Jugendliche haben beim Übergang ins Erwachsenenalter schwierige Entwicklungsaufgaben, wie die Ablösung von den Eltern, den Aufbau einer gegengeschlechtlichen Beziehung und die Findung einer eigenen Identität zu bewältigen. Diese Anforderungen gehen oft mit erhöhten Belastungen und mit der Suche der Jugendlichen nach Hilfsmitteln einher, um die Entwicklungsaufgaben und die daraus resultierenden Belastungen zu meistern. Drogenkonsum kann als solches Hilfsmittel angesehen werden, da er verschiedene Funktionen erfüllt, die mit der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben zusammenhängen. So kann Drogengebrauch beispielsweise dem Zugang zu einer Gleichaltrigengruppe, der Vorwegnahme der Erwachsenenrolle und der damit verbundenen demonstrativen Abgrenzung vom Elternhaus dienen.
Einerseits kann Drogenkonsum also mit positiven Entwicklungszielen verbunden sein, muss aber, wegen seiner Folgen für die Gesundheit und die psychosoziale Entwicklung sowie wegen seiner Suchtgefahren, als inadäquate und somit zu vermeidende Art der Problembewältigung klassifiziert werden.
Programme zur primären Suchtprävention, die hauptsächlich an der Schule durchgeführt werden, versuchen dem Konsum und Missbrauch von Drogen zuvorzukommen, indem sie den Jugendlichen unter anderem alternative Handlungsmöglichkeiten für die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben und der sonstigen Alltagsanforderungen vermitteln.
Inhaltlich werden in vorliegender Arbeit zunächst zentrale Begriffe, die der Thematik zu Grunde liegen, geklärt. Im weiteren Verlauf richtet sich der Focus auf die Wirkungsweise von Drogen auf das zentrale Nervensystem sowie auf einzelne legale und illegale Drogen, deren Geschichte, Wirkungsweise, Folgen und Verbreitung. Daran anschließend wird in erster Linie der Frage nach den Faktoren, die Drogenkonsum begünstigen, bzw. davor schützen, nachgegangen. Unumgänglich, vor allem, um Aussagen über Ursache- Wirkungszusammenhänge machen zu können, ist die Frage nach verschiedenen theoretischen Ansätzen zur Erklärung von Substanzmissbrauch und deren heutige Relevanz. Der letzte Teil vorliegender Arbeit beschäftigt sich schließlich mit schulischer Suchtprävention, deren Grundsätze, Ziele und Geschichte. In diesem Zusammenhang werden zwei erfolgversprechende Ansätze schulischer Suchtprävention mit Blick auf die Suchtentstehungstheorien diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Terminologische Abgrenzungen
- Drogen - Versuch einer definitorischen Klärung
- Definition der Begriffe Drogengebrauch, Drogenmissbrauch, Abhängigkeit bzw. Sucht
- Definition Jugendalter/ Adoleszenz
- Drogenarten und ihre Wirkungsweise
- Wirkungsweise auf das Zentrale Nervensystem
- Klassifizierung psychotroper Substanzen
- Harte und weiche Konsummuster
- Legale Drogen: Alkohol und Tabak
- Illegale Drogen: Cannabis, Kokain und Heroin
- Verbreitung legaler und illegaler Drogen
- Entwicklungsmechanismen und Risikofaktoren
- Substanzmissbrauch als Problemverhalten
- Genetische Disposition
- Risiko- und Schutzfaktoren im personalen Bereich
- Familiäre Risiko- und Schutzfaktoren
- Risiko und Schutz durch Gleichaltrige
- Risiko und Schutz auf schulischer Ebene
- Theoretische Ansätze zur Erklärung von Substanzmissbrauch
- Neurobiologische Erklärungsansätze
- Psychologische Erklärungsansätze
- Soziologische Erklärungsansätze
- Prävention von Alkohol und Drogenmissbrauch
- Geschichte schulischer Suchtprävention- von der Informationsvermittlung zur Kompetenzförderung
- Ziele und Grundsätze schulischer Suchtprävention
- Life- Skills Programme - ein vielversprechender Ansatz
- Klasse2000 - Suchtprävention und Gesundheitsförderung in der Grundschule
- Konsequenzen für die Schulpraxis und Perspektiven
- Verallgemeinerung der Erkenntnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen des Drogenkonsums im Jugendalter und analysiert dessen Bedeutung im Kontext der Schulpraxis. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Ursachen, Folgen und Präventionsmöglichkeiten von Drogenmissbrauch im Jugendalter zu entwickeln, um Lehrer in ihrer Arbeit zu unterstützen.
- Definition und Abgrenzung von Drogen, Drogenkonsum, Missbrauch und Sucht
- Wirkungsweise von Drogen auf das zentrale Nervensystem und Klassifizierung verschiedener Substanzen
- Analyse von Risikofaktoren und Schutzfaktoren im Zusammenhang mit Drogenkonsum
- Theoretische Ansätze zur Erklärung von Substanzmissbrauch
- Konzepte und Methoden der schulischen Suchtprävention
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Drogenkonsums im Jugendalter ein und verdeutlicht die Relevanz des Themas für die Schulpraxis. Kapitel 2 klärt die wichtigsten Begrifflichkeiten und bietet Definitionen für „Droge", „Drogenkonsum", „Missbrauch", „Abhängigkeit" und „Sucht". Kapitel 3 widmet sich den verschiedenen Drogenarten und ihrer Wirkungsweise auf das zentrale Nervensystem. Des Weiteren wird eine Klassifizierung psychotroper Substanzen vorgestellt sowie der Unterschied zwischen harten und weichen Konsummustern erläutert. Auch legale Drogen wie Alkohol und Tabak sowie illegale Drogen wie Cannabis, Kokain und Heroin werden in ihren spezifischen Eigenschaften beleuchtet. Kapitel 4 geht der Frage nach den Entwicklungsmechanismen und Risikofaktoren nach, die Drogenkonsum begünstigen oder davor schützen. Themen wie Substanzmissbrauch als Problemverhalten, genetische Disposition, familiäre und soziale Risikofaktoren sowie schulische Einflussfaktoren werden dabei näher betrachtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit umfassen: Drogenkonsum, Jugendalter, Adoleszenz, Sucht, Abhängigkeit, Risikofaktoren, Schutzfaktoren, Prävention, Schule, Lehrer, Gesundheitsförderung, psychotrope Substanzen, Wirkungsweise, neurobiologische, psychologische, soziologische Erklärungsansätze.
- Arbeit zitieren
- Jochen Bender (Autor:in), 2004, Drogenkonsum im Jugendalter - eine Analyse zum Phänomen mit Blick auf die Schulpraxis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60464