Die vorliegende Arbeit ist wie folgt aufgebaut. Das zweite Kapitel gibt einen kursorisch-historischen Überblick über die Genesis der EWWU. Das dritte Kapitel widmet sich dem institu-tionellen Rahmen der Währungsunion. Es werden begriffliche Abgrenzungen und Definitionen der Termini EZB, Eurosystem und Europäisches System der Zentralbanken vorgenommen. Diese begrifflichen Abgrenzungen sind essentiell für das Verständnis der vorliegenden Arbeit. Darüber hinaus ist zu untersuchen, wie die EZB organisiert ist und welche Aufgaben und Ziele sie ver-folgt? Im letzten Teil dieses Kapitels wird analysiert, wie es um die Unabhängigkeit der EZB bestellt ist? Das vierte Kapitel beschreibt die Austauschbeziehungen und Interaktionen zwischen der EZB und den Institutionen und Organen der EU. Die Verantwortlichkeiten in der EWWU sind durch den EGV deutlich voneinander abgegrenzt, jedoch kann sich kein politischer Aufga-benbereich innerhalb der EG von den anderen komplett lösen. Der EGV sieht deshalb eine Reihe formalisierter Kontakte zwischen der EZB und den Institutionen der Gemeinschaft vor, um Aus-tauschbeziehungen zu schaffen und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen politischen Gremien zu fördern. Dieses Kapitel analysiert somit die Interaktionsmuster des Akteurs EZB im politischen System der EU.
Im fünfen Kapitel wird der Stabilitäts- und Wachstumspakt erläutert und seine Funktionsweise analysiert. Aufbauend auf einem kurzen historischen Überblick zur Entstehung des Pakts und einer Erläuterung der ökonomischen Hintergründe, welche unabdingbar ist, um die Notwendig-keit des SWP zu verstehen, wird versucht, das Regieren im SWP mit den involvierten Akteuren des EU-Systems verständlich zu machen. Das anschließend dargestellte Beispiel des Defizitver-fahrens gegen Deutschland soll dies praktisch verdeutlichen und die politische Problematik des Pakts aufzeigen. Das letzte Kapitel fasst die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit abschließend zusammen und versucht in Form einer Schlussbetrachtung die Verbindung zwischen den beiden für die Stabilitätspolitik relevanten Politikfeldern herzustellen, um mögliche Perspektiven und Alternativen der EWWU und ihrer Stabilitätspolitik aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Weg zur Wirtschafts- und Währungsunion
- Der institutionelle Rahmen der Währungsunion
- Begriffliche Abgrenzungen: EZB, ESZB und Eurosystem
- Der organisatorische Aufbau der EZB
- Die Ziele und Aufgaben der EZB
- Die Unabhängigkeit des ESZB und der EZB
- Die EZB als Akteur im politischen System der EU: Interaktionen und Austauschbeziehungen zwischen der EZB und Organen und Institutionen der EU
- Der Stabilitäts- und Wachstumspakt
- Hintergrund: Neigung zu einer verstärkten Verschuldungspolitik und die Folgen für die restlichen Euro-Staaten
- Entstehung des Stabilitäts- und Wachstumspakts
- Die Rechtlichen Grundlagen des Stabilitäts- und Wachstumspaktes
- Die Ziele des Stabilitäts- und Wachstumspakts
- Die Referenzwerte
- Die präventive Komponente des Stabilitäts- und Wachstumspakts
- Das Verfahren des Stabilitäts- und Wachstumspakts bei einem übermäßigen Defizit
- Verdeutlichung des Regierens im Stabilitäts- und Wachstumspakts anhand des Defizitverfahrens gegen Deutschland
- Eigene Stellungnahme zum Stabilitäts- und Wachstumspakt und seiner Prozedur
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Organisation und Funktionsweise der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die Interaktion der EZB mit anderen Institutionen der Europäischen Union im Kontext der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU). Besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Stabilitäts- und Wachstumspakt und seiner Rolle als Instrument zur Gewährleistung von Preisstabilität und Haushaltsdisziplin innerhalb der Eurozone.
- Die EZB als zentrale Institution der Geldpolitik im EWWU-Bereich
- Der institutionelle Rahmen der EZB und ihre Unabhängigkeit
- Die Interaktion der EZB mit den Organen der EU
- Der Stabilitäts- und Wachstumspakt als Instrument der EU-Stabilitätspolitik
- Die Prozedur des Stabilitäts- und Wachstumspakts und die Rolle der Mitgliedstaaten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer historischen Einordnung der EWWU und betrachtet die politischen und ökonomischen Faktoren, die zur Gründung führten. Kapitel 3 beleuchtet den institutionellen Rahmen der Währungsunion, definiert die Begriffe EZB, ESZB und Eurosystem und analysiert die Organisation und Aufgaben der EZB. Kapitel 4 untersucht die Austauschbeziehungen zwischen der EZB und den Organen der EU. Das fünfte Kapitel widmet sich ausführlich dem Stabilitäts- und Wachstumspakt, analysiert seine rechtlichen Grundlagen, Ziele, Prozeduren und die aktuelle Umsetzung. Die Arbeit endet mit einer Schlussbetrachtung, die die zentralen Erkenntnisse zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Europäische Zentralbank, Europäisches System der Zentralbanken, Eurosystem, Währungsunion, Preisstabilität, Stabilitäts- und Wachstumspakt, Defizitverfahren, Haushaltsdisziplin, Eurozone, Europäische Integration, politische Institutionen, Entscheidungsprozesse.
- Quote paper
- Jerome Bourdier (Author), Florian Feick (Author), 2006, Regieren in ausgewählten Politikbereichen der EU: Währungsunion und Stabilitätspolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61664