Die Zusammenarbeit mit den AKP-Staaten bzw. die Unterstützung dieser Länder ist ein entscheidendes Element der EU-Entwicklungspolitik. Sie reicht zurück bis zum EWG Vertrag. Die Kooperation und die Entwicklungspolitik wurde zwar die Jahre über von den Vertragspartnern leicht modifiziert, doch blieb sie im Kern immer die gleiche, stets geprägt durch finanzielle Unterstützung und vor allem einseitige Handelspräferenzen zur Bekämpfung der Armut und zur Anregung der ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Entwicklung in den AKP-Staaten. Diese Zusammenarbeit steht momentan an einem Scheideweg, da sich der Eckpfeiler der Kooperation, nämlich die Handelsbeziehungen, gezwungenermaßen in einem Wandel befindet und die AKP-Staaten und die EU vor neue Herausforderungen stellt. Ab dem 1. Januar 2008 soll die positive Diskriminierung der AKP-Länder durch neue Economic Partnership Agreements (Wirtschaftspartnerschaftsabkommen), die auf gegenseitiger Liberalisierung basieren, abgelöst werden.
Zum Verständnis der heutigen Problematik werde ich zunächst die geschichtliche Entwicklung der Kooperation aufarbeiten und vorab einige Begrifflichkeiten, die für das Verständnis des Hauptteils von Bedeutung sind, klären. Anschließend werde ich die Entwicklung der Handelsbeziehungen untersuchen, da dies meiner Meinung nach ein wichtiger Punkt zum Verständnis der aktuellen Situation ist und es uns erlaubt, die Neugestaltung der Handelsbeziehungen, den Kern meiner Arbeit, im Gesamtkontext zu analysieren und Schlussfolgerungen sowie Alternativen in Bezug auf die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen vorzubringen. Des Weiteren werde ich das Abkommen von Cotonou und die Hintergründe für die Änderungen in den Handelsbeziehungen darlegen. In der darauf folgenden Analyse der Wirtschaftspartnerschaftsabkommen scheint es mir von Bedeutung, die Motivationen für ein solches zu erläutern und die negativen Effekte eben dieser zu beschreiben (stets aus Sicht der AKP-Staaten), insoweit sie vorausgesagt werden können. Somit kann ich schließlich auf die Voraussetzungen für die Umsetzung der Freihandelsabkommen und die oben genannten Alternativen zu sprechen kommen. Abschließen werde ich diese Arbeit mit einem kleinen Fazit und einer persönlichen Stellungnahme zur zukünftigen Zusammenarbeit zwischen der EU und den AKP-Staaten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Die Entwicklung der EU-AKP-Zusammenarbeit
- 1. Begriffsbestimmung und -abgrenzung
- 2. Chronologische Übersicht der AKP-EG-Kooperation
- II. Die EU-AKP-Handelsbeziehungen: Entwicklung und Neugestaltung
- 1. Die Entwicklung des Handels zwischen der EU und den AKP-Staaten seit 1970
- 2. Das Partnerschaftsabkommen von Cotonou
- 3. Die Economic Partnership Agreements
- III. Fazit und eigene Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die institutionelle Neugestaltung der zukünftigen Handelsbeziehungen zwischen der EU und den AKP-Staaten. Sie zielt darauf ab, die historische Entwicklung der Zusammenarbeit aufzuarbeiten, die aktuelle Situation zu beleuchten und die Auswirkungen der neuen Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zu untersuchen.
- Entwicklung der EU-AKP-Zusammenarbeit
- Handelspräferenzen und Entwicklungszusammenarbeit
- Das Abkommen von Cotonou und die WTO-Inkompatibilität
- Economic Partnership Agreements (EPAs) und ihre Auswirkungen
- Alternativen zu den EPAs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert die Problematik der veränderten Handelsbeziehungen zwischen der EU und den AKP-Staaten und erläutert den Aufbau der Arbeit. Das erste Kapitel beleuchtet die Entwicklung der EU-AKP-Zusammenarbeit und klärt wichtige Begrifflichkeiten wie LDCs, GSP und EBA. Es bietet eine chronologische Übersicht über die Kooperation, angefangen von den Römischen Verträgen bis zu den Lomé-Abkommen.
Kapitel II beschäftigt sich mit den Handelsbeziehungen zwischen der EU und den AKP-Staaten. Es untersucht die Entwicklung des Handels seit 1970 und analysiert das Partnerschaftsabkommen von Cotonou. Der Schwerpunkt liegt auf den Economic Partnership Agreements, ihren Motivationen, den möglichen negativen Auswirkungen und den Voraussetzungen für ihre Implementierung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich den Schlüsselthemen der EU-AKP-Zusammenarbeit, den Handelsbeziehungen, den Economic Partnership Agreements, der Entwicklungszusammenarbeit, den AKP-Staaten, der WTO-Inkompatibilität und den LDCs. Insbesondere die Auswirkungen der EPAs auf die AKP-Staaten und die Herausforderungen der Neugestaltung der Handelsbeziehungen stehen im Mittelpunkt der Analyse.
- Arbeit zitieren
- Jerome Bourdier (Autor:in), 2005, Die institutionelle Neugestaltung der zukünftigen Handelsbeziehungen zwischen der EU und den AKP-Staaten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61065