1. Einleitung
„Die derzeitige intensive Diskussion über Gewalt in unserer Gesellschaft, die vor allem durch Angriffe Jugendlicher auf andere Jugendliche oder auf Asylbewerber, Ausländer oder auch auf Deutsche mit ausländischer Herkunft ausgelöst wurde, hat auch die Schulen wieder ins Zentrum der Öffentlichkeit gerückt. Sie werden vor allem dem Vorwurf ausgesetzt, bei der Vermittlung gesellschaftlicher Werte und Tugenden versagt zu haben.“ (Reiner Engelmann (Hrsg.), „Tatort Klassenzimmer“, Arena Verlag, Würzburg, 1994, ein Beitrag von Helmut Willems S. 7) Es wird mehr und mehr die Forderung laut, sich der erzieherischen Aufgabe wieder stärker bewusst zu werden. Von den Schulen wird erwartet, soziale Defizite von Kindern und Jugendlichen zu beheben, die durch die Veränderung von familiären Strukturen und Sozialisationsbedingungen verursacht sind.
Meine Diplomarbeit soll dazu beitragen, das Thema Gewalt und Aggression nicht einfach zu verharmlosen, sondern diese Thematik genauer zu beleuchten und zu erläutern. Ich werde in meiner Arbeit der Frage nachgehen, ob die Zusammenarbeit der Schulsozialarbeit, der Lehrer einer Schule und der Jugendhilfe Konzepte zur dauerhaften Verhaltensänderung gewaltbereiter Jugendlicher führen kann. Ich werde versuchen anhand der mir zur Verfügung stehenden Literatur, meines während des Studiums erworbenen Wissens und meiner Erfahrungen in der Praxis einer Schule als unmittelbar am Geschehen beteiligte Person, Hintergründe und Ursachen der verschiedenen Gewalt-und Aggressionsformen, sowie Lösungsansätze aufzuzeigen.
Wenn all den Reportagen und Berichten Glauben geschenkt werden würde, dauert es nicht mehr lange, bis die Gesellschaft von gewalttätigen Individuen beherrscht wird. Meist wird den Schulen die Schuld gegeben an den Reaktionen der Kinder. Im Fall von Robert Steinhäuser am Erfurter Gymnasium wurde lange Zeit über das unbefriedigende Schulsystem diskutiert. Auch wird meist die Schuld im Bildungsniveau der Schule gesucht. Dies ist aus meiner Sicht, oft der einfachste Weg die eigentlichen Probleme zu verlagern und zu verharmlosen. Ich bin allerdings der Meinung, und damit steh ich nicht allein, dass es weitaus mehr Faktoren gibt, die zu Gewalt an Schulen beitragen.
Das Problem Gewalt an Schulen ist nicht neu. Aber offensichtlich war die Bereitschaft zur Wahrnehmung der Gewalt in der Schule noch nicht immer so ausgeprägt wie heute. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen an Förderschulen
- Theoretische Ansätze und allgemeine Begriffsbestimmungen
- Gewalt und Gewaltbereitschaft
- Konflikt
- Aggression
- Gewalt und Gewaltbereitschaft
- Die Lebensphase Jugend
- Jugendhilfe und Förderschulen
- Die Jugendhilfe
- Schulsozialarbeit nach § 13 KJHG
- Zusammenarbeit von Schulsozialarbeit und ASD
- Zusammenarbeit von Schulsozialarbeit und Jugendgerichtshilfe
- Die Förderschulen
- Besonderheiten von Jugendlichen an Förderschulen unter dem Aspekt der Gewaltbereitschaft
- Einfluss des Sozialen Umfeldes und der Erziehung in der Familie
- Lerntheoretischer Einfluss
- Einfluss gesundheitlicher Beeinträchtigungen
- Die Jugendhilfe
- Zusammenfassung
- Gewalt und Gewaltbereitschaft
- Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen in der Praxis der Schulsozialarbeit an der Lindenschule Crimmitschau
- Die Ausgangssituation zur Gewaltbereitschaft an der Lindenschule aus der Sicht der Schulleitung – Ergebnisse eines Interviews
- Gewaltbereite Jugendliche an der Lindenschule - Ergebnisse zweier Interviews
- Sozialpädagogische Methoden in der Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen an der Lindenschule
- Soziale Einzel(fall) hilfe
- Soziale Gruppenarbeit
- Gemeinwesenarbeit
- Entwicklung neuer Konzepte
- Projekt FIT FUERS LEBEN Stufe 2
- ,,Faustlos"
- Ausgangssituation an der Lindenschule
- Trägerverein - vfw - Verein zur Förderung von Jugend- und Sozialarbeit Zwickau e.V.
- Zielstellung des Projektes
- Inhaltliche Schwerpunkte und Ablauf des Projektes
- Finanzierung des Projektes
- Kooperationspartner
- Zusammenfassung
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen im Bereich der Jugendhilfe, insbesondere im Kontext der Schulsozialarbeit an Förderschulen im Zwickauer Landkreis. Sie analysiert die Ursachen und Ausprägungen von Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen an Förderschulen und untersucht die Rolle der Schulsozialarbeit bei der Prävention und Intervention. Ziel ist es, neue Wege in der Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen aufzuzeigen und präventive Maßnahmen zu entwickeln.
- Gewalt und Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen
- Theoretische Ansätze zur Erforschung von Gewalt und Aggression
- Die Bedeutung von Schulsozialarbeit in der Jugendhilfe
- Spezifische Herausforderungen der Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen an Förderschulen
- Entwicklung und Umsetzung von Präventions- und Interventionsmaßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Diplomarbeit vor, skizziert den Kontext und die Relevanz des Themas, sowie die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit.
- Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen an Förderschulen: Dieses Kapitel erörtert die theoretischen Grundlagen und Begriffsbestimmungen von Gewalt und Gewaltbereitschaft sowie die spezifischen Herausforderungen der Arbeit mit Jugendlichen an Förderschulen. Der Einfluss des Sozialen Umfeldes, lerntheoretische Einflüsse und gesundheitliche Beeinträchtigungen auf die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen an Förderschulen werden beleuchtet.
- Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen in der Praxis der Schulsozialarbeit an der Lindenschule Crimmitschau: Dieses Kapitel beschreibt die praktische Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen an der Lindenschule Crimmitschau. Es analysiert die Ausgangssituation, die Ergebnisse von Interviews mit Schulleitung und Jugendlichen, sowie die eingesetzten sozialpädagogischen Methoden.
Schlüsselwörter
Die Diplomarbeit befasst sich mit den Themen Gewaltbereitschaft, Jugendhilfe, Schulsozialarbeit, Förderschulen, Prävention, Intervention, Sozialpädagogische Methoden, Projektentwicklung.
- Theoretische Ansätze und allgemeine Begriffsbestimmungen
- Arbeit zitieren
- Isabel Grimm (Autor:in), 2006, Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen im Bereich der Jugendhilfe, dargestellt am Beispiel der Schulsozialarbeit an Förderschulen im Zwickauer Landkreis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60900