Johann Christoph Gottsched wird als Reformator des deutschen Theaters bezeichnet. Er kritisierte das Theater, wie es zu Beginn des 18. Jahrhunderts üblicherweise aufgebaut war und strebte nach einem höheren Niveau der deutschen Sprache und Literatur. In seinemVersuch einer critischen Dichtkunst vor die Deutschennennt Gottsched die Französische Klassik als Vorbild. Die vorliegende Arbeit soll Gottscheds theoretische Abhandlung und die Französische Klassik kontrastiv darstellen. Dazu soll im Kapitel 2 im Anschluss an eine kurze Übersicht seines Lebens und des Zustandes in Deutschland zu Beginn des 18. Jahrhunderts, zunächst Gottscheds Dramenkonzeption durch denVersuch einer critischen Dichtkunst vor die Deutschenbeschrieben werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier bei seinen moralischen Grundsätzen, der Mimesis und den drei Einheiten, die Parallelen zu Aristoteles aufweisen. Im Kapitel 3 soll die französische Klassik dargestellt werden. Zunächst wird ein kurzer Überblick gegeben, im Anschluss werden dann die Hauptmerkmale der Epoche anhand der drei großen Schriftsteller, Corneille, Molière und Racine portraitiert. Um einen anschließenden Vergleich mit Gottsched zu ermöglichen sollen auch in diesem Kapitel vor allem die theoretischen Einstellungen der französischen Autoren zu den o.g. Merkmalen erarbeitet und deren unterschiedliche Ansichten gegenübergestellt werden. Als Abschluss werden die Kapitel 2 und 3 zusammengeführt und die Bedeutung der französischen Klassik für Gottscheds weitere Werke geklärt. Hierbei soll deutlich werden, welcher der drei französischen Autoren den wohl größten Einfluss auf Gottscheds Dramenkonzeption ausübte und inwiefern sich dieser Einfluss in der praktischen Umsetzung widerspiegelt. Im Rahmen dieser Arbeit ist leider nur ein kurzer Überblick über die genannten Autoren möglich. Ein Schwerpunkt liegt bei deren theoretischen Konzepten, da eine Untersuchung der literarischen Werke einen größeren Umfang fordern würde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gottscheds Dramenkonzeption
- Die französische Klassik
- Corneille
- Molière
- Racine
- Die Französische Klassik bei Gottsched
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, Gottscheds Dramenkonzeption und die französische Klassik kontrastiv darzustellen. Sie untersucht Gottscheds theoretische Abhandlung und vergleicht sie mit den theoretischen Konzepten der französischen Klassik, insbesondere im Hinblick auf deren moralische Grundsätze, Mimesis und die drei Einheiten.
- Gottscheds Dramenkonzeption und ihre moralischen Grundsätze
- Mimesis und die drei Einheiten in Gottscheds Werk
- Die theoretischen Ansichten der französischen Klassik
- Der Einfluss der französischen Klassik auf Gottscheds Dramenkonzeption
- Die Bedeutung der französischen Klassik für die deutsche Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung gibt einen kurzen Überblick über Gottscheds Leben und Werk sowie über den Zustand der deutschen Literatur zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Sie stellt Gottscheds Zielsetzung dar, die deutsche Sprache und Literatur zu reformieren und die französische Klassik als Vorbild zu nutzen. Die Einleitung beschreibt die einzelnen Kapitel der Arbeit und ihre Schwerpunkte.
Gottscheds Dramenkonzeption
Dieses Kapitel analysiert Gottscheds Dramenkonzeption, insbesondere seine moralischen Grundsätze, Mimesis und die drei Einheiten. Es stellt die Parallelen zwischen Gottscheds Konzepten und denen von Aristoteles heraus. Gottscheds Kritik am Zustand des deutschen Theaters und seine Forderung nach einer höheren Qualität der deutschen Sprache und Literatur werden erläutert.
Die französische Klassik
Das Kapitel bietet einen Überblick über die französische Klassik und stellt die drei großen Vertreter Corneille, Molière und Racine vor. Es analysiert die theoretischen Ansichten dieser Autoren zu den oben genannten Merkmalen und zeigt deren unterschiedliche Positionen auf.
Die Französische Klassik bei Gottsched
Dieses Kapitel führt die Ergebnisse der Kapitel 2 und 3 zusammen und untersucht den Einfluss der französischen Klassik auf Gottscheds Dramenkonzeption. Es wird geklärt, welcher der drei französischen Autoren den größten Einfluss auf Gottsched hatte und inwiefern sich dieser Einfluss in der praktischen Umsetzung seiner Dramen widerspiegelt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Gottscheds Dramenkonzeption, die französische Klassik, Mimesis, die drei Einheiten, moralische Grundsätze, deutsche Sprache und Literatur, Reform, Tragödie, Komödie, Aristoteles, Corneille, Molière, Racine.
- Arbeit zitieren
- Anja Krechel (Autor:in), 2006, Kontrastive Darstellung von Gottscheds Dramenkonzeption und der französischen Klassik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61318