Der Begriff der Versicherung lässt sich nach FARNY durch „Deckung eines im einzelnen ungewissen, insgesamt geschätzten Mittelbedarfs auf der Grundlage des Risikoausgleichs im Kollektiv und in der Zeit“ verdeutlichen. In diesem Kontext tritt die Lebensversicherung als ein Teilgebiet der Individualversicherung gemäß dem Grundsatz von Leistung und Gegenleistung in Erscheinung. Diesem Wirtschaftszweig unter Anwendung des Äquivalenzprinzips steht das Teilgebiet der Sozialversicherung gegenüber, welches „über Beiträge einen sozialen Ausgleich bezweckt“ und damit dem Solidaritätsprinzip gerecht wird.
Mit der vorliegenden Arbeit soll eine geeignete Darstellung der historischen Entwicklung vorgestellt werden, die zur Ausprägung der Lebensversicherungstechnik im modernen Sinn führte. Es wird herausgearbeitet, welche Ergebnisse die Erkenntnisse seit dem Altertum für den Gesamtkontext liefern und inwiefern diese in der Lebensversicherung des 20. und 21. Jahrhunderts Anwendung finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Begriffsabgrenzungen
- Die historische Entwicklung der Bevölkerungsstatistik
- Einführung und Begriffsabgrenzung.
- Historische Entwicklung vom Altertum bis zur Neuzeit
- Altertum
- Mittelalter
- Neuzeitliche Entwicklungen vom 16. bis zum 18. Jh.
- Moderne Bevölkerungsstatistik bis zum 20. Jh.
- Bevölkerungsstatistik der BRD
- Erhebungssystem
- Auswertungsmethoden
- Vorläufer der Lebensversicherung.
- Versicherungsähnliche Ansätze im Altertum und Mittelalter
- Frühformen der Lebensversicherung und die Belebung der Mathematik im Zeitalter der Reformation, Gegenreformation und des Absolutismus (16. bis 18. Jh.)
- Staatliche Initiative zur Schadensbegrenzung und Finanzierung im 17. / 18. Jh.
- Erste Grundlage moderner Versicherungswirtschaft
- Das 19. Jahrhundert
- Mathematische Weiterentwicklung im 19. Jh.
- Erste Versicherungsunternehmen in Deutschland im 19. Jh.
- Der Weg vom Institute of Actuaries in England zur IAA
- Lebensversicherungsmathematik im 20. und bisherigem 21. Jahrhunderts
- Rahmenbedingungen und nationale Ausprägung der LV
- Grundlagen der Lebensversicherungsmathematik
- Vorbemerkungen
- Rechnungsgrundlagen der LVM
- Kommutationswerte
- Versicherungsmathematisches Äquivalenzprinzip
- Prämien und Deckungskapital
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der historischen Entwicklung der Lebensversicherungsmathematik. Sie untersucht die Entstehung und Entwicklung dieser Disziplin im Kontext der Bevölkerungsstatistik und den Wandel der Lebensversicherungswirtschaft.
- Entwicklung der Bevölkerungsstatistik von der Antike bis zur Moderne
- Vorläufer und Frühformen der Lebensversicherung
- Einfluss der Reformation und des Absolutismus auf die Versicherungswirtschaft
- Mathematische Entwicklungen und die Gründung von Versicherungsunternehmen im 19. Jahrhundert
- Entwicklung der Lebensversicherungsmathematik im 20. und 21. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung definiert den Gegenstand der Arbeit und grenzt die Begriffe Lebensversicherungsmathematik und Bevölkerungsstatistik ab.
- Das zweite Kapitel untersucht die historische Entwicklung der Bevölkerungsstatistik von der Antike bis zur Moderne. Es beleuchtet die Bedeutung der Bevölkerungsstatistik für die Entstehung der Lebensversicherung.
- Das dritte Kapitel analysiert die Vorläufer der Lebensversicherung und ihre Entwicklung im Mittelalter und der Frühen Neuzeit. Es zeigt die Bedeutung der Reformation und des Absolutismus für die Entstehung der Lebensversicherung auf.
- Das vierte Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der Lebensversicherungsmathematik im 19. Jahrhundert. Es beleuchtet die mathematischen Fortschritte und die Gründung der ersten Versicherungsunternehmen in Deutschland.
- Das fünfte Kapitel behandelt die Lebensversicherungsmathematik im 20. und 21. Jahrhundert. Es analysiert die Rahmenbedingungen der Lebensversicherung und die Grundlagen der Lebensversicherungsmathematik.
Schlüsselwörter
Lebensversicherungsmathematik, Bevölkerungsstatistik, Versicherungswirtschaft, Geschichte der Versicherung, Reformation, Absolutismus, Mathematische Modelle, Sterblichkeitsgesetz, Kommutationswerte, Äquivalenzprinzip, Prämien, Deckungskapital.
- Arbeit zitieren
- Matthias Wessel (Autor:in), 2006, Die historische Entwicklung der Bevölkerungsstatistik und der Lebensversicherung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60938