In der vorliegenden Arbeit zur Magister-Zwischenprüfung beschäftige ich mich mit der Partei Rechtsstaatlicher Offensive,im Folgenden auch Schill-Partei genannt. Nur etwa ein Jahr nach ihrer Gründung im Jahr 2000 gelang der Partei ein überraschender Wahlerfolg bei der Hamburger Bürgerschaftswahl. Gründer Ronald Schill konnte 19,4 Prozent der Wählerstimmen für sich und seine Partei erreichen. Dies war besonders bemerkenswert, da „[n]ie zuvor [...] in der Geschichte der Bundesrepublik eine erst neu entstandene Partei einen derart hohen Erfolg [hatte] erzielen konnte.“ In dieser Arbeit gehe ich der Frage nach, aus welchen Gründen der Schill-Partei ein derart schneller Aufstieg möglich war. Ich untersuche, wie es der Partei gelingen konnte, in sehr kurzer Zeit eine hohe Zahl an Wählern zu mobilisieren, und ich arbeite heraus, inwieweit die Person Ronald Schill einen entscheidenden Erfolgsfaktor darstellte.
Besondere Brisanz bekommt das Thema durch die weitere Entwicklung der Partei Rechtsstaatlicher Offensive nach dem Erfolg in Hamburg: Der Einzug in den Landtag von Sachsen-Anhalt scheiterte knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. Gegen den Willen von Ronald Schill trat die Partei bei den folgenden Bundestagswahlen an und musste mit 0,8 Prozent eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Heute ist die Schill-Partei zersplittert. Ehemalige Mitglieder gründeten unter anderem die Partei Pro Deutsche Mitte.
Ich vertrete in dieser Arbeit die Ansicht, dass es nicht nur aufschlussreich ist, die Gründe zu erfassen, aus denen die Partei derart schnell so erfolgreich werden konnte. Es ist ebenso interessant zu beobachten, dass die Partei nach ihrem steilen Aufstieg fast ebenso schnell wieder zu Fall kam. Auf diesen Umstand werde ich in der vorliegenden Arbeit besonders eingehen.
Für mich hat der schnelle Abstieg Ronald Schills in die Bedeutungslosigkeit besonders nach der Lektüre des Buches „Ronald Schill - Alles über ihn und seine Partei“ von Carl Gustav Ströhm Erklärungsbedarf. Der Autor des Verlags der Deutschen Konservativen setzt noch 2002 große Hoffnung in die Schill-Partei.Er nimmt einen Gedanken von Franz Josef Strauß auf:
Noch während der Kanzlerschaft Willy Brandts […] hat Strauß das Dilemma erkannt und versucht, die Idee von der ‚vierten Partei’ ins Spiel zu bringen: Das sollte eine Partei rechts von der Union sein, die - ähnlich wie die CSU in Bayern - das konservative Element der deutschen Wählerschaft ansprechen sollte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Bedingungs-Parameter
- Analyse der Parameter
- Gesellschaftlicher Wandel
- Institutionelle Rahmenbedingungen
- Vor der Hamburger Bürgerschaftswahl 2001
- Nach der Hamburger Bürgerschaftswahl 2001
- Politische Gelegenheitsstrukturen
- Vor der Hamburger Bürgerschaftswahl 2001
- Nach der Hamburger Bürgerschaftswahl 2001
- Die Fähigkeit der populistischen Akteure
- Vor der Hamburger Bürgerschaftswahl 2001
- Nach der Hamburger Bürgerschaftswahl 2001
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den rasanten Aufstieg und ebenso schnellen Fall der Schill-Partei. Ziel ist es, die Faktoren zu identifizieren, die diesen Aufstieg ermöglichten und den anschließenden Niedergang verursachten. Die Analyse konzentriert sich auf die Zeit vor und nach der Hamburger Bürgerschaftswahl 2001.
- Analyse der Bedingungen für den Erfolg der Schill-Partei.
- Untersuchung der Rolle von Ronald Schill als Erfolgsfaktor.
- Bewertung des Einflusses gesellschaftlicher Veränderungen.
- Auswertung der institutionellen Rahmenbedingungen und politischer Gelegenheitsstrukturen.
- Identifizierung der Gründe für den schnellen Abstieg der Partei.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit analysiert den Aufstieg und Fall der Schill-Partei, insbesondere den überraschenden Wahlerfolg in Hamburg 2001 und den darauffolgenden Niedergang. Es wird die Frage untersucht, warum die Partei so schnell an Popularität gewann und ebenso schnell wieder an Einfluss verlor. Die Hamburger Bürgerschaftswahl 2001 dient als zentrale Schwelle in dieser Analyse, da sie den Höhepunkt des Erfolgs und den Beginn des Falls markiert. Die Arbeit verwendet Parameter, die auch von Frank Decker in seiner Analyse verwendet werden, um die Entwicklung der Partei zu erklären.
Die Bedingungs-Parameter: Dieses Kapitel beschreibt die Parameter, die den Erfolg oder Misserfolg einer Partei beeinflussen können. Diese Parameter, die im folgenden Kapitel auf die Schill-Partei angewendet werden, umfassen gesellschaftliche Veränderungen, institutionelle Rahmenbedingungen, politische Gelegenheitsstrukturen und die Fähigkeiten der populistischen Akteure. Die Auswahl dieser Parameter basiert auf der Arbeit von Frank Decker, einem anerkannten Experten auf dem Gebiet des Rechtspopulismus.
Schlüsselwörter
Schill-Partei, Rechtspopulismus, Aufstieg, Fall, Hamburger Bürgerschaftswahl 2001, gesellschaftlicher Wandel, institutionelle Rahmenbedingungen, politische Gelegenheitsstrukturen, Ronald Schill, Wahlerfolg, Niedergang.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse des Aufstiegs und Falls der Schill-Partei
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den rasanten Aufstieg und den ebenso schnellen Fall der Schill-Partie in Hamburg, insbesondere im Kontext der Bürgerschaftswahl 2001. Sie untersucht die Faktoren, die diesen Aufstieg ermöglichten und den anschließenden Niedergang verursachten.
Welche Methode wird verwendet?
Die Analyse verwendet Parameter, die auch von Frank Decker in seiner Analyse des Rechtspopulismus verwendet werden. Diese Parameter umfassen gesellschaftliche Veränderungen, institutionelle Rahmenbedingungen, politische Gelegenheitsstrukturen und die Fähigkeiten der populistischen Akteure. Die Hamburger Bürgerschaftswahl 2001 dient als zentrale Referenz, um den Höhepunkt des Erfolgs und den Beginn des Falls zu markieren.
Welche Parameter werden analysiert?
Die Analyse konzentriert sich auf vier Hauptparameter: Gesellschaftlicher Wandel, institutionelle Rahmenbedingungen (vor und nach der Wahl 2001), politische Gelegenheitsstrukturen (vor und nach der Wahl 2001) und die Fähigkeiten der populistischen Akteure (vor und nach der Wahl 2001). Jeder dieser Parameter wird separat untersucht, um seinen Einfluss auf den Aufstieg und Fall der Schill-Partei zu bestimmen.
Welche Rolle spielt Ronald Schill?
Die Arbeit untersucht die Rolle von Ronald Schill als potenziellen Erfolgsfaktor für den Aufstieg der Partei. Seine Fähigkeiten und sein Einfluss auf den Erfolg und Misserfolg der Partei werden analysiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die Bedingungs-Parameter, ein Kapitel zur Analyse dieser Parameter (inkl. Unterkapitel zu den vier Hauptparametern und deren Entwicklung vor und nach der Wahl 2001), und ein Fazit. Zusätzlich werden Zielsetzung, Themenschwerpunkte, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter bereitgestellt.
Was ist das zentrale Ergebnis der Analyse (vorläufig)?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Faktoren zu identifizieren, die den überraschenden Wahlerfolg der Schill-Partei in Hamburg 2001 ermöglichten und ihren ebenso schnellen Niedergang verursachten. Das Ergebnis wird eine detaillierte Analyse der oben genannten Parameter und deren Zusammenspiel sein.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Schill-Partei, Rechtspopulismus, Aufstieg, Fall, Hamburger Bürgerschaftswahl 2001, gesellschaftlicher Wandel, institutionelle Rahmenbedingungen, politische Gelegenheitsstrukturen, Ronald Schill, Wahlerfolg, Niedergang.
- Arbeit zitieren
- Frauke Schulz (Autor:in), 2006, Aufstieg und Fall der Schill-Partei: Eine Bedingungsanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61552