Der Sojabohnenanbau in Brasilien


Seminararbeit, 2005

20 Seiten, Note: 1,6


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Überblick über das Klima Brasiliens

3. Eigenschaften und Verwertung der Sojapflanze

4. Geschichte des Sojabohnenanbaus in Brasilien

6. Soziale Konsequenzen

7. Ökologische Konsequenzen

8. Lösungsmöglichkeiten und Perspektiven

1. Einleitung

War die Sojabohne in den 50er Jahren in Brasilien noch weitgehend unbekannt, so zählt sie heutzutage zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Anbaukulturen Brasiliens. Wie kam es dazu? Was machte die Sojabohne so attraktiv?

Der Fleischkonsum der Menschen ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Jährlich essen wir pro Kopf durchschnittlich 60 Kilo Fleisch.[1] Um dieser steigenden Nachfrage gerecht zu werden, entwickelt sich in den 70er Jahren die Massen-Masttierhaltung. Da die Landwirte die dafür benötigten Futtermassen nicht mehr selber herstellen können, müssen sie Futtermittel kaufen. Anfangs wird der Bedarf vorwiegend mit dem proteinhaltigen Tiermehl gedeckt. Nach der BSE-Krise in den 90er Jahren verabschiedet die Europäische Union jedoch am 1. Januar 2001 ein Gesetz, das die Tiermehlfütterung untersagt.[2] Die einzigen Alternativen zu den bisher 2,5 Millionen Tonnen jährlich verwendetes Tiermehl stellen Soja und Raps dar. Proteingehalt und Schrotanteil von Raps sind jedoch qualitativ und quantitativ niedriger, während die von Soja mit dem Tiermehl vergleichbar sind. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Südamerika angebaut wird, sodass das ganze Jahr hindurch die Futtermittelversorgung sichergestellt ist.[3] Das war der Startschuss für den Sojaboom, der Import stieg 2001 um 70 Prozent[4]. Doch dieser bringt auch viele Probleme mit sich.

In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, Bedeutung und Auswirkungen der Sojaproduktion insbesondere in ökologischer Hinsicht innerhalb Brasiliens herauszuarbeiten, wobei auch auf soziale Aspekte eingegangen wird. Nach einer kurzen Einführung in das Klima Brasiliens werden zunächst die Voraussetzungen für Sojabohnenanbau vorgestellt. Danach folgt ein kurzer geschichtlicher Abriss der Sojaproduktion in Brasilien, dem sich ein Kapitel über die vergleichsweise neue Entwicklung genetisch veränderten Saatguts anschließt. Im nächsten Abschnitt werden ökologische und soziale Folgen des brasilianischen Sojabohnenanbaus besprochen und schließlich Lösungsansätze aufgezeigt. Den Schluss bildet ein Ausblick auf die mögliche Entwicklung der weltweiten Sojaproduktion.

2. Überblick über das Klima Brasiliens

Brasilien mit seinen 8,5 Millionen Quadratkilometern umfasst grob gegliedert drei Klimazonen: einen tropischen Norden, eine subtropische Mitte und einen Süden mit spürbarem jahreszeitlichen Wechsel.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Klimadiagramm Brasilien

Im Amazonastiefland kommt es das ganze Jahr über zu heftigen Regenfällen, vor allem im Sommer (November bis März). Die Durchschnittstemperaturen liegen bei 24 bis 27°C. Im Nordosten herrscht teilweise ein semiarides tropisches Klima, das heißt heiß mit geringen Regenfällen. Die meisten Niederschläge fallen in den drei Monaten März bis Mai, manchmal ist die Regenzeit kürzer oder fällt völlig aus. Die Durchschnittstemperatur beträgt hier 25°C.

Die östliche Atlantikküste von Rio Grande do Norte bis zum Bundesstaat São Paulo hat ebenfalls ein heißes, feucht-tropisches Klima, aber mit etwas geringeren Niederschlägen als im Norden und spürbaren Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter. Je weiter die Gebiete vom Äquator entfernt sind, desto mehr nehmen diese jahreszeitlichen Schwankungen zu und die Regenfälle verlagern sich in den Sommer. Die mittleren Temperaturen im gesamten Küstengebiet liegen bei 21 bis 24°C. Jenseits des südlichen Wendekreises ist ein feuchtes subtropisches Klima vorzufinden. Die Niederschläge verteilen sich gleichmäßig über das Jahr und die Temperaturen variieren von 0 bis 10°C im Winter bis 21 bis 32°C im Sommer.

Im größten Teil des brasilianischen Binnenlandes herrschen bis Ende März ein semihumides Klima und ein relativ trockener, kühlerer Winter (Juni bis August). Die Durchschnittstemperatur liegt bei 20 bis 28°C.

3. Eigenschaften und Verwertung der Sojapflanze

Die Sojabohne, lateinisch Glycine max., gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler. Die je nach Sorte 30 bis 80 Zentimeter hohe Pflanze ist einjährig und gehört zu den Hülsenfrüchten. Soja kommt zwar ursprünglich aus subtropischen Gebieten, kann aber in vielen Klimaten wachsen. Das erklärt, warum sie sowohl in gemäßigt-kalten Regionen wie im Norden der USA und in Kanada als auch in den Tropen zu finden ist. Am besten wächst die Sojapflanze zwischen dem 23. und 45. Breitengrad.[5]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

An Temperatur und Niederschlag stellt sie dabei ähnliche Ansprüche wie der Mais. Soja keimt am besten bei 30°C und in der Wachstumsphase sollte die Temperatur 10°C nicht unterschreiten. Die Wasserversorgung muss nur während der Keimung und des Bohnenwachstums gesichert sein, Dürreperioden übersteht sie relativ gut. Auch an den Boden stellt die Sojapflanze keine besonderen Ansprüche. Aufgrund ihres hohen Protein- und Ölgehalts ist allerdings „ihr Bedarf an Stickstoff, Phosphor, Kali und Schwefel relativ hoch[6]. In Brasilien wächst sie vor allem auf Latosolo-Böden. Das sind nicht sehr fruchtbare, sandige Böden, die aufgrund ihrer Struktur anfällig für Erosionsschäden sind. Gesät wird in Brasilien im Oktober, sodass je nach Region im Februar oder März geerntet werden kann. Da die Sojapflanze gleichmäßig hoch wächst, lässt sie sich recht einfach mit dem Mähdrescher ernten. Wie andere Hülsenfrüchte auch, können ihre Wurzeln mit den so genannten Knöllchenbakterien eine Verbindung eingehen und Stickstoff aus der Luft binden, aber dazu später.

[...]


[1] http://www.tierrechte-straubing.de.

[2] vgl. Frankfurter Rundschau vom 28.11.2000 (Extra-Teil BSE-Skandal).

[3] http://www.optipage.de/soja.html.

[4] vgl. EPEA (2002): 2.

[5] vgl. Sidiras (1988): 11.

[6] Sidiras (1988): 67.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Der Sojabohnenanbau in Brasilien
Hochschule
Universität Passau
Note
1,6
Autor
Jahr
2005
Seiten
20
Katalognummer
V61052
ISBN (eBook)
9783638545853
ISBN (Buch)
9783640208395
Dateigröße
1648 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sojabohnenanbau, Brasilien
Arbeit zitieren
Daniela Höchtl (Autor:in), 2005, Der Sojabohnenanbau in Brasilien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61052

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