„Deutschlands technologische Leistungsfähigkeit beruht zu großen Teilen auf seinem Mittelstand.“
Dieses Zitat der großen Regierungskoalition belegt die aktuell hohe Bedeutung des deutschen Mittelstandes für die deutsche Volkswirtschaft. Doch wie steht es um diesen deutschen Mittelstand?
Unter bilanzanalytischen Gesichtspunkten betrachtet, können deutsche mittelständische Unternehmen als marode bezeichnet werden. Beleg hierfür ist ihre niedrige Ausstattung mit Eigenkapital. Im Durchschnitt hat der deutsche Mittelstand eine Eigenkapitalquote von 7,5%. Diese Eigenkapitalschwäche erlangt im Zuge der Einführung von Ratingsystemen in Verbindung mit Basel II eine neue Brisanz. Da Kreditinstitute schon heute ihre Kunden nach bestimmten Bonitätskriterien einstufen und die Eigenkapitalquote hierbei eine bedeutende Rolle spielt, besteht die berechtigte Sorge der Unterversorgung des deutschen Mittelstandes mit Fremdkapital bzw. der Versorgung nur zu nicht tragbar hohen Konditionen. In diesem Zusammenhang suchen besonders mittelständische Unternehmen zusammen mit ihren Kreditinstituten nach einer Lösung der Eigenkapitalproblematik.
Als eine Lösungsmöglichkeit wird hier ein Finanzinstrument genannt, welches auf Grund seiner Ausgestaltung als Eigenkapitalsubstitut fungieren kann: „Mezzanine“.
Inhaltsverzeichnis
- 1) Einleitung und Ziel der Arbeit
- 2) Mittelstandsfinanzierung im Wandel
- 2.1) Definition Mittelstand
- 2.2) Volkswirtschaftliche Bedeutung des Mittelstands
- 2.3) Veränderte Rahmenbedingungen als Ursachen des Bedarfes an Mezzanine
- 3) Mezzanine - Kapital
- 3.1) Definition
- 3.2) Anlässe und Finanzierungsprozess
- 3.3) Vergütung
- 3.3.1) Komponenten und deren Strukturierung
- 3.3.2) Pricing
- 3.4) Ausgestaltungsformen von Mezzanine-Kapital
- 3.4.1) Equity Mezzanine
- 3.4.1.1) Atypisch Stille Beteiligung
- 3.4.1.1.1) Definition der atypisch Stillen Beteiligung
- 3.4.1.1.2) Steuerliche Betrachtung der atypisch Stillen Beteiligung
- 3.4.1.1.3) Bilanzierung der atypisch Stillen Beteiligung
- 3.4.1.1.4) Vorteile der atypisch Stillen Beteiligung
- 3.4.1.2) Genussrechte
- 3.4.1.1) Atypisch Stille Beteiligung
- 3.4.2) Hybrid Mezzanine
- 3.4.3) Debt Mezzanine
- 3.4.1) Equity Mezzanine
- 3.5) Fazit
- 4) Genussrechte als mezzanine Form
- 4.1) Definition
- 4.2) Abgrenzung zur atypisch Stillen Beteiligung
- 4.3) Rechtliche Grundlagen
- 4.4) Steuerliche Behandlung
- 4.4.1) Steuerliche Behandlung eigenkapitalnaher Genussrechte
- 4.4.2) Steuerliche Behandlung fremdkapitalnaher Genussrechte
- 4.5) Bilanzierung nach HGB
- 4.5.1) Bilanz
- 4.5.2) Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang
- 4.6) Typische Regelungen für Genussrechtsvereinbarungen
- 4.6.1) Zeichnungssumme und Laufzeit
- 4.6.2) Vergütung
- 4.6.3) Mitwirkungs- und Kontrollrechte
- 4.6.4) Handelbarkeit
- 4.7) Verbriefung der Genussrechte
- 4.8) Fazit
- 5) Marktbetrachtung
- 5.1) Analyse des Marktes für Mezzanine-Kapital
- 5.2) Analyse des deutschen Marktes für Genussrechte
- 5.3) Beurteilung und Potential des Mezzanine-Marktes in Deutschland
- 5.4) Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung von Equity Mezzanine, insbesondere Genussrechten, als Finanzierungslösung für den deutschen Mittelstand. Sie beleuchtet die Ursachen für den zunehmenden Bedarf an Mezzanine-Finanzierung im Kontext der veränderten Rahmenbedingungen der Mittelstandsfinanzierung. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Ausgestaltungsformen von Mezzanine-Kapital, insbesondere die rechtlichen und steuerlichen Besonderheiten von Genussrechten. Im Fokus steht die Eignung von Genussrechten als eigenkapitalnahe Finanzierungslösung für den Mittelstand.
- Veränderte Rahmenbedingungen der Mittelstandsfinanzierung
- Mezzanine-Kapital als Finanzierungslösung
- Rechtliche und steuerliche Besonderheiten von Genussrechten
- Eignung von Genussrechten als eigenkapitalnahe Finanzierungslösung für den Mittelstand
- Marktpotenzial von Mezzanine-Finanzierung in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die Herausforderungen der Mittelstandsfinanzierung im Wandel. Es werden die Definition des Mittelstands sowie seine volkswirtschaftliche Bedeutung dargelegt. Zudem werden die Ursachen für den zunehmenden Bedarf an Mezzanine-Finanzierung analysiert. Kapitel 3 definiert Mezzanine-Kapital und beschreibt den Finanzierungsprozess sowie die Vergütungsstrukturen. Es werden die verschiedenen Ausgestaltungsformen von Mezzanine-Kapital, darunter Equity Mezzanine, Hybrid Mezzanine und Debt Mezzanine, vorgestellt. Kapitel 4 fokussiert auf Genussrechte als mezzanine Form. Es werden Definition, Abgrenzung zur atypisch Stillen Beteiligung, rechtliche Grundlagen und steuerliche Behandlung von Genussrechten erläutert. Außerdem werden die Bilanzierung nach HGB, typische Regelungen für Genussrechtsvereinbarungen sowie die Verbriefung der Genussrechte beleuchtet. Kapitel 5 analysiert den Markt für Mezzanine-Kapital und den deutschen Markt für Genussrechte. Abschließend wird das Potential des Mezzanine-Marktes in Deutschland beurteilt.
Schlüsselwörter
Mittelstandsfinanzierung, Mezzanine, Equity Mezzanine, Genussrechte, atypisch Stille Beteiligung, Hybrid Mezzanine, Debt Mezzanine, Finanzierungsprozess, Vergütung, rechtliche Grundlagen, Steuerliche Behandlung, Bilanzierung, Marktpotenzial.
- Arbeit zitieren
- Tobias Kröber (Autor:in), 2006, Equity Mezzanine. Genussrechte im Rahmen eigenkapitalnaher Mezzanine als Finanzierungslösung für den deutschen Mittelstand, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60097