Warum sind Erlebnisstrategien psychologisch und soziologisch zu legitimieren?
Diese Frage wird sich wohl jeder stellen, der sich das erste Mal jene Lektüre zu Gemüte führt. Diese Frage haben mir die Menschen gestellt, denen ich dieses Diplomthema angetragen habe. Zurecht. Sollte doch der Titel bewusst Interesse aktivieren und gleichzeitig auf die Grenzen dieses neuen und schier grenzenlosen Instrumentariums der Kommunikationspolitik hinweisen. Eventmarketing, neues Licht am alten Horizont der Markenkommunikation, modernes Kommunikationsmittel im Fokus der Öffentlichkeit.
Doch steckt vielerorts das Verständnis, wie Eventmarketing erfolgreich eingesetzt werden kann, warum Eventmarketing eigentlich eingesetzt werden muss und was Eventmarketing dadurch zu leisten imstande ist, noch in den Kinderschuhen. Da werden Kalte Buffets als kulinarisches Ereignis verziert, Schaufensterpuppen zu bewegenden Objekten motorisiert, drollig kostümierte Hostessen als Erlebnisführer metamorphiert und Roberto Blanco beim Betriebsfest als „Star zum Anfassen“ verkauft.
Ziele und Strategien im Eventmarketing mögen klar auf der Hand liegen. Aufgaben und Anforderungen mögen gut verteilt sein. Bleibt doch meist ein wichtiges Kriterium unberücksichtigt. Der Mensch. Als Konsument und Nachfrager, in seiner eigenen Manier, seinem individuellen Verhalten, in der ihn umgebenen persönlichen Welt, muss der Mensch aus psychologischer und soziologischer Sicht verstanden werden. Ein Individuum, dass sich leiten lässt, beeinflussbar ist, denkt und fühlt. Der Mensch, sein Verhalten und sein sozialer Kontext sind der Schlüssel für einen erfolgreichen Einsatz erlebnisorientierter Kommunikationsstrategien.
Die vorliegende Diplomarbeit hat es sich zum Thema gemacht, diese
Anforderungen zu legitimieren. Sie bietet jedem interessierten Rezipienten die Möglichkeit, psychologische Hintergründe und soziologische Rahmenbedingungen beim Einsatz des Eventmarketing nachzuvollziehen und sich so der wahren Tragweite dieses Kommunikationsinstrumentes bewusst zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Inhaltsangabe
- Abbildungsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1 Problemstellung und Relevanz des Themas
- 1.2 Ziele der Arbeit
- 1.3 Vorgehensweise und Gegenstand der Analyse
- 2. Unternehmenskommunikation
- 2.1 Markt und Mensch – eine Einführung in die Szenerie
- 2.2 Die Grenzen der konventionellen Kommunikation
- 2.3 Der Anspruch neuer Konzepte
- 2.4 Das Konzept der Erlebnisvermittlung
- 2.4.1 Auf der Suche nach einer Begriffskonvention
- 2.4.2 Die Entwicklung des Eventmarketings
- 2.4.3 Eventmarketing - Heute
- 2.4.4 Eventmarketing als neues Kommunikationsinstrument
- 2.5 Integriertes Eventmarketing
- 2.5.1 Komponenten des Integrierten Eventmarketing
- 2.5.2 Integration in die Unternehmenskommunikation
- 2.5.3 Integriertes Eventmarketing als Gesamtheitskonzept
- 2.6 Neue Chancen für das Marketing
- 3. Soziologische Einflussfaktoren auf das Eventmarketing
- 3.1 Zum Verständnis soziologischer Legitimation
- 3.2 Entwicklungen auf dem Verbrauchermarkt
- 3.2.1 Sättigungstendenzen und deren Folgen
- 3.2.2 Austauschbarkeit der Produkte und Dienstleistungen
- 3.2.3 Informationsüberlastung
- 3.2.4 Der Erlebnismarkt
- 3.2.5 Maximen künftiger Marktkommunikation
- 3.3 Gesellschaftliche Wertorientierungen und Wertewandel
- 3.3.1 Antizipieren von Veränderungen
- 3.3.2 Wertewandel - Faktum oder Modethema?
- 3.3.3 Erlebnismarketing im Wertetrend
- 3.3.3.1 Allgemeine Tendenzen
- 3.3.3.2 Zentrale Wertetrends
- 3.3.3.3 Die Folgen des Wertewandels
- 3.3.4 Demokratisierung des Wohlstandes
- 3.3.5 Abschied vom Otto-Normal-Verbraucher
- 3.3.6 Lebensqualität statt Lebensstandard
- 3.4 Konsumverhalten
- 3.4.1 Vom Versorgungs- zum Erlebniskonsum
- 3.4.2 Die neue Konsummoral
- 3.4.3 Konsum der Umwelt zuliebe – das neue Ökologiebewusstsein
- 3.4.4 Der gesunde Konsum – das neue Gesundheitsbewusstsein
- 3.4.5 Freizeitkonsum
- 3.5 Die neue Erlebnisgeneration
- 3.6 Von der Konsum- zur Erlebnisgesellschaft
- 4. Psychologische Einflussfaktoren auf das Eventmarketing
- 4.1 Zum Verständnis psychologischer Legitimation
- 4.2 Eventmarketing aus Sicht der Verhaltensforschung
- 4.3 Aktivierende Prozesse in einer erlebnisorientierten Welt
- 4.3.1 Bedeutungsumfang im Eventmarketing
- 4.3.2 Gezielte Aktivierung zur Verhaltensbeeinflussung
- 4.3.3 Aktivierende Determinanten aus Erlebnisorientierter Sicht
- 4.3.3.1 Emotion
- 4.3.3.2 Motivation
- 4.3.3.3 Einstellung
- 4.4 Kognitive Prozesse aus Erlebnisorientierter Sicht
- 4.4.1 Bedeutungsumfang im Eventmarketing
- 4.4.2 Information
- 4.4.3 Wahrnehmung
- 4.4.4 Entscheidung
- 4.4.5 Persönlichkeit
- 5. Begrenzte Möglichkeiten des Eventmarketing
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Legitimation von Erlebnisstrategien im Eventmarketing aus psychologischer und soziologischer Sicht. Ziel ist es, die Hintergründe und Rahmenbedingungen für den erfolgreichen Einsatz dieser Kommunikationsinstrumente zu beleuchten und so ein tiefes Verständnis für die Tragweite des Eventmarketings zu schaffen.
- Entwicklung und Relevanz des Eventmarketings im Wandel der Konsum- und Kommunikationslandschaft
- Soziologische Einflussfaktoren, wie Sättigungstendenzen, Informationsüberlastung und Wertewandel, sowie deren Auswirkungen auf den Einsatz von Erlebnisstrategien
- Psychologische Aspekte der Erlebnisvermittlung, insbesondere die Bedeutung von Aktivierungs- und kognitiven Prozessen für die Verhaltensbeeinflussung
- Das Konzept des Integrierten Eventmarketings und seine Integration in die Unternehmenskommunikation
- Begrenzte Möglichkeiten und Herausforderungen des Eventmarketings
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung: Dieses Kapitel stellt die Problemstellung und Relevanz des Themas dar, definiert die Ziele der Arbeit und erläutert die Vorgehensweise und den Gegenstand der Analyse.
- Kapitel 2: Unternehmenskommunikation: Dieses Kapitel führt in die Szenerie von Markt und Mensch ein und beleuchtet die Grenzen der konventionellen Kommunikation. Es präsentiert das Konzept der Erlebnisvermittlung, die Entwicklung des Eventmarketings und seine Rolle als neues Kommunikationsinstrument. Des Weiteren wird das Konzept des Integrierten Eventmarketings und seine Integration in die Unternehmenskommunikation vorgestellt.
- Kapitel 3: Soziologische Einflussfaktoren auf das Eventmarketing: Dieses Kapitel analysiert die soziologische Legitimation des Eventmarketings und betrachtet Entwicklungen auf dem Verbrauchermarkt, wie Sättigungstendenzen, Informationsüberlastung und den Erlebnismarkt. Es untersucht gesellschaftliche Wertorientierungen und den Wertewandel sowie dessen Auswirkungen auf das Konsumverhalten. Zudem werden die neue Erlebnisgeneration und der Übergang von der Konsum- zur Erlebnisgesellschaft beleuchtet.
- Kapitel 4: Psychologische Einflussfaktoren auf das Eventmarketing: Dieses Kapitel betrachtet die psychologische Legitimation des Eventmarketings und analysiert es aus Sicht der Verhaltensforschung. Es beleuchtet aktivierende Prozesse, wie Emotion, Motivation und Einstellung, und kognitive Prozesse, wie Information, Wahrnehmung, Entscheidung und Persönlichkeit, sowie deren Bedeutung für die Erlebnisvermittlung und die Verhaltensbeeinflussung im Eventmarketing.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Eventmarketing, Erlebnisvermittlung, Erlebnisstrategien, Unternehmenskommunikation, Integriertes Eventmarketing, soziologische Legitimation, psychologischer Legitimation, Wertewandel, Konsumverhalten, Aktivierende Prozesse, Kognitive Prozesse, Verhaltensbeeinflussung, Marktkommunikation, Erlebnisgesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Dipl.Kfm Candy Hösel (Autor:in), 2001, Integriertes Eventmarketing - Psychologische und Soziologische Legitimation des Einsatzes von Erlebnisstrategien im Wertewandel unserer Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61207