In den letzten Jahren ist es, besonders in den Bereichen des Gesundheitswesens, zu vielen Veränderungen gekommen. Ein neues Entgeltsystem wurde eingeführt, bei dem jeder Behandlungsfall mit einem Pauschalpreis bezahlt wird. Gesundheitszentren, nach dem Vorbild der Polikliniken, einer Errungenschaft der ehemaligen DDR, sprießen überall aus dem Boden. Kleinere Kliniken und Krankenhäuser wurden und werden von größeren Häusern aufgekauft, oder fusionieren miteinander. Die Versorgung der Kranken nimmt in den ländlichen Regionen deutlich ab und dafür in den größeren Städten zu. In Zeiten knapper Kassen wird besonders in den Einsatz neuster Technologie investiert, was auf der anderen Seite zu einem Abbau von Arbeitskräften führt. Diese wiederum streiken für höhere Löhne und bessere Arbeitsplatzbedingungen und zeigen dabei eine Beharrlichkeit die manchmal auch an anderer Stelle von Nöten wäre. Der monetäre Wert vieler Dinge scheint über andere Werte erhaben zu sein und sich unserer Sinne zu bemächtigen. Ob nun für den Einzelnen, die Familie, das Unternehmen oder den Staat, alle brauchen Geld. Heutzutage scheint das Kapital die Basis dafür zu sein, wohin der Weg jedes Einzelnen geht. Diese Abhängigkeit von einem Faktor ist erschreckend, doch viel schockierender ist es, das wir uns dessen bewusst sind und kaum etwas dagegen tun. Alles ist käuflich und in vielen Dingen unseres oberflächlichen Denkens steht, am Anfang der Reflexion, die Frage nach dem was es kostet! Sind wir in unserem zunehmend materialistisch gesteuerten Denken überhaupt noch Herr der Lage? Wissen wir über die Folgen überhaupt Bescheid, wenn wir uns kaum die Zeit nehmen diese zu bedenken?
Entfernen wir uns nicht immer weiter vom Zeitalter der Aufklärung, die das Denken mit den Mitteln der Vernunft in den Vordergrund stellt? Selbstbestimmend und ohne Vorgaben von Obrigkeiten, heute durch den Missbrauch von Hierarchien bestens widerlegt, soll der Mensch sein. Ist das überhaupt möglich oder besser gesagt, war es in der Geschichte der Menschheit je möglich gewesen? Ich mag das sehr bezweifeln und die Gegenwart zeigt eher Tendenzen zurück in die Abhängigkeit, als aus ihr heraus.
Dennoch könnte gerade die Umsetzung der ethischen Empfehlungen, des Klinikums Nürnberg, einen Beitrag leisten, um uns auf der einen Seite der zunehmenden Abhängigkeit bewusst zu werden und um uns auf der anderen Seite aktiv aus dieser zu befreien.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ethische Grundlagen
- Ethik
- Moral
- Tugend
- Verantwortung
- Zusammenfassung
- Das Klinikum Nürnberg und seine ethischen Strukturen
- Allgemeines
- Ethische Grundsätze als Bestandteil der Klinikumskultur
- Ethikzirkel und Ethikkreise
- Fernlehrgang Ethik
- Das Ethik Forum und die Zentrale Mobile Ethikberatung
- Zusammenfassung
- Ethische Empfehlungen
- Inhalte
- Entstehung und Information
- Grundsätze der Bundesärztekammer (BÄK)
- Vergleich beider Empfehlungen
- Zusammenfassung
- Sozialwissenschaftliches Vorgehen
- Empirische Sozialforschung
- Quantitative und qualitative Methode
- Methodenkombination
- Zusammenfassung
- Das Forschungsprojekt
- Forschungsfrage und Forschungsziel
- Forschungsinstrumente
- Forschungszeitraum und Forschungsgruppe
- Eigenes Umfeld
- Sonderbeobachtung Auszubildende
- Vorgehensweise und Ablauf
- Erwartungen und Prognose
- Kennzahlen
- Kritische Würdigung
- Zusammenfassung
- Ergebnisse der Erhebungen und Vorstellung
- Inhaltsanalyse
- Struktur und Bewertung ethischer Empfehlungen
- Informationspolitik und Bildung
- Systemisches Denken
- Menschenbild
- Vorstellung der Studie im Ethik Forum
- Reaktionen und Ideen
- Vorstellung der Studie in der Krankenpflegeschule
- Reaktionen und Ideen
- Zusammenfassung
- Interpretation und Schlussfolgerungen
- Praktische Struktur der ethischen Empfehlungen
- Transparenz und Information im Alltag
- Über den Tellerrand hinaus
- Über und mit dem Menschen
- Ethik und Unternehmenskultur
- Interdisziplinäre Zusammenhänge
- Die Zukunft ethischer Empfehlungen
- Die Zukunft der Auszubildenden
- Beantwortung des Forschungsziels
- Zusammenfassung
- Die Vernetzung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
- Globalisierung
- Historisches und gegenwärtiges Berufsverständnis
- Der Einfluss der Philosophie
- Der Sinn in der Sinnfrage
- Tabuthema Tod und Sterben
- Die Struktur der Verantwortung
- Zusammenfassung
- Schlussgedanken
- Abschließende Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Evaluierung der Umsetzbarkeit ethischer Empfehlungen am Klinikum Nürnberg. Ziel ist es, die Anwendung ethischer Prinzipien im klinischen Alltag zu untersuchen und die Relevanz ethischer Strukturen und Prozesse für die Pflegepraxis aufzuzeigen. Die Studie analysiert die Herausforderungen, die mit der Implementierung ethischer Empfehlungen verbunden sind, und evaluiert deren praktische Relevanz.
- Ethische Prinzipien in der Pflegepraxis
- Umsetzung ethischer Empfehlungen im Klinikalltag
- Relevanz ethischer Strukturen und Prozesse
- Herausforderungen der Implementierung ethischer Empfehlungen
- Praktische Relevanz ethischer Empfehlungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt den Kontext der Studie dar. Das zweite Kapitel behandelt die ethischen Grundlagen, die der Arbeit zugrunde liegen. Es werden die Begriffe Ethik, Moral, Tugend und Verantwortung definiert und in Beziehung zueinander gesetzt. Kapitel 3 beschäftigt sich mit den ethischen Strukturen am Klinikum Nürnberg. Es werden die ethischen Grundsätze, Ethikzirkel, Ethikkreise, der Fernlehrgang Ethik, das Ethik Forum und die Zentrale Mobile Ethikberatung vorgestellt.
Kapitel 4 analysiert die ethischen Empfehlungen, die im Fokus der Studie stehen. Die Inhalte, die Entstehung und Information sowie die Grundsätze der Bundesärztekammer werden erläutert. Darüber hinaus erfolgt ein Vergleich der beiden Empfehlungen. Kapitel 5 beschreibt das sozialwissenschaftliche Vorgehen, das bei der Durchführung der Studie angewendet wird. Empirische Sozialforschung, quantitative und qualitative Methoden sowie die Methodenkombination werden vorgestellt.
Das sechste Kapitel widmet sich dem Forschungsprojekt. Die Forschungsfrage, das Forschungsziel, die Forschungsinstrumente, der Forschungsprozess und die Erwartungen werden dargestellt. Kapitel 7 präsentiert die Ergebnisse der Studie und diskutiert die Ergebnisse der Inhaltsanalyse sowie die Reaktionen auf die Vorstellung der Studie im Ethik Forum und in der Krankenpflegeschule.
Kapitel 8 interpretiert die Ergebnisse und zieht Schlussfolgerungen. Die praktische Struktur der ethischen Empfehlungen, die Transparenz und Information im Alltag sowie die Bedeutung ethischer Reflexion werden diskutiert. Das neunte Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Ethik für die Unternehmenskultur. Es werden interdisziplinäre Zusammenhänge, die Zukunft ethischer Empfehlungen und die Zukunft der Auszubildenden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Ethische Empfehlungen, Pflegepraxis, Klinikum Nürnberg, Ethikzirkel, Ethikforum, Sozialwissenschaftliches Vorgehen, Empirische Sozialforschung, Inhaltsanalyse, Ethik und Unternehmenskultur, Globalisierung, Berufsverständnis, Philosophie, Tod und Sterben, Verantwortung.
- Arbeit zitieren
- Diplom - Pflegewirt (FH) Toralf Lehnert (Autor:in), 2006, 'Sapere aude' - Evaluationsstudie zur Umsetzbarkeit von ethischen Empfehlungen am Klinikum Nürnberg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60399