Wohl über kein Thema wurde vor und nach dem Jahr 2000 so heftig diskutiert und gestritten wie über die Neuregelung des Staatsangehörigkeitsrechtes. Der Grund für diese Aufregung lag darin, dass der Gesetzesentwurf eine generelle Tolerierung der doppelten Staatsangehörigkeit vorsah. Die Bevölkerung, wie auch die Parteien, waren geteilt in Gegner und Befür-worter. Über eines scheinen sich jedoch alle einig: Hier lebende Ausländer sollen besser integriert werden und neue Bewerber sollen bürokratisch gesehen schneller die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen. Doch wird Deutschland mit der doppelten Staatsbürgerschaft endlich seiner Rolle als Einwanderungsland gerecht? Dieser Frage möchte ich in dieser Seminararbeit nachgehen, wozu zunächst einmal dargestellt werden soll, dass Deutschland überhaupt ein Einwanderungsland ist. Danach werde ich auf das bisherige Verfahren zur Einbürgerung einen kurzen Überblick geben. Speziell das alte System der Staatsangehörigkeitsvergabe, das vor dem 1.1.2000 galt, soll hierin berücksichtigt werden. Danach werde ich auf das neue Staatsangehörigkeitssystem vom 1.1.2000 eingehen und seine wichtigsten Punkte darstellen. Auch werden die Probleme der doppelten Staatsbürgerschaft dargestellt. Zuletzt komme ich auf die EU-Bürgerschaft zu sprechen. Ziel hierbei ist es zu untersuchen, ob die EU-Angehörigkeit eines Tages die nationale Staatsangehörigkeit ablösen kann, da aufgrund der EU Entwicklung nationale Grenzen an Wert verlieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einwanderungsland Deutschland?
- Die neue Anforderung an die deutsche Gesellschaft
- Das Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz
- Zwischen Theorie und Praxis: Die Doppelstaatsbürgerschaft im RuStAG
- Der Wandel zum Optionsmodell
- Das neue Staatsbürgerschaftsrecht (seit 1.1.2000 in Kraft)
- Probleme der doppelten Staatsbürgerschaft
- Juristische Probleme
- Politische Probleme
- Die doppelte Staatsbürgerschaft im Für und Wider
- Argumente für den Doppelpass
- Argumente gegen den Doppelpass
- Der Mythos des Privilegs
- Der Blick in die Zukunft - EU Staatsbürgerschaft
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht, ob Deutschland durch die Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft seiner Rolle als Einwanderungsland gerecht wird. Die Arbeit analysiert die historische Entwicklung der Einwanderung nach Deutschland und die Auswirkungen auf die deutsche Gesellschaft. Sie untersucht das bisherige und das neue Staatsangehörigkeitsrecht, insbesondere die Problematik der doppelten Staatsbürgerschaft. Zudem wird der Zusammenhang zwischen EU-Bürgerschaft und nationaler Staatsangehörigkeit diskutiert.
- Historische Entwicklung der Einwanderung nach Deutschland
- Das bisherige und das neue Staatsangehörigkeitsrecht
- Probleme der doppelten Staatsbürgerschaft
- Die Rolle der EU-Bürgerschaft im Kontext der nationalen Staatsangehörigkeit
- Die Bedeutung der Einwanderung für die deutsche Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung erläutert die Problematik der doppelten Staatsbürgerschaft und die Notwendigkeit, Deutschlands Rolle als Einwanderungsland zu untersuchen. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der einen historischen Überblick über die Einwanderung nach Deutschland, eine Analyse des bisherigen und des neuen Staatsangehörigkeitsrechts sowie eine Betrachtung der doppelten Staatsbürgerschaft und der EU-Bürgerschaft beinhaltet.
- Kapitel 2 argumentiert, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, obwohl es nicht mit klassischen Einwanderungsländern wie den USA oder Kanada vergleichbar ist. Die historische Entwicklung der Einwanderung nach Deutschland wird aufgezeigt, insbesondere die Rolle der Gastarbeiter und die Verlagerung ihres Lebensmittelpunktes nach Deutschland.
- Kapitel 2.1 beleuchtet die neuen Anforderungen an die deutsche Gesellschaft, die durch die Einwanderung entstanden sind. Es geht um die Integration von Einwanderern und die Herausforderungen für Behörden, Kindergärten und Schulen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Einwanderung, Integration, Staatsangehörigkeitsrecht, Doppelte Staatsbürgerschaft, EU-Bürgerschaft, Gastarbeiter, Rotationsprinzip, Historische Entwicklung, Sozialsystem, Generationenvertrag, Integrationsprobleme und deutsche Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Bernd Kirschmer (Autor:in), 2005, Deutschland - Ein Einwanderungsland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60204