Die Grundlagen des Emissionshandels berufen sich auf das am 16.Februar 2005 in Kraft getretene Kyoto-Protokoll: Im japanischen Kyoto wurde 1997 von 39 beteiligten Industrienationen ein internationales Klimaschutzabkommen, das so genannte Kyoto-Protokoll, beschlossen. Oberstes Ziel dieses Abkommens ist es, die Emission klimaschädlicher Gase (sog. Treibhausgase), wie zum Beispiel Kohlendioxid (CO2), bis zum Jahre 2012 um weltweit fünf Prozent im Vergleich zum Niveau des Jahres 1990 zu senken. Der Emissionshandel stellt dazu ein Verfahren bereit, durch welches dieses Ziel, mit möglichst geringen Kosten realisiert werden kann. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union verpflichteten sich im Kyoto-Protokoll dazu, die durchschnittliche Emission von Treibhausgasen bis zum Jahre 2012 um acht Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 zu verringern. Die Mitgliedstaaten arbeiten zur Erreichung dieses Ziels zum einen unabhängig voneinander (zum Beispiel mittels nationaler Klimaschutzmaßnahmen), zum anderen aber auch gemeinschaftlich: Hierzu wurde als wichtigste Maßnahme zum Klimaschutz die Einführung eines europäischen Emissionshandelssystems für Unternehmen beschlossen, welches am 1.Januar 2005 startete. Das Emissionshandelssystem der europäischen Union lässt sich als ökonomisches Instrument zur Verringerung des Ausstoßes des Treibhausgases Kohlendioxid charakterisieren. Basis des Emissionshandelssystems ist somit der Wert der Berechtigung des Ausstoßes einer Tonne CO2(=1 EUA = European Allowance). Diese Berechtigung wird als Emissionsberechtigung, Emissionsrecht oder Emissionszertifikat bezeichnet. Die Höhe dieses Wertes wird durch den (Handels)Markt bestimmt (Ende Oktober 2005 aktueller Handelspreis 1 EUA≈21€). Resultierend daraus erfolgt nun eine Durchführung von Emissionsminderungsmaßnahmen an der Stelle, wo sie am kostengünstigsten ist. Der Emissionshandel schafft somit Anreize für Investitionen in CO2-sparende Technologien.
Inhaltsverzeichnis
- Der Emissionshandel
- Die Ziele des Emissionshandels
- Das Grundprinzip des Emissionshandels
- Die Besteuerung von Emissionsrechten
- Umsatzsteuerliche Behandlung von Emissionsrechten
- Umsatzsteuerliche Behandlung der Erstzuteilung von Emissionsrechten
- Umsatzsteuerliche Behandlung von Markttransaktionen
- Beispiel zu inländischen Transaktionen
- Beispiel zum Verkauf von Emissionsrechten ins Ausland
- Beispiel zum Kauf von Emissionsrechten aus dem Ausland
- Ertragsteuerliche Behandlung von Emissionsberechtigungen
- Bilanzielle Einordnung der Emissionsberechtigungen
- Nach Handelsrecht
- Nach Steuerrecht
- Zugangsbewertung von unentgeltlich erhaltenen Emissionsberechtigungen
- Bilanzierung der Höhe nach bei Erwerb der Berechtigungen am Markt
- Steuerbilanzielle Behandlung der Verpflichtung zur Abgabe der Emissionsberechtigungen an den Staat
- Emissionsberechtigungen sind vorhanden
- Emissionsberechtigungen sind nicht vorhanden
- Bewertung einer Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten nach dem Steuerrecht
- Auflösung der Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten
- Beispiel zur Ertragsteuerlichen Behandlung von Emissionsberechtigungen
- Umsatzsteuerliche Behandlung von Emissionsrechten
- Ertragsteuerliche Behandlung von Emissionsberechtigungen
- Bilanzielle Einordnung von Emissionsberechtigungen
- Rechtliche Rahmenbedingungen des Emissionshandels
- Praxisbeispiele zur Besteuerung von Emissionsrechten
- Der Emissionshandel: Dieses Kapitel erläutert die Ziele des Emissionshandels und die Grundlagen des Kyoto-Protokolls. Es wird das Grundprinzip des Emissionshandels dargestellt und die Funktionsweise des europäischen Emissionshandelssystems erläutert.
- Die Besteuerung von Emissionsrechten: Dieses Kapitel befasst sich mit der umsatzsteuerlichen Behandlung von Emissionsrechten. Es werden die Erstzuteilung von Emissionsrechten sowie Markttransaktionen hinsichtlich der Umsatzsteuer betrachtet. Zudem werden Beispiele für inländische und grenzüberschreitende Transaktionen gegeben.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Besteuerung von Emissionsrechten im Zusammenhang mit dem europäischen Emissionshandelssystem. Sie analysiert die umsatz- und ertragsteuerlichen Konsequenzen des Handels mit Emissionsrechten und beleuchtet die bilanzielle Einordnung der Emissionsberechtigungen.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Emissionshandel, Emissionsrechte, Emissionsberechtigungen, Kyoto-Protokoll, Treibhausgase, Kohlendioxid (CO2), Umsatzsteuer, Ertragsteuer, Bilanzierung, Steuerbilanz, Handelsrecht, Steuerrecht, DEHSt (Deutsche Emissionshandelsstelle), EUA (European Allowance), Umweltbundesamt, Flexibles Mechanismen.
- Quote paper
- Michael Maier (Author), 2006, Besteuerung von Emissionsrechten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60245