Im letzten Vierteljahrhundert ist der deutsche Heimtiermarkt stetig gewachsen. Begründet wird dies damit, dass immer mehr Menschen ihr Heimtier als vollständiges Familienmitglied anerkennen und somit großen Wert auf gute Pflege und Ernährung ihres Tieres legen. Heutzutage ist es für viele Heimtierhalter üblich, ihr Tier mit Wellness-Produkten oder Dienstleistungen zu verwöhnen. In den 70er Jahren beherrschten noch die traditionellen Zoofachhandelsgeschäfte den deutschen Heimtiermarkt; sie erwirtschafteten jedes Jahr einen Umsatzzuwachs von mindestens 5%. Erst zwischen Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre wurde die Sorge vieler Zoofachhändler über die anhaltende Expansion des Warenhauskonzerns Karstadt im Heimtierbereich größer. Zum ersten Mal fühlte man sich bedroht und die Klagen über Niedrig-und Dumpingpreise wurden zunehmend lauter. Anfang der 90er Jahre gewann dieses Thema dann wirklich an Brisanz; denn mit der Eröffnung des ersten Fressnapf-Marktes im Januar 1990 begann ein tiefgreifender Strukturwandel, der noch heute anhält und schon viele kleinflächige Zoofachhandelsgeschäfte ihre Existenz gekostet hat. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich das Franchiseunternehmen Fressnapf zur größten Fachhandelskette europaweit. Auch andere Unternehmen starteten zu dieser Zeit ihre Expansion, von denen heute einige zu den führenden Zoofachhandelsbetrieben zählen. Die Zeit der großflächigen Zoofachmärkte, die umfassende Sortimente zu meist günstigen Preisen anbieten, hatte damit begonnen. Die Konzentration auf dem Heimtiermarkt nahm seitdem mehr und mehr zu und die Zahl der Unternehmen ist deutlich gesunken. Außerdem haben auch branchenfremde Handelsgruppen, insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel, das Potenzial des Heimtiermarktes erkannt, betätigen sich seit einigen Jahren ebenfalls in der Branche und ziehen im Tierfuttersegment beachtliche Umsatzanteile auf sich. Aufgrund der zunehmend wachsenden Konkurrenz kommt dem Preis eine immer größere Bedeutung zu. Doch neben der ‚Geiz ist geil’-Mentalität vieler Verbraucher gibt es auch einen Gegentrend, bei dem die Verbraucher auf immer ausgefeiltere und hochwertigere Produkte setzen. In Bezug auf letzteren ist der inhabergeführte Zoofachhandel mit seinem hochqualifizierten Fachpersonal sehr bedeutend. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Betrachtung des deutschen Heimtiermarktes
- 2.1 Beziehung des Menschen zum Tier
- 2.2 Strukturdaten
- 2.2.1 Heimtierpopulation
- 2.2.2 Soziodemografisches Profil der deutschen Heimtierhalter
- 2.3 Entwicklung des Marktvolumens und Marktteilnehmer
- 2.3.1 Umsatz durch Fertignahrung
- 2.3.2 Umsatz durch Zubehör
- 2.3.3 Verteilung des Umsatzes auf den LEH und Zoofachhandel
- 2.4 Inhabergeführter Zoofachhandel
- 2.4.1 Betriebsformen
- 2.4.1.1 Zoofachhandels- und Spezialgeschäfte
- 2.4.1.2 Serviceorientierte Zoofachmärkte
- 2.4.2 Die Bedeutung von Verbundgruppen für den inhabergeführten Zoofachhandel
- 2.4.2.1 Begriffsbestimmung Verbundsysteme
- 2.4.2.2 Die Sagaflor AG als größte Verbundgruppe der Heimtierbranche
- 2.4.1 Betriebsformen
- 2.5 Franchisesysteme auf dem deutschen Heimtiermarkt
- 2.5.1 Begriffsbestimmung Franchising
- 2.5.2 Die Betriebsform discountorientierter Heimtierbedarf-Fachmärkte
- 2.5.3 Die Fressnapf Tiernahrungs GmbH als erfolgreichstes Franchiseunternehmen auf dem Heimtiermarkt
- 3 Gegenüberstellung von inhabergeführtem Zoofachhandel und Franchisesystemen des Heimtiermarktes
- 3.1 Profilierungsmöglichkeiten über die Leistungsgestaltung
- 3.1.1 Sortiments- und Produktpolitik
- 3.1.1.1 Einheitlichkeit versus Einzigartigkeit
- 3.1.1.2 Einführung von Eigenmarken
- 3.1.1.3 Zubehörprodukte für die Heimtierbestattung
- 3.1.2 Preispolitik
- 3.1.2.1 Preisgestaltung
- 3.1.2.2 Sonderangebote und Rabattsysteme
- 3.1.3 Servicepolitik
- 3.1.3.1 Qualifikation des Personals
- 3.1.3.2 Ergänzend angebotene Service- und Dienstleistungen
- 3.1.3.3 Standort
- 3.1.3.4 Ladenöffnungszeiten
- 3.1.4 Kommunikationspolitik
- 3.1.4.1 Mediawerbung
- 3.1.4.2 Öffentlichkeitsarbeit
- 3.1.4.3 Verkaufsförderung durch die Ladengestaltung und die Tier- bzw. Produktpräsentation
- 3.1.4.4 Internetauftritt
- 3.1.1 Sortiments- und Produktpolitik
- 3.2 Einkaufsverhalten von Heimtierhaltern in Bezug auf die Einkaufsstätte
- 3.3 Zusammenfassung der Ergebnisse
- 3.1 Profilierungsmöglichkeiten über die Leistungsgestaltung
- 4 Zukünftige Rahmenbedingungen für den deutschen Heimtiermarkt und daraus resultierende Zukunftstrends
- 4.1 Politische und volkswirtschaftliche Entwicklungen
- 4.2 Einzelhandelsspezifische Veränderungen
- 4.3 Alterung der deutschen Gesellschaft
- 4.4 Sozioökonomische Einflussfaktoren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Erfolgspotenziale inhabergeführter Fachhandlungen im Vergleich zu Franchisesystemen auf dem deutschen Heimtiermarkt. Ziel ist es, die jeweiligen Stärken und Schwächen beider Betriebsformen zu analysieren und Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Positionierung im Wettbewerb abzuleiten.
- Vergleichende Analyse von inhabergeführten Zoofachhandlungen und Franchisesystemen
- Untersuchung der Marktstruktur und -entwicklung des deutschen Heimtiermarktes
- Analyse der Bedeutung von Sortiments-, Preis- und Servicepolitik
- Bewertung des Einflusses von Kommunikationsstrategien auf den Markterfolg
- Prognose zukünftiger Trends und Herausforderungen für den Heimtiermarkt
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und beschreibt die Relevanz des Vergleichs zwischen inhabergeführten Zoofachhandlungen und Franchisesystemen auf dem deutschen Heimtiermarkt. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die Forschungsfrage.
2 Betrachtung des deutschen Heimtiermarktes: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über den deutschen Heimtiermarkt. Es analysiert die Beziehung zwischen Mensch und Tier, präsentiert Strukturdaten zur Heimtierpopulation und dem soziodemografischen Profil der Heimtierhalter. Die Entwicklung des Marktvolumens, aufgeteilt in Umsatz durch Fertignahrung und Zubehör, wird detailliert dargestellt, ebenso wie die Umsatzverteilung zwischen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und Zoofachhandel. Abschließend werden inhabergeführte Zoofachhandlungen und Franchisesysteme im Detail vorgestellt, inklusive einer Betrachtung von Verbundgruppen wie der Sagaflor AG und erfolgreichen Franchiseunternehmen wie Fressnapf.
3 Gegenüberstellung von inhabergeführtem Zoofachhandel und Franchisesystemen des Heimtiermarktes: Dieses zentrale Kapitel vergleicht die beiden Betriebsformen anhand der Marketinginstrumente. Es analysiert die Profilierungsmöglichkeiten durch Sortiments- und Produktpolitik (Einheitlichkeit vs. Einzigartigkeit, Eigenmarken, Bestattungsbedarf), Preispolitik (Preisgestaltung, Sonderangebote), Servicepolitik (Personalqualifikation, zusätzliche Dienstleistungen, Standort, Öffnungszeiten) und Kommunikationspolitik (Mediawerbung, Öffentlichkeitsarbeit, Verkaufsförderung, Internetauftritt). Das Kapitel schließt mit einer Betrachtung des Einkaufsverhaltens der Heimtierhalter und einer Zusammenfassung der Ergebnisse.
4 Zukünftige Rahmenbedingungen für den deutschen Heimtiermarkt und daraus resultierende Zukunftstrends: Das Kapitel beleuchtet die zukünftigen Rahmenbedingungen für den deutschen Heimtiermarkt, wobei politische und volkswirtschaftliche Entwicklungen, einzelhandelsspezifische Veränderungen, die Alterung der Gesellschaft und sozioökonomische Einflussfaktoren betrachtet werden. Es skizziert daraus resultierende Zukunftstrends und deren Bedeutung für die untersuchten Betriebsformen.
Schlüsselwörter
Inhabergeführter Fachhandel, Franchisesysteme, Heimtiermarkt, Deutschland, Marktstruktur, Marktentwicklung, Sortimentspolitik, Preispolitik, Servicepolitik, Kommunikationspolitik, Wettbewerbsfähigkeit, Zukunftstrends, Verbundgruppen, Sagaflor AG, Fressnapf.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Inhabergeführter Zoofachhandel vs. Franchisesysteme im deutschen Heimtiermarkt
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit vergleicht die Erfolgspotenziale inhabergeführter Zoofachhandlungen und Franchisesysteme auf dem deutschen Heimtiermarkt. Ziel ist die Analyse der jeweiligen Stärken und Schwächen sowie die Ableitung von Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Wettbewerbspositionierung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht die Marktstruktur und -entwicklung des deutschen Heimtiermarktes, analysiert die Beziehung zwischen Mensch und Tier, betrachtet die soziodemografischen Profile von Heimtierhaltern und die Entwicklung des Marktvolumens (Fertignahrung, Zubehör). Im Detail werden inhabergeführte Zoofachhandlungen und Franchisesysteme (inkl. Verbundgruppen wie Sagaflor AG und Franchisesysteme wie Fressnapf) verglichen. Der Vergleich umfasst Sortiments-, Preis-, Service- und Kommunikationspolitik. Abschließend werden zukünftige Trends und Herausforderungen für den Heimtiermarkt beleuchtet.
Wie wird der Vergleich zwischen inhabergeführten Zoofachhandlungen und Franchisesystemen durchgeführt?
Der Vergleich erfolgt anhand einer Analyse der Marketinginstrumente: Sortiments- und Produktpolitik (Einheitlichkeit vs. Einzigartigkeit, Eigenmarken, Bestattungsbedarf), Preispolitik (Preisgestaltung, Sonderangebote), Servicepolitik (Personalqualifikation, zusätzliche Dienstleistungen, Standort, Öffnungszeiten) und Kommunikationspolitik (Mediawerbung, Öffentlichkeitsarbeit, Verkaufsförderung, Internetauftritt). Das Einkaufsverhalten von Heimtierhaltern wird ebenfalls berücksichtigt.
Welche Daten werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit nutzt Strukturdaten zur Heimtierpopulation, zum soziodemografischen Profil der Heimtierhalter und zur Entwicklung des Marktvolumens im deutschen Heimtiermarkt. Sie bezieht sich auf Verbundgruppen wie die Sagaflor AG und erfolgreiche Franchiseunternehmen wie Fressnapf als Beispiele.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen über die Stärken und Schwächen beider Betriebsformen und leitet daraus Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Positionierung im Wettbewerb ab. Sie betrachtet auch zukünftige Trends und Herausforderungen, die sich aus politischen, volkswirtschaftlichen, einzelhandelsspezifischen und sozioökonomischen Entwicklungen ergeben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Inhabergeführter Fachhandel, Franchisesysteme, Heimtiermarkt, Deutschland, Marktstruktur, Marktentwicklung, Sortimentspolitik, Preispolitik, Servicepolitik, Kommunikationspolitik, Wettbewerbsfähigkeit, Zukunftstrends, Verbundgruppen, Sagaflor AG, Fressnapf.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus vier Kapiteln: Einleitung, Betrachtung des deutschen Heimtiermarktes, Gegenüberstellung von inhabergeführtem Zoofachhandel und Franchisesystemen, und Zukünftige Rahmenbedingungen für den deutschen Heimtiermarkt und daraus resultierende Zukunftstrends. Jedes Kapitel wird detailliert im Inhaltsverzeichnis aufgeführt.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich für den deutschen Heimtiermarkt, den Einzelhandel, Marketingstrategien und Wettbewerbsanalysen interessieren. Sie ist besonders hilfreich für inhabergeführte Zoofachhandlungen, Franchiseunternehmen im Heimtierbereich und Personen, die im Bereich des Heimtiermarktes tätig sind oder sich für diesen Markt interessieren.
- Quote paper
- Carolin Gerhartz (Author), 2006, Erfolgspotenziale des inhabergeführten Fachhandels im Vergleich zu Franchisesystemen auf dem deutschen Heimtiermarkt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61184