Der „Bauerngarten“ – Tradition oder Erfindung? erscheint auf den ersten Blick eine Frage, die keiner Antwort bedarf. In einer Umfrage würde die Mehrheit der Befragten ohne viel überlegen zu müssen ein relativ homogenes Bild von einem „Bauerngarten“ entwerfen. Ein Meer aus Blumen, Gemüse und Kräuter zum Würzen, zwar in Beeten voneinander abgegrenzt, jedoch die Arten recht willkürlich im Garten vermischt, alte Sorten vor allem, ausgetretene Wege eventuell mit Holz ausgelegt, eine Vogelscheuche, ein alter Holzzaun und hier und da etwas Altes, Vergessenes oder Verrostetes, alles wahnsinnig idyllisch und scheinbar schon immer existent, über Jahre im Familienbesitz … die Beschreibung könnte so weiter geführt werden. Die Vermutung liegt also nahe, dass die Antwort nur „Tradition“ lauten kann.
Zu Beginn der Arbeit soll zunächst ein Einblick in die allgemeine Geschichte des Gartens gegeben werden. Daran anschließend wird immer mehr der Begriff des bäuerlichen Gartens eingeführt und damit eine Übersicht über seine Entwicklung seit seiner „Entstehung“ bis zum heutigen Tag angegliedert. Einen weiteren Abschnitt und das Kernstück dieser Arbeit stellt die Geburt und Renaissance des Typus „Bauerngarten“ im 19. Jahrhundert dar wie er neuzeitlich gebraucht wird und seine Präsenz in den jeweiligen Jahrzehnten bis in die heutige Zeit. Der Bezug zum bäuerlichen Garten soll dabei nicht aus den Augen gelassen werden. Als bereichernde Basisliteratur ist hier vor allem der Beitrag von Doris Schulmeyer-Torres „Bauerngärten. Historische Entwicklung und Charakterisierung des aktuellen Artenbestandes der ländlichen Gärten in West-Mitteleuropa anhand ökologischer und historisch-geografischer Merkmale“ zu nennen. So wird sich schließlich zeigen, ob der manifestierte Begriff des „Bauerngarten“ einer Tradition entspringt oder eine Erfindung der Neuzeit und somit ein künstlicher Begriff ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschichte des bäuerlichen beziehungsweise ländlichen Gartens und des ,,Bauerngartens“
- Der bäuerliche beziehungsweise ländliche Garten bis zum Mittelalter
- Der bäuerliche beziehungsweise ländliche Garten im Mittelalter
- Der bäuerliche beziehungsweise ländliche Garten des 19. Jahrhunderts und die Entstehung des „Bauerngartens“
- Der „Bauerngarten“ im Nationalsozialismus
- Der bäuerliche beziehungsweise ländliche Garten in der Nachkriegszeit
- Der „,Bauerngarten“ zur Zeit des Wirtschaftswunders
- Der „Bauerngarten“ seit dem Ende der 40er, Anfang der 50er Jahre
- Die Pflanzenwelt des „Bauerngartens“
- Die mögliche Gestaltung des „Bauerngarten“
- Die Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung des „Bauerngartens“. Sie beleuchtet die Geschichte des bäuerlichen Gartens von seinen Anfängen bis zur Gegenwart und untersucht, ob der Begriff „Bauerngarten“ tatsächlich eine Tradition widerspiegelt oder eher eine Erfindung der Neuzeit ist.
- Die Entwicklung des bäuerlichen Gartens von der Antike bis zur Gegenwart
- Die Entstehung des „Bauerngartens“ im 19. Jahrhundert
- Die Bedeutung des „Bauerngartens“ im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit
- Die Pflanzenwelt des „Bauerngartens“
- Die Gestaltungsmöglichkeiten des „Bauerngartens“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert eine erste Definition des „Bauerngartens“ und skizziert den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 bietet einen Überblick über die Geschichte des bäuerlichen Gartens von seinen Anfängen bis zur Gegenwart, wobei der Fokus auf der Entstehung des „Bauerngartens“ im 19. Jahrhundert liegt. Die folgenden Kapitel befassen sich mit der Pflanzenwelt des „Bauerngartens“ und den Gestaltungsmöglichkeiten.
Schlüsselwörter
Bauerngarten, ländlicher Garten, Gartenkultur, Geschichte, Tradition, Erfindung, Pflanzenwelt, Gestaltung, Nutzpflanzen, Heilpflanzen, Ökologie, historische Entwicklung.
- Quote paper
- M.A. Sina Neumann (Author), 2005, Bauerngarten - Tradition oder Erfindung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61626