Analyse der Talkshow Andreas Türck - Thema: Das habe ich gerne: Sechs Kinder und kein Geld zum Leben


Hausarbeit (Hauptseminar), 2001

27 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Grundlegende Informationen zu Daily Talks
2.1 Allgemeine Übersicht der zur Zeit gesendeten Talkshows
2.2 Themenangebote
2.3 Marktanteile
2.4 Wirkung von Talkshows auf Jugendliche

3. Sender und Empfänger zwischenmenschlicher Kommunikation
3.1 Sender und Nachrichtenbestandteile
3.2 Empfänger und Empfangsgewohnheiten
3.3 Interaktion

4. Analyse der Talkshow „Andreas Türck“ zum Thema „Das habe ich gerne: Sechs Kinder und kein Geld zum Leben“
4.1 „Andreas Türck“
4.2 Thema und Inhalt
4.3 Struktur und Aufbau der Sendung
4.4 Gestaltung und Funktion des Studios
4.5 Musik
4.6 Moderator
4.7 Gäste
4.8 Gesprächsformen

5. Daily Talks als Unterrichtsthema

6. Schlußbetrachtung

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Daß unser Leben, die Wahrnehmung und Einschätzung der uns umgebenen Realität entscheidend durch die audiovisuellen Massenmedien geprägt wird, ist mittlerweile eine schon fast banale Feststellung geworden.

Ebenso die Tatsache, daß die Dauer des Fernsehkonsums bei Kindern und Jugendlichen kontinuierlich steigt. Deshalb sollte es die Aufgabe der Schule sein, die Schüler soweit zu fördern, daß sie die in den Sendungen enthaltenen verbalen und non-verbalen Botschaften richtig verstehen und als kritische Konsumenten die wahren Fakten von Illusionen zu unterscheiden lernen.

In der vorliegenden Hausarbeit steht eine Beispielanalyse der Talkshow „Andreas Türck“ im Mittelpunkt. Hier soll aufgezeigt werden, mit welchen Mitteln das Fernsehen Situationen hervorheben oder verbergen vermag. Zuvor führen einige grundlegende Informationen allgemein in das Thema Daily Talk ein (vgl. Kapitel 2). Mit Hilfe des Modells der zwischen-menschlichen Kommunikation von Friedemann Schulz von Thun, das im dritten Kapitel vorgestellt wird, sollen die Gespräche der ausgesuchten Sendung zum Thema „Das habe ich gerne: Sechs Kinder und kein Geld zum Leben“ aus Sicht des Senders und Empfängers untersucht werden. Zum Abschluß der Arbeit werden Beispiele vorgestellt, wie das Thema Talkshows im Unterricht behandelt werden kann.

2. Grundlegende Informationen zu Daily Talks

Das folgende Kapitel soll allgemein über Talkshows informieren. Zudem werden spezielle Informationen über „Andreas Türck" gegeben, da auf diese Sendung unten intensiv eingegangen wird. Abschließend wird die Akzeptanz von Jugendlichen bezüglich Talkshows beschrieben.

2.1 Allgemeine Übersicht der zur Zeit gesendeten Talkshows

Gegenwärtig werden zehn Daily Talks von vier Sendern (drei private und ein öffentlich-rechtlicher) an fünf Tagen in der Woche ausgestrahlt. Mit Daily Talk ist dabei „jenes Subgenre aus den vielen Angebotsformen des Genres Talk-show gemeint, welches derzeit mit werktäglichem Rhythmus im Nachmittags-programm des deutschen Fernsehens angeboten wird“. (Paus-Haase 1999, 13) Erweitert werden kann diese Definition um den Aspekt, daß die Gäste dieser Shows mit wenigen Ausnahmen nicht prominent sind. Zu einigen Shows werden Experten eingeladen, die eine höhere Fachkompetenz als die Moderatoren aufweisen (so wird z.B. zum Thema „Abtreibung“ ein Gynäko-loge mit in das Gespräch einbezogen). In Ausnahmefällen gibt es dennoch Sendungen, in denen Prominente auftreten, deren Motiv die Überraschung eines Gastes ist.

Tabelle 1 gibt einen Überblick zu den Sendungen, der Sendezeit und den Zielgruppen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Talkshowübersicht

Neben diesen Sendungen werden zusätzlich Talkshows in den Bereichen Politik, Comedy und Prominenz im deutschen Fernsehen angeboten.

Obwohl die Daily Talks bei RTL die Zielgruppe der 14 – 30jährigen an-sprechen sollen (Quelle: RTL), ist auffällig, daß die Gäste in diesen Formaten wesentlich älter sind als in den Shows von ProSieben, deren Zielgruppe bei „Arabella“ und „Andreas Türck“ die 14 – 29jährigen, bei „Nicole“ die 20 – 49jährigen sind. (Quelle: ProSieben)

Bei den Themenangeboten, auf die unten genauer eingegangen wird, verhält es sich ähnlich, hier bietet ProSieben mehr Themen an, die das Interesse der Jugendlichen wecken. Auch in der Literatur werden die Daily Talks von ProSieben als jugendorientierter eingestuft (vgl. Paus-Haase 1999, 67).

2.2 Themenangebote

Während in der Literatur die Talkthemen 17 Kategorien zugeordnet werden können (vgl. Fromm 1999, 86), nennen Mitarbeiter von ProSieben die Themenschwerpunkte ihrer Sendungen in den Bereichen „Beziehung, Liebe, Partnerschaft“ und „Mode, Styling, Aussehen“. (Quelle: ProSieben)

Obwohl oder gerade weil das Angebot von ProSieben durch die genannte Schwerpunktbildung reduziert ist, bleibt es jugendorientiert. Es entfallen von vornherein die Themen, zu denen die Jugend keinen oder nur wenig Bezug hat.

Seit Beginn des Jahres 2001 werden bei „Andreas Türck“ zunehmend Themen gezeigt, die sich mit dem Schicksal spezieller Personengruppen be-fassen. So gab es Sendungen, die sich mit Überlebenden von Verkehrsun-fällen und Menschen mit unheilbaren Krankheiten befaßten. Möglicherweise soll so eine Erweiterung der Themenschwerpunkte ermöglicht werden.

Auffallend ist, daß alle Sendungstitel umgangssprachlich formuliert sind (z.B. Abgedreht! Wie läufst Du denn rum?; Oh Gott! Dein Freund wohnt noch bei Mutti!). Den Sprachstil evtl. tatsächlich stattfindender Dialoge in diesem Bereich aufzugreifen, soll Vertrautheit beim Empfänger wecken.

Fromm begründet diesen Vorgang damit, Nähe und Intimität bei den Zu-schauern zu erzeugen, da die genannten Merkmale in Alltagsgesprächen zu finden sind (vgl. Fromm 1999, 90).

2.3 Marktanteile

Werden die Marktanteile von „Andreas Türck“ aus verschiedenen Zeiträumen verglichen, so wird festgestellt, daß die Zahlen rückläufig sind. Genauer heißt das, daß die Talkshow von immer weniger Zuschauern konsumiert wird. Trotz der gefallenen Werte ist „Andreas Türck“ die Talkshow mit der höchsten Einschaltquote (vgl. Paus-Haase 1999, 129).

Die Tabelle zeigt die genauen Werte der Marktanteile aus drei verschiedenen Zeiträumen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2: Marktanteile (Quelle: AGF/GfK 1998 – 2001)

Rezipientenrückgänge sind bei allen Sendern zu verzeichnen, möglicher-weise ist dieses Phänomen mit der Übersättigung des Marktes im Bereich der Daily Talks zu begründen. Diesem Phänomen entgegenzuwirken, wurden seit Beginn des Jahres drei Talkshows aus dem Programm von RTL abgesetzt.

2.4 Wirkung von Talkshows auf Jugendliche

Paus-Haase stellt in ihrer Untersuchung heraus, daß Daily Talks nicht speziell für Jugendliche produziert werden. Die Konkurrenzsituation, mit der sich die Sender auseinandersetzen müssen, wird trotzdem immer stärker auf diese Zuschauergruppe projiziert (vgl. Paus-Haase 1999, 369ff.). Hier haben die Sender ein Potential entdeckt, mit dem die vorausgesetzten Quoten erfüllt werden können.

Die Positionen der Jugendlichen bezüglich der Sendungen sind durch einen geschlechtsspezifischen Unterschied gekennzeichnet. So spielen Daily Talks im Alltag von Mädchen eine bedeutende Rolle. An erster Stelle ihres Fernsehkonsums stehen aber Daily Soaps (werktags ausgestrahlte TV-Serien) wie „Verbotene Liebe“ (ARD) und „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (RTL) (vgl. Paus-Haase 1999, 369ff.).

[...]


[1] Altersstruktur der Zuschauer: 52,5% ab 65 Jahren

28,7% 50 – 64 Jahre

12,3% 30 – 49 Jahre

4,9% 14 – 49 Jahre

(Quelle: teletime Fernsehproduktion)

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Analyse der Talkshow Andreas Türck - Thema: Das habe ich gerne: Sechs Kinder und kein Geld zum Leben
Hochschule
Universität zu Köln  (Seminar für Deutsche Sprache und ihre Didaktik)
Veranstaltung
Medienerziehung im Sprachunterricht: Filme und Fernsehsendungen als multimediale Texte
Note
2,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
27
Katalognummer
V6114
ISBN (eBook)
9783638137690
ISBN (Buch)
9783638639231
Dateigröße
671 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Analyse, Talkshow, Andreas, Türck, Thema, Sechs, Kinder, Geld, Leben, Medienerziehung, Sprachunterricht, Filme, Fernsehsendungen, Texte
Arbeit zitieren
Dr. Silke Dormeier (Autor:in), 2001, Analyse der Talkshow Andreas Türck - Thema: Das habe ich gerne: Sechs Kinder und kein Geld zum Leben, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6114

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Analyse der Talkshow Andreas Türck - Thema: Das habe ich gerne: Sechs Kinder und kein Geld zum Leben



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden