„Grieche wird man nicht durch Geburt, sondern durch Erziehung, und sie ist es auch , die einen Griechen von einem Barbaren unterscheidet.“ (Isokrates, 436- 338 v. Chr.)
Dieser Ausspruch Isokrates galt auch für Sparta, obwohl die Erziehung über welche dieser einflußreiche Rhetoriklehrer und politische Schriftsteller Athens sprach in dem Kriegerstaat anders ausgerichtet war als in anderen griechischen Staaten.
Sparta, dessen Gesellschaft sich streng in drei Klassen gliederte – die Heloten (Staatssklaven), die Periöken (Umwohner ohne politische Rechte) und die herrschende Klasse der Spartiaten – hatte nicht nur eine spezifische Staatsform, sondern auch ein von anderen griechischen Städten unterschiedliches Erziehungs- und Ausbildungssystem (agoge). Über diese agoge des im Eurotastal gelegenen Stadtstaaten Sparta und die Frage ob sie zur Ausbildung von Idealbürgern oder zu Kriegsrobotern führte, soll in der folgenden Ausarbeitung Stellung genommen werden. Zur weiteren Information soll nun kurz ein Umriß des Regierungssystems Spartas gegeben werden, bevor dann in Kapitel I die Ausarbeitung der eigentlichen Arbeitsfrage beginnt.
An der Spitze Spartas standen zwei Könige (aus den Familien der Agiaden und der Eurypontiden), deren Macht durch fünf jährlich wechselnden Ephoren, die Vorsteher der fünf Dörfer (aus denen sich Sparta zusammensetzte), eingeschränkt wurde. Diese Ephoren besaßen umfassende Vollmachten in der Verwaltung und der Gerichtsbarkeit. Sie wurden, gemeinsam mit der Gerousia, dem Rat der Alten von der Apella (die Volks- oder Heeresversammlung) gewählt. Zur Apella waren nur Spartiaten zugelassen, welche das 30. Lebensjahr vollendet hatten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Grausame Auslese
- II. Das Elternhaus- Erste kurze Station
- III. Die Gruppenerziehung
- IV. Stehlen als Talent
- V. Pädagogen und Päderasten
- VI. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die agoge, das Erziehungs- und Ausbildungssystem im antiken Sparta. Das Hauptziel ist es, zu analysieren, ob dieses System zur Ausbildung von Idealbürgern oder Kriegsrobotern führte. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Phasen der spartanischen Erziehung, von der grausamen Auslese neugeborener Kinder bis hin zur Ausbildung im Erwachsenenalter.
- Die grausame Auslese spartanischer Kinder
- Die Rolle des Elternhauses in der frühen Erziehung
- Die Bedeutung der Gruppenerziehung und körperlichen Ertüchtigung
- Die Einübung von Disziplin und Gehorsam
- Die ambivalenten Aspekte der spartanischen Pädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der spartanischen agoge ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Ziel dieser Erziehung – Idealbürger oder Kriegsroboter – in den Mittelpunkt. Sie skizziert kurz das spartanische Regierungssystem, um den Kontext der agoge zu verdeutlichen und den Übergang zur Hauptanalyse zu bilden. Die Zitation von Isokrates unterstreicht die Bedeutung der Erziehung im antiken Griechenland, wobei die spartanische Ausrichtung im Gegensatz zu anderen Polis hervorgehoben wird.
I. Grausame Auslese: Dieses Kapitel beschreibt die brutale Selektion neugeborener Kinder in Sparta. Gesunde Kinder wurden zur Erziehung zugelassen, während schwache oder behinderte Kinder ausgesetzt oder getötet wurden. Diese Praxis wird im Kontext der spartanischen Gesellschaftsordnung und ihrer Konzentration auf militärische Stärke erklärt. Die grausame Auslese wird als Ausdruck der spartanischen Prioritäten und als Mittel zur Schaffung einer physisch überlegenen Kriegerklasse interpretiert. Die Quellenangaben belegen die geschilderten Praktiken und deren Interpretationen in der modernen Forschung. Die unterschiedlichen Perspektiven der modernen Forschung (z.B. als Relikt uralter Vorstellungen) werden ebenfalls erwähnt.
II. Das Elternhaus- erste kurze Station: Dieses Kapitel beschreibt die ersten sieben Lebensjahre eines spartanischen Kindes im elterlichen Haus. Obwohl die Kinder im familiären Umfeld aufwuchsen, war die Erziehung bereits stark von spartanischen Prinzipien geprägt: Abhärtung, Disziplin und die Gewöhnung an Entbehrungen. Die Rolle der Ammen, oft Heloten oder Periöken, wird betont, sowie deren guter Ruf in ganz Griechenland. Das Kapitel hebt die Ambivalenz der elterlichen Erziehung hervor: Strenge nach außen, Zuneigung im familiären Kreis. Die frühzeitige Fokussierung auf körperliche Ertüchtigung und die Vorbereitung auf das spätere Leben als Krieger werden hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Agoge, Sparta, Erziehung, Ausbildung, Kriegsroboter, Idealbürger, Auslese, Gruppenerziehung, Disziplin, Abhärtung, Heloten, Periöken, Spartiaten, Militär, Antikes Griechenland.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Die Agoge in Sparta
Was ist das Thema der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Agoge, das Erziehungs- und Ausbildungssystem im antiken Sparta. Das zentrale Thema ist die Analyse, ob dieses System zur Ausbildung von Idealbürgern oder Kriegsrobotern führte.
Welche Aspekte der spartanischen Agoge werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene Phasen der spartanischen Erziehung: die grausame Auslese neugeborener Kinder, die Rolle des Elternhauses, die Gruppenerziehung, die Einübung von Disziplin und Gehorsam sowie die ambivalenten Aspekte der spartanischen Pädagogik. Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen detaillierten Überblick über die einzelnen Abschnitte.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, sechs Hauptkapitel (Grausame Auslese, Das Elternhaus, Die Gruppenerziehung, Stehlen als Talent, Pädagogen und Päderasten, Schlussbetrachtung) und eine Schlussbetrachtung. Zusätzlich werden Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter aufgeführt.
Was ist das Hauptziel der Seminararbeit?
Das Hauptziel ist die Analyse des spartanischen Erziehungssystems und die Beantwortung der Frage, ob es Idealbürger oder Kriegsroboter hervorbringen sollte.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Inhalte der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Agoge, Sparta, Erziehung, Ausbildung, Kriegsroboter, Idealbürger, Auslese, Gruppenerziehung, Disziplin, Abhärtung, Heloten, Periöken, Spartiaten, Militär, Antikes Griechenland.
Wie wird die grausame Auslese spartanischer Kinder dargestellt?
Das Kapitel "Grausame Auslese" beschreibt die brutale Selektion neugeborener Kinder. Schwache oder behinderte Kinder wurden ausgesetzt oder getötet, was im Kontext der spartanischen Gesellschaftsordnung und ihrer militärischen Ausrichtung erklärt wird.
Welche Rolle spielte das Elternhaus in der spartanischen Erziehung?
Das Elternhaus spielte eine Rolle in den ersten sieben Lebensjahren. Die Erziehung war bereits stark von spartanischen Prinzipien geprägt (Abhärtung, Disziplin, Entbehrungen). Die Ambivalenz von Strenge nach außen und Zuneigung im familiären Kreis wird hervorgehoben.
Welche Bedeutung hatte die Gruppenerziehung?
Die Gruppenerziehung und die körperliche Ertüchtigung sind wichtige Aspekte, die in der Seminararbeit behandelt werden. Die Arbeit untersucht deren Bedeutung für die Ausbildung spartanischer Krieger.
Welche ambivalenten Aspekte der spartanischen Pädagogik werden thematisiert?
Die Seminararbeit beleuchtet die ambivalenten Aspekte der spartanischen Pädagogik, die sowohl strenge Disziplin und Abhärtung als auch Aspekte der familiären Zuneigung beinhaltete.
- Arbeit zitieren
- M.A. Markus Skuballa (Autor:in), 1998, Die Agoge. Erziehung und Ausbildung im antiken Sparta: Idealbürger oder Kriegsroboter?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61361