es, die rechtlichen Grundlagen, den Ablauf und die Bedeutung des Hilfeplans für Kinder und Jugendliche zu beleuchten. Die Arbeit analysiert den Hilfeplan als Prozess und Instrument der Jugendhilfe.
- Rechtliche Grundlagen des Hilfeplans im KJHG
- Der Hilfeplan als Aushandlungsprozess zwischen verschiedenen Akteuren
- Bedeutung der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Hilfeplanung
- Der Hilfeplan als Instrument zur Sicherung des Kindeswohls
- Aktuelle Diskussionen und Entwicklungen in der Hilfeplanung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Hilfeplanung ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie beschreibt kurz die historische Entwicklung der Jugendhilfe in Deutschland, beginnend mit dem Reichsjugendwohlfahrtsgesetz (RJWG) von 1922, bis hin zum aktuellen Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG). Der Fokus liegt auf der Entwicklung des Rechtsanspruchs auf Erziehung und der Bedeutung des Hilfeplans als zentrales Element der heutigen Jugendhilfe.
2. Recht auf Erziehung: Dieses Kapitel beleuchtet den rechtlichen Anspruch auf Erziehung im Kontext des KJHG. Es beschreibt die gesetzlichen Grundlagen des Rechtsanspruchs auf Hilfen zur Erziehung (§27 KJHG), die Bedingungen für die Gewährung dieser Hilfen und deren Bedeutung für das Kindeswohl. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Rechtsanspruchs der Personensorgeberechtigten auf Hilfen zur Erziehung, wenn eine dem Wohl des Kindes entsprechende Erziehung nicht gewährleistet ist. Es wird erläutert, dass die Art und der Umfang der Hilfe vom Einzelfall abhängen und pädagogische sowie therapeutische Leistungen umfassen können.
3. Der Hilfeplan: Dieses Kapitel stellt den Hilfeplan im Detail dar. Es beleuchtet die rechtlichen Grundlagen (§36 KJHG), die Bedeutung und den Charakter des Hilfeplans als Aushandlungsprozess und Instrument der Jugendhilfe. Es werden die Aufgaben des Hilfeplans, sein Aufbau und die Verfahrenselemente, wie die Mitwirkung der Beteiligten, das Wunsch- und Wahlrecht, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sowie die Zusammenarbeit mehrerer Fachkräfte detailliert beschrieben. Der Hilfeplanprozess und die Struktur eines Hilfeplans werden anhand von Beispielen und Schemata veranschaulicht. Das Kapitel analysiert den Hilfeplan als komplexen Prozess, der im Spannungsfeld zwischen Aushandlung und Diagnose steht und hohe Anforderungen an die Fachlichkeit und Organisationsgestaltung stellt.
4. Aktuelle Diskussionen: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit aktuellen Diskussionen und Entwicklungen im Bereich der Hilfeplanung. Es analysiert die Herausforderungen, denen sich die Hilfeplanung in der Praxis gegenübersieht. Der genaue Inhalt dieses Kapitels ist aufgrund der Vorgaben nicht im Detail darstellbar.
Schlüsselwörter
Hilfeplan, Hilfeplanung, Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG), Jugendhilfe, Recht auf Erziehung, Hilfen zur Erziehung (HzE), Kindeswohl, Beteiligung, Zusammenarbeit, Fachkräfte, Aushandlungsprozess, rechtliche Grundlagen, § 27 KJHG, § 36 KJHG.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Der Hilfeplan im Kinder- und Jugendhilfegesetz
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit befasst sich umfassend mit dem Hilfeplan und der Hilfeplanung im Kontext des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG). Sie untersucht die rechtlichen Grundlagen, den Ablauf und die Bedeutung des Hilfeplans für Kinder und Jugendliche und analysiert ihn als Prozess und Instrument der Jugendhilfe.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: die rechtlichen Grundlagen des Hilfeplans im KJHG, den Hilfeplan als Aushandlungsprozess zwischen verschiedenen Akteuren, die Bedeutung der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Hilfeplanung, den Hilfeplan als Instrument zur Sicherung des Kindeswohls und aktuelle Diskussionen und Entwicklungen in der Hilfeplanung.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Recht auf Erziehung, Der Hilfeplan (inkl. detaillierter Unterkapitel zu rechtlichen Grundlagen, Verfahrenselementen, Hilfeplanprozess und Struktur), Aktuelle Diskussionen und Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche rechtlichen Grundlagen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet insbesondere die gesetzlichen Grundlagen des Rechtsanspruchs auf Hilfen zur Erziehung (§27 KJHG) und die detaillierten Regelungen zur Hilfeplanung (§36 KJHG). Der Fokus liegt auf dem Zusammenhang zwischen §27 und §36 KJHG und deren Bedeutung für das Kindeswohl.
Wie wird der Hilfeplan als Prozess beschrieben?
Der Hilfeplan wird als komplexer Aushandlungsprozess zwischen verschiedenen Akteuren (z.B. Eltern, Kind/Jugendlicher, Jugendamt, Fachkräfte) dargestellt. Die Hausarbeit betont die Bedeutung der Mitwirkung aller Beteiligten, insbesondere des Wunsch- und Wahlrechts von Kindern und Jugendlichen. Der Hilfeplan wird als Spannungsfeld zwischen Aushandlung und Diagnose beschrieben, das hohe Anforderungen an die Fachlichkeit und Organisationsgestaltung stellt.
Welche Rolle spielen Kinder und Jugendliche bei der Hilfeplanung?
Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Hilfeplanung wird als essentieller Bestandteil des Prozesses hervorgehoben. Die Hausarbeit betont das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Mitsprache und Mitbestimmung bei der Gestaltung ihres Hilfeplans.
Welche aktuellen Diskussionen werden angesprochen?
Das Kapitel "Aktuelle Diskussionen" befasst sich mit den Herausforderungen der Hilfeplanung in der Praxis. Der genaue Inhalt dieses Kapitels ist aufgrund der Vorgaben nicht im Detail darstellbar, aber es werden aktuelle Entwicklungen und Probleme im Bereich der Hilfeplanung analysiert.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für das Verständnis der Hausarbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Hilfeplan, Hilfeplanung, Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG), Jugendhilfe, Recht auf Erziehung, Hilfen zur Erziehung (HzE), Kindeswohl, Beteiligung, Zusammenarbeit, Fachkräfte, Aushandlungsprozess, rechtliche Grundlagen, § 27 KJHG, § 36 KJHG.
Wo finde ich eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Eine detaillierte Zusammenfassung jedes Kapitels findet sich im Abschnitt "Zusammenfassung der Kapitel" der Hausarbeit. Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über den Inhalt und die wichtigsten Punkte jedes Kapitels.
- Arbeit zitieren
- Stefanie Witt (Autor:in), 2004, Hilfeplan / Hilfeplanung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60013