Angesichts der immer weiter fortschreitenden Globalisierung sehen sich die Unternehmen einem fortdauernd größer werdenden Kostendruck gegenüber gestellt. Um heute in der produzierenden Industrie noch wettbewerbsfähig zu sein, ist es erforderlich, seine Produkte einerseits stets günstig, andererseits mit anhaltend hoher Qualität und Zuverlässigkeit liefern zu können, wozu eine optimale Ausgestaltung aller Prozesse entlang der Supply Chain eine entscheidende Rolle spielt. Traditionell erfolgt die Planung nach einem Sukzessivplanungsansatz, in dem jedes Unternehmen basierend auf den Entscheidungen der nachgelagerten Unternehmen separat plant. Durch diese Vorgehensweise ergeben sich jedoch bei einer Gesamtbetrachtung sehr schlechte Ergebnisse, welche unter Umständen nicht einmal durchführbar sind.
Der Ansatz des Advanced Planning versucht durch eine unternehmensübergreifende Planung der relevanten Supply-Chain-Bestandteile die optimale Lösung des gesamten Systems zu finden, wodurch Kostenersparnisse sowie Umsatzsteigerungen erzielt werden können.
Obwohl bereits seit Ende der 90er Jahre Software auf dem Markt ist, die es ermöglicht, Supply Chains unternehmensübergreifend zu betrachten und eine entsprechende zentrale Planung für die gesamte Supply Chain durchzuführen, wird diese bis heute meist nur in unternehmensinternen Bereichen (Planung für mehrere Produktionsstandorte o.ä.) eingesetzt, die möglichen Einsparungspotentiale werden also nicht erschöpfend wahrgenommen.
Diese Arbeit untersucht die Ursachen der verhaltenen Adaption der neuen Advanced-Planning-and-Scheduling-Systeme (APS-Systeme) und zeigt auf, wieso der zunächst viel versprechende Ansatz der zentralen Planung über die gesamte Supply Chain sich in der Praxis nicht durchsetzen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Advanced Planning
- Grundlagen
- Begriffliche Abgrenzung
- Haupteigenschaften des Advanced Planning
- Potentieller Nutzen
- Nachteile der angebotenen APS-Software
- Grundlagen
- Unternehmensübergreifende Nutzung des Advanced Planning
- Aufgabe der autonomen Planung
- Zielkonflikte - Betrachtung anhand eines Beispiels
- Einführung des Beispiels
- Durchführung einer Sukzessivplanung
- Zentrale Planung nach unternehmensübergreifendem APS-Ansatz
- Vergleich beider Ansätze
- Beurteilung der Lösung
- Ursachen für das Ergebnis
- Weitere Probleme
- Preisgabe sensibler Daten
- Fehlende Existenz abgrenzbarer Supply Chains
- Unzuverlässigkeit
- Collaborative Planning
- Ansatz des Collaborative Planning
- Bereiche und Ablauf des Collaborative Planning
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, warum sich der vielversprechende Ansatz der zentralen Planung über die gesamte Supply Chain in der Praxis nicht durchsetzen kann. Sie untersucht die Ursachen der verhaltenen Adaption von Advanced Planning and Scheduling Systemen (APS-Systeme) und zeigt die Herausforderungen bei der Implementierung eines unternehmensübergreifenden Planungsansatzes auf.
- Bewertung des Advanced Planning als Planungsmethode
- Analyse der Vor- und Nachteile des Advanced Planning im Vergleich zur traditionellen Sukzessivplanung
- Herausforderungen bei der unternehmensübergreifenden Implementierung von APS-Systemen
- Potentielle Konflikte und Probleme, die bei der zentralen Planung auftreten können
- Vorstellung des Collaborative Planning als alternative Lösung zur Bewältigung der Herausforderungen des Advanced Planning
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Thematik und die Relevanz des Advanced Planning im Kontext der Globalisierung und des wachsenden Kostendrucks in der produzierenden Industrie. Es werden die grundlegenden Eigenschaften und Ziele des Advanced Planning sowie die Funktionsweise von APS-Systemen beschrieben.
Kapitel 2 behandelt die Grundlagen des Advanced Planning. Es werden die Begrifflichkeiten der Supply Chain und des Supply Chain Managements erläutert, sowie die Abgrenzung zum Advanced Planning. Die Kapitel 2.1.1 und 2.1.2 stellen die Haupteigenschaften des Advanced Planning dar und verdeutlichen seine Bedeutung als hierarchische Planungsmethode.
Kapitel 3 beleuchtet die unternehmensübergreifende Nutzung des Advanced Planning anhand eines Optimierungsmodells. Es werden die Herausforderungen bei der Implementierung eines zentralen Planungssystems aufgezeigt, insbesondere die möglichen Zielkonflikte und die potenziellen Probleme, die durch die Preisgabe sensibler Daten oder die fehlende Abgrenzung der Supply Chains entstehen können.
Kapitel 4 präsentiert das Collaborative Planning als alternative Lösung. Es beschreibt den Ansatz, Bereiche und den Ablauf des Collaborative Planning und zeigt auf, wie dieser Ansatz die Supply-Chain-Partner in die Lage versetzt, ihre Planungsautonomie zu behalten und dennoch die Vorteile der übergreifenden Planung zu nutzen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Advanced Planning, Supply Chain Management, APS-Systeme, Sukzessivplanung, Collaborative Planning, unternehmensübergreifende Planung, Zielkonflikte, Preisgabe sensibler Daten, Abgrenzung der Supply Chains, Planungsautonomie und Optimierungsmodelle.
- Quote paper
- Bastian Schultz (Author), 2006, Supply Chain Management: Der Ansatz des "Advanced Planning", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60960