Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage inwieweit Caesar seine diktatorische Herrschaft in eine monarchische umzuwandeln gedachte, welche konkreten Beweise für eine daraus entstandene Thesen zu finden sind und schließlich ob
er dies überhaupt im Sinn hatte.
Die Darstellung bezieht sich auf den Zeitraum des ‚Ersten Triumvirats’ bis zu Caesars Ermordung im März 44 v.Chr. und schließt den späteren Übergang von der Republik zum Prinzipat des Augustus aus. Caesars Handeln und Streben, oder auch sein Unterlassen, soll hier im Mittelpunkt stehen und nachvollzogen werden.
Die Quellenlage zu dieser speziellen Fragestellung ist als äußerst dürftig zu bezeichnen. Zwar stellen viele antike Autoren Caesars Wirken bis zur Alleinherrschaft im Rahmen einer Römischen Geschichte dar, doch zu der obigen Fragestellung ist es – wie noch gezeigt wird – äußerst schwierig, passende Antworten zu finden. Cassius Dio, Sueton und Plutarch sind hier hauptsächlich zu nennen. Die Literaturlage ist dagegen als reichlich zu bewerten. Ob dies hier allerdings eher positiv als negativ zu beurteilen ist, wird sich im Laufe der Arbeit zeigen. Im Großen und Ganzen lässt sich bei vielen Althistorikern etwas zu der Fragestellung finden, das Literaturverzeichnis stellt einige hier behandelte Werke vor.
In der historischen Forschung ist die Fragestellung seit der Zeit Theodor Mommsens immer wieder Objekt der Diskussion. Die in dieser Arbeit vorgestellten Forschungsmeinungen stehen sich teilweise diametral gegenüber. Auch Enthaltungen unter den Althistorikern sind zu finden, und stattdessen werden Verweise auf die dünne Forschungslage gegeben. Bis heute konnte kein übergreifender Konsens erzielt werden. So kommen hier ausgewählte Historiker stellvertretend für die verschiedenen Meinungen zu Wort. Die Königsfrage an sich ist fester Bestandteil des Diskurses um den Untergang der römischen Republik.
Es wird hier versucht, quasi auf detektivischem Weg, die Indizien herauszufinden, die Caesar mit der Monarchie in Verbindung bringen oder bringen könnten. Des Weiteren werden exemplarisch Historiker und ihre Thesen bzw. Interpretationen dargestellt. Zentral bei der Untersuchung der Königsfrage sind die Caesar zugestandenen Ehrungen und mehrere Szenen, die für ihn eine Konfrontation mit der Monarchie bedeuteten. Die herausgearbeiteten Ergebnisse werden schließlich vor der endgültigen Bewertung in Beziehung zur tatsächlichen Quellenlage gesetzt und an Hand der Quellen bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Darstellung: Die Jahre 60 - 44 v.Chr. - Der Aufstieg Caesars bis zu den Iden des März
- Das Erste Triumvirat 60 v.Chr. (Pompeius, Crassus, Caesar)
- Der Bürgerkrieg
- Die Diktatur: Caesar - Alleinherrscher Roms
- Indizien für Caesars „königliche\" Ziele (?)
- Triumphfeiern und persönliche Ehrungen
- Caesars Eigendarstellung und Machtausweitung durch weitere (politische und sakrale) Ehrungen
- Krönungsversuche - Königsinsignien an der Statue, Rex-Rufe aus der Menge und die Szene am Luperkalienfest
- Die Bewertung der Ereignisse in Bezug zur Königsfrage in der Forschung
- Eigene Position und Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob Gaius Julius Caesar seine diktatorische Herrschaft in eine monarchische umwandeln wollte. Sie analysiert die verfügbaren Beweise und bewertet die unterschiedlichen Forschungsmeinungen zu diesem Thema. Der Fokus liegt auf Caesars Handeln und seinen Bestrebungen im Zeitraum zwischen dem Ersten Triumvirat und seiner Ermordung.
- Caesars Aufstieg zur Alleinherrschaft
- Die Interpretation von Caesars Ehrungen und „Krönungsversuchen“
- Die verschiedenen Forschungspositionen zur Königsfrage
- Bewertung der Quellenlage
- Die Rolle der römischen Öffentlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Diese Arbeit untersucht die Frage nach Caesars möglichen Bestrebungen zur Monarchie, ausgehend von einem vorherigen Referat zum selben Thema. Sie betont die spärliche Quellenlage und die unterschiedlichen Interpretationen in der Forschung, wobei die Arbeit auf ausgewählte Historiker zurückgreift, um die verschiedenen Positionen zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der Analyse der Indizien, die Caesar mit der Monarchie in Verbindung bringen könnten.
Darstellung: Die Jahre 60 - 44 v.Chr. – Der Aufstieg Caesars bis zu den Iden des März: Dieses Kapitel bietet einen knappen Überblick über Caesars Weg zur Alleinherrschaft. Es beschreibt die Bildung des Ersten Triumvirats mit Pompeius und Crassus, Caesars militärische Erfolge und seine politische Karriere, die ihn schließlich an die Spitze Roms führte. Der kurze Abriss dient als Grundlage für die spätere Analyse der Königsfrage.
Indizien für Caesars „königliche\" Ziele (?): Dieses Kapitel untersucht die Indizien, die auf Caesars mögliche königliche Ambitionen hindeuten. Es analysiert Caesars Triumphfeiern und Ehrungen, seine Selbstdarstellung, sowie die vieldeutigen Ereignisse wie die angeblichen Krönungsversuche und die Rufe nach "Rex". Die Interpretation dieser Ereignisse bildet die Grundlage für die spätere Diskussion der Forschungsmeinungen.
Die Bewertung der Ereignisse in Bezug zur Königsfrage in der Forschung: Dieses Kapitel präsentiert und bewertet die unterschiedlichen Forschungsmeinungen zur Königsfrage in Bezug auf Caesar. Es werden die Argumentationen verschiedener Historiker vorgestellt und deren Interpretation der verfügbaren Indizien gegenübergestellt, um die Komplexität und Uneinigkeit in der Forschung aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Gaius Julius Caesar, Römische Republik, Erstes Triumvirat, Diktatur, Monarchie, Königsfrage, Rex-Titel, Diadem, Ehren, Quellenlage, Historiographie, antike Autoren (Cassius Dio, Sueton, Plutarch), Forschungsmeinungen, Theodor Mommsen.
Häufig gestellte Fragen (FAQs): Caesar und die Königsfrage
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die Frage, ob Gaius Julius Caesar beabsichtigte, seine diktatorische Herrschaft in eine Monarchie umzuwandeln. Sie analysiert historische Quellen und bewertet verschiedene Forschungsmeinungen zu diesem Thema, konzentriert sich auf Caesars Handlungen zwischen dem Ersten Triumvirat und seiner Ermordung und beleuchtet die Rolle der römischen Öffentlichkeit.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Caesars Aufstieg zur Alleinherrschaft, die Interpretation seiner Ehrungen und angeblicher „Krönungsversuche“, verschiedene Forschungspositionen zur Königsfrage, die Bewertung der Quellenlage und die Rolle der römischen Öffentlichkeit. Sie bietet einen Überblick über Caesars Leben von 60 bis 44 v. Chr. und analysiert Indizien, die auf seine möglichen königlichen Ambitionen hindeuten könnten.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf antike Autoren wie Cassius Dio, Sueton und Plutarch und berücksichtigt verschiedene Forschungsmeinungen, darunter die von Theodor Mommsen. Sie betont die spärliche Quellenlage und die unterschiedlichen Interpretationen in der Forschung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über Caesars Aufstieg zur Alleinherrschaft (60-44 v. Chr.), ein Kapitel zur Analyse von Indizien für Caesars „königliche“ Ziele (Triumphfeiern, Ehrungen, „Krönungsversuche“), ein Kapitel zur Bewertung der Forschungsmeinungen zur Königsfrage und eine Schlussbemerkung mit der eigenen Position des Autors.
Welche Indizien für Caesars königliche Ambitionen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht Caesars Triumphfeiern und persönlichen Ehrungen, seine Selbstdarstellung und die vieldeutigen Ereignisse wie die angeblichen Krönungsversuche (z.B. die Szene am Luperkalienfest) und die Rufe nach „Rex“ (König).
Wie wird die Quellenlage bewertet?
Die Arbeit betont die spärliche und oft mehrdeutige Quellenlage und die daraus resultierenden unterschiedlichen Interpretationen in der Forschung. Die Arbeit stellt verschiedene Forschungspositionen gegenüber und analysiert deren Argumentationen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Gaius Julius Caesar, Römische Republik, Erstes Triumvirat, Diktatur, Monarchie, Königsfrage, Rex-Titel, Diadem, Ehren, Quellenlage, Historiographie, antike Autoren (Cassius Dio, Sueton, Plutarch), Forschungsmeinungen, Theodor Mommsen.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist die Untersuchung der Frage, ob Gaius Julius Caesar seine Macht in eine monarchische Herrschaft umwandeln wollte, durch Analyse der verfügbaren Beweise und Bewertung der unterschiedlichen Forschungsmeinungen.
- Arbeit zitieren
- Björn Böhling (Autor:in), 2002, Die Alleinherrschaft des Gaius Iulius Caesar - und die Königsfrage, Rex-Titel und Diadem für den Diktator?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61202