Motive der Geldhaltung


Wissenschaftlicher Aufsatz, 2004

20 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

VORWORT

SYMBOLVERZEICHNIS ZUR MAKROÖKONOMIE

1 GRUNDLAGEN
1.1 GELDFUNKTION
1.2 GELDMENGEN IM EURO-WÄHRUNGSGEBIET
1.3 EUROPÄISCHE ZENTRALBANK
1.4 BUTTOINLANDSPRODUKT

2 DIE GELDNACHFRAGE
2.1 GELDNACHFRAGE ZU TRANSAKTIONSZWECKEN
2.2 GELDNACHFRAGE NACH VORSICHTKASSE
2.3 GELDNACHFRAGE ZU SPEKULATIONSZWECKEN

3 VERÄNDERUNG DER GELDNACHFRAGE DURCH
3.1 ÄNDERUNG DES ZINSSATZES
3.2 ÄNDERUNG DES BRUTTOINLANDPRODUKTS
3.3 ÄNDERUNG DES PREISNIVEAUS
3.4 DIE LM-KURVE

QUELLENNACHWEIS

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

ANHANG

ANLAGE

Symbolverzeichnis zur Makroökonomie

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Vorwort

Die Aufgabe dieser Arbeit liegt darin die Geldnachfrage nach Transaktionskasse, nach Vorsichtkassen und nach Spekulationskasse zu erläutern sowie zu zeigen wie sich die Geldnachfrage verändert (Ceteris paribus), wenn sich das Inlandsprodukt, das Preisniveau und der Zinssatz ändert.

Jedoch liegt der höhere Vorteil darin sich mit einem neuen Wirtschaftsthema, in diesem Fall der Geldnachfrage, auseinanderzusetzen und durch die tiefgründige Recherche einen höheren Bildungsgrad zu erlangen, welcher zukünftig von Nutzen sein soll um schnell, flexibel und überlegt auf Marktwirtschaftliche Elastizitäten reagieren zu können.

Weil jedes Land eine andere Devise, Leitzinsen, Inflationsraten u.v.m. hat wird sich diese Arbeit ausschließlich mit den 15 EU-Ländern (EUR15), der Europäischen Zentralbank (EZB) und mit der Gemeinschaftswährung dem Euro beschäftigen.

Wir danken Frau Prof Dr. D.für hilfreiche Anmerkungen und Dankesworte gehen weiterhin an Herrn D. B. für das Korrekturlesen.

Dieses Exemplar widme ich der Familie H., besonders E. T. und W. B.

1 Grundlagen

1.1 Geldfunktion

Im Laufe der Geschichte wurden verschiedene Güter als Geld verwendet (Muscheln, Salz, Gold, Bier u.v.m.). Diese Güter sollten mindesten vier Eigenschaften besitzen:

Knappheit, Teilbarkeit, Gleichwertigkeit und Haltbarkeit. (Herdes H.-D; S.420)

Als die Menschen sesshaft wurde begann der Übergang vom Naturaltausch zur Geldwirtschaft, mit der Entwicklung des Handelsverkehrs und der Arbeitsteilung entstand das Medium Geld und zwar in Form von Münzen, private und staatliche Banknoten sowie Giralgeld (D). Zahlungsmittel sind ausschließlich Münzen und Banknoten die von der Europäischen Zentralbank (EZB) emittiert werden. (Arentzen U; S.387)

Geld hat drei ökonomische Funktionen zu erfüllen:

als Zahlungsmittel, Recheneinheit und Wertaufbewahrung. (Herdes H.-D; S.420)

Als heutiges Geld kennen wir: Bargeld (BG) (Münzen und Banknoten), Buch- oder Giralgeld (D) (Sichteinlagen), Quasigeld; sind Vermögensgegenstände, die sich leicht in Bargeld transformieren lassen und die Tendenz geht zu „electronic money“ wie z.B. EC, VISA und MASTER-Card.

1.2 Geldmengen im Euro-Währungsgebiet

„Geld übt bestimmte Funktionen aus und Geld hat bestimmte Wirkungen. In diesem Sinn ist die Geldmenge (M) ein analytisches Konzept, ein Konzept, welches zur Erklärung der Wirkung des Geldes und als Zielgröße der Geldpolitik herangezogen wird.“ Diese Geldmenge (M) genau abzugrenzen ist, ist eine Frage der analytischen und geldpolitischen Zweckmäßigkeit, die bislang nicht gültig geklärt ist. (Baßeler U.; S.456)

In der Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) werden drei Geldmengenkonzepte abgegrenzt (vgl. Abb.1; S.17), die nach dem Liquiditätsgrad unterschieden werden:

- eine eng gefasste Geldmenge M1 (= Bargeld BG + Giralgeld D)
- eine mittlere Geldmenge M2 (= M1 + Termineinlagen TE)
- eine weit gefasste Geldmenge M3 (= M2 + SE)

1.3 Europäische Zentralbank

Mit Einführung des Eurosystems, bildete sich die EZB aus den nationalen Zentralbanken des Euro-Währungsraums zusammen. Zum 1.Juli 1998 würde sie, in Frankfurt am Main gegründet und ist Nachfolgerin des Europäischen Währungsinstitutes (EWI).

Sie trägt die Gesamtverantwortung das alle Aufgaben im Eurosystem erfüllt werden und handelt wie die Deutsche Bundesbank die schon als Modell diente; politisch unabhänig, Wirtschaftspolitik unterstützen, jedoch vorrangig die Ziele der Geldpolitik zuverfolgen zur Gewährleistung der Preisstabilität, d.h., den Wert des Euros zu sichern.

Am 31. Dezember 1998 wurde mit dem Euro eine eigenständige Währung, mit festen Wechselkursen für aller Teilnehmerstaaten eingeführt. Seit dem 1. Januar 1999 sind eigenständige nationale Währungen nur eine Untereinheit des Euro. Bis zum 31.Dezember 2001 war der Euro nur als Buchgeld verfügbar und erst ab dem 1. Januar 2002 ist er als Bargeld verfügbar und damit alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel im Euroraum. Die geldpolitische Strategie für die Preisstabilität besteht aus drei Elementen:

Quantitatve Definition von Preisstabilität, Publizierter Referenzwert für die Geldmengenentwicklung und einer auf breiter Basis beruhenden Beurteilung der Preisentwicklung. (Heertje, A.; S.224)

Abweichend werden Beschlüsse über Erhöhung des Kapitals der EZB, Veränderung der Kapitalanteile, Übertragung von Währungsreserven auf die EZB, Verteilung der Einkünfte der EZB durch Vermögenswerte u.a. nach den Anteilen der nationalen Zentalbanken am gezeichneten Kapital der EZB gewichtet. (Baßeler U.; S.460)

1.4 Buttoinlandsprodukt

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist der Wert aller Güter, die innerhalb eines bestimmten Zeitraumes in einem Land erzeugt werden. Dazu gehören auch Güter, die von Ausländern und ausländischen Unternehmen (U) erstellt werden, die im Inland ansässig sind. Das BIP spiegelt die gesamte wirtschaftliche Leistung eines Landes wider. Bei internationalen Vergleichen dient es oft als Gradmesser für die wirtschaftliche Leistungskraft der einzelnen Länder. (Microsoft® Encarta®)

BIP = P - Y = das Volumen einer Waren- und Dienstleistungsproduktion einer Wirtschaft oder genauer

[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] = Konsum von Haushalten und Staat und Bruttoinvestion sowie der Differenz Export - Import.

2 Die Geldnachfrage

„Nach Keynes lassen sich, das Transaktionsmotiv, das Vorsichtsmotiv und das Spekulativmotiv als Motive der Geldhaltung für Haushalte und Unternehmungen unterscheiden“ (Heertje, A.; S.235)

2.1 Geldnachfrage zu Transaktionszwecken

Geld dient in der VWL als universelles Tausch- und Zahlungsmittel, um wirtschaftliche Transaktionen, wie den Kauf von Waren und Dienstleistungen oder Zahlungen von Einkommen durchzuführen.

Die Transaktionskasse (LT) bildet sich durch Bargeld und Sichtguthaben (M1). Der Nachteil besteht darin das diese Anlageform i.d.R. keine Zinsen (r) einbringen. Die Opportunitätskosten dieser Geldhaltung steigen mit dem Zinssatz, dem Preis des Geldes. Deshalb sollte man nur soviel Geld in der Transaktionskasse belassen um die vorhersehbaren Zahlungen Abwickeln zu können. (Heertje, A.; S.235)

(vgl. Abb. 2(a); S.17) Angenommen das die Unternehmen am Monatsanfang die Einkommenszahlung (YHU) an die privaten Haushalte (H) leisten und diese das gesamte verfügbare Einkommen im Laufe des Monats für Güter und Dienstleistungen wieder verausgaben. Während der Geldbestand der privaten Haushalte sinkt nimmt der Kassenbestand der Unternehmen spiegelbildlich zu, wie in einem geschlossenen Kreislauf. Die Geldnachfrage zu Transaktionszwecken entspricht der Höhe der Einkommenszahlungen. Die Kassenhaltung bei Unternehmen und Haushalten ist im Monatsdurchschnitt halb so hoch wie die Einkommenszahlung. Deshalb entspricht die Nachfrage der Transaktionskasse an jedem Tag des Monats genau der Höhe der Einkommen. In diesem Modell führt jede Einkommenserhöhung zu einer proportionalen Erhöhung des Kassenbestandes bei Unternehmen und Haushalten und somit zur Erhöhung der Geldnachfrage (L).

„Die Höhe der Geldnachfrage zu Transaktionszwecken ist abhängig von der Häufigkeit der Einkommenszahlungen während einer Zeitperiode.“ (vgl. Abb. 2(b); Anhang S.17) Wird das Monatseinkommen als Wochenlohn (YWo) ausgezahlt, so bleibt das Monatseinkommen zwar konstant [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten], jedoch sinkt die Transaktionskasse bei Unternehmen und Haushalten auf die Höhe der Wochenlöhne. (Herdes H.-D.; S.441ff)

In der Annahme, dass zw. dem Transaktionsvolumen einer Volkswirtschaft und dem Volkseinkommen eine stabile Beziehung besteht, ist die Geldnachfrage zu Transaktionszwecken von der Höhe des realen Volkseinkommen abhängig (vgl. Abb. 3; S.18), aber auch das reale Bruttosozialprodukt ist ein wichtiger Faktor der Transaktionskasse. (vgl. Kap. 3.2 S.13)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

„Die Transaktionshäufigkeit des Geldes wird auch als Geldumlaufgeschwindigkeit (v) bezeichnet. Je größer die Umlaufgeschwindigkeit (v) des Geldes im Einkommenskreislauf, desto geringer wird der Bedarf an Transaktionskasse.“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Geldnachfrage zu Tranaktionszwecken variiert proportional mit dem Volkseinkommen, deshalb wird in der Bestimmungsgleichung ein Kassenhaltungskoeffizient (k) aufgeführt. (vgl. Abb. 3; S.18)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Geldumlaufgeschwindigkeit ist eine These von Quantitätstheoretikern.

Demzufolge gilt die Quantitätsgleichung welche eine Identität ist, d.h. „immer wahr“ per

Definition.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

„Ein Gleichgewicht von Geldnachfrage und -angebot lässt sich zur Bestimmung des Preisniveaus (P) verwenden.“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Herdes H.-D.; S.441ff)

Die Transaktionskasse ist nicht abhängig vom Zinssatz. (vgl. Abb.4 S.18)

2.2 Geldnachfrage nach Vorsichtkasse

Das Vorsichtsmotiv dient der individuellen Vorsoge, falls unvorhergesehene Zahlungsverpflichtungen auftreten und wird durch Sparen gebildet, d.h. das sich die Vorsichtkasse aus der Transaktionskasse bildet. Die Höhe der nachgefragten Menge nach Geld in der Vorsichtskasse hängt von der Höhe des geltenden Zinses ab.

- Hohe Zinsen (i) - desto geringer wird die nachgefragte Menge nach Geld sein

denn mit der Höhe des Zinses (i) steigen auch die Opportunitätskosten, die man für nicht angelegtes Geld zu berechnen hat.

Auch die Höhe des Einkommens ist ein wichtiger Faktor, denn ist das Einkommen hoch, so kann man sich es leisten, mehr Geld in der Kasse zu halten. (Hanusch H.; .339) Die Entscheidung Geld in der Vorsichtkasse zu halten, hängt von der Risikofreudigkeit der Wirtschaftssubjekte ab. Risikoscheue Anleger würden schon bei kleinen Kurssenkungen ihr Vermögen risikolos (und zinslos) halten andere ein Teil in Wertpapieren usw. Die Geldnachfrage hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, die immer etwas anders gewichtet werden. Es bleibt immer eine Abhängigkeit der Geldnachfrage von den Zahlungssitten, vom Einkommen und Vermögen, von den Preisen, von der Preis- und Kurserwatung und von der Renditeerwartung und von den Kosten und Mühen der Geldanlage.

Diese Zusammenhänge werden vereinfacht:

„Es werden konstante Zahlungssitten unterstellt. Der Einfluss von Einkommen, Vermögen und Preisen wird zusammengefasst und man stellt auf das reale Volkseinkommen in Form des realen Bruttoinlandsproduktes und das Preisniveau als zentrale Determinanten der Geldnachfrage ab. Schließlich wird, bei gegebenen Kosten und Mühen der Geldnachfrage, nur eine Alternativanlage in Form festverzinslicher Wertpapiere berücksichtigt. Damit reduziert sich die Preis-, Kurs- und Renditeerwartungen auf den Zins der möglichen Geldanlage.“ (Baßeler U.; S.490)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

- steigendem Einkommen (Y) - Geldnachfrage (L) nimmt zu
- steigendem Preis (P) - Geldnachfrage (L) nimmt zu
- sinkenden Zinsen (i) - Geldnachfrage (L) nimmt ab

[...]

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Motive der Geldhaltung
Hochschule
Fachhochschule Stralsund
Veranstaltung
Volkswirtschaftslehre
Note
1,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
20
Katalognummer
V60353
ISBN (eBook)
9783638540544
ISBN (Buch)
9783638752824
Dateigröße
600 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Aufgabe dieser Arbeit liegt darin die Geldnachfrage nach Transaktionskasse, nach Vorsichtkassen und nach Spekulationskasse zu erläutern sowie zu zeigen wie sich die Geldnachfrage verändert, wenn sich das Inlandsprodukt, das Preisniveau und der Zinssatz ändern. Weil jedes Land eine andere Devise, Leitzinsen, Inflationsraten und vieles mehr hat wird sich diese Arbeit ausschließlich mit den 15 EU-Ländern, der Europäischen Zentralbank und mit der Gemeinschaftswährung dem Euro beschäftigen.
Schlagworte
Motive, Geldhaltung, Volkswirtschaftslehre
Arbeit zitieren
Chris Muszalik (Autor:in), 2004, Motive der Geldhaltung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60353

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