Das Thema dieser Arbeit sind die zweistimmigen Organa des Magnus liber organi de gradali et antiphonario. Der Magnus liber ist eine, an der Notre-Dame Kathedrale in Paris entstandene, Sammlung von liturgischen Gesängen.1 Die darin enthaltenen zweistimmigen Organa werden auf Grund des Berichtes von Anonymus 4 dem Pariser Komponisten Leoninus zugeordnet.2 Anonymus 4 war ein aus England stammender Mönch, der, vermutlich Ende des 13. Jahrhunderts, einen Musiktraktat verfasste, nachdem er die Pariser Notre-Dame-Kirche besucht hatte.3
Im Laufe dieser Arbeit wird insbesondere Viderunt omnes notum fecit dominus, eines der zweistimmigen Organa, analysiert.
Um einen besseren Zugang zu den Stücken zu bekommen, werden im ersten Teil der Arbeit nicht nur die Quellen, die der Forschung auf diesem Gebiet zur Verfügung stehen, genannt und erläutert, sondern es wird auch genauer auf den musikgeschichtlichen Kontext (d. h. auf das sog. „alte“ Organum) eingegangen. Auf diese Weise lässt sich die musikhistorische Bedeutung der Leoninschen Organa klarer erkennen.
Das Faksimile der in dieser Arbeit betrachteten Handschrift (Firenze, Biblioteca Mediceo-Laurenziana, Pluteo 29,1) wurde 1966 von Luther Dittmer herausgegeben. Die Übertragung des gregorianischen Chorals findet sich in Band 1 des Magnus liber Organi, herausgegeben von Edward Roesner (Monaco 1993). Das zweistimmige Graduale ist in dem von Mark Everist editierten Band 3 dieser Serie erschienen (Monaco 2001).
Als weitere Quellen dienten u. a. verschiedene Artikel des MGG2, sowie Hans Heinrich Eggebrechts „Musik im Abendland“ (München 1991).
Eine genaue Liste der verwendeten Literatur findet sich am Ende dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das „alte“ Organum: Merkmale und Quellen
- Einführung
- Quellen und Merkmale
- Die Musica enchiriadis
- Der Micrologus de Musica von Guido von Arezzo
- Das „neue“ Organum der Notre-Dame-Schule: Merkmale und Quellen
- Einführung: Der Magnus liber organi und Leoninus
- Die zweistimmigen Organa des Magnus liber organi am Beispiel von Viderunt omnes notum fecit dominus
- Einführung
- Viderunt omnes notum fecit dominus
- Organum- und Discantuspartien
- Die Organum- und Discantuspartien in Viderunt omnes
- Die Discantuspartien in Viderunt omnes
- Die Haltetonpartien in Viderunt omnes
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
- Musikalienverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert zweistimmige Organa aus dem Magnus liber organi, insbesondere das Stück Viderunt omnes notum fecit dominus. Ziel ist es, die musikhistorische Bedeutung der Leoninschen Organa im Kontext des „alten“ Organums zu verdeutlichen. Hierzu werden relevante Quellen und deren Merkmale untersucht.
- Das „alte“ Organum und seine Merkmale
- Die Quellen des „alten“ Organums (Musica enchiriadis, Micrologus)
- Das „neue“ Organum der Notre-Dame-Schule
- Analyse von Viderunt omnes notum fecit dominus
- Musikhistorischer Kontext der Leoninschen Organa
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit untersucht zweistimmige Organa aus dem Magnus liber organi, insbesondere Viderunt omnes, um die musikhistorische Entwicklung und Bedeutung im Kontext des „alten“ Organums zu beleuchten. Sie benennt wichtige Quellen und den historischen Hintergrund der Kompositionen.
Das „alte“ Organum: Merkmale und Quellen: Dieses Kapitel erläutert den Begriff „Organum“ und seine verschiedenen Bedeutungen. Es werden die Hauptquellen des „alten“ Organums vorgestellt: die Musica enchiriadis und der Micrologus de Musica von Guido von Arezzo. Die unterschiedlichen Interpretationen des Begriffs „Organum“ werden diskutiert, insbesondere die von Haas und Eggebrecht, um die Entwicklung der Mehrstimmigkeit im frühen Mittelalter zu verdeutlichen. Der Fokus liegt auf den musikalischen Merkmalen und der Bedeutung dieser frühen Beispiele mehrstimmiger Musik.
Schlüsselwörter
Magnus liber organi, Leoninus, Notre-Dame-Schule, Organum, Discantus, Musica enchiriadis, Micrologus de Musica, Mehrstimmigkeit, Gregorianischer Choral, Musikgeschichte, Mittelalter.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument "Magnus Liber Organi und das Alte Organum"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Das Dokument bietet eine umfassende Übersicht über zweistimmige Organa aus dem Magnus liber organi, insbesondere das Werk Viderunt omnes notum fecit dominus. Es analysiert die musikhistorische Bedeutung der Leoninschen Organa im Kontext des „alten“ Organums und untersucht die relevanten Quellen und deren Merkmale. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung, Kapitelzusammenfassungen, Schlüsselwörter und eine detaillierte Beschreibung der analysierten Musikstücke.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: Das „alte“ Organum und seine Merkmale, die Quellen des „alten“ Organums (Musica enchiriadis, Micrologus), das „neue“ Organum der Notre-Dame-Schule, eine detaillierte Analyse von Viderunt omnes notum fecit dominus (Organum- und Discantuspartien), und den musikhistorischen Kontext der Leoninschen Organa.
Welche Quellen werden im Dokument untersucht?
Die wichtigsten Quellen, die im Dokument untersucht werden, sind die Musica enchiriadis und der Micrologus de Musica von Guido von Arezzo. Diese werden im Kontext des „alten“ Organums betrachtet und mit dem „neuen“ Organum der Notre-Dame-Schule verglichen.
Was ist das Ziel der Analyse von "Viderunt omnes notum fecit dominus"?
Die Analyse von Viderunt omnes notum fecit dominus zielt darauf ab, die musikalischen Merkmale der Leoninschen Organa zu verdeutlichen und ihre musikhistorische Bedeutung im Kontext der Entwicklung der Mehrstimmigkeit im frühen Mittelalter zu beleuchten. Die Analyse beinhaltet eine Betrachtung der Organum- und Discantuspartien.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter, die den Inhalt des Dokuments prägnant beschreiben, sind: Magnus liber organi, Leoninus, Notre-Dame-Schule, Organum, Discantus, Musica enchiriadis, Micrologus de Musica, Mehrstimmigkeit, Gregorianischer Choral, Musikgeschichte, Mittelalter.
Wie ist das Dokument strukturiert?
Das Dokument ist strukturiert in eine Einleitung, Kapitel über das „alte“ und „neue“ Organum, eine detaillierte Analyse von Viderunt omnes notum fecit dominus, eine Schlussbetrachtung, ein Literaturverzeichnis und ein Musikalienverzeichnis. Es beinhaltet außerdem ein ausführliches Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel.
Für welche Zielgruppe ist dieses Dokument gedacht?
Dieses Dokument richtet sich an Personen, die sich für Musikgeschichte, insbesondere die Entwicklung der Mehrstimmigkeit im Mittelalter, interessieren. Es ist besonders relevant für Studierende der Musikwissenschaft und Musikgeschichte.
Welche Bedeutung hat das "alte" Organum im Kontext des Dokuments?
Das „alte“ Organum dient als Vergleichspunkt für das „neue“ Organum der Notre-Dame-Schule. Die Analyse des „alten“ Organums und seiner Quellen (Musica enchiriadis und Micrologus) hilft, die Entwicklung und die Innovationen der Leoninschen Organa besser zu verstehen.
- Arbeit zitieren
- Michaela Lehr (Autor:in), 2006, Vom 'alten' zum 'neuen' Organum - Am Beispiel von 'Viderunt omnes notum fecit domino' aus dem Magnus liber organi, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60048