Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem sozialen Verhalten von Kindern im Grundschulalter unter besonderer Berücksichtigung von Kinderfreundschaften und sozialer Diskriminierung. Die zu Grunde gelegten Theorien berufen sich hauptsächlich auf die Arbeiten von Hanns Petillon. Petillon lehrt seit 1994 als Professor am Institut für Bildung im Kindes- und Jugendalter/Grundschulpädagogik der Universität Landau und hat einen seiner Forschungsschwerpunkte auf das soziale Lernen gelegt. Im ersten Kapitel befasse ich mich ausschließlich mit dem sozialen Verhalten bei Grundschulkindern. Ich werde erläutern, warum soziales Lernen in der Grundschule von besonderer Bedeutung ist und welche Chancen es eröffnet. Ich werde der Frage nachgehen, welchen Effekt soziales Lernen in der sozialen Entwicklung hat. Die Schulklasse wird dabei als soziales System verstanden, das bestimmte Normen und Strukturen hat. Das zweite Kapitel setzt sich mit den sozialen Erfahrungen von Kindern in der Grundschule auseinander. Ich werde aufzeigen, mit welchen Sozialereignissen Kinder zum Schulanfang konfrontiert werden. Soziale Beziehungen spielen dabei eine besondere Rolle: Kinder bilden Freundschaften und haben dabei schon eine differenzierte Vorstellung darüber, was Freunde in ihren Augen sind. Doch was sind Freundschaften aus Sicht des Kindes? Dieser Frage werde ich nachgehen, indem ich zwei unterschiedliche theoretische Ansätze und ausgewählte Forschungsergebnisse vorstellen werde. Das dritte Kapitel befasst sich mit der sozialen Diskriminierung in der Grundschule. Wie entstehen Führung und Außenseitertum und warum sind diese soziometrischen Extrempositionen innerhalb des sozialen Systems der Klasse so stabil und nur schwer „auflösbar“? Ich werde Ursachen nennen, die die Entstehung von Außenseitertum begünstigen und stabilisieren. Die Integration von Außenseitern gestaltet sich aus diesem Grunde als schwierig. Dennoch ruft Petillon die Lehrerschaft auf, nicht aufzugeben und pädagogische Maßnahmen zu ergreifen, durch die es Außenseitern gelingen könnte, nicht nur akzeptiert, sondern auch respektiert zu werden. Ich werde am Ende meiner Arbeit kurz auf die von Petillon vorgeschlagenen pädagogischen Möglichkeiten zur Integration von Außenseitern eingehen.
Inhaltsverzeichnis
- Soziales Verhalten bei Grundschulkindern
- Notwendigkeit und Chancen Sozialen Lernens in der Grundschule
- Effekte sozialen Lernens
- Die soziale Entwicklung des Kindes im Grundschulalter
- Soziales Verstehen und Handeln
- Schulklasse als soziales System/ Schulische Ökologie und soziales Lernen
- Grundlagen der Rollentheorie
- Normen
- Formelle Normen
- Informelle Normen
- Klassenklima
- Soziale Erfahrungen in der Grundschule
- Sozialereignisse beim Schulanfang
- Soziale Beziehungen zum Schulanfang
- Welchen Einfluss nimmt die Schule?
- Freundschaften aus Sicht des Kindes
- Der inhaltsorientierte Ansatz
- Der strukturalistische Ansatz
- Ausgewählte Forschungsergebnisse Petillons
- Individuelle Voraussetzung zur Entstehung von Freundschaften
- Soziale Diskriminierung in der Grundschule
- Führung und Außenseitertum
- Ursachen für die Entstehung und Stabilisierung von Außenseitertum
- Integration von Außenseitern anhand ausgewählter pädagogischer Möglichkeiten
- Einzelfallhilfe
- Veränderung des sozialen Kontextes „Schulklasse“
- Elternarbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das soziale Verhalten von Grundschulkindern, insbesondere die Bildung von Freundschaften und soziale Diskriminierung. Die Studie basiert hauptsächlich auf den Arbeiten von Hanns Petillon und analysiert die Bedeutung sozialen Lernens in der Grundschule.
- Bedeutung sozialen Lernens in der Grundschule
- Soziale Entwicklung und Freundschaftsbildung im Grundschulalter
- Einfluss der Schule auf soziale Erfahrungen von Kindern
- Ursachen und Folgen sozialer Diskriminierung
- Pädagogische Möglichkeiten zur Integration von Außenseitern
Zusammenfassung der Kapitel
Soziales Verhalten bei Grundschulkindern: Dieses Kapitel beleuchtet die Notwendigkeit und Chancen sozialen Lernens in der Grundschule. Es wird dargelegt, warum der Umgang mit Methoden sozialen Lernens für Grundschüler essentiell ist und welche positiven Auswirkungen dies auf die Entwicklung ihrer sozialen Kompetenzen hat. Die Bedeutung entwicklungspsychologischer Voraussetzungen wird hervorgehoben, ebenso wie die Entwicklung aggressiven und prosozialen Verhaltens. Die Schulklasse wird als soziales System mit Normen und Strukturen betrachtet.
Soziale Erfahrungen in der Grundschule: Dieses Kapitel analysiert die sozialen Erfahrungen von Kindern zu Beginn ihres Schulalltags. Es werden die Sozialereignisse und -beziehungen im Kontext des Schulbeginns untersucht. Ein Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung von Freundschaften aus Kindersicht, wobei inhaltsorientierte und strukturalistische Ansätze sowie Forschungsergebnisse von Petillon herangezogen werden. Die individuellen Voraussetzungen für die Entstehung von Freundschaften werden ebenfalls beleuchtet.
Soziale Diskriminierung in der Grundschule: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Phänomen sozialer Diskriminierung in der Grundschule, insbesondere mit den Ursachen für die Entstehung und Stabilisierung von Außenseitertum. Es werden Faktoren analysiert, die zur Entstehung und Festigung von Außenseitertum beitragen und die Integration von Außenseitern erschweren. Abschließend werden von Petillon vorgeschlagene pädagogische Maßnahmen zur Integration von Außenseitern kurz skizziert.
Schlüsselwörter
Soziales Verhalten, Grundschulalter, soziales Lernen, Freundschaften, soziale Diskriminierung, Außenseitertum, Integration, pädagogische Maßnahmen, Hanns Petillon, Schulklasse als soziales System.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Soziales Verhalten bei Grundschulkindern
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das soziale Verhalten von Grundschulkindern, insbesondere die Bildung von Freundschaften und soziale Diskriminierung. Sie basiert hauptsächlich auf den Arbeiten von Hanns Petillon und analysiert die Bedeutung sozialen Lernens in der Grundschule.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt die Notwendigkeit und Chancen sozialen Lernens, die soziale Entwicklung im Grundschulalter, soziales Verstehen und Handeln, die Schulklasse als soziales System (inkl. Rollentheorie und Normen), soziale Erfahrungen beim Schulanfang und die Entwicklung von Freundschaften (inhalts- und strukturalistischer Ansatz, Forschungsergebnisse von Petillon). Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf sozialer Diskriminierung, Außenseitertum und pädagogischen Möglichkeiten zur Integration von Außenseitern (Einzelfallhilfe, Veränderung des sozialen Kontextes, Elternarbeit).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Hauptkapitel: „Soziales Verhalten bei Grundschulkindern“, „Soziale Erfahrungen in der Grundschule“ und „Soziale Diskriminierung in der Grundschule“. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des sozialen Verhaltens von Grundschulkindern, von den Grundlagen sozialen Lernens bis hin zu konkreten Strategien zur Integration von Kindern, die von sozialer Diskriminierung betroffen sind.
Welche Rolle spielt Hanns Petillon in dieser Arbeit?
Die Arbeit stützt sich maßgeblich auf die Forschungsergebnisse von Hanns Petillon. Seine Arbeiten liefern wichtige Erkenntnisse zur Freundschaftsbildung und zu pädagogischen Maßnahmen zur Integration von Außenseitern. Seine Forschungsergebnisse werden in den Kapiteln zu Freundschaften und sozialer Diskriminierung ausführlich behandelt.
Welche konkreten pädagogischen Maßnahmen zur Integration werden diskutiert?
Die Arbeit skizziert pädagogische Maßnahmen zur Integration von Außenseitern, die von Petillon vorgeschlagen wurden. Dies umfasst Einzelfallhilfe, die Veränderung des sozialen Kontextes „Schulklasse“ und Elternarbeit.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für diese Arbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Soziales Verhalten, Grundschulalter, soziales Lernen, Freundschaften, soziale Diskriminierung, Außenseitertum, Integration, pädagogische Maßnahmen, Hanns Petillon und Schulklasse als soziales System.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung sozialen Lernens in der Grundschule, die soziale Entwicklung und Freundschaftsbildung im Grundschulalter, den Einfluss der Schule auf soziale Erfahrungen, Ursachen und Folgen sozialer Diskriminierung sowie pädagogische Möglichkeiten zur Integration von Außenseitern.
Wo finde ich eine detaillierte Übersicht der Inhalte?
Ein ausführliches Inhaltsverzeichnis mit Unterpunkten bietet eine umfassende Übersicht über die behandelten Themen und die Struktur der Arbeit.
- Arbeit zitieren
- Andrea Fuchs (Autor:in), 2005, Soziales Verhalten bei Grundschulkindern unter besonderer Berücksichtigung von sozialer Diskriminierung und Bildung von Freundschaften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60879