Vorhang auf für das digitale interaktive Fernsehen - kurz diTV. Nur leider ist der Zuschauersaal eher spärlich besetzt und auf der Bühne läuft das
gleiche Programm wie immer... Der Titel dieser Arbeit “Evolution des digitalen
interaktiven Fernsehens in Deutschland” deutet an, dass der Weg in eine neue, interaktive Welt lang und steinig ist und von den Marktteilnehmern nicht so
rasant begangen wird wie oftmals behauptet. Die in den Kapiteln zwei und drei skizzierte Digitalisierung der Fernsehsignale und das Zusammenwachsen unterschiedlicher Medienformen bilden die Grundlage für die Entwicklung des
neuen Mediums diTV. Aufmerksame Seitenblicke auf allgemeine gesellschaftliche Strömungen und das Mediennutzungsverhalten der Menschen sollen verdeutlichen, welche Faktoren die Marktchancen von diTV maßgeblich beeinflussen.
Fehlt nur noch der Blick nach vorne, besser gesagt in die Ferne nach
Großbritannien. Auf der Insel existieren bereits heute eine ganze Reihe interaktiver Angebote auf der Mattscheibe. In Kapitel 6 wird das Programm des britischen Bezahlsenders BskyB unter diesem Aspekt unter die Lupe genommen.
Im Anschluss daran werden die gewonnen Erkenntnisse in einem Grobkonzept für
ein beispielhaftes Programmangebot umgesetzt. Unter dem Arbeitstitel “Gedankenspielplatz” werden die Potenziale von diTV herausgestellt: Interesse wecken, Inhalte vertiefen, auf spielerische Art Informationen vermitteln, Diskussionen anregen und unterhalten. Für die Erstellung dieser Arbeit durfte der Autor bei ZDFvision, der digitalen Sendergruppe des ZDF, wichtige Eindrücke in Sachen Planung und Gestaltung von Fernsehsendungen sammeln. Aus diesem Grund werden die kommerziellen Möglichkeiten von diTV nur angerissen und dafür die Perspektive der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in den Fokus gerückt. Um besonders zielgerichtet arbeiten zu können, werden zu Ende jeden Kapitels die wichtigsten Aspekte in Bezug auf die Programmplanung und -entwicklung von diTV noch einmal aufgegriffen und diskutiert. Wichtige bzw. komplizierte Begriffe werden im Glossar näher erläutert. Es ist eine spannende Herausforderung für Sender, Produzenten, Fernsehschaffende und Hardware-Hersteller neue Angebote zu etablieren, die auch auf eine breite Nachfrage stoßen. Letzten Endes sind es nämlich immer die Konsumenten, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Den Wünschen und Vorstellungen der Menschen zu Hause in ihren Wohnzimmern muss daher immer besondere Beachtung geschenkt werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Medien im Umbruch
- Mediennutzung
- Medienkonvergenz
- Medienkompetenz
- Fazit
- Fernsehen in Deutschland
- Dualer Rundfunk
- Rahmen des ö.-r. Rundfunks
- Bedeutung von Quote und Qualität
- Motive der Zuschauer
- Programminhalte aktuell
- Macht des Fernsehens
- Fazit
- Digitales Fernsehen
- Technik des analogen Fernsehens
- Digitalisierung
- Kompressionsverfahren
- Digitale Übertragung
- Set-Top-Box
- MHP
- Marktentwicklung
- Fazit
- Interaktives Fernsehen
- Begriffsdefinitionen
- Ist diTV ein neues Medium
- Ausdrucksformen von diTV
- Rückkanal
- Impulse
- Aufbereitung
- Umgang
- Fazit
- Vorbild Großbritannien
- Besonderheiten im Königreich
- diTV in Großbritannien
- BSkyB
- Programmbeobachtung
- Fazit
- Modell Gedankenspielplatz
- Wahl des Themas
- Der zu vermittelnde Inhalt
- Gliederung der Inhalte
- Ideensammlung für diTV
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Entwicklung des digitalen interaktiven Fernsehens (diTV) in Deutschland. Die Arbeit untersucht, wie sich diTV aus der Digitalisierung des Fernsehsignals und der Medienkonvergenz entwickelt und welche Chancen und Herausforderungen sich für das neue Medium ergeben. Besonderes Augenmerk wird auf die Analyse des Mediennutzungsverhaltens der Menschen sowie auf die Bedeutung von Quote und Qualität im Fernsehmilieu gelegt.
- Digitalisierung des Fernsehens
- Medienkonvergenz und die Entstehung neuer Medienformen
- Mediennutzung und Nutzerverhalten
- Interaktive Fernsehangebote und deren Potenziale
- Der britische Markt und die Entwicklung von diTV in Großbritannien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Titel der Arbeit "Evolution des digitalen interaktiven Fernsehens in Deutschland" vor und skizziert die Kernaussagen. Die Arbeit untersucht die Entstehung und Entwicklung des digitalen interaktiven Fernsehens (diTV) und beleuchtet die Relevanz der Digitalisierung des Fernsehsignals und des Zusammenwachsens verschiedener Medienformen. Die Arbeit analysiert die Mediennutzung und das Mediennutzungsverhalten in Deutschland sowie die Bedeutung von Quote und Qualität im Fernsehmilieu. Die Kapitel zwei und drei beleuchten die Veränderungen im Medienbereich sowie die Entwicklung des Fernsehens in Deutschland. Kapitel vier und fünf befassen sich mit dem digitalen Fernsehen und der Entstehung des interaktiven Fernsehens. In Kapitel sechs wird der britische Bezahlsender BskyB als ein Beispiel für bereits vorhandene interaktive Angebote vorgestellt.
Die Arbeit schließt mit einem Gedankenspielplatz, in dem ein Modell für ein interaktives Programm vorgestellt wird. In diesem Modell werden die Potenziale von diTV, wie die Steigerung des Interesses an Inhalten, Vertiefung von Informationen und die Möglichkeit zur Diskussion, herausgestellt. Die Arbeit nutzt die Erfahrungen des Autors bei ZDFvision, der digitalen Sendergruppe des ZDF, um ein realistisches und zukunftsorientiertes Konzept zu entwickeln.
Schlüsselwörter
Digitales Fernsehen, Interaktives Fernsehen, diTV, Medienkonvergenz, Mediennutzung, Nutzerverhalten, Quote, Qualität, Programmgestaltung, BskyB, Großbritannien, ZDFvision.
- Quote paper
- Jens Helmig (Author), 2005, Evolution des interaktiven Fernsehens in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60999