Die Konversation verbindet Menschen unterschiedlichster Art und Herkunft. Die Sprache, die dabei verwendet wird, verrät vieles über den Redner. Sie kann durch die verwendeten Vokabeln oder die sprachliche Gewandtheit die gesellschaftliche Stellung des Redners offenbaren. So kann ein Mensch niederer sozialer Herkunft einen anderen Wortschatz haben, als ein gesellschaftlich besser gestellter. Aber was spielt bei der Konversation darüber hinaus noch eine Rolle?
Nach der Zeit, in der der 30-jährige Krieg die Menschen hat leiden lassen und der Ton rauer geworden war, entwickelte sich eine Sprachkultur voll Höflichkeit und Moral auch jenseits des Hofes, in den Salons der Pariser Damen. In diesen Salons wurde das Gespräch erstmals zu jener Kunstfertigkeit erhoben, in der Esprit, Geschmack, Lebensart und erlesene Höflichkeit miteinander konkurrierten. „Le bon langage“ nahm ihren Ausgang in den Salons des 17. Jahrhunderts.
In dieser Arbeit soll anfangs ein Einblick in die Epoche und ihre geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergründe erläutert werden. Anschließend wird der Begriff Salon, sowie seine Entwicklung und Bedeutung in Frankreich dargestellt. Dabei spielen mehrere Literaten eine große Rolle. Die Ausführungen beschränken sich auf die Gedanken von Madeleine de Scudéry, Baltasar Gracián y Morales und Ralph Waldo Emerson, da diese zu bestimmen versuchten, was ein Gespräch ausmacht und Regeln der Konversation zu formulieren.
In einem kurzen Schlusskapitel soll diskutiert werden, in wie weit die Regeln der Konversation in unsere Zeit übertragbar oder wieder zu finden sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtliche und gesellschaftliche Zusammenhänge im 17.Jahrhundert
- Das 17. Jahrhundert und seine Gegensätze
- Stile des Barock
- Geschichte der Salonkultur und der Salonbegriff
- Der Salonbegriff
- Das Hotel der Marquise de Rambouillet und sein Einfluss auf die Salonkultur
- Autoren des Salons und über die Regeln der Konversation
- Mademoiselle de Scudéry- Konversation über die Konversation
- Baltasar Gracián- Über die kluge Konversation
- Biographisches
- Über die kluge Konservation
- Ralph Waldo Emerson- Zwiegespräch
- Die Regeln der Konversation in Bezug auf Gespräche in der Gegenwart
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Salonkultur des 17. Jahrhunderts und untersucht die Entwicklung des Gesprächs als Kunstform in dieser Zeit. Die Arbeit verfolgt das Ziel, den Einfluss der gesellschaftlichen und historischen Rahmenbedingungen auf die Entwicklung des Gesprächs und die Entstehung von Konversationsregeln in den Salons aufzuzeigen.
- Die Rolle des Gesprächs in der Salonkultur
- Die Entwicklung von Konversationsregeln im 17. Jahrhundert
- Die Bedeutung von Esprit, Geschmack und Höflichkeit in der Salonkonversation
- Der Einfluss von Autoren wie Madeleine de Scudéry und Baltasar Gracián auf die Konversationskunst
- Die Übertragbarkeit von Konversationsregeln auf die Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und beleuchtet die Bedeutung des Gesprächs als Ausdruck von sozialer Zugehörigkeit. Anschließend wird der historische Kontext des 17. Jahrhunderts mit seinen Gegensätzen und der Entstehung des Barockstils beleuchtet. Im folgenden Kapitel wird der Salonbegriff erläutert und die Entwicklung der Salonkultur in Frankreich, insbesondere durch das Hotel der Marquise de Rambouillet, dargestellt. Im vierten Kapitel werden verschiedene Autoren und ihre Gedanken zur Konversation beleuchtet, insbesondere Madeleine de Scudéry, Baltasar Gracián und Ralph Waldo Emerson. Diese Autoren haben versucht, das Wesen des Gesprächs zu definieren und Regeln der Konversation zu formulieren.
Schlüsselwörter
Konversation, Salonkultur, 17. Jahrhundert, Barock, Höflichkeit, Esprit, Geschmack, Madeleine de Scudéry, Baltasar Gracián, Ralph Waldo Emerson, Regeln der Konversation
- Arbeit zitieren
- Melanie Bitterberg (Autor:in), 2006, Der Zwang der Zwanglosigkeit - Das Gespräch und seine Regeln in der Salonkonversation des 17. Jahrhunderts , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61074