Max Hoelz hat seine Memoiren über sein Leben bis kurz nach der Entlassung aus den sieben Jahren in Gefangenschaft verfasst. Die Memoiren umfassen den Zeitraum von seiner Geburt 1889 bis ein halbes Jahr nach seiner Entlassung im Juli 1928.
Im folgenden sollen vor allem vier Hauptfragestellungen beantwortet werden:
Wie ging Hoelz′ Wandel vom ,Weissen Kreuz` zur ,Roten Fahne` vor sich?
Wie stand Hoelz zu Gewalt?
Was steckt hinter dem Namen Max Hoelz?
Wie war Hoelz′ Einstellung zur Gefangenschaft im Speziellen?
Da die Quelle sehr subjektiv ist, werde ich hauptsächlich anhand der Quelle versuchen, die Einstellungen und Motive von Hoelz herauszuarbeiten, wobei ich mich auf die vier oben genannten Fragen konzentriere.
Das Memoirenwerk enthält durchaus Hinweise, sich auch kritisch mit Max Hoelz auseinander zu setzen. Das Werk ist also nicht ein Versuch der durchgehend positiven Darstellung.
Um die kritischen Bereiche besser belichten zu können, verwende ich zusätzlich Texte über Hoelz.
Die Arbeit soll die Motive von Hoelz aufzeigen. Sie soll den Revolutionär Hoelz von mehreren Seiten belichten und nicht wertend für oder gegen den `Marxismus′ oder den `Kapitalismus′ sprechen. Weiter soll die Arbeit das Schwarz-Weiss- bzw. Gut-Böse-Denken hinterfragen. Ich weiss, dass mir das alles nicht absolut gelingen kann und dass die Arbeit durch meine Wertvorstellungen etwas subjektiv gefärbt sein wird. Daher bitte ich um eine kritische Auseinandersetzung mit meiner Arbeit.
Max Hoelz versuchte das Unrecht zu bekämpfen indem er sich dem Klassenkampf stellte. Auch heute gibt es Menschen die ihr ganzes Leben einem ähnlichen Ziel opfern. Wer versteht wie Hoelz dachte, kann auch Menschen wie diese besser verstehen. Wer Hoelz zu kritisieren weiss, erkennt auch die Problematik, an der zeitgenössische `Kämpfer/innen für Gerechtigkeit` oft scheitern.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wer war Max Hoelz?
- Vom 'Weissen Kreuz' zur roten Fahne
- Kindheit, Jugend, Sexualität
- Schlüsselerlebnisse
- Max Hoelz ein Kommunist?
- Wie stand Hoelz zu Gewalt?
- Schlüsselerlebnisse mit Gewalt
- Gewalt gegen sich selbst
- Gewalt gegen andere
- Verurteilung und Rechtfertigung von Gewalt
- Wie machte sich Hoelz einen Namen?
- Der Name Hoelz – Kult und Missbrauch
- Dokumentation einer Manipulation
- Wie war Max Hoelz' Einstellung zur Gefangenschaft?
- Die Unmenschlichkeit des Einsperrens, Vergleiche mit der Sowjetunion
- Briefe aus dem Zuchthaus
- Koordinierte Fragestellung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Memoiren von Max Hoelz, die er während seiner Haftzeit verfasste. Sie untersucht insbesondere seinen Wandel vom "Weissen Kreuz" zur "Roten Fahne", seine Einstellung zu Gewalt, die Bedeutung seines Namens und seine Erfahrungen mit der Gefangenschaft. Dabei wird der Fokus auf die subjektive Perspektive des Autors gelegt und die Arbeit strebt eine vielschichtige Darstellung des Revolutionärs Max Hoelz an.
- Die Entwicklung von Max Hoelz' Ideologie und die Gründe für seinen Übergang vom "Weissen Kreuz" zum Kommunismus.
- Die Rolle von Gewalt in Hoelz' Leben und sein Verhältnis zu Gewalt gegen sich selbst, gegen andere und seine Rechtfertigung von Gewalt.
- Die Bedeutung des Namens Max Hoelz und die Frage nach seiner Manipulation und Instrumentalisierung.
- Hoelz' Einstellung zur Gefangenschaft, die Unmenschlichkeit des Gefängnislebens und seine Erlebnisse im Zuchthaus.
- Die Motive von Hoelz und die Problematik des Schwarz-Weiss-Denkens in Bezug auf die "Kämpfer/innen für Gerechtigkeit".
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die vier Hauptfragestellungen der Arbeit vor und erläutert den Fokus auf die subjektive Quelle, die Memoiren von Max Hoelz.
- Wer war Max Hoelz?: Dieses Kapitel bietet eine biographische Skizze von Max Hoelz und beschreibt seine Lebensstationen von seiner Kindheit bis zu seinem Eintritt in den Ersten Weltkrieg.
- Vom 'Weissen Kreuz' zur roten Fahne: Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung von Hoelz' Ideologie, seinen Weg zum Kommunismus und die Schlüsselerlebnisse, die ihn prägten.
- Wie stand Hoelz zu Gewalt?: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Aspekte von Hoelz' Verhältnis zu Gewalt: seine Erfahrungen mit Gewalt, sein Umgang mit Gewalt gegen sich selbst und gegen andere, sowie seine Rechtfertigung von Gewalt.
- Wie machte sich Hoelz einen Namen?: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung des Namens Max Hoelz und die Frage nach seinem Kultstatus, seiner Manipulation und der Dokumentation dieser Manipulation.
- Wie war Max Hoelz' Einstellung zur Gefangenschaft?: Dieses Kapitel beleuchtet Hoelz' Erfahrungen mit der Gefangenschaft und seine Auseinandersetzung mit der Unmenschlichkeit des Gefängnislebens.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Max Hoelz, Revolution, Kommunismus, Gewalt, Gefangenschaft, Ideologie, Propaganda, Manipulation, subjektive Quelle, Memoiren, Klassenkampf und "Kämpfer/innen für Gerechtigkeit".
- Arbeit zitieren
- Matthias Giger (Autor:in), 2002, Über Max Hoelz: "Vom Weißen Kreuz zur roten Fahne", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6106