In den vergangenen Jahren wurden Mitarbeiter und vor allem das obere Management immer häufiger mittels Optionen und anderen Eigenkapitalinstrumenten vergütet. Ein Grund für die Beliebtheit dieser Form der Vergütung ist eine an die Interessen der Aktionäre ausgerichtete Unternehmensführung. Denn durch die anteilsbasierte Entlohnung soll das Management in eine eignerähnliche Position versetzt werden und somit dem Unternehmen im Sinne der Shareholder-Value Ausrichtung Mehrwert verschaffen. Die Höhe der Vergütungen durch Aktienoptionsprogramme nahmen in den vergangenen Jahren jedoch Ausmasse an, die nicht mit den Aktionärinteressen zu vereinbaren sind. Vor allem die Transparenz litt unter diesem Umstand, da das IASB bis anhin keine Regelungen bezüglich der bilanziellen Erfassung von anteilsmässigen Vergütungen aufwies. Erst im Jahr 2001 widmete sich das IASB dem Thema der anteilsmässigen Vergütung, als sie im Jahresbericht der IOSCO dazu aufgefordert wurde. Im Februar 2004 wurde dann der IFRS 2 Standard publiziert. Nach IFRS bilanzierende Unternehmen haben für Rechnungslegungsperioden, beginnend mit dem 1.1.2005, IFRS 2 anzuwenden. Künftig sollen alle anteilsmässigen Vergütungen zu ihrem Fair Value erfolgswirksam erfasst werden. Dies betrifft jedoch nicht nur Transaktionen mit Mitarbeitern, sondern auch Geschäftsvorfälle mit anderen Parteien, bei denen Güter oder Dienstleistungen gegen Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten erhalten werden. Somit kommt das IASB der Forderung nach mehr Transparenz und einer erfolgswirksamen Erfassung anteilsmässiger Vergütungen nach.
Der IFRS 2 Standard ist für nach IFRS bilanzierende Unternehmen für Rechnungsperioden ab dem 1.1.2005 anzuwenden. Anteilsbasierte Entlohnungen für den Erhalt von Gütern oder Dienstleistungen sind erfolgswirksam zum Fair Value zu erfassen. Spezielle Beachtung ist dem Bewertungsansatz zu schenken. Je nach Art des Geschäfts und der gewährten Eigenkapitalinstrumente ist der Fair Value unterschiedlich zu bewerten und zu handhaben. Der Standard beinhaltet zwar genaue und strenge Regelungen, trotzdem bietet er den Un-ternehmen eine gewisse Möglichkeit zur Bilanzpolitik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Optionstheorie und Aktienoptionspläne
- Optionstheorie
- Aktienoptionspläne
- IFRS 2 - Anwendungsbereiche
- IFRS 2 - Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente
- Überblick
- Bewertungsansatz
- Geschäftsvorfälle, bei denen Dienstleistungen erhalten werden
- Geschäftsvorfälle, die unter Bezugnahme auf den beizulegenden Zeitwert der gewährten Eigenkapitalinstrumente bewertet werden
- Behandlung von Ausübungsbedingungen (Vesting Conditions)
- Beispiel für die Bilanzierung eines Aktienoptionprogrammes
- Änderungen der Vertragsbedingungen
- Bilanzansatz
- IFRS 2 - Anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich
- Behandlung von Ausübungsbedingungen (Vesting Conditions)
- Beispiel einer anteilsmässigen Vergütung mit SAR
- IFRS 2 - Anteilsbasierte Vergütungen mit wahlweisem Barausgleich oder Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente
- Erfüllungswahlrecht bei der Gegenpartei
- Erfüllungswahlrecht beim Unternehmen
- IFRS 2 - Anhangsangaben
- Fair Value-Ermittlung von Mitarbeiteroptionen
- Das Black/Scholes-Modell
- Das Binominalmodell
- Übung
- Aufgabe 1: Bilanzierung gewährter Aktienoptionen
- Aufgabe 2: Bilanzierung gewährter Phantom Options
- Aufgabe 3: Anteilsbasierte Vergütung mit Erfüllungswahlrecht bei der Gegenpartei
- Aufgabe 4: Dual-Choice
- Musterlösung
- Lösung zu Aufgabe 1: Bilanzierung gewährter Aktienoptionen
- Lösung zu Aufgabe 2: Bilanzierung gewährter Phantom Options
- Lösung zu Aufgabe 3: Anteilsbasierte Vergütung mit Erfüllungswahlrecht bei der Gegenpartei
- Lösung zu Aufgabe 4: Dual-Choice Aufgaben
- Fazit und Ausblick in die Zukunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit hat zum Ziel, den IFRS 2 Standard in einer verständlichen Weise zusammenzufassen und zu erklären. Der Standard wird anhand praxisnaher Beispiele erläutert und in der Übung am Ende der Arbeit kann der Leser das Gelernte selbst anwenden.
- Die Entstehung des IFRS 2 Standards
- Die Anwendung des IFRS 2 Standards auf verschiedene Arten von anteilsbasierten Vergütungen
- Die Bewertung von anteilsbasierten Vergütungen
- Die Bilanzierung von anteilsbasierten Vergütungen
- Die Anhangsangaben im Zusammenhang mit dem IFRS 2 Standard
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Hintergründe der Entstehung des IFRS 2 Standards beleuchtet. Anschliessend werden in Kapitel 2 die Optionstheorie und speziell Mitarbeiteroptionspläne erläutert. Das Hauptteil der Arbeit widmet sich dem IFRS 2 Standard, indem die Regelungen des IASB und ergänzende Literatur zusammengefasst und erklärt werden. Es werden dabei die verschiedenen Arten von anteilsbasierten Vergütungen unterschieden und die Bilanzierung und Bewertung der jeweiligen Vergütungsformen dargestellt. Zudem werden die Anhangsangaben, die im Zusammenhang mit dem IFRS 2 Standard relevant sind, erläutert. Das Kapitel über die Fair Value-Ermittlung von Mitarbeiteroptionen behandelt die gängigen Modelle wie Black/Scholes und das Binominalmodell. Schliesslich enthält die Arbeit eine Übung in vier Teilen, die dem Leser die Möglichkeit gibt, das Gelernte anzuwenden.
Schlüsselwörter
IFRS 2, Anteilsbasierte Vergütung, Mitarbeiteroptionen, Fair Value, Bilanzierung, Bewertung, Optionstheorie, Black/Scholes-Modell, Binominalmodell.
- Arbeit zitieren
- lic. oec. publ. Michael Meyer (Autor:in), 2006, IFRS 2 - Share-based Payment, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60542