In der vorliegenden Untersuchung wird versucht, den komplexen Zusammenhang der gesellschaftlichen Verhältnisse mit dem Geschlechterverhältnis aufzuzeigen. Erschwert wurde die vorliegende Arbeit dadurch, daß kaum Literatur zur Verfügung stand. Aus diesem Grunde erfolgt die Interpretation größtenteils textimmanent.
Bei “Kasimir und Karoline“ handelt es sich um ein Volkstück aus den Jahren 1931/32, das im November 1932 in Leipzig uraufgeführt wurde. Das Stück spielt auf dem Oktoberfest in München in den Jahren der Weltwirtschaftskrise. Grob thematisiert es das Ende der Beziehung zwischen den zwei Hauptcharakteren Kasimir und Karoline.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Vorbemerkung
- 2. Das Oktoberfest - die Ausnahmesituation
- 3. Der Zeppelin
- 4. Das Verhältnis zwischen Kasimir und Karoline
- 5. Das Verhältnis zwischen Franz und Erna
- 6. Das Primat der Ökonomie
- 7. Die Figur der Karoline
- 8. Rauch und Speer
- 9. Maria und Elli
- 10. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das komplexe Zusammenspiel gesellschaftlicher Verhältnisse und Geschlechterrollen in Ödön von Horváths "Kasimir und Karoline". Die Analyse konzentriert sich auf eine textimmanente Interpretation aufgrund begrenzter Sekundärliteratur. Die Hauptziele sind die Erforschung der Beziehungen zwischen den Hauptfiguren und die Darstellung der sozialen und ökonomischen Bedingungen der Weimarer Republik, die das Stück prägen.
- Das Geschlechterverhältnis in Zeiten der Wirtschaftskrise
- Die Rolle des Oktoberfests als Schauplatz und Metapher
- Der Einfluss sozialer und ökonomischer Faktoren auf Beziehungen
- Die Darstellung von Pessimismus und Optimismus im Stück
- Charakteranalysen der Hauptfiguren
Zusammenfassung der Kapitel
1. Vorbemerkung: Diese einleitende Bemerkung beschreibt den Fokus der Untersuchung: die Verknüpfung gesellschaftlicher Verhältnisse mit dem Geschlechterverhältnis in Horváths "Kasimir und Karoline". Die Arbeit betont die Herausforderungen durch den Mangel an Sekundärliteratur und die daraus resultierende textimmanente Interpretationsstrategie. Sie gibt zudem einen kurzen Überblick über das Stück selbst, seinen Entstehungszeitpunkt und die Uraufführung.
2. Das Oktoberfest - die Ausnahmesituation: Das Kapitel analysiert das Oktoberfest als besonderen Schauplatz, der Menschen verschiedener Schichten zusammenbringt und die alltäglichen Normen außer Kraft setzt. Der Trubel und die kurzlebigen Beziehungen spiegeln die flüchtige Natur des menschlichen Daseins wider, ein Thema, das im gesamten Stück eine zentrale Rolle spielt. Ernas Bemerkung "Kaum fängt man an, schon ist es vorbei" wird als ein Schlüssel zur Interpretation des Vorübergehenden und Gleichbleibenden im menschlichen Leben vorgestellt.
3. Der Zeppelin: Dieses Kapitel behandelt den Zeppelin als handlungsauslösendes Element. Der Streit zwischen Kasimir und Karoline über die Bedeutung des Zeppelins – für Karoline ein Symbol des Fortschritts und Optimismus, für Kasimir ein Instrument der Ablenkung der oberen Klassen – wird detailliert analysiert. Diese scheinbar banale Meinungsverschiedenheit enthüllt tiefere Ursachen für das Scheitern ihrer Beziehung, die über den unmittelbaren Konflikt hinausgehen.
Schlüsselwörter
Ödön von Horvath, Kasimir und Karoline, Weimarer Republik, Weltwirtschaftskrise, Oktoberfest, Geschlechterverhältnis, soziale Ungleichheit, Pessimismus, Optimismus, Volksstück, textimmanente Interpretation.
Häufig gestellte Fragen zu Ödön von Horváths "Kasimir und Karoline"
Was ist der Fokus dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das komplexe Zusammenspiel gesellschaftlicher Verhältnisse und Geschlechterrollen in Ödön von Horváths Drama "Kasimir und Karoline". Der Schwerpunkt liegt auf einer textimmanenten Interpretation aufgrund begrenzter verfügbarer Sekundärliteratur.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Analyse konzentriert sich auf die Beziehungen zwischen den Hauptfiguren, die sozialen und ökonomischen Bedingungen der Weimarer Republik, das Geschlechterverhältnis in Zeiten der Wirtschaftskrise, die Rolle des Oktoberfests als Schauplatz und Metapher, den Einfluss sozialer und ökonomischer Faktoren auf Beziehungen, sowie die Darstellung von Pessimismus und Optimismus im Stück. Es werden auch Charakteranalysen der Hauptfiguren vorgenommen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Vorbemerkung, die die Zielsetzung und Methodik erläutert. Anschließend werden verschiedene Aspekte des Stücks in einzelnen Kapiteln behandelt, darunter das Oktoberfest, der Zeppelin, die Beziehungen zwischen Kasimir und Karoline sowie Franz und Erna, die Figur der Karoline, die Rolle von Maria und Elli und das Primat der Ökonomie. Die Arbeit schließt mit einem Fazit.
Welche Rolle spielt das Oktoberfest?
Das Oktoberfest wird als besonderer Schauplatz analysiert, der Menschen verschiedener Schichten zusammenbringt und die alltäglichen Normen außer Kraft setzt. Der Trubel und die flüchtigen Beziehungen spiegeln die flüchtige Natur des menschlichen Daseins wider.
Welche Bedeutung hat der Zeppelin?
Der Zeppelin wird als handlungsauslösendes Element betrachtet. Der Streit zwischen Kasimir und Karoline über seine Bedeutung – für Karoline ein Symbol des Fortschritts, für Kasimir ein Instrument der Ablenkung der Oberschicht – offenbart tiefere Ursachen für das Scheitern ihrer Beziehung.
Welche Interpretationsmethode wird angewendet?
Aufgrund des Mangels an Sekundärliteratur wird eine textimmanente Interpretationsstrategie angewendet, die sich auf den Text selbst konzentriert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Ödön von Horvath, Kasimir und Karoline, Weimarer Republik, Weltwirtschaftskrise, Oktoberfest, Geschlechterverhältnis, soziale Ungleichheit, Pessimismus, Optimismus, Volksstück, textimmanente Interpretation.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Die Zusammenfassung der Kapitel beinhaltet eine detaillierte Beschreibung des Inhalts jedes Kapitels, beginnend mit der Vorbemerkung und endend mit dem Fazit, und beschreibt die Schwerpunkte der jeweiligen Kapitel, zum Beispiel die Analyse des Oktoberfests als Ausnahmesituation oder die Interpretation des Zeppelins als Symbol.
- Arbeit zitieren
- Kerstin Weich (Autor:in), 1998, Das Geschlechterverhältnis in Horvaths "Kasimir und Karoline", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61524