Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit einem besonderen Spezifika des bundesdeutschen Regierungssystems, der so genannten Kanzlerdemokratie. Illustriert wird das Phänomen entlang des ersten und prägenden Bundeskanzlers Adenauer, bis hin zu einer Abstraktion über grundlegende Parameter der Kanzlerdemokratie.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Legitimität des Begriffs „Kanzlerdemokratie“
- I Adenauers Amtszeit in den fünfziger Jahren
- 1 Der Bundeskanzler und das Wirtschaftswunder
- 2 Wahlen und Koalitionen unter Adenauer
- 2.1 1949-1953
- 2.2 1953-1957
- 2.3 1957-1961
- 3 Charakteristika von Adenauers ersten drei Regierungsbildungen
- 4 Instrumente- und Verfahrensprägung durch Adenauer
- 4.1 Adenauer und das Bundeskanzleramt
- 4.2 Adenauer und die Außenpolitik
- 4.3 Adenauer und die Opposition
- II Komponenten der Kanzlerdemokratie
- Schlussbetrachtung: Kanzlerdemokratie als Gestaltungsmoment
- 1 Der erste Kanzler lebt die „Kanzlerdemokratie“ vor
- 2 Fixierung des Begriffs auf seine historische Anwendbarkeit
- 3 Ambivalenz der Kanzlerdemokratie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Rolle des Bundeskanzlers im bundesdeutschen Regierungssystem, insbesondere im Hinblick auf den Begriff der „Kanzlerdemokratie". Mit dem Fokus auf die Amtszeit Konrad Adenauers in den fünfziger Jahren analysiert die Arbeit, ob die Kanzlerdemokratie tatsächlich eine bewusste Gestaltungsform der Verfassung ist, die der „persönlichen Note" des Kanzlers Raum bietet, oder ob es sich um eine Überschätzung der tatsächlichen Kanzlerkompetenzen handelt. Darüber hinaus soll die Frage geklärt werden, inwiefern spätere Kanzler von den von Adenauer etablierten Grundlagen profitierten.
- Entwicklung des Begriffs „Kanzlerdemokratie“
- Die Rolle des Bundeskanzlers im bundesdeutschen Regierungssystem
- Adenauers Amtszeit in den fünfziger Jahren und die prägende Rolle der Kanzlerdemokratie
- Analyse der Kriterien für eine erfolgreiche Kanzlerdemokratie
- Vergleich von Adenauers Koalitions- und Regierungspraxis mit den Kriterien der Kanzlerdemokratie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung diskutiert die Legitimität des Begriffs „Kanzlerdemokratie“ und stellt die Rolle des Bundeskanzlers im bundesdeutschen Regierungssystem dar. Dabei wird die Bedeutung der Richtlinienkompetenz des Kanzlers im Grundgesetz hervorgehoben und die Einschränkungen durch Koalitionen und andere Faktoren wie den Bundesrat und die Medien berücksichtigt. Die Arbeit stellt fest, dass sich der Begriff „Kanzlerdemokratie“ in der politischen Wissenschaft etabliert hat, obwohl er in der Praxis oft schwierig zu realisieren ist.
Kapitel I untersucht Adenauers Amtszeit in den fünfziger Jahren. Es analysiert den Einfluss des Wirtschaftswunders auf die politische Stabilität in der Bundesrepublik und die Rolle Adenauers als erster Bundeskanzler. Die Wahlen und Koalitionen der ersten drei Legislaturperioden werden ebenfalls untersucht, wobei das besondere Gewicht der CDU/CSU in Adenauers Regierungsbildungen herausgestellt wird. Das Kapitel analysiert zudem die Instrumente und Verfahren, die Adenauer im Rahmen seiner Kanzlerschaft prägte, einschließlich seiner Rolle im Bundeskanzleramt, in der Außenpolitik und im Umgang mit der Opposition.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen der „Kanzlerdemokratie", der Richtlinienkompetenz, des Bundeskanzlers, der Koalitionsbildung, der politischen Stabilität, des Wirtschaftswunders und der Amtszeit Konrad Adenauers. Sie untersucht die spezifischen Herausforderungen der Kanzlerdemokratie im bundesdeutschen Regierungssystem und die prägenden Faktoren, die Adenauers Rolle in den fünfziger Jahren prägten.
- Arbeit zitieren
- Julian Wangler (Autor:in), 2006, Kanzlerdemokratie am Beispiel Adenauer in den fünfziger Jahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60839