Warum ist die Leseförderung und die damit vorausgehenden Beobachtungen von Leselernprozessen wichtig? Erich Kästner hat schon 1957 in seiner Autobiographie Als ich ein kleiner Junge war festgestellt, dass „wenn ein Kind lesen gelernt hat und gerne liest, entdeckt und erobert es eine zweite Welt, das Reich der Buchstaben.“
Schülern das „Land des Lesens“ zu eröffnen, ist das Hauptanliegen des Deutschunterrichts, denn nicht nur für die Phantasie ist das Lesen können wichtig, sondern auch für den alltäglichen Gebrauch.
In dieser Hausarbeit soll zum einen gezeigt werden, was es für den Schulanfänger bedeutet mit Schriftsprache konfrontiert zu werden und welche Voraussetzungen mitgebracht werden müssen, um diese zu erwerben, und zum anderen, welche Schwierigkeiten während des Lesenlernens auftreten können und welchen Einfluss familiäre und schulische Faktoren auf die Lesekompetenz haben. Des Weiteren werden Formen des Beobachtens von Leseprozessen vorgestellt und besonders auf die Bedeutung von „Verlesungen“ eingegangen.
Wie soll nun konkret das Lesenlernen auf der Grundlage der Beobachtungen gefördert werden? Wie kann man die Motivation zum lesen lernen fördern? Antworten auf diese Fragen und praktische Möglichkeiten der Förderung werden im letzten Teil der Hausarbeit vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Die Bedeutung des Lesenkönnens
- 1.2. Lesen aus der Sicht des Schulanfängers
- 1.3. Voraussetzungen für das Lesen lernen - die visuelle und auditive Wahrnehmung und ihr Risikopotential
- 1.4. Die drei Ebenen des Leseprozesses und ihre typische Schwierigkeiten
- 1.5. Familiäre, schulische und peer-group Einflüsse auf die Lesesozialisation
- 2. Lesen beobachten
- 2.1. Lesediagnose
- 2.2. Genaues Beobachten an statt Diagnose
- 2.3. Formen des Beobachtens
- 2.4. „Verlesungen”
- 3. Lesen fördern
- 3.1. Motivation und Lesekompetenz
- 3.2. Praktische Fördermöglichkeiten der Lesekompetenz
- 3.2.1. Förderung der Lesekompetenz vor dem Leselehrgang
- 3.2.2. Leseförderung durch den Lesepass
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Herausforderungen des Schriftspracherwerbs im Anfangsunterricht. Sie untersucht die Bedeutung des Lesenkönnens für die Entwicklung von Kindern und die Schwierigkeiten, die Schulanfänger beim Lesenlernen erleben. Die Arbeit analysiert auch die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Schriftspracherwerb und die Bedeutung familiärer, schulischer und peer-group Einflüsse auf die Lesesozialisation.
- Die Bedeutung des Lesenkönnens für die Entwicklung von Kindern
- Die Herausforderungen des Schriftspracherwerbs für Schulanfänger
- Die Bedeutung der visuellen und auditiven Wahrnehmung beim Lesenlernen
- Die Rolle von Familie, Schule und Gleichaltrigen in der Lesesozialisation
- Die Bedeutung von Beobachtung und gezielter Förderung im Leselernprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Bedeutung des Lesenkönnens für Kinder und erörtert, welche Schwierigkeiten Schulanfänger beim Lesenlernen haben. Es werden die Voraussetzungen für das Lesenlernen, wie die visuelle und auditive Wahrnehmung, und die drei Ebenen des Leseprozesses erläutert. Außerdem werden die Einflüsse von Familie, Schule und Gleichaltrigen auf die Lesesozialisation beleuchtet.
Kapitel 2 behandelt die Beobachtung von Leseprozessen. Es werden verschiedene Formen des Beobachtens und die Bedeutung von Lesediagnose sowie die Rolle von „Verlesungen“ diskutiert.
Kapitel 3 widmet sich der Förderung der Lesekompetenz. Es werden die Motivation zum Lesenlernen und verschiedene praktische Fördermöglichkeiten, sowohl vor dem Leselehrgang als auch durch den Lesepass, vorgestellt.
Schlüsselwörter
Schriftspracherwerb, Lesekompetenz, Schulanfänger, visuelle und auditive Wahrnehmung, Lesediagnose, Leseförderung, Motivation, Lesesozialisation, Familie, Schule, Peer-group, „Verlesungen”.
- Arbeit zitieren
- Nicole Hahn (Autor:in), 2006, Lesen beobachten und fördern - Warum sind die Leseförderung und die damit einhergehende Beobachtung von Leselernprozessen wichtig?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61322